Behringer Toro Test

Praxis

Behringer Toro – Bedienung des Synthesizers

Der Behringer Toro erklärt sich im Test von selbst. Er ist eigentlich genau das Richtige für Musiker, die am liebsten gar nichts von Synthesizer-Sounddesign wissen wollen, sondern direkt einen amtlichen Synthesizer-Bass haben möchten. Die Regler und sonstigen Bedienelemente liegen auch alle wunderbar in der Hand. Wie gesagt, einen Computer braucht man nur dann zusätzlich, wenn man eine neue Firmware aufspielen oder die PolyChain nutzen möchte.

Tatsächlich könnte die ausgesprochen einfache Bedienung des Behringer Toro für manchen Musiker ein wichtiges Kaufargument darstellen. Lediglich ein reiner Preset-Synth ist noch einfacher zu bändigen.

Wie klingt der Behringer Toro?

Der Behringer Toro repräsentiert den Vintage-Sound im Test sehr überzeugend. Wir möchten dabei den Sound direkt am Gerät aufspüren und anhand von Audiodemos dokumentieren. Die Sägezahn-Oszillatoren klingen über fünf Oktaven angenehm sauber und druckvoll – vor allem auch bei Schwebungen durch Verstimmung der beiden VCOs. Das analoge Filter zeigt sich dabei Moog-typisch, wie man im vierten Audio-Beispiel hören kann. Erfreulich: Der Toro ist kein unzähmbares Tieftonmonster, sondern durchaus gefällig.

Bei der Intensität der Filterhüllkurve wünschen wir uns allerdings mehr Spielraum nach oben: Der „Contour Amount“-Regler erlaubt – wie schon beim originalen Moog Taurus – keine extremen Einstellungen. Mit dieser kleinen Einschränkung und den eher gemütlichen Hüllkurven fehlt dem Bass des Behringer Toro allerdings etwas Punch. Für Rockmusik aus den 70er Jahren mag das noch passen, für aktuelle Projekte wünscht man sich doch etwas mehr.

Wie sich die Einstellungen der Filterhüllkurven konkret auswirken, zeigt das fünfte Soundbeispiel. Anschließend betätigen wir noch die Schalter für Glide, Decay und Octave.

Audio Samples
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Behringer Toro: 2 Osc mit variierter Schwebung Behringer Toro: 5 Oktaven mit 1 VCO Behringer Toro: 5 Oktaven mit 2 VCOs Behringer Toro: Filter Cutoff und Resonanz Behringer Toro: Filterhüllkurve Behringer Toro: Glide, Decay, Octave

Soundvergleich mit dem Plugin Cherry Audio Lowdown

Der Behringer Toro lockt mit einem verdammt günstigen Preis. So mancher Produzent fragt sich zu Recht, ob es nicht noch etwas günstiger geht. Die Antwort heißt Cherry Audio Lowdown. Diese Software-Emulation des Moog Taurus haben wir bereits mit 4,5 Sternen bewertet. Manchmal bekommt man sie zum sehr günstigen Preis von nur 25 Euro (regulär 39 Euro). Ob sich das Schnäppchen lohnt, finden wir im Hörvergleich mit den klassischen Presets („Stier, Tuba, Bass“) heraus. Außerdem spielen wir drei weitere Presets des Cherry Audio Lowdown an.

Audio Samples
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Behringer Toro: Preset Toro Behringer Toro: Preset Tuba Behringer Toro: Preset Bass Cherry Audio Lowdown: Preset Bull Cherry Audio Lowdown: Preset Tuba Cherry Audio Lowdown: Preset Bass Cherry Audio Lowdown: Bass und Lead Presets

Kurzum: Der Behringer Toro bietet hörbar einen lebendigeren Sound als das Plugin. Wenn es um das Quäntchen „Analog-Sound“ geht, ist der Toro der Gewinner. Cherry Audio kontert allerdings mit einer gelungenen Library aus Presets von Bässen und Leads, die man direkt per Modulationsrad expressiv spielen kann. Dass sich ein Plugin zudem besser in die DAW integrieren lässt, wissen wir natürlich auch.

Behringer Toro: Software-Alternative.
Supergünstig, flexibel nutzbar und klanglich gut: Cherry Audio emuliert den Moog Taurus mit dem Plugin Lowdown. (Quelle: Bonedo)

Moderner Stierkampf: Behringer Toro vs. Moog Minitaur

Im Hardwarebereich gibt es zum Behringer Toro einen starken Konkurrenten, den Moog Minitaur. Dieser orientiert sich zwar an den frühen Taurus-Modellen, begeistert aber eher Teenager als alte Hasen. Mit einer zusätzlichen Rechteck-Wellenform bei den Oszillatoren und einem tempo-synchronisierbaren LFO passt er besser in die heutige Produktion. Die Filterhüllkurve des Minitaur erlaubt dabei auch perkussivere und druckvollere Sounds.

Behringer Toro: Hardware-Alternative.
Zwei Nachfolger des Moog Taurus unter sich: Schon optisch sind Behringer Toro und Moog Minitaur sehr verschieden. (Quelle: Matthias Sauer)

Insgesamt liegt der Minitaur im Vorteil: Mehr Regler am Gerät plus Software-Editor, besser platzierbar auf dem Tisch und vor allem klanglich druckvoller und flexibler für aktuelle Musik. Das sind klare Pro-Argumente, die bezahlt werden wollen: Fast das Dreifache kostet der Minitaur. Selbst gebrauchte Exemplare sind doppelt so teuer wie ein Behringer Toro.

Auch hier bieten wir klanglich einen Direktvergleich. Zudem spielen wir drei verschiedene Presets des Moog Minitaur an. Sie zeigen, dass der Minitaur aktueller und auch vielseitiger klingen kann.

Audio Samples
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Behringer Toro, danach Moog Minitaur Drei Presets des Moog Minitaur

Behringer Toro – das sind die Alternativen

Nachdem wir den Behringer Toro im Test mit einer Software-Emulation und dem beliebten Moog Pedal Minitaur verglichen haben, möchten wir noch einmal einige wichtige Fakten in tabellarischer Form festhalten. Dabei kommt ein weiterer Kandidat ins Spiel: Schaut man sich bei den Desktop-Synths von Behringer um, kommt der Model D als Alternative infrage. Er liefert den klassischen Moog-Sound, ist deutlich flexibler als der Toro und wesentlich günstiger als der Minitaur. Wer sich also für einen Moog-Bass im weitesten Sinne interessiert, sollte den Behringer Model D mit seinen drei Oszillatoren unbedingt in die engere Wahl ziehen.

FeaturesBehringer ToroBehringer Model DMoog Minitaur
KlangerzeugungMonophon, 2 VCOs mit Sägezahn, Tiefpass-Filter (24dB), zwei HüllkurvenMonophon, 3 VCOs mit fünf Wellenformen, Tiefpass-Filter (24dB), Hochpass, Rauschgenerator, zwei HüllkurvenMonophon, 2 VCOs mit Sägezahn und Rechteck, Tiefpass-Filter (24dB), ein LFO (Tempo-Sync), zwei Hüllkurven
Speicherplätze128 Presets
Regler auf dem Panel142717
Maße und Gewicht13,6 x 42,4 x 9,7 cm 1,65 kg9,0 x 37,4 x 13,6 cm
1,7 kg
 7,9 x 22,2 x 13 cm
1,2 kg
CV/Gatejajaja
SoftwareSynthtribe FreewareSynthtribe FreewareKostenloser Editor
Bewertung im Test4/55/54,5/5
Preis239 €298 €666 €
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Behringer Toro Aternativen

Behringer Toro Sound Demo (no talking)

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Giselher Punaske sagt:

#1 - 23.12.2023 um 09:27 Uhr

0

"Zwischen den beiden Oszillatoren kann man blenden" - blöde frage: wen soll man denn blenden, und warum? und wieso baut man überhaupt so ein helles licht zwischen die oszillatoren? hat das auch klangliche vorteile (wenn zB der geblendete laut schreit)? der sinn erschließt sich mir nicht.

Profilbild von Marco 🤔

Marco 🤔 sagt:

#2 - 25.02.2024 um 07:47 Uhr

1

Warum versucht man im Testbericht dem ehrenwerten Leser den Toro auszureden? Wer toro will, der will toro und nicht Modell D oder Techno Musik machen! Wer toro will, der will Krautrock und Saga, das ist doch kein Techno. Also bitte bei der Sache bleiben. Ich habe den toro hier, und seine Bässe sind fraglos eathquake, so wie ich es erwartet habe. Und nein, ich habe bereits flexibleres, ich wollte nur wissen wie es um den Toro steht, und es steht sehr gut um ihn. Er ist unersetzlich und perfekt für meine Mucke. Den Model D habe ich auch da, nein, der klingt wirklich total anders. Im Notfall kann ich nach langer schrauberei einen ähnlichen Sound hindrehen, aber es ist eben kein toro!

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