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Behringer DR18SUB Test

Es gab eine Zeit, da wurden Behringer Produkte im professionellen Audiobereich etwas müde belächelt und galten als „billig“ und qualitativ nicht besonders hochwertig. Das seit 1989 existierende Unternehmen von Firmenchef Uli Behringer etablierte sich besonders im semiprofessionellen Bereich. Es bietet Musikern unterschiedlichster Couleur die Möglichkeit, auch mit geringem Budget in die Welt der Audiohardware einzutauchen.

In den letzten Jahren wandelte sich das Blatt und die Firma Behringer sorgte in der Event-Technik vor allen Dingen mit den digitalen Konsolen der X32-Serie für Aufsehen und fand sich folglich in diversen Ridern namhafter Bands und Live-Acts. Auch in der Abteilung der Lautsprecher ist Behringer in den letzten Jahren nicht untätig gewesen und lieferte diverse günstige aktive und passive Speaker.

Mit dem DR18SUB bietet das Unternehmen nun einen aktiven 18-Zoll Subwoofer zum absoluten Kampfpreis. Für gerade einmal 369 Euro erhält der potenzielle Kunde unglaublich viel Lautsprecher. Hier muss man bei der Konkurrenz teilweise das doppelte zahlen, um auf eine vergleichbare Leistung zu kommen. Umso gespannter darf man also auf die klanglichen Eigenschaften der Box sein, die wir im folgenden Praxistest genauer unter die Lupe nehmen werden: „Hey DJ, where’s the bass?“

Behringer DR18SUB

Lieferumfang

Der aktive Subwoofer kommt sicher verpackt in Kartonage beim Endkunden an. Zusätzlich ist der Sub durch Styroporpolster an den Kanten vor Transportschäden geschützt. Der Lieferumfang beinhaltet zudem ein passendes Kaltgerätekabel und einem Quickstart-Guide in deutscher und englischer Sprache.

Details Behringer DR18SUB

Der 650 x 530 x 609 mm (H x B x T) große und mit 41 kg nicht gerade leichte Subwoofer kommt in einem stabilen, aus Holz gefertigten Chassis. Im Inneren versorgt eine Endstufe mit 800 W RMS/2400 W Peak den 18-Zoll-Basslautsprecher mit Leistung. Der zu erreichende maximale Pegel beträgt laut Behringer 129 dB bei einem Frequenzbereich von 30 bis 120 Hz. Der DR18SUB besitzt je zwei symmetrische analoge Ein- und Ausgänge und ist zusätzlich mit einer internen Frequenzweiche ausgestattet. Die Trennfrequenz lässt sich wahlweise bei 90 Hz bzw. 120 Hz festlegen. Abschließend ist der aktive Sub noch mit einem Phase-Schalter zur Umkehrung der Phase bestückt und besitzt auf der Oberseite einen 36-mm-Boxenflansch zur Befestigung einer Distanzstange.

Fotostrecke: 2 Bilder Gut verpackt wird der Subwoofer geliefert

Gehäuse und Anschlüsse

Das Gehäuse des DR18SUB wirkt erstaunlich gut verarbeitet und ist noch dazu komplett aus Holz gefertigt. Auf der Front wird der 18-Zoll-Basslautsprecher von schwarz lackiertem Lochblech vor allzu grober Anwendung geschützt. Abgesehen davon ziert das Logo des Herstellers Behringer die Front der Box. Auf beiden Seiten des Subs sind praktische Griffschalen angebracht, die ebenfalls solide verarbeitet sind und einen stabilen Eindruck machen.

Auf der Geräteunterseite besitzt der DR18SUB vier Gummifüße, die für einen stabilen Halt sorgen und das wuchtige Gerät auch ein wenig vom Boden entkoppeln. Die Oberseite des 18-Zöllers bietet einen 36-mm-Boxenflansch, sodass man den Sub ganz einfach zum Betrieb mit einer Distanzstange und einem Top-Teil nutzen kann.

Rückseite des Subwoofers

Alle Anschlüsse und sämtliche Regler befinden sich klassisch auf der Rückseite des Subwoofers. Im Zentrum befinden sich die beiden Audioeingänge in Form von zwei XLR-Buchsen. Die beiden XLR-Ausgangsbuchsen zur Signalweiterleitung sind oberhalb der Eingänge platziert.

Die beiden Ausgänge können entweder im Link-Mode oder im X-Over-Mode betrieben werden. Im Link-Modus wird das Audiosignal direkt ohne klanglichen Eingriff an die Ausgänge durchgeschleift. Im X-Over-Modus bietet der Subwoofer die Möglichkeit, Frequenzen oberhalb von 90 Hz bzw. 120 Hz an die Ausgänge zu leiten. Zur Lautstärkejustierung dient ein Drehpoti, dessen Regelbereich von 0-10 reicht. Auch der Phase-Switch-Button zum Umschalten der Phasenlage befindet sich auf der Rückseite des Gerätes.

Zur Wärmeableitung hat Behringer dem DR18SUB abgesehen von Kühlrippen auch ein paar Lüftungslöcher spendiert, falls es doch einmal ein wenig zu warm wird. Abschließend ist neben der Netzbuchse noch der On/Off-Switch zum ein- bzw. ausschalten des Subwoofers angebracht.

Fotostrecke: 6 Bilder Lackiertes Lochblech schützt den Lautsprecher des DR18SUB
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Praxis

Behringer DR18SUB

Nachdem mir der ein wenig genervte UPS-Bote das fast 50 kg schwere Paket mit dem Subwoofer abgeliefert hat, befreie ich den DR18SUB als erstes aus seiner Verpackung. Der erste Eindruck ist durchaus positiv. Die Verarbeitung ist ordentlich und fühlt sich vor allem in Anbetracht des günstigen Preises sehr gut an. Hier sitzt alles fest und es wackelt nichts. Auch die Lackierabteilung im Hause Behringer hat einen guten Job hingelegt. Lediglich die Schraubenköpfe weisen kleine Unsauberkeiten auf.

Beim ersten Test verkabele ich die Main-Outputs meines X32-Compact-Mixers direkt mit den Inputs des DR18. Als Tops kommen zwei JBL EON 712 zum Einsatz, die ich an die beiden Outputs der Behringer-Box anschließe. Nachdem ich die Pegel der Tops zum Sub angepasst habe, verschaffe ich mir im Anschluss einen groben Klangeindruck, indem ich ein wenig Musik aus der Dose abspiele.

Performance des DR18SUB

Einige Playlisten später bin von der Performance des Behringer DR18SUB durchaus wohlgestimmt. Der Sub liefert bei allen getesteten Musikgenres ein ordentliches Bassfundament, was ich schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchte. Allerdings neigt der Sub bei manchen Frequenzbereichen ein wenig zum Dröhnen, egal wie ich es auch versuche, den Sub-Level auf die Tops abzustimmen.

Mit Hilfe des X-Over-Buttons versuche ich weiter, den DR18SUB klanglich noch besser mit den Topteilen zu konfigurieren. Bei aktiviertem X-Over-Button klingt der Sub bei 120 Hz immer noch ein wenig dröhnig. Besser gefällt mir da das Klangbild, das sich beim aktivierten X-Over-Button bei 90 Hz bietet: Hier harmoniert der Woofer für meinen Geschmack am besten mit den von mir verwendeten Topteilen.

Klanglich harmoniert der Subwoofer jetzt sehr gut mit den Topteilen und es macht wirklich Spaß, am Pult ein wenig mehr Gas zu geben. Auf jeden Fall sorgt die verwendete Kombination für ordentlich Lautstärke und ist definitiv ausreichend für so manches Event oder so manchen Proberaum.

Ansteuerung via Matrix

Um den Klang der einzelnen Lautsprecher noch besser aufeinander abzustimmen, verwende ich beim nächsten Test eine Mono-Matrix für den Bass und eine Stereo-Matrix für die beiden L/R-Speaker. Hierzu benutze ich wieder den X32 Compact, der mir einen Equalizer für die einzelnen Matrizen zur Verfügung stellt. Sowohl den Subwoofer als auch die Topteile verwende ich selbstverständlich ohne aktivierten X-Over Button oder sonstige EQ-Einstellungen am Lautsprecher selbst. Nachdem ich dem Subwoofer lediglich Frequenzen unterhalb von 85 Hz überlasse und den Rest an die Tops schicke, bietet sich mir so der für meinen Geschmack ausgewogenste Klang. Hält man sich wieder einmal den günstigen Preis vor Augen, ist es schon erstaunlich, was Behringer da liefert.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Bedienpanel auf der Rückseite des Subs

Zielgruppe

Der neue aktive Subwoofer der Marke Behringer ist vor allem für diejenigen attraktiv, deren Budget begrenzt ist und die dennoch in den Genuss eines aktiven 18-Zoll Bass-Speakers kommen wollen. Egal, ob junge aufstrebende Band, Solo-Musiker oder DJ, der DR18SUB bietet für schmales Geld einen soliden Subwoofer, der dem Sound im Proberaum auf jeden Fall ordentlich Low-End hinzufügt. Auch der Einsatz in Discotheken oder Clubs ist für den DR18SUB kein Problem und stellt eine gelungene Alternative zu Konkurrenzprodukten dar.

Besitzer von Fullrange-Boxen anderer Hersteller, die im unteren Frequenzbereich ein wenig zu schwachbrüstig sind, sollten sich den aktiven Behringer SUB auf jeden Fall  genauer anschauen und einfach mal antesten. Insbesondere kleine Clubs oder Jugendhäuser können dank des DR18 für wenig Geld ihr bestehendes Setup um ein ordentliches Bassfundament erweitern.

Eine weitere Empfehlung erhält der Behringer DR18SUB für den DJ-Sektor, sdei es als Erweiterung für bestehende Monitor-Systeme im Club oder einfach, um den Nachbarn beim nächsten Üben des neusten Sets ein wenig zum Bouncen anzuregen. Hier kann man zuletzt aufgrund des günstigen Preises nicht viel falsch machen.

Für professionelle Verleiher ist das Gerät wahrscheinlich schwierig an den Mann zu bekommen. Das liegt zum einen am immer noch ein wenig behafteten Firmennamen und zum anderen ist der DR18SUB so günstig, dass es fast keinen Sinn drtgibt, das Gerät zu leihen.

Behringer DR18SUB: Viel Bass zum kleinen Preis
Behringer DR18SUB
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Fazit

Mit dem DR18SUB ist der Firma Behringer ein hervorragend verarbeiteter aktiver Subwoofer gelungen, der zu einem mehr als fairen Preis an den Start geht. Der Subwoofer hat meiner Meinung nach alles an Bord, was es zu einem soliden Bassfundament benötigt. Sicherlich geht es klanglich ein wenig knackiger, aber bedenkt man an dieser Stelle den wirklich günstigen Anschaffungspreis, überzeugt der Kandidat auf ganzer Linie. Im praktischen Test konnte der DR18SUB von Behringer mit den fast doppelt so teuren Topteilen nach ein wenig Feinjustierung mittels Equalizers klanglich auf Augenhöhe agieren. Hier lieferte der Behringer DR18SUB genau das, was er soll, nämlich ordentlich Low-End.

Wer also auf der Suche nach einem aktiven 18-Zöller ist und noch dazu nicht allzu viel investieren kann oder will, sollte sich den DR18SUB zweifelsfrei einmal genauer anschauen. Die angebotene Verarbeitungsqualität, die Behringer mit dem aktiven Sub an den Start bringt, ist auf jeden Fall auf ganzer Linie überzeugend und manch anderer Hersteller lässt sich derartige Verarbeitung definitiv teurer bezahlen. So ist es absolut verdient, dass der SUB der Firma Behringer mit absolut überzeugenden 4 Sternen aus dem Test hervorgeht.

Features & Spezifikationen

  • Modell: Behringer DR18SUB
  • Aktiver 18″ Subwoofer
  • Leistung: 800 W RMS / 2400 W Peak
  • Eingänge: 2x XLR symmetrisch
  • Ausgänge: 2x XLR symmetrisch
  • X-Over: 90 Hz / 120 Hz
  • Phasenschalter
  • Frequenzbereich: 30 – 120 Hz
  • max. SPL: 129 dB
  • 36 mm Flansch für Distanzstange
  • Abmessungen (H x B x T): 650 x 530 x 609 mm
  • Gewicht: 41 kg
  • Preis: 369 Euro

Behringer DR18SUB: Viel Bass zum kleinen Preis

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Klang
  • Verarbeitung
  • Preis
Contra
  • neigt im Flat-Mode leicht zum Dröhnen
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Behringer DR18SUB Test
Für 398,00€ bei
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Loetkolben sagt:

#1 - 30.05.2022 um 11:06 Uhr

0

Im Text steht: '' Die Trennfrequenz lässt sich wahlweise bei 90 Hz bzw. 150 Hz festlegen. '' Später im Text werden dann aber 90 und 120 Hz genannt . . . Und das Foto des Anschlussfeldes, auf dem die beiden wählbaren Trennfrequenzen einstellbar sind, weist glasklar ''90'' und ''120'' Hz aus!!! Warum werden also eingangs '90' und '150' Hz genannt? Offensichtlich ist dies ein wirklich preisgünstiger Mittelklasse-Subwoofer mit reichlich Leistung in einem robusten Gehäuse; unter ausdrücklicher Berücksichtigung des außergewöhnlich guten Preises scheinen mir da eher mehr als 4,0 Punkte angebracht. Wie seit einigen Jahren schon in der Produktion von Synthesizern und Synthesizer-Modulen dieser Marke erkennbar hat sich Behringer deutlich vom Billigheimer-Image wegentwickelt. Mit ca. 50 Behringer-Geräten in meinem Besitz war MIR das aber auch schon länger klar ... während das unrühmliche Behringer-Bashing sich mehr und mehr verselbständigt hatte und für nicht wenige zu einer Art Volkssport in Endlosschleife geworden war.

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Sascha Walendy sagt:

#2 - 02.06.2022 um 11:47 Uhr

0

Hallo Loetkolben, da hat sich wohl der Fehlerteufel eingeschlichen. Wurde im Text korrigiert. Vielen Dank für den Hinweis. Über die Punktevergabe lässt sich streiten, aber für volle fünf Punkte hätte es dann klanglich im Flat-Mode ein klein wenig mehr sein müssen. Aber ich gebe dir absolut Recht, dass die Firma Behringer sich in den letzten Jahren in diversen Bereichen vom „Billigheimer-Image“ wegentwickelt hat. Ich bin selbst mit einer X32 on the road und habe im Studio ebenfalls diverse Behringer Synths im Einsatz und bin vollkommen zufrieden. LG Sascha

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