Audeze MM-500 Test

Handling des Audeze MM-500

Der Klinkenstecker der Zuleitung lässt sich beim MM-500 servicefreundlich aufschrauben. Die Mini-XLR-Stecker am anderen Ende werden auf beiden Seiten des Kopfhörers an den Hörschalen angebracht und haben eine Rückhaltesicherung, so dass sie nicht versehentlich herausrutschen können. Die Spleißstelle des verwobenen Kabels ist mit einer fest angebrachten Abdeckung verkapselt, so dass er sich nicht weiter lösen kann. Hier wird also durchweg Qualität geboten.

Audeze MM-500 XLR
Fotostrecke: 3 Bilder Die Audiozuleitung wird an den Hörschalen sicher per Mini-XLR mit Rückhaltesicherung befestigt.

Die dreh- und schwenkbaren Hörschalen passen den Audeze-Kopfhörer optimal der Kopfform an und sorgen zudem dafür, dass er sich recht flach im beiliegenden Samtbeutel verstauen lässt. Die weichen Leder-Ohrpolster des Kopfhörers umgreifen dabei die Ohren mit ihrer weichen Oberfläche, die sich sehr angenehm anfühlt. Sein Federstahl-Kopfbügel mit Aluminium-Elementen ist da weniger zimperlich. Er lässt den fast 500 Gramm schweren MM-500 zwar fest und sicher sitzen, übt aber auch einen gehörigen Druck aus, der bei längeren Mixing-Sessions die eine oder andere Pause erforderlich macht.

Da die Größeneinstellung des Kopfhörers gerastert ist, muss sie beim Wiederaufsetzen nicht erneut justiert werden. Wer im Studio ultra-busy hin und her wetzen muss, kann deshalb den Kopfhörer beliebig oft auf- und absetzen, ohne vom Frust mehrmaliger Größeneinstellung genervt zu werden. Das ist auch gut so, denn die Justierung ist recht schwergängig und würde in so einem Fall aufgrund der Zweihandbedienung, die sie erfordert, tatsächlich richtig Zeit kosten.

So klingt der Audeze MM-500

Der Audeze MM-500 überzeugt im Test mit brillanten Höhen, die von detailreicher Abbildung bis hin zu einem luftigen Top-End reichen. Dadurch kann der wiedergegebene Sound regelrecht atmen. Dass die Wiedergabe dieses Kopfhörers bis 50 Kilohertz reicht, ist ihm schlichtweg anzuhören. Je nach Mix stechen die oberen Mitten heraus, wenn es um Gesang und Sprache oder um den Sound von Gitarren geht. Zugleich bietet der Kopfhörer aber auch hier feine klangliche Nuancen an. Wer mit dem MM-500 Rock- oder Popmusik abmischt, wird gerade in diesem Frequenzbereich aufmerksam zu Werke gehen müssen. Andernfalls dürfte das Mix-Ergebnis unausgewogen sein und die Ohren schnell ermüden. Die offene Bauweise des Kopfhörers bringt es mit sich, dass er im Bassbereich wenig Wärme bietet, dafür aber differenziert abbilden kann. Auch Subbässe werden von ihm souverän wiedergegeben, ohne dabei je überbordend zu sein.

Detailansicht Aufdruck beim Kopfhörer
Der Manny-Marroquin-Kopfhörer im Test.

Die luftige Wiedergabe in den Höhen, detailreiche Mitten und seine sehr konkreten Bässe sorgen zusammen mit einer präzisen Umsetzung von Transienten dafür, dass Audiomaterial mit dem MM-500 mit breiter Stereobühne und hervorragender räumlicher Tiefe abgehört werden kann. Insgesamt ergibt sich so ein präziser und weitgehend ausgewogener Klang, der vor allem für ein analytisches Arbeiten mit Audiosignalen wie geschaffen ist. Aus meiner Sicht ist dieser Audeze-Kopfhörer deshalb sogar noch besser für das Aufbereiten von Recordings und das Editing von Audiodateien geeignet als für das Abmischen von Musikproduktionen.

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