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Arturia AstroLab 37 Test

Das Arturia AstroLab 37 ist das kleinste Keyboard der “Standalone Arturia Analog Lab” Familie. Das Flaggschiff AstroLab 88 hatten wir erst kürzlich im Test und für gut befunden, die 61er-Keyboard Variante gibt es bereits seit eine Weile. Trotz Mini-Tasten und schlankerem Format macht das 37er klanglich aber keine Abstriche – es nutzt exakt dieselbe Sound-Engine!

Arturia AstroLab 37 Test
Das kleinste Standalone-Keyboard der “Arturia Analog Lab” Familie: Astrolab 37

An Bord ist damit das komplette Klangrepertoire der V-Collection und von Analog-Lab-Pro: Vintage-Synths, Wurli- und Hammond-Keys, Klaviere und E-Pianos, Pads, Sequenzen, Hybrid-Sounds sowie ausgewählte Orchesterklänge – im Grunde alles, was man im Alltag wirklich braucht, wenn man Komponieren oder Spielen will.

Damit liefert das AstroLab 37 die über Jahre gut gereifte Arturia-Soundpalette in einer rucksacktauglichen Mini-Workstation. Fast wie ein MicroKorg – nur ohne mitgeliefertes Schwanenhals-Mikro, trotz dessen ein Vocoder vorhanden ist.

Die Frage bleibt: Ist das AstroLab 37 der ideale DAW-less-Begleiter, ein kompaktes All-in-One-Studio oder gar ultra-mobile Power-Workstation für Bühne und Produktion? Wir finden es heraus.

HIGHLIGHTS Arturia Astrolab 37

  • 37 Mini-Tasten, vollständige Sound-Engine wie große Units
  • Analog-Lab-Klangwelt in Hardware (Pianos, Synths, Orgeln, Pads, Vintage-Klassiker)
  • Inspirierender „Einschalten-und-spielen“-Workflow ohne Computer
  • solide Verarbeitung – ideal fürs Studio und Home-Setup
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DETAILS & PRAXIS

All-In-One für Bühne, Studio & Unterwegs

Das Arturia AstroLab 37 wirkt auf den ersten Blick wie ein geschrumpftes Stage-Keyboard: schlanke Bauform, geringes Gewicht, sowie eine klar strukturierte Oberfläche. In seiner typisch-weißen Arturia-Ästhetik präsentiert sich das Blechkleid elegant und inklusive Fake-Holzseitenteilen. Die Maße betragen 51x22x6 cm3, das Gewicht rund 2 kg.

Draufsicht
Das Astrolab 37 mit Mini-Tasten und vollen Analog-Lab Klangpotential!

Das farbige Display, die zehn direkten und beleuchteten Kategorie-Taster und neun griffiger Encoder bringen Ordnung in die Sounds, ihre Bedienung und Effekte. Einen Lautsprecher oder einen eingebaute Akku gibt es indes nicht.

Im Vergleich zum Astrolab 88 ist das Display hier allerdings flach verbaut, die Encoder sind ferner etwas schmaler sowie anders angeordnet – ansonsten ist die Bedienoberfläche soweit identisch. Nur die Split-Mode-Taster und den Recorder bzw. Looper gibt es beim 37er leider nicht. Ferner unterscheidet sich auch die CPU-Leistung ein wenig, wobei das 61er und das neue 37er identisch sind, und das 88er in der Tat noch etwas kräftiger ist.

Große Engine, kleine Keys

Unter der Haube arbeitet dieselbe Embedded-Engine wie im großen AstroLab: 11 Sound-Engines44 Instrumente und über 1.800 Presets – von virtuell-analog über Physical Modelling, Wavetable, FM und Sampling bis hin zu hybriden Klangerzeugern.

Das Browsing ist elegant gelöst: klare Kategorien, schnelle Navigation, ansprechend animierte Preset-Bilder. Alles wirkt sehr durchdacht und ist vollständig standalone nutzbar – Laptop oder DAW bleiben zu Hause. Tiefgreifendes Sounddesign ist am Gerät jedoch nicht möglich.

Rückseite
Vlnr: Sustain, Mic-Pre, Gain, Stereo-Out, Kopfhörer, DIN MIDI I/O, USB-Host, USB-C, 12Volt Anschluss, Hauptschalter

Die Wandlung erfolgt mit 48 kHz / 24 Bit auf der ARM-64-Plattform. Ausgänge: symmetrisch Klinke (Stereo)Kopfhörer, dazu Preamp-Input, Sustain, DIN-MIDI. Per Bluetooth Audio lassen sich Backing-Tracks einspeisen. Ein Audiointerface ersetzt das Gerät aber nicht – der Audioeingang ist aktuell nur für bestimmte Presets (z. B. Vocoder) nutzbar; freies Routing oder USB-Recording sind nicht vorgesehen.

Für tiefere Edits braucht man weiterhin Analog Lab Pro oder AstroLab Connect (Desktop/Tablet via Wifi). Am Gerät selbst stehen Makros, Filter, FX und Performance-Modi bereit; selbst Splits lassen sich nicht direkt am Gerät anlegen, lediglich der Split-Point lässt sich verschieben – sofern er bereits angelegt ist!

Display
Das runde Display ist eingelassen und wirkt elegant.

Trotz kompakter Form und 37 Slim-Keys bietet das AstroLab aber eine erstaunlich gute Kontrolle über die integrierten Sounds, inklusive zuverlässigem Aftertouch. Insgesamt ist es die mobilste Interpretation der AstroLab-Idee: sofort spielbar, extrem portabel und live-tauglich. Bedienungskonzept: Kategorie wählen → spielen → Makros & FX formen. Kurz: auspacken und Spaß haben.

Schnelles Browsen, schnelles Spielen

Die vier Makros BRIGHTNESS, TIMBRE, TIME und MOVEMENT sind beim Astrolab die zentrale Oberfläche, um Presets schnell und musikalisch zu formen. Sie greifen jeweils auf mehrere interne Parameter gleichzeitig zu, die von den Sounddesignern teils unterschiedlich belegt wurden. Mal öffnet Brightness ein Filter, mal verändert es die Harmonik oder moduliert die Hüllkurven. 

Browsen
Die vier Marcos des Sounds sowie die Hauptkategorien darunter.

Timbre kann oftmals zwischen Layern überblenden, Oszillatorfarben ändern oder die Resonanz anheben. Time kümmert sich um Hüllkurven, Reverb oder Feedback, während Movement Modulationen, LFO-Routings und dynamische Texturen steuert.

Eigene Sounds erstellen oder tief in Syntheseparameter wie Envelopes, Filterstrukturen, Mod-Matrix oder Oszillator-Details eingreifen – das geht auf dem Astrolab nicht. Wer tiefer schrauben möchte, muss weiterhin zur Software am Rechner greifen.

Kompakt, leicht, sofort einsatzbereit

Das Display liefert klare Rückmeldungen, inklusive teils charmant kryptischer Macro-Beschriftungen samt numerischer Werte. Die Encoder wirken wertig, sind touch-sensitiv und reagieren präzise – verzichten allerdings auf LED-Ringe, die im Live-Kontext ein gewisses Extra bringen.

Die Ladezeiten der Presets sind ebenfalls grundsätzlich kurz aber spürbar, das Browsen gestaltet sich flott, zumal man am Encoder kurbeln oder mit dem Pfeil-Tasten nach oben und unten ballern kann, um Presets zu wechseln.

Instrumententypisches FX A und FX B sowie DELAY und REVERB hat man mit diesen vier Regler jederzeit im Zugriff. Mittels SHIFT erreicht man außerdem jeweils noch INTENSITY A, INTENSITY B sowie DELAY TIME und REVEB DECAY.
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Unterwegs inspirieren – zuhause vertiefen

Trotz der kompakten Form bringt das AstroLab 37 eine Reihe sinnvoller Performance-Funktionen mit. Der One-Finger-Song-Mode kombiniert Chord-, Scale- und Arpeggio-Funktionen zu kompletten musikalischen Bewegungen, was beim schnellen Skizzieren oder Jammen enorm hilft.

Für den Live-Einsatz gibt es den Playlist-Mode, der Sounds sortiert und auf Knopfdruck bereitstellt. Über Bluetooth Audio lassen sich Backing-Tracks zuspielen, der kleine Preamp-/Mic-Eingang ermöglicht sogar Vocoder-Performances. In der Praxis entsteht dadurch ein Instrument, das mehr bietet, als man seiner Größe ansieht.

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Mehr Informationen

Wir werden auch noch ein eigenes Video zum AstroLab 37 veröffentlichen. Da das 88er jedoch klanglich identisch ist, verlinken wir vorerst auf dieses Video. Weitere Audiobeispiele findet ihr zudem im Analog-Lab-Test – die Software ist hier übrigens ebenfalls enthalten! Wenn ihr die Sounds detaillierter bearbeiten möchtet, benötigt ihr zusätzlich die V-Collection.

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Was könnte besser?

Einige funktionale Grenzen bleiben dennoch klar spürbar. Am Gerät selbst sind weder Splits konfigurierbar noch lässt sich eine Oktave nach unten verschieben, was für Bass-Layer durchaus hilfreich wäre. Auch der sonst bei Arturia übliche Looper beziehungsweise Recorder fehlt hier, was gerade im Kontext eines mobilen Ideenwerkzeugs wenig nachvollziehbar bleibt. Die Editiermöglichkeiten bleiben auf Makros, Filter und Effekte beschränkt, und die Bedienung tieferer Klangparameter erfordert die Desktop-Software.

Besonders der Austausch mit dem Plugin fühlt sich noch recht eingeschränkt an. Das AstroLab steuert Analog Lab Pro zwar hervorragend, doch der umgekehrte Weg funktioniert nur rudimentär.

Selbst kleinere Anpassungen von Makros müssen als neues Preset ans Gerät übertragen werden, und weitere Parameter sind von der Hardware aus nicht erreichbar. Hinzu kommt, dass kein USB-Audio-Interface integriert ist, sodass Aufnahmen ausschließlich über die analogen Ausgänge erfolgen können.

Analog Lab Pro dient auf der Desktop-Seite dennoch als sinnvolle Brücke zur DAW und bietet mit seinen über 2.000 Sounds, den flexiblen Effektketten und den Macro-Konfigurationen ein breites Werkzeugset. Der Workflow ist funktional, aber eben nicht nahtlos. Eine moderne, bidirektionale Integration über WLAN oder USB würde das Gesamtsystem deutlich runder machen und einige der Hürden beseitigen.

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FAZIT

Das AstroLab 37 richtet sich an mobile Musiker. Es passt problemlos in Rucksäcke, DJ-Booths oder kleine Studioplätze und funktioniert auf engsten Bühnen ohne Abstriche. Die 37 schmalen Tasten überraschen dabei wirklich positiv: Sie spielen sich direkt, dynamisch soweit es die Sounds zulassen und souveräner, als man es einem so kompakten Format zutrauen würde. Leads, Hooks oder Arpeggios gehen mühelos von der Hand, ohne dass man das Gefühl hat ausweichen zu müssen.

Die Grenzen des Systems sind bewusst gesetzt. Am Gerät selbst kann man nicht tief editieren. Doch genau aus dieser Reduktion entsteht Stärke: maximale Direktheit und ein sofort verständlicher Workflow. Die Klaviatur ist gut auf die Presets abgestimmt, die Makro-Parameter sind sinnvoll gewählt, wenn auch nicht immer individuell genug.

In der Praxis entpuppt sich das AstroLab 37 damit als kleines Arbeitstier und inspirierender Ideen-Generator, der ein erstaunlich großes Klanguniversum in ein hochmobiles Format verpackt. Es ist kein Sounddesign-Monster, aber ein extrem produktiver Kreativ-Starter, der genau für das liefert, wofür er gebaut wurde: einschalten, spielen, inspiriert sein. Der Preis ist okay – und lässt den üppigen Aufpreis des 88er-Modells durchaus hinterfragen. In puncto Preis/Leistung verdient sich das 37er tatsächlich damit einen kleinen Bonus.

Features

  • 37 Tasten, anschlagdynamisch, mit Aftertouch
  • Arpeggiator, Akkordmodus, Skalenmodus
  • Farbdisplay (400 px) mit Dreh-Encoder, 10 Direkt-Preset-Taster
  • 4 Macro-Regler (Brightness, Timbre, Time, Movement), 4 Effektregler inkl. separatem Delay und Reverb
  • 11 Engines: Virtuell-Analog, Samples, Wavetable, FM, Granular, Physical Modelling, Vector, Harmonic, Phase Distortion, Vocoder, Karplus
  • 44 Instrumente, über 1.800 Presets, erweiterbar mit kostenpflichtiger Arturia-Software
  • Effekte: 12 Insert-Effekte, Direkte Hardware-Bedienelemente für alle FX
  • MIDI In/Out, Symmetrischer Stereo-Out, Mic- und TRS-Eingang
  • USB-C und USB-A Host, Bluetooth-Audio, WLAN für kabellose Steuerung
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • 37 Mini-Tasten mit Aftertouch
  • 
Instant Browsen und Spielen
  • Inspirierend, komplexe Sounds

  • Eigenes Sounddesign zurück-kopierbar
Contra
  • 
kaum Zugriff auf Envelopes

  • kein eingebauter Recorder/Looper
  • 
bidirektionale Kommunikation rudimentär
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Arturia AstroLab 37 Test
Für 699,00€ bei
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review astrolabe 37

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