Mit dem Arturia KeyLab 88 präsentiert der französische Hersteller sein bislang größtes und womöglich elegantestes USB/MIDI Controller Keyboard. Das Arturia KeyLab 88 ist mit zahlreichen Controllern und einer Fatar-Tastatur mit Hammermechanik ausgestattet. Das Paket wird mit drei Software Plug-ins abgerundet, die sowohl die Herzen von Synthesizer- als auch Piano-Liebhabern höher schlagen lassen. Neben der Arturia Analog Lab Software sind die beiden virtuellen Pianos Modartt Pianoteq 5 und UVI Grand Piano Model D im Lieferumfang enthalten.
Das Arturia KeyLab 88 ist ein ansprechend designtes USB/MIDI Controller Keyboard
Nachdem wir mit dem Arturia MiniLab den kleinsten Vertreter aus der Lab-Reihe bereits getestet haben, folgt nun also das Flaggschiff dieser Reihe, die neben dem 88-Tasten-Modell auch in Varianten mit 25, 49 und 61 Tasten angeboten wird. Große Keyboards mit 88 Tasten stehen vor allem bei Pianisten und als universelle Masterkeyboards im Studio hoch im Kurs, sodass ich mir vorstellen kann, dass sich so mancher auf das Arturia KeyLab 88 freut. In diesem Test werde ich deshalb den Controller auf Herz und Nieren überprüfen und seine Stärken und Schwächen aufdecken. Legen wir also los!
Details
Erster Eindruck
Im Karton befinden sich neben dem Arturia KeyLab 88 ein ansteckbarer Notenständer, eine Ablagefläche für einen Laptop oder ein Tablet (auch ansteckbar) sowie ein USB-Kabel und ein Handbuch inkl. Software-Lizenzen für die Plug-ins. Die Ablagefläche ist ein gelungenes Feature und mir fallen direkt ein paar Verwendungsmöglichkeiten dafür ein. Ein Stromkabel gibt es nicht, da das Keyboard per USB mit Strom versorgt wird. Eine Buchse zur Stromversorgung mit einem externen Netzteil gibt es aber trotzdem, falls man das KeyLab 88 mal ohne Computer verwenden möchte. Das Netzteil muss man sich dann allerdings gesondert besorgen.
Nach dem Auspacken stelle ich sofort fest: Das Arturia KeyLab 88 gefällt mir äußerlich sehr gut! Das hellgraue, elegante Gehäuse mit den Seitenteilen aus Holz ist ein absoluter Hingucker. Hinzu kommt ein gutes Gefühl beim Auspacken: Das robuste Gehäuse besteht fast vollständig aus Metall und man findet (mit Ausnahme der Potis und Controller) nirgendwo Plastikteile. Das ist schon mal ein wichtiger Pluspunkt und verheißt Langlebigkeit. Trotzdem ist das Arturia KeyLab 88 mit seinen 13 kg für ein Keyboard mit 88 Tasten und Hammermechanik relativ leicht.
Die Bedienoberfläche des Arturia KeyLab 88 ist gut organisiert und nimmt etwa das linke und mittlere Drittel in Anspruch. Neben den klassischen Rädern für Pitchbend und Modulation befindet sich das blau leuchtende, 32-stellige Display nebst drei Drehreglern (zwei davon mit Klick-Funktion) zur Anwahl von Presets und Parametern. Rechts vom Display sind die zuweisbaren Controller untergebracht, zu denen zehn Taster, zehn Endlosdrehregler, neun Fader und eine Matrix aus 16 beleuchteten, anschlagdynamischen Pads mit Aftertouch gehören. Das Bedienfeld wird durch ein Transportfeld zur Steuerung einer DAW abgerundet.
1/5 Das Bedienfeld des Arturia KeyLab 88 ist gut organisiert
2/5 Links die beiden Räder, Oktavtaster und das Display mit drei Encodern
3/5 Das Arturia KeyLab 88 besitzt zehn programmierbare Encoder und zehn Taster
4/5 Unterhalb der neun zuweisbaren Fader hat die DAW-Steuerung Platz gefunden
5/5 Den Abschluss bilden 16 anschlagdynamische Pads mit Aftertouch
Anschlüsse
Rückseitig findet man alle Anschlussmöglichkeiten des Arturia KeyLab 88. Neben dem An/Aus-Schalter, der Buchse für ein optionales Netzteil und einem USB-Anschluss befinden sich hier Anschlüsse für einen Breath Controller (!) sowie drei Pedale (Aux, Expression und Sustain). Natürlich dürfen eine MIDI-In- und MIDI-Out-Buchse nicht fehlen.
1/4 Die Rückseite des Arturia KeyLab 88 mit den Anschlüssen
2/4 MIDI In/Out
3/4 Drei Pedalanschlüsse und einer für einen Breath Controller
4/4 USB, Stromanschluss und Netzschalter
Arturia Analog Lab
Die mitgelieferte Software Analog Lab verwandelt den Controller in eine Art gigantische Synth-Oase. Analog Lab basiert auf den bekannten und beliebten Arturia Software Synthesizern der V-Collection. Die Sounds bestehen also nicht aus Samples, sondern arbeiten mit den gleichen Algorithmen wie die Vollversionen der einzelnen Software Synths. Allerdings beinhaltet Analog Lab nicht die voll editierbaren Plug-ins, sondern Presets, die sich in ausgewählten Parametern verändern lassen. Wer eine oder mehrere der Vollversionen besitzt, hat auf alle Parameter Zugriff. Aus über 5000 Presets kann man sich hier bedienen und sie mit den verschiedenen Reglern nach Laune bearbeiten. Die Auswahl der Sounds wurde mit der Zeit immer wieder erweitert und reicht nun von Moog- und Jupiter-Sounds über das Solina String Ensemble bis hin zur Vox Continental Orgel. Das Keylab 88 ist sehr gut auf dieses „Analoge Labor“ abgestimmt – alle wichtigen Parameter der Software sind bereits mit den Controllern des Keyboards verknüpft und können manuell auch anderweitig zugewiesen werden.
Modartt Pianoteq 5 Stage und UVI Grand Piano Model D
Als wäre das noch nicht genug, hat Arturia dem KeyLab 88 zwei virtuelle Pianos beigefügt. Diese gibt es bei den anderen Modellen der Keylab-Serie übrigens nicht dazu – sie sind eine Extrabeilage zur hier getesteten Version mit Hammermechanik. Modartt Pianoteq 5 Stage ist ein auf Modeling-Technologie basierender virtueller Flügel und kommt mit zwei Modellen daher: einem D4- und einem K2-Flügel. Im Gegensatz dazu steht das UVI Grand Piano Model D, das mit einer Größe von 2,57 GB auf 862 hochauflösenden Samples eines Steinway D Flügels basiert. So wie das Analog Lab müssen auch die beiden Piano Plug-ins aus dem Internet geladen werden. Zugehörige Download-Karten mit einer Seriennummer liegen dem KeyLab 88 bei.
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Praxis
Hardware und Controller
Zu Beginn des Tests musste ich natürlich erstmal alle Controller anfassen und auf ihre Haptik überprüfen. Alle Bedienelemente machen einen soliden Eindruck und liegen gut in der Hand. Bei vielen anderen Testgeräten gab es mindestens eine Abteilung, die mich nicht überzeugt hatte oder etwas wackelig war. Beim Arturia KeyLab 88 stimmt hardwareseitig alles und das Keyboard wirkt hochwertig verarbeitet.
Eine kleine Schwachstelle ist mir beim Testen dennoch aufgefallen: Die Polarität des Sustain-Pedals wird vom KeyLab 88 nicht erkannt und lässt sich am Keyboard auch nicht umschalten. Ein Yamaha-Pedal funktionierte zunächst nicht, woran auch das Umkehren der Controller-Werte im Software Editor nichts änderte. Auch ein Update der Firmware brachte keine Besserung, es klappte erst mit einem umschaltbaren Pedal. Hier sollte Arturia unbedingt noch nachbessern, zumal man im Internet viele ähnliche Äußerungen von KeyLab-Anwendern findet. Ein universelles Controller Keyboard sollte mit jedem handelsüblichen Sustain-Fußtaster funktionieren.
Tastatur
Das Beste am Arturia KeyLab 88 ist in meinen Augen die Tastatur. Die hier verbaute Hammermechanik Fatar TP/100LR ist beispielsweise aus dem Studiologic Numa Nano und Acuna 88, dem Nord Electro 4 HP und dem Kurzweil Artis 88 bekannt und setzte neue Maßstäbe beim Kompromiss zwischen Gewicht und Anschlagsverhalten. Beim KeyLab 88 ist sie mit Aftertouch ausgestattet. Mir persönlich sagt das Spielgefühl sehr zu. Insgesamt ist die Tastatur recht schwergängig, doch das tat meiner Spielfreude wirklich keinen Abbruch. Immer wieder fühlte ich mich beim Schreiben des Testberichts zum „Herumklimpern“ verleitet, weil es einfach so viel Spaß gemacht hat. In meinen Augen ist das KeyLab 88 allein schon deshalb eine lohnenswerte Investition, auch wenn der Anschlag letztlich natürlich eine sehr subjektive Angelegenheit bleibt.
Erfreulich sind auch der mitgelieferte Notenständer sowie die Ablagefläche, die die freie Oberfläche des KeyLab 88 um etwa 10 cm nach hinten erweitert. Hier passt dann problemlos ein Laptop oder weiteres Zubehör hin. Gut gemacht!
1/2 Im Arturia KeyLab 88 ist die Tastatur TP/100LR von Fatar verbaut
2/2 Die Tastatur spielt sich sehr gut, obwohl sie so wenig wiegt
Installation der Software
Bei der Installation der mitgelieferten Software muss ich zugeben, dass ich das auch schon einfacher erlebt habe. Für alle drei Software Plug-ins muss man vor der Installation einen Account anlegen. Hinzu kommt ein iLok-Account für das Aktivieren des UVI Grand Pianos. Danach folgt der Download der Installer-Dateien und die Installation, die teilweise etwas unübersichtlich war.Da sich die Anleitungen auf verschiedenen Karten befinden und auf weitere Instruktionen im Internet verweisen, muss ich hier einmal ganz deutlich sagen, dass das wirklich nicht besonders gut gelungen ist. Es hätte bestimmt keine großen Umstände gemacht, eine gut lesbare und verständliche Download/Installer-Anleitung zu erstellen, auf der alle Anleitungen vereint sind.
MIDIControlCenter Software Editor
Betrachten wir das Arturia KeyLab 88 zunächst als universelles MIDI-Controller-Keyboard ohne die Analog Lab Software und die weiteren Plug-ins. Zur Konfiguration der Bedienelemente kommt in diesem Fall die Software MIDIControlCenter zum Einsatz, die ein virtuelles Abbild des Keyboards und seiner Controller anzeigt.
Die Bedienung geht hier leicht von der Hand, da man alle Controller des Keyboards virtuell anwählen und ihnen beispielsweise MIDI-CC-Nummern und Kanäle zuweisen kann. Bei den 16 Pads ist es zum Beispiel möglich, jedem Pad eine bestimmte Note zuzuweisen und den Velocity-Wertebereich einzuschränken. Außer Noten können die Pads Controller-Daten und Program Changes senden, was sich für jedes Pad einzeln konfigurieren lässt.
Für die Drehregler gibt es einen absoluten und einen relativen Modus. Im absoluten Modus kann der CC-Wertebereich mit zwei Reglern für Minimum und Maximum definiert werden. Im relativen Modus sendet der Regler die Werte 63 (minus) oder 65 (plus), je nachdem, ob man nach links oder rechts dreht. In Verbindung mit kompatibler Software soll das eine Veränderung ausgehend vom vorher eingestellten Wert ohne Sprünge ermöglichen. Leider funktionierte das im Test aber selbst mit der Arturia-eigenen Analog Lab Software nicht richtig, der relative Modus war auch mit der entsprechenden Einstellung in der Software nicht zu gebrauchen. Hier gibt es noch Luft nach oben, sowohl bei der Umsetzung dieser Funktion als auch beim Zusammenspiel von Hard- und Software.
Die vorgenommenen Einstellungen können als Preset auf einem von zehn Speicherplätzen gesichert werden. Mit der MIDIControlCenter Software lassen sich Konfigurations-Presets auch auf dem Rechner speichern und archivieren.
1/2 Zur Konfiguration des Arturia KeyLab 88 dient die Software MIDIControlCenter
2/2 Analog Lab ist eine Sammlung von über 5000 Sounds der Arturia Software Synthesizer
Arturia Analog Lab Software
Weiter geht es mit der Software-Seite. Wie die anderen Arturia Keyboard-Controller ist das KeyLab 88 mit der Software „Analog Lab“ gepaart, auf die wir bereits in unserem Arturia MiniLab Test einen Blick geworfen haben. Für mich ist das Analog Lab ein kleines Highlight, denn es verwandelt das KeyLab 88 im Handumdrehen in ein recht amtlich klingendes Synthesizerstudio, in dem es wirklich an nichts fehlt. Hier findet man virtuelle Klone von 12 echten Vintage-Raritäten:
Vox Continental Orgel Roland Jupiter-8 Oberheim Matrix-12 Yamaha CS-80 Sequential Prophet VS Sequential Prophet-5 Oberheim SEM Moog Modular Moog Minimoog ARP 2600 Wurlitzer Piano Solina String Ensemble
Arturia ist ja schon seit vielen Jahren für ihre gelungenen Software-Emulationen dieser Vintage-Raritäten bekannt. Im Analog Lab sind die Software Synths zwar nicht vollständig editierbar, aber man kann aus einer großen Bandbreite von Presets schöpfen und diese in einigen Parametern „tweaken“. Hören wir uns doch ein paar Sounds aus dem „Analogen Labor“ an:
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ARP 2600 VModular VSolina VVox Continental VWurlitzer V
Analog Lab kann als Standalone-Software sowie als VST-, AU- und AAX-Plug-in betrieben werden. Das Fenster der Software ist dreigeteilt und zeigt neben einem virtuellen Keyboard eine Liste mit Presets an und rechts daneben wahlweise Einstellungen zum Preset oder die sehr schöne „Studio-View“, eine Art virtuelles Studio, in dem die ganzen Vintage-Schätze herumstehen. Über die Studio-View kann per Mausklick jeder Synthesizer angewählt werden. In der Listenansicht werden dann alle zugehörigen Presets des ausgewählten Instruments aufgelistet. Grafisch betont wird das Ganze zusätzlich durch das Licht, das im virtuellen Studio-Fenster immer auf das angewählte Instrument leuchtet – ein nettes Gimmick.
Analog Lab bietet die drei Spielmodi Sound, Multi und Live. Üblicherweise fängt man im Sound-Modus an, in dem ein einzelner Sound ausgewählt, editiert und gespielt werden kann. Im Multi-Mode lassen sich zwei Sounds layern oder splitten und mit Effekten versehen. Auch hier ist die Bedienung sehr einfach, ähnlich ist es im Live-Modus, einem speziell für den Live-Betrieb eingerichteten „Setlisten“-Modus. Näheres dazu könnt ihr im Testbericht zum Arturia MiniLab nachlesen.
Insgesamt ist die Bedienung der Software sehr einfach und komfortabel. Beim Suchen nach Sounds kann man auf die Filterfunktion zurückgreifen und nach Klängen einer bestimmten Kategorie suchen, etwa Lead- oder Bass-Sounds. Sobald man ein Preset aus der Liste angewählt hat, sieht man auch, dass die wichtigsten Parameter bereits den Controllern des KeyLab 88 zugewiesen sind. Filter-Cutoff und Resonanz liegen beispielsweise fast immer auf den oberen linken Drehreglern des KeyLab. Natürlich können sie aber auch anderen Controllern zugewiesen werden. Insgesamt stehen pro Software Instrument 19 editierbare Parameter zur Verfügung, die sich den Bedienelementen des Keyboards zuordnen lassen.
Live-Tauglichkeit der Analog Lab Software
Eine solch umfangreiche und mit einem maßgeschneiderten Controller gepaarte Sammlung von Sounds bietet sich natürlich auch für den Live-Einsatz an. Leider produziert die Analog Lab Software aber immer wieder starke Pegelsprünge und Störgeräusche, darunter auch Knackgeräusche beim Umschalten von Sounds. Besonders laut wurde es, wenn ich direkt nach dem Spielen eines Sounds den nächsten Sound angewählt habe. Mir schien, als bräuchte das Programm am besten eine kleine „Verschnaufpause“, bevor ein neuer Sound angewählt wird. Hinzu kommt, dass die Arturia Software Synthesizer zu den Prozessor-intensiveren Plug-ins gehören. Auf meinem Testrechner (iMac mit 2,7 GHz Core i5, 8 GB RAM und RME Fireface 800) verbrauchten manche Sounds so viel CPU-Power, dass sie ein dauerhaftes „Spratzeln“ erzeugten. Eine größere Buffer-Size konnte zwar manchmal Abhilfe schaffen, dann war mir aber die Latenz zu groß. Insgesamt bin ich mir deshalb sicher, dass ich die Analog Lab Software vorerst live nicht benutzen würde – die Gefahr ist einfach zu groß, dass man durch Störgeräusche, Pegelsprünge oder Aussetzer seine Mitmusiker auf der Bühne oder gar den Tontechniker zur Weißglut bringt.
1/3 Im Lieferumfang ist das Physical Modeling Piano Modartt Pianoteq 5 Stage enthalten
2/3 Ebenfalls dabei: UVI Grand Piano Model D
3/3 Auch der Sample-basierte Flügel lässt sich etwas tweaken
Modartt Pianoteq 5 Stage
Im Gegensatz zu den anderen KeyLab-Varianten, bei denen nur das Analog Lab zum Paket gehört, wird das KeyLab 88 mit dem Piano Bundle ausgeliefert, zu dem Modartt Pianoteq 5 Stage und UVI Grand Piano Model D gehören.
Die Installation von Pianoteq 5 Stage ist schnell absolviert, weil das Programm nur etwa 25 MB groß ist – im Gegensatz zu speicherhungrigen Sample Librarys arbeitet es mit Physical Modeling. Nach dem Öffnen wird das KeyLab 88 in den Einstellungen als Controller ausgewählt und schon kann man mit dem Spielen beginnen. Zwei Piano-Modelle stehen zur Verfügung: Das D4 Piano weist einen etwas helleren Klangcharakter auf als das K2, das dafür etwas wärmer und mittiger klingt. In vier Untermenü-Punkten können drastische Einstellungen am virtuellen Piano vorgenommen werden. So können etwa die Saiten gedämpft werden (Mute) oder Release- und Pedalgeräusche betont werden. Darüber hinaus ermöglicht Pianoteq 5 Stage auch EQ- und Effekteinstellungen (Delay, Reverb etc.). Das Programm verfügt über zahlreiche Presets, darunter beispielsweise Close-Mic- oder Effekt-Varianten der beiden Flügel D4 und K2.
Im Gegensatz zum Pianoteq 5 Stage basiert das UVI Grand Piano Model D auf 862 hochauflösenden Samples eines Steinway D Flügels. Hier ist die Installation etwas komplizierter, da zunächst die UVI Workstation als „Host“ installiert werden muss. Das UVI Grand Piano kann dann als Library heruntergeladen und mittels UVI Workstation betrieben werden, muss zunächst aber noch per iLok-Software freigeschaltet werden. Obwohl kein iLok Hardware-Dongle erforderlich ist, hat dieser Vorgang durchaus einige Zeit beansprucht, da die Installation mit dem Erstellen von Benutzer-Accounts bei UVI und iLok einhergeht, sofern man diese nicht schon hat. Für das recht kleine Programm ein recht großer Aufwand!
Das UVI Grand Piano Model D kommt im Gegensatz zum Pianoteq mit weniger Einstellmöglichkeiten aus, lässt aber mit ein paar Reglern auch das Betonen der Nebengeräusche zu. Rein klanglich gesehen gefällt es mir etwas besser als das Pianoteq, obwohl auch das schon sehr amtlich klingt. Hier ist es der natürliche und sehr lebendige Charakter, der mich überzeugt. Nach kurzem Anspielen merke ich, dass es sich besonders für romantische Musik und Jazz eignet. Besonders wenn man etwas leiser spielt und Akkorde stehen lässt, fängt das Piano an zu leben. Insgesamt sehr gut gelungen und eine mehr als willkommene Zugabe zu einem Keyboard Controller.
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UVI Grand Piano Model D
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Fazit
Das Arturia KeyLab 88 ist ein ansprechend designter, hochwertig verarbeiteter USB/MIDI Keyboard Controller mit einer großen Zahl programmierbarer Bedienelemente. Die Tastatur mit Hammermechanik stammt von Fatar (TP/100 LR) und bietet ein sehr gutes Spielgefühl. Zusätzlich zu den programmierbaren Reglern, Fadern und Pads bietet das KeyLab 88 drei Pedalanschlüsse und sogar einen Blaswandler-Eingang. Über den Software Editor lässt sich alles einfach und schnell konfigurieren. Hardwareseitig gibt es bis auf die fehlende Umschaltmöglichkeit für die Polarität des Sustainpedals kaum etwas zu meckern.
Die mitgelieferte Analog Lab Software enthält über 5000 Sounds aus Arturias bewährten Software Synthesizern. Zusätzlich liegen mit Modartt Pianoteq 5 Stage und UVI Grand Piano Model D zwei Piano Software Instrumente bei, wodurch das KeyLab 88 zu einem runden Gesamtpaket wird. Ein paar Schwächen sind mir allerdings nicht entgangen: Die Analog Lab Software verursacht gelegentlich Pegelsprünge und Störgeräusche, bei der Konfiguration der Drehregler im relativen Modus gab es einige Ungereimtheiten und auch die recht langwierige Installation der Software sorgte für ein wenig Verwirrung.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
schickes Design
solide Verarbeitung
sehr gute Tastatur
komfortable Konfiguration über MIDI Control Center
Analog Lab, Pianoteq 5 Stage und UVI Grand Piano Model D
Contra
etwas komplizierte Installation der Software
Polarität des Sustainpedals nicht umschaltbar
relativer Modus der Drehregler funktionierte nicht richtig
Analog Lab: heftige Pegelsprünge beim Umschalten von Sounds
"....Hardwareseitig gibt es bis auf die fehlende Umschaltmöglichkeit für die Polarität des Sustainpedals ..." Ist ja nicht unbedingt irrelevant! Oder kann man das Softwareseitig?
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Reto Hochstrasser sagt:
#1 - 05.03.2018 um 13:35 Uhr
"....Hardwareseitig gibt es bis auf die fehlende Umschaltmöglichkeit für die Polarität des Sustainpedals ..."
Ist ja nicht unbedingt irrelevant! Oder kann man das Softwareseitig?