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Behringer Behringer PB1000 Pedal Board Test

Wenn es um die elektronische Ausstattung von Musikern geht, gibt es kaum einen Bereich, in dem der Name Behringer nicht vertreten ist. Ob Stimmgeräte, Bodeneffekte, Verstärker aller Couleur, Audiointerfaces, 19“ Studioequipement und auch sonst nahezu jedes andere Stück Equipment – Behringer hat sie fast alle. Dabei haben alle Produkte eines gemeinsam: Sie sind im unteren Preissegment angesiedelt und auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich.  Und auch wir Gitarristen kommen nicht zu kurz, was beispielsweise an den unzählige Bodentretern abzulesen ist.

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Und als Zuhause für die kleinen Soundverbieger bietet Behringer mit PB600 und PB1000 auch gleich zwei Pedalboards an, wobei ersteres bis zu sechs und letzteres bis zu 12 Tretminen Unterschlupf gewährt. Da sich die Anzahl der integrierbaren Effekte auf Bossmaße bezieht, unterscheiden sich die beiden Pedalboards nur durch ihre äußeren Abmessungen, das PB1000 ist also etwa doppelt so groß wie sein kleiner Bruder. Der Einfachheit halber haben wir uns in diesem Test dem PB1000 gewidmet.

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Das PB1000 von Behringer ist ein für Gitarren-Pedaleffekte konzipiertes Board. Dass man hier gleich 12 davon integrieren kann, klingt erst einmal nach sehr, sehr viel. Dabei handelt es sich um Pedale der Größe, die Boss zum Quasi-Standard gemacht hat und die auch denen aus dem Hause Behringer entsprechen. Werden größere Pedale eingesetzt wie beispielsweise die legendären Geräte von Electro Harmonix oder Boutique Teile von Analogman oder Baldringer, schränkt das die Zahl etwas ein. Aber einmal unter uns: Wer braucht 12 Bodenpedale? Gut, ich gehe jetzt von der Live-Situation aus. Wer hier 12 Pedale ohne Looper einsetzen möchte, wird schnell wahnsinnig. So wird das Umschalten von einem trockenen Cleansound auf einen effektbeladenen Highgain-Leadsound mit Delay schnell zu einem zeitaufwendigen Stepptanz. Ein anderes Problem stellt beim Kaskadieren so vieler  Bodentreter der Verlust der Dynamik dar. Das Gitarrensignal ist relativ schwach und naturgemäß sehr störanfällig. Wenn die Pedale nicht mit einem True-Bypass ausgestattet sind, durchläuft das Signal immer die gesamte Elektronik der Geräte, was dem „guten Ton“ nicht unbedingt entgegenkommt.

Das Gehäuse in Kofferform besteht aus zwei Teilen, dem Boden, auf dem die Pedale angebracht werden und dem abnehmbaren Deckel. In halboffene Scharniere wird der Deckel hinten eingehängt und vorne mit Schiebeverschlüssen aus Kunststoff fixiert, die etwas schwergängig sind und beim ersten Mal den Vorgang verkomplizieren. Nach einiger Übung allerdings klappt das Zusammenbauen reibungslos. Damit die Pedale während des Transportes in ihrer Position bleiben, hat man den Deckel mit Noppenschaumstoff ausgekleidet. So werden die Bodeneffekte beim Schließen in die vorgestanzten Aussparungen gedrückt. Wer Tretminen anderer Hersteller als Boss oder Behringer unterbringen möchte, kann einzelne der Elemente aus Hartschaumstoff einfach abschrauben. Zwei Effekte teilen sich jeweils eines davon, das von vier Schrauben gehalten wird. Anschließend passen auch große Pedale – klasse Idee! Ich würde diese dann mit Klettband befestigen, das sich später auch wieder vollständig entfernen lässt.

Im vorderen Bereich  des Pedalboards befinden sich zwei Buchsen. In eine der beiden wird das Netzteil eingesteckt und in die andere kommt die Kabelpeitsche, die alle Effektgeräte mit Strom versorgt. Zum Lieferumfang des PB1000 gehört ein separates 9 Volt Netzteil mit 1700 mA. Eine flexible Lösung, besonders für den Transport. So kann das separate Netzteil nach dem Gig abgezogen und sicher verstaut werden, das Verteilerkabel bleibt mit den Pedalen verbunden. Da die Geräte an einem einzigen Kabel hängen, kann das durchaus in dem einen oder anderen Fall zu Brummschleifen führen kann. Kriminell wird es auf jeden Fall mit alten Fuzzpedalen, weil die Germaniumtransistoren mit umgekehrter Spannung arbeiten. Wer solche Schätzchen verwenden möchte, muss sich ein zweites Netzteil besorgen. Einfach die Zuleitung umdrehen geht nicht, weil ein Kurzschluss das Netzteil ziemlich schnell in den Elektrohimmel verfrachten würde. Ansonsten ist man mit 1700 mA auf jeden Fall bestens gewappnet. Gewöhnliche analoge Bodentreter brauchen im Schnitt nicht mehr als 20 mA, also sollte unser Kollege hier nicht ins Schwitzen kommen. Problematisch wird es erst, wenn digitale Geräte zum Einsatz kommen, weil diese Effekte wesentlich  mehr Appetit haben als gewöhnliche Verzerrer oder Choruspedale.

Die Bodeneffekte werden hier im Grunde genau so verbunden, wie man es auch ohne Pedalboard tun würde. Das Gitarrensignal kommt in den Input des ersten Gerätes der Effektkette und geht von dessen Ausgang in den Eingang des zweiten Pedals usw. Mit den beigelegten Patchkabeln lassen sich die Tretminen auf dem PB1000 untereinander verbinden. Eine sinnvolle Reihenfolge sollte man sich vor dem Verkabeln genau überlegen.  Um diese übersichtlich zu halten,  sind auf dem Board mehrere Klinkenbuchsen angebracht. Vorne links die Input Buchse, in der das Gitarrensignal landet. Aus der gegenüberliegenden Buchse geht die Reise mittels eines Patchkabels in den Input des ersten Effektgerätes, dessen Ausgang versorgt das nächste usw. Das Ausgangssignal des letzten Effektes landet in einem zweiten Steckfeld, das sich vorne auf der rechten Seite befindet. Falls man als letztes Gerät in der Kette einen Stereoeffekt nutzen möchte, findet man hier gleich zwei  Ein- und Ausgänge.

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Das PB1000 ist ein simpel aufgebautes Pedalboard, in dem die Effekte sicher aufgehoben und sinnvoll verwaltet werden können. Das kräftige Netzteil sollte mit der Versorgung von handelsüblichen Effekten keine Probleme haben, allerdings birgt eine serielle Verkabelung bekanntermaßen Vor- und Nachteile, die sich je nach Effektpedal-Typ einstellen können. Schon der günstige Preis lässt erahnen, dass man unseren Testkandidaten nicht unbedingt für die nächste Welttour mit 120 Terminen in Betracht ziehen sollte. Aber im Einsteigersektor, für Hobby- und Wenigspieler oder Studiogitarristen, die ihr kleines Besteck unterbringen müssen, leistet das Board einen sehr guten Job, zumal das Preis-Leistungsverhältnis für diese Einsatzgebiete sehr attraktiv ist.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • Preis
  • Patchkabel im Lieferumfang enthalten
Contra
  • Kunststoffverriegelung
Artikelbild
Behringer Behringer PB1000 Pedal Board Test
Für 175,00€ bei
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Specs
  • Fasssungsvermögen: Bis zu 12 Pedale
  • Netzteil: 9Volt DC 1700 mA
  • Maße: 66 x12 x 48 mm ( B x H x T)
  • Anschlüsse: 9V In, DC Out, Input (from Guitar) To Guitar, 2 x Output From Effekts , 2 x Output to Amp
  • Preis: 95,00 Euro
Kommentieren
Profilbild von rootnix

rootnix sagt:

#1 - 16.06.2014 um 22:31 Uhr

0

Der Nachteil solcher Lösungen ist, dass man einen Stromanschluss in nächster Nähe des Boards braucht. Hier wäre ein leistungsfähiger Akku, z.B. aus einem handeslsüblichen Schrauber, die Lösung. Wer machts?

Profilbild von BonedoMalte

BonedoMalte sagt:

#2 - 17.06.2014 um 14:42 Uhr

0

Hallo rootnix,eine sehr gute Idee! So in der Art umgesetzt haben das Pedaltrain mit ihrem Volto Netzteil: http://www.thomann.de/de/pe...Vielen Dank für deinen Input und viele Grüße!
Malte

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