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7 Tipps, mit denen die Drum Audition zum Erfolg wird

Drum Audition… was ist das eigentlich genau? Eigentlich bedeutet das nichts anderes als bei einer Band, bei der du dich beworben hast, als Schlagzeuger vorzuspielen. Wer den – übrigens sehr empfehlenswerten – Film „Whiplash“ gesehen hat, bekommt einen Eindruck davon, wie so etwas im schlimmsten Fall aussehen kann. Aber keine Angst, du wirst ganz bestimmt nicht mit Stühlen beworfen und musst dir auch nicht die Finger blutig trommeln, um die Band, in der du mitspielen willst, von deinem Können zu überzeugen. Allerdings solltest du dich dennoch so gut wie möglich auf diese wichtige und vielleicht einmalige Gelegenheit vorbereiten.

Bild: © Andrey Armyagov, fotolia / Collage: bonedo.de
Bild: © Andrey Armyagov, fotolia / Collage: bonedo.de


Im Zeitalter der Casting Shows kann man ja quasi tagtäglich junge Menschen beim Vorführen ihrer Künste beobachten, allerdings bist du, wenn du dich als Drummer auf eine Anzeige gemeldet hast und zum Vorspielen eingeladen wirst, in einer etwas komfortableren Situation. Die „Jury“ – in diesem Fall die Mitglieder der Band – sitzt nämlich nicht erwartungsvoll hinter ihrem Pult, sondern performt mit dir zusammen die Songs. Du sitzt also nicht so sehr auf dem Präsentierteller wie die Leute im Fernsehen, dennoch wirst du natürlich beäugt und beurteilt, was einen gewissen Druck erzeugen kann. Es ist aber alles halb so schlimm, wenn du optimal vorbereitet bist. Hier kommen unsere Tipps.

1. Lerne das Material

Auch wenn es selbstverständlich klingt: Kläre genau, welche Songs bei der Audition gespielt werden sollen und bereite diese so gut wie möglich vor. Es gibt für eine Band nichts Lästigeres, als wenn dem – vermeintlich gut vorbereiteten – Gasttrommler die Song-Abläufe vor Ort zeitaufwändig erklärt werden müssen. Umgekehrt wirst du sofort einen guten Ersteindruck hinterlassen, wenn die Band-Mitglieder merken, dass du deine Hausaufgaben gemacht hast. Präge dir die Songs also so gut wie möglich ein und mach dir Notizen zu den Abläufen, damit du immer genau weißt, wo du gerade bist. Am besten ist es, wenn du zusätzlich noch einen oder zwei Songs in der Hinterhand hast, falls jemand während der Audition auf die Idee kommt, einen weiteren Song aus dem Repertoire zu probieren. Sollte auf den Aufnahmen, die du zur Vorbereitung bekommst, bereits Schlagzeug zu hören sein, sei es nun von deinem Vorgänger oder als programmiertes Drum Pattern, so habe dies am besten abrufbereit, aber überlege dir auch, wie du selber zu dem Song getrommelt hättest. Gerade in Bands, die jahrelang in der selben Konstellation gespielt haben, sind neue, frische Ideen gern gesehen.

2. Frag nach dem Equipment

Kläre im Vorfeld, was an Equipment vor Ort ist. Im allgemeinen ist ein Drumset vorhanden, aber dabei kann es sich natürlich schlimmstenfalls auch um eine Schrottmühle handeln. Pack am besten deine eigene Fußmaschine ein, damit du dich nicht erst an das vorhandene Modell gewöhnen musst. Auch ein komfortabler und flexibler Drumhocker kann nicht schaden, falls dir die Kapelle einen Holzschemel oder Klappstuhl hinter das Set gestellt hat. Eine eigene Snare empfiehlt sich ebenso, wobei du darauf achten solltest, dass diese vom Sound her so flexibel ist, dass du sie problemlos an die räumlichen Gegebenheiten anpassen kannst. Zu diesem Zweck solltest du auch die nötigen Utensilien zum Dämpfen deiner Snare dabei haben (Gaffatape, Moongel, Fellring o.ä.). Je nach Musikrichtung solltest du außer deinen Sticks auch ein paar Rods oder Besen im Gepäck haben. So bist du vorbereitet, wenn der Sänger plötzlich auf die Idee kommt, den Song einfach mal ganz leise zu spielen. Die meisten Drummer verleihen ihre Becken nur sehr ungern, daher solltest du auch diesbezüglich unabhängig sein. Im Idealfall hast du verschiedene Becken zur Auswahl dabei, damit du reagieren kannst, wenn zum Beispiel dein Heavy Ride in dem kleinen Proberaum viel zu laut ist. 

Fotostrecke: 5 Bilder Drumsticks, Hot Rods und bei Bedarf auch Besen solltest du mitnehmen.

3. Sei pünktlich

Sorge dafür, dass du pünktlich vor Ort bist. Eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit, aber es kann immer etwas dazwischen kommen, und die Band-Mitglieder, die sich extra den Abend für dich frei geschaufelt haben, warten bestimmt nicht gerne, zumal du womöglich noch das Drumset umbauen musst, bevor es losgeht. Zu spät aufzulaufen ist generell ein schlechter Einstieg, der deine Erfolgsaussichten von vorne herein mindern kann.

4. Sei du selbst

So banal es klingt: Bleib immer du selbst, und versuche nicht, dich zu verstellen, um den Bandmitgliedern zu gefallen. So etwas ist meistens leicht durchschaubar, und auf lange Sicht wirst du sowieso am glücklichsten in einer Band, die auch zu dir passt. Ein natürliches, freundliches und entspanntes Auftreten, weder unterwürfig noch überheblich, kommt immer am besten an. Treu bleiben solltest du dir auch in Bezug auf dein Äußeres. Verkleidungen werden im allgemeinen schnell entlarvt. Mach keine Experimente, zieh dich deinem Stil entsprechend an. Niemand wird dir den Punkrocker abnehmen, wenn du eigentlich lieber im Sakko rumläufst. Und auch musikalisch wird es nicht viel nützen, wenn du versuchst, etwas zu sein, was du nicht bist. Konzentriere dich also in jedem Fall auf das, was du am besten kannst. 

5. Sorge dafür, dass deine Drums gut gestimmt sind

Egal ob du nur eine Snare oder dein komplettes Drumset zur Audition mitbringst – sorge dafür, dass deine Trommeln gut klingen. Viele Musiker, die jahrelang mit einem Drummer zusammen gespielt haben, der nie im Leben davon gehört hat, dass man Trommeln auch stimmen kann, geschweige denn irgendwann mal auf die Idee kam, seine Felle zu wechseln, wissen gar nicht, wie gut ein Schlagzeug klingen kann und werden womöglich positiv überrascht sein, wenn du loslegst.

6. Spiele songdienlich und sei aufmerksam

Ganz wichtig ist es, dass du bei dem, was du spielst, immer auf das richtige Maß achtest. „Songdienlich“ spielen heißt, zusammen mit dem Bassisten ein solides Fundament zu liefern, auf dem sich der Rest der Band wohl fühlt. Darum solltest du unbedingt darauf achten, dass du den Bassisten während der Audition gut hörst. Manchmal genügt es schon, den Bass-Amp etwas mehr in deine Richtung zu drehen. In jedem Fall wird sich der Bassist geschmeichelt fühlen, wenn er merkt, dass du Wert auf ein gutes Zusammenspiel legst. Je nach deinen Fähigkeiten am Instrument kannst du natürlich durchaus auch hier und da mal dein Können aufblitzen lassen, aber spare dir diese besonderen Momente am besten für Fills auf und spiele die Grooves lieber straight und schnörkellos. Solltest du dir bezüglich eines Arrangements mal nicht ganz sicher sein, tust du gut daran, stets Blickkontakt zu den anderen Bandmitgliedern zu halten. So kannst du beispielsweise im Zweifelsfall den Gitarristen darum bitten, dir vor Beginn eines neuen Teils ein kurzes Zeichen zu geben, damit du keinen Übergang verpasst.

7. No Drugs

Sorge dafür, dass du einen klaren Kopf behältst. Versuche auf gar keinen Fall, deine Nervosität im Vorfeld mit übermäßigem Konsum von Alkohol oder sonstigen Drogen zu bekämpfen. Gegen ein Willkommensgetränk zusammen mit der Band ist nichts einzuwenden, aber schätze realistisch ein, wieviel du verträgst. Denk daran, dass die Audition womöglich eine einmalige Chance ist, die du die bestimmt nicht leichtfertig vermasseln willst. 
In diesem Sinne: 
Viel Erfolg beim Vorspielen!

Weitere Folgen dieser Serie:
Tool Time für Drummer Serie - Schlagzeug-Workshops Artikelbild
Tool Time für Drummer Serie - Schlagzeug-Workshops

Kompakte Workshops mit Tipps von Schlagzeugern für Schlagzeuger – das bietet die „Tool Time für Drummer“ Serie. Ob du Einsteiger oder fortgeschrittener Drummer bist, in diesen Workshops findest du praxisnahe und kostenlose Infos.

08.01.2016
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Profilbild von Trommelstimmer

Trommelstimmer sagt:

#1 - 09.06.2021 um 07:22 Uhr

0

Sehr schön. Zu 2. fällt mir ein, dass ich lieber ein komplettes eigenes Set mitnehme, als mich auf unbekanntes Material zu verlassen und nur ein paar eigene Teile einzupacken. Selbstverständliche kommt dann auch Nr. 5 zum Tragen. Fremde Trommeln umzustimmen kann ganz schön böses Blut auslösen.

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