Anzeige

Behringer UB-Xa Mini Test

Behringer hält die Mini/Micro-Serie spannend. Der Neuzugang lautet UB-Xa Mini. Entschieden soll er an den Oberheim OB-Xa anknüpfen – ein mächtiger polyfoner Analog-Synthesizer der frühen 80er Jahre mit dem berühmten „Jump“-Sound

Behringer UB-Xa Mini Test

Einige Minis von Behringer hatten wir bereits im Test: Der Behringer Pro VS Mini und Behringer JT Mini überzeugten mich nicht so sehr wie der Behringer Phara-O Mini nach Vorbild des Korg Volca Keys. Und nicht zum ersten Mal serviert uns Behringer einen Oberheim mit analogem Signalpfad. Der Behringer UB-Xa und seine Desktop-Variante UB-Xa D sind Nachbauten des Oberheim OB-Xa. Sie glänzen vor allem mit einer sensationellen Preis/Leistungs-Relation. Mit dem UB-Xa mini soll es nun den Oberheim-Sound zum absoluten Sparpreis in paraphoner Form geben. Ob die Rechnung noch aufgeht?

Behringer UB-Xa Mini – Das Wichtigste in Kürze

  • Analoger Mini-Synthesizer, inspiriert vom Oberheim OB-Xa
  • Paraphon spielbar mit drei Stimmen/VCOs und 12/24dB Tiefpass
  • ADSR-Hüllkurve, LFO mit drei Wellenformen, 16-Step-Motion-Sequenzer
  • Touch-Keyboard mit 27 Tasten 
  • Gut für Bässe und Leads, aber sehr simple Klangerzeugung
Affiliate Links
Behringer UB-Xa Mini
Behringer UB-Xa Mini
Kundenbewertung:
(3)

Zugegeben, preiswerten Vintage-Oberheim-Sound gibt es auch in Plugin-Form. Geht es aber ums DAW-less Producing oder um mobilen Spielspaß, ist jede Software-Lösung unsexy. Ihr braucht eine kleine Box in der Hand und das könnt der Behringer UB-Xa Mini sein.

Erster Kontakt mit dem Behringer UB-Xa Mini

Der Behringer UB-Xa Mini ist ein dreistimmig paraphoner Analog-Synthesizer. Er integriert eine Klangerzeugung plus Step-Sequenzer in einer sehr handlichen Box. Das Panel zeigt sich im Oberheim-Look – dunkel mit blauen Streifen. Über ein Dutzend Regler könnt ihr anpacken und die Klangparameter ebenso per MIDI steuern.

Das Panel des Behringer UB-Xa Mini präsentiert sich im Oberheim-Style und mit einigen praktischen Reglern. Nichts fürs „Klimpern“ ist das Touch-Keyboard.
Das Panel des Behringer UB-Xa Mini präsentiert sich im Oberheim-Style und mit einigen praktischen Reglern. Nichts fürs „Klimpern“ ist das Touch-Keyboard.

Eine Spaßbremse ist das Touch-Keyboard. Die 27 Tasten sind haptisch überhaupt nichts für Keyboarder. Sie dienen neben der Noteneingabe auch zur Anwahl unterschiedlicher Funktionen wie LFO-Wellenform, Filter-Typ oder Motion-Sequenz. Die Stromversorgung und der Datenaustausch mit einem Computer laufen über ein USB-C Port. Ein Sync In/Out, klassischer MIDI-IN sowie ein Kopfhörer-Ausgang (3,5 mm Klinke) sind weitere Anschlüsse des Behringer UB-Xa Mini.

Konnektivität auf Sparflamme: Neben USB-C Port gibt es Anschlüsse für Kopfhörer, Sync In/Out und MIDI In. (Quelle: Behringer).
Konnektivität auf Sparflamme: Neben USB-C Port gibt es Anschlüsse für Kopfhörer, Sync In/Out und MIDI In. (Quelle: Behringer)

Soweit der erste Eindruck: Wenn ihr euch mit Synthesizern etwas auskennt, kommt ihr mit der Soundgestaltung klar. Früher oder später müsst ihr aber euch unbedingt den Quick Start Guide als PDF aus dem Netz besorgen – nur so holt ihr alles aus dem Behringer UB-Xa Mini heraus.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Behringer UB-Xa Mini mit sechs Spielmodi und klassischen OB-Features

Alle drei Oszillatoren schwingen in Fußlagen von 32“ bis 1“ mit einem Sägezahn, Rechteck oder auch kombiniert als Saw/Square. Möglich ist auch eine Pulsweitenmodulation per LFO und im Ringmod-Spielmodus erklingt beim UB-Xa Mini eine Rechteck-Wellenform. Anders als beim Vorbild Oberheim OB-Xa lassen sich die Oszillatoren nicht synchronisieren – schneidende „Sync“-Patches fallen damit schon einmal flach. Okay, das Limit von maximal dreistimmigen Akkorden finde ich schlimmer.

Die Oszillatoren des UB-Xa Mini lassen sich in sechs verschiedenen Modes betreiben: Parafon, Unisono, in Quint- oder Oktavstimmung sowie mit Ringmodulation unisono oder parafon – nicht Oberheim-like, aber das hat Behringer praktisch gelöst! Im Oszillator-Bereich sind noch drei weitere Parameter erreichbar: PWM für die Pulsweitenmodulation, Frequency zum Einsatz als Pitch-LFO und Detune fürs Verstimmen im Unisono-Mode.

Die drei Oszillatoren des Behringer UB-Xa Mini lassen sich in sechs verschiedenen Play Modes verwenden - von Poly bis Ring Poly.
Die drei Oszillatoren des Behringer UB-Xa Mini lassen sich in sechs verschiedenen Play Modes verwenden – von Poly bis Ring Poly.

Bei der Filtersektion könnt ihr euch zwischen 12dB oder 24dB Tiefpass entscheiden und die Resonanz hinzunehmen. Außerdem lässt sich die Intensität für Hüllkurve und LFO justieren. Der LFO schwurbelt mit Sägezahn-, Dreieck oder Rechteck-Wellenform. Nur eine ADSR-Hüllkurve ist vorhanden – leider für Amp und Filter gleichzeitig.

Mini-Ausstattung á la Behringer: Vom Sequenzer bis zur Synthtribe-App

Der 16-Step-Sequenzer des Behringer UB-Xa Mini ist ein tolles Feature – vor allem dank Motion Sequencing. Bis auf wenige Parameter wie Filter-Resonanz oder VCO-Wellenform lassen sich quasi alle Klangparameter automatisieren. Nach der Aufnahme können sogar aufgezeichnete Control-Daten geglättet werden – etwa für smoothere Filtersweeps.

Aufnehmen, bearbeiten, löschen: Das Motion-Sequencing will verstanden und kreativ verwendet werden.
Aufnehmen, bearbeiten, löschen: Das Motion-Sequencing will verstanden und kreativ verwendet werden.

Nur Mut: Im Freestyle-Mode ist die Quantisierung abgeschaltet und die Phrasen werden mit allen Timing-Schwankungen abgespielt. Schließlich lassen sich insgesamt zehn Sequenzer-Patterns speichern. Leider gibt es beim UB-Xa Mini weder einen internen Chorus- noch ein Delay-Effekt. Kleiner Tipp für mehr Fülle: Den Sound bekommt ihr mit dezentem schnelleren Vibrato per Pitch-LFO oder durch Einsatz der Pulsweitenmodulation voller und lebendiger – Audio-Demo 3 hören! 

Eine Freeware macht den UB-Xa MINI komplett: Per Synthtribe-App aktualisiert ihr das Betriebssystem und stellt globale Dinge ein. Übrigens: Bitte die neueste Version der App herunterladen. Ansonsten erkennt Synthtribe eventuell nicht den angeschlossenen UB-Xa Mini.

Behringer UB-Xa Mini: App.
Ohne Computer geht es auch beim UB-Xa Mini nicht. Die Synthtribe-App ist zumindest für Updates des Betriebssystem erforderlich.
Anzeige

Soviel Oberheim steckt im Sound des Behringer UB-Xa Mini

Klingt die kleine Box wirklich nach OB-Xa? Beim ersten Anspielen hat sie mich eher positiv überrascht – und ich sage einmal sehr vorsichtig Ja! Der Sound des UB-Xa Mini gefällt mir zumindest besser als beim Jupiter-Pedant JT Mini. Analoge Wärme und auch ein bisschen Schmutz kommt auf. Extreme punchige Sounds liefert er weniger und komplett rauschfrei ist sein angenehm runder Basissound auch nicht. Ihr solltet schon direkt beim Anspielen ein Delay oder Reverb verwenden. Bei den Audio-Demos hört ihr den Freeware-Klassiker Valhalla DSP Supermassive.

Mit den eigenen Soundbeispielen habe ich versucht, den Behringer UB-Xa Mini nach Vintage klingen zu lassen – klassische Oberheim-Patches eben. Dies funktioniert auch mit nur drei Stimmen ganz ordentlich. Verschiedene technische Aspekte demonstrieren die ersten fünf Beispiele: Spielmodi bei Sägezahn- und Rechteck-Oszillator, Pulweitenmodulation, Hüllkurven-Parameter und den resonierenden Tiefpass-Filter samt LFO. Danach hört ihr insgesamt sieben Standard Patches mit dem Behringer UB-Xa erstellt. Ihr solltet schon eigene Sounds kreieren wollen – es ist überhaupt keine „Preset-Schleuder“. Ich bin mir aber schon jetzt sicher: Dem UB-Xa Mini lassen sich noch so einige aktuelle Sequenzer-Sounds entlocken.

Audio Samples
0:00
Play Modes mit Saw Osc Play Modes mit Square Osc Pulsweitenmodulation Hüllkurve Filter-LFO PWM Synth Comp Unisono Saw Arp Filter Sweep Saw Octave Saw Bass Ringmod Arp Deep Square Pad Ringmod Lead 5th Saw Lead

Behringer UB-Xa Mini versus Behringer UB-Xa D

Auch diese Frage soll geklärt sein: Bietet Behringer mit dem Mini vielleicht eine sehr kostengünstige Variante des Desktopmodells UB-Xa D? Ein klares Nein – es treffen zwei unterschiedliche Konzepte aufeinander.

Der Mini zielt auf Mobile Producing als netten Freizeitspaß. Bei diesem Synth beschäftigt ihr euch überwiegend mit dem 16-Step-Motion-Sequenzer für elektronische Phrasen und wohl kaum um ambitioniertes Sounddesign oder ums traditionelle Live Performing. Hier reichen Features wie drei Stimmen parafon, ein integriertes Touch-Keyboard oder auch der Miniklinke-Kopfhörer-Ausgang.

Mit 16-facher Polyfonie, umfangreichen Split/Layer-Möglichkeiten inklusive Arp/Sequenzer verkörpert der Behringer UB-Xa D hingegen einen klassischen Desktop-Synth für Live/Studio-Keyboarder. Ein Pad für die linke Hand und gleichzeitig ein Lead-Synth über ein Controller-Keyboard gespielt – das ist ein anderes Szenario als beim UB-Xa Mini.

Nicht also der Preisunterschied von über 500 Euro, sondern der praktische Einsatz gestaltet sich zwischen Behringer UB-Xa Mini und UB-Xa D deutlich anders.

Affiliate Links
Behringer UB-Xa Mini
Behringer UB-Xa Mini
Kundenbewertung:
(3)
Behringer UB-Xa D
Behringer UB-Xa D
Kundenbewertung:
(15)
Anzeige

FAZIT

Behringer erweitert Mini/Micro-Synth-Serie um einen prominenten US-Analog-Synth. Der Behringer UB-Xa Mini ist relativ einfach zu bedienen, liefert analoge Patches in überraschend guter Qualität und ermöglicht dank Motion Sequencing auch technoide Spielarten elektronischer Musik – leider ohne einen internen Delay-Effekt. Für mich selber ist dieser kleine Synthesizer nichts. Ich schätze bei einem Oberheim OB vor allem eine satte Polyfonie für breite schwebende Akkorde. Genau das vermisse ich beim Behringer UB-Xa Mini am meisten.

Kurz und gut: Wer dem Oberheim-Sound musikalisch einmal anders begegnen möchte, macht bei rund Hundert Euro sicherlich nichts falsch. Preis/Leistung ist top und am Sound scheitert der Spaß letztlich auch nicht.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Guter Analog-Sound
  • Praktische Oszillator-Modi
  • Step-Motion-Sequencing
MIDI-Implementation
  • Enorm preiswert
  • Kostenfreie Synthtribe-App
Contra
  • Nur dreistimmig paraphon
  • Keine separate Filter-Hüllkurve
  • Kein interner Effekt
Artikelbild
Behringer UB-Xa Mini Test
Für 99,00€ bei
  • Hersteller: Behringer
  • Bezeichnung: UB-Xa Mini
  • Miniatur-Synthesizer mit analoger Tonerzeugung á la Oberheim OB-Xa
  • Touch-Keyboard mit 27 Tasten
  • Analoger Signalpfad, drei VCOs mit Sägezahn und Rechteck sowie kombiniert, paraphon

  • Sechs Play Modes: Poly, Unisono, Oktave, Quinte, Unisono mit Ringmodulation und Poly mit Ringmodulation
  • 12/24dB-Tiefpassfilter, ADSR-Hüllkurve, LFO mit Sägezahn- Dreieck- und Rechteckwelle
  • 16-Step-Motion-Sequenzer, 10 Speicherplätze, Automation vieler Klangparameter
  • Anschlüsse: Stereo-Kopfhörer-Ausgang, Sync In/Out, MIDI In, USB-C
  • Herkunftsland: China
  • Preis: 99 Euro (Straßenpreis Oktober 2025)

Herstellerseite: https://www.behringer.com

Hot or Not
?
Behringer UB-Xa Mini Test

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Behringer UB Xa mini Demo (no talking)
  • dreadbox Artemis Sound Demo (no talking)
  • Arturia Astrolab 88 Review - Arturia's Flagship Stage Keyboard