Ampeg SVT-VR Test

Kaum ein anderer Bassverstärker hat seit seinem ersten Erscheinen einen solchen Kultstatus erreicht wie der berühmte Ampeg SVT. Wer kennt sie nicht, die gigantischen Basstürme, die seit Jahrzehnten die Bühnen der größten Rock-Legenden zieren? Auch ich hatte die Ehre, mich einst zu den Besitzern eines dieser Monumente zählen zu dürfen und war mehr als gespannt, meinen geklonten Kumpel aus der Vergangenheit wieder zu treffen. Als ich allerdings versuchte, das Topteil aus dem Karton zu hieven, wusste ich auch plötzlich wieder, warum ich meinen Amp damals verkauft hatte: 38 Kilo und gesunde Rückenwirbel sind völlig inkompatibel. Doch nachdem der erste Ton verklungen war, wusste ich auch sofort wieder, warum ich ihn damals unbedingt haben musste. 40 Jahre sind vergangen, doch der Ton ist geblieben.

1969 war das Jahr, in dem der erste Ampeg SVT mit den heute immer noch typischen 8×10“ Boxen in Kühlschrankgröße auf der NAMM-Show als Prototyp vorgestellt wurde. Die Initialen SVT stehen für den Begriff “Super Vacuum Tube“. Der SVT war und ist natürlich nach wie vor ein Vollröhrenverstärker, der seine 300 Watt Ausgangsleistung seinen massiven Transformatoren und sechs fetten Endstufenröhren zu verdanken hat. Es dauerte nicht lange, bis diese ungewöhnlich große Bassanlage die Bühnen der Welt eroberte. Dabei war es nicht ausschließlich die allseits propagierte Lautstärke, die die Bassisten verzückte. Lautstärke lieferten damals auch die anderen Topteile, die bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich von britischen Herstellern wie Hiwatt oder Marshall stammten, und die experimentierten mit 18“, 15“ und 12“ Boxentypen. Die 10“-Lautsprecher von Ampeg war ein absolutes Novum im Bassbereich, und was ihre Benutzer vor allem begeisterte, war der Sound. Wer jemals das Vergnügen hatte, mit einem SVT-Turm auf der Bühne zu stehen, der wird sich wahrscheinlich an ein Gefühl erinnern, das von Macht, Wärme und Allgegenwärtigkeit geprägt ist. Ein Sound, der vielleicht nicht dem heutigen Standard an Definition und Präzision entspricht, aber der einen kompletten Saal zu füllen vermag, der Musik ein sattes Fundament verleiht und stets angenehm wirkt.

40 Jahre nach dem Erstmodell und verschiedenen Wandlungen ist der klassische SVT „Blue Line“ als Vintage Re-Issue (VR) erhältlich, allerdings ausgestattet mit einigen sehr nützlichen Features, die dem Urahn damals fehlten. Wir sind gespannt, wie das Treffen der Generationen in der Neuauflage geglückt ist.

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Profilbild von Michael B.

Michael B. sagt:

#1 - 04.02.2014 um 23:51 Uhr

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Schöner Testbericht und geiler Bass Amp.
Habe ihn jetzt seit knapp 5 Monaten und bin einfach nur happy.
Auch die Soundbeispiele gefallen mir sehr gut.Besonders das zweite.
Weißt Du noch zufällig,welche Einstellung Du dafür verwendet hast ?LG Micha

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Oliver (Red. Bass/Bonedo) sagt:

#2 - 06.02.2014 um 01:57 Uhr

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Hallo Michael,
freut mich, dass Dir Amp und Testbericht gleichermaßen gut gefallen. Dass Dir der Amp gefällt ist natürlich wesentlich wichtiger.Der Testbericht stammt aus dem Jahr 2009, daher kann ich mich nicht mehr erinnern, welche Einstellungen ich für Beispiel 2 verwendet habe.Es klingt aber danach, als hätte ich den "Bright" Eingang verwendet und die Mitten bei der Centerfrequenz 800Hz abgesenkt. Letztlich entscheidet aber natürlich der Sound aus den Fingern, neben der Auswahl Deiner Box und Deinem verwendeten Bass genauso darüber. Also ist experimentieren angesagt.Viel Spass auf jeden Fall weiterhin.Liebe GrüßeOliver (Bonedo, Red. Bass)

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Michael B. sagt:

#3 - 11.02.2014 um 02:29 Uhr

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Hallo Oliver,vielen Dank,für Deine Reaktion.
Es ist mir nicht entgangen,daß der Testbericht von 2009 stammte.Und ich habe mir auch schon gedacht,daß Du Dich sehr wahrscheinlich nicht mehr genau an die genaue Einstellung erinnern würdest.Das zweite Soundbeispiel hat mir deswegen so gut gefallen,weil der Amp da besonders schön dreckig klingt,oder so schön ´grunzt´.
Weiß nicht,wie ich es genau beschreiben soll.Aber die 800 Hz mit dem Bright Eingang werde ich mal ausprobieren.
Danke Dir schonmal.LG Micha

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Michael B. sagt:

#4 - 11.02.2014 um 02:35 Uhr

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Ergänzung :Ok,ich sehe gerade,daß Du den Sound wohl mit dem normalen Eingang hingezaubert haben mußt :-).LG Micha

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