Mit dem Boss XS-1 und dem Boss XS-100 präsentieren sich zwei neu entwickelte polyphone Pitch-Shifter-Pedale. Das XS-1 kommt im Boss-Standard-Format und liefert Tonhöhenverschiebungen über 7 Halbtöne und 3 Oktaven mit stufenlos regelbarem Dry-Signal. Das XS-100 verfügt über ein integriertes Pitch-Glide-Pedal, umfasst 4 Oktaven und kann Einstellungen auf 30 User-Presets speichern. Beide Pedale hat der japanische Hersteller mit brandneuen Algorithmen für bestmögliche Performance ausgestattet, dazu zahlreiche Zusatzfunktionen und externe Steuerungsmöglichkeiten. Welche das im Detail sind, lest ihr im Test.





Aufbau und Bedienelemente des Boss XS-1
Das XS-1 sitzt in einem Boss-Standard-Gehäuse mit den Maßen (BxHxT) 70 x 55 x 120 mm und bringt 421 Gramm auf die Waage. Als primäre Bedienelemente dienen zwei Potis für den Anteil des trockenen Signals (Balance) und das Pitch-Shifting-Intervall (Shift). Zur Auswahl stehen hier 7 Halbtonschritte (Semitone) und drei Oktaven (Oct). Die Richtung der Tonhöhenverschiebung (down/up) wird über einen Wahlschalter festgelegt, dessen Mittelstellung den Detune-Effekt aktiviert. Bei ihm handelt es sich um eine modulierte Tonhöhenverschiebung (Chorus/Vibrato), deren Richtung und Intensität über das Shift-Poti festgelegt wird. Ein weiterer Wahlschalter legt fest, ob der Fußschalter zum An- und Ausschalten (Toggle) oder im Stile eines Momentary-Switches (Moment) fungiert.
Mit einem externen Fußschalter können unter anderem zwei beliebige Pitch-Shift-Intervalle abgerufen oder die Momentary-Funktion ausgelagert werden. Per Expression-Pedal ist es außerdem möglich, stufenlose Pitch-Glide-Effekte zu erzeugen. Das XS-1 lässt sich mit einem Standard-9-V-Netzteil oder per Batterie betreiben, bei einer Stromaufnahme von 120 mA.
Die Grundfunktionen des Boss XS-100
Das XS-100 sitzt in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maximalmaßen von (BxHxT) 147 x 70 x 225 mm und bringt stolze 1,6 kg auf die Waage. Als einziges Bedienelement zur Menüführung dient ein Encoder-Button, mit dem sich standardmäßig die Pitch-Intervalle der Zehenposition und des Tune-Down-Switches bestimmen lassen. Möchte man tiefer in die Parameterstruktur des XS-100 eintauchen, ist dies unter Zuhilfenahme von zwei weiteren Wahlschaltern (Effect/Memory) möglich.
Hier hat man unter anderem Zugriff auf die Tonhöhe der Fersenposition, die Detune-Funktion, die Anteile von Effekt- und Dry-Signal und verschiedene tiefergehende Effektparameter. Zwei Fußschalter dienen der Inbetriebnahme des Pedals (Effect) und der Aktivierung der Tune-Down-Funktion (Tune Down). Letztere kann zusammen oder unabhängig zum Pitch-Glide-Effekt genutzt werden und erlaubt es, das Signal stufenlos nach oben oder unten zu transponieren. Zusätzlich ist es möglich, mit stärkerem Druck auf die Zehenposition (Toe Switch) einen weiteren Effektparameter oder einen zusätzlichen Schaltbefehl zu triggern. Die Anwahl der 30 speicherbaren Presets erfolgt wahlweise über die Fußschalter oder den Encoder-Button. Für alle weiteren Optionen wie die Zuweisung von externen Steuerelementen (CTL/EXP) oder das Midi-Mapping empfiehlt sich ein Blick ins ausführliche Manual.
Im Gegensatz zum XS-1 verfügt das XS-100 über einen gesonderten Ausgang für das trockene Signal (Thru) und kann via USB-C mit Software-Updates versorgt werden. Der Stromverbrauch liegt bei 160 mA, Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen.