Wer seine DJ-Karriere vorantreiben und den Schritt vom Hobby-DJ zum Profi gehen möchte, sollte natürlich zu allererst das Handwerk beherrschen. Ihr wisst schon, die Technik draufhaben, gute Musik kennen und spielen und vor allem auch ein feines Händchen und gutes Gespür für die Crowd mitbringen. Doch leider reichen Know-how und Technik in den wenigsten Fällen aus. Wer ernsthaft was erreichen möchte, und das gilt für Producer und Artists genauso wie für DJs, kommt um das Thema Promotion oder Marketing nicht mehr herum.

Gott sei Dank ist das inzwischen kein großer Act mehr, denn selbst für Anfänger und unerfahrene DJs gibt es mittlerweile jede Menge Tools, mit denen sie sich profimäßig präsentieren können. Dann ist Werbung auch keine Hexerei mehr, sondern kann sogar richtig Spaß machen …
Vlogs
Videoblogs oder Vlogs auf Vimeo oder auf YouTube sind eine gute Möglichkeit, Momente eures DJ-Lebens mit eurer Fangemeinde zu teilen. Das können zum Beispiel kurze Clips sein, in denen ihr von großartigen neuen Platten berichtet, die ihr gerade erworben habt. Oder ihr nehmt die Handycam und filmt den Einkauf im Plattenladen. Vielleicht seid ihr auch gerade auf einem abgefahrenen Festival und wollt ein paar Eindrücke von dort vermitteln. Eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Dazu braucht ihr nur einen eigenen Kanal auf YouTube oder Vimeo zu erstellen und schon kann es losgehen! Okay, etwas Mut benötigt ihr vielleicht auch. Nicht jedem ist es schließlich in die Wiege gelegt, locker und authentisch in eine Kamera zu plaudern. Keine Sorge, Übung macht den Meister. Auf der Website Creator Academy habe ich ein super Tutorial für absolute Beginner entdeckt. Da werden ziemlich viele Fragen beantwortet. Angefangen beim Nutzen eines Videoblogs, bis hin zu Vorschlägen, wie ihr eure Zuschauer bzw. Fangemeinde ansprechen könnt.
Blogging
… ist auch keine neue Erfindung, aber meiner Meinung nach ein ziemlich werbewirksames und effektives Tool, um ein größeres Publikum aufzubauen. Einzige Voraussetzung: Ihr müsst es richtig einsetzen!
Auch hier gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten und Herangehensweisen, wie so ein Blog aufgebaut sein kann. Was ihr verbreiten wollt, hängt ja vor allem von eurer eigenen Persönlichkeit ab und wie viel Zeit ihr hierfür investieren wollt. Der eine ist eher der redaktionelle Typ und schreibt regelmäßige Plattenkritiken, ein anderer schreibt vielleicht viel lieber ganz allgemein und eher knapp über sämtliche Themen, die ihn gerade beschäftigen. Oder du möchtest dein Know-how teilen? Dann sind vermutlich Tutorials oder Reviews dein Ding.
Ein gutes Beispiel für eine Erfolgsgeschichte ist der DJ und Autor Ean Golden aus San Francisco. Der hat sich mit seinem damals als Blog gestarteten „DJtechtools“ auf sehr clevere Art eine Fangemeinde aufgebaut und zählt mittlerweile zu den meistbesuchten DJ-Pages.
Vom Content mal abgesehen, braucht ihr ein nutzerfreundliches Tool, um euren Blog zu veröffentlichen. Ein Content-Management System wie z.B. WordPress, Jekyll oder Ghost eignet sich bestens. Hier gibt es ja inzwischen zahlreiche Optionen die für euer Vorhaben geeignet sein könnten. Tumblr ist z.B. auch eine gute Wahl und kinderleicht zu bedienen. Fotos, Videos, Audios, Links und noch vieles mehr könnt ihr ganz einfach in euren Text integrieren und dann online stellen. Und das Beste, solange ihr die vorgefertigten kostenlosen Designs nutzt (und davon gibt es einige), fallen auch keine Gebühren an.
DJ-Mixe und Podcasts
Wer Musik auflegt, sollte natürlich auf jeden Fall irgendwo im Netz sein Können und seinen Sound präsentieren. Mixcloud ist hierfür besonders prädestiniert. Viele DJs, Produzenten und Radiomacher weltweit nutzen diese Plattform. Laut Nico Perez, einem der Gründer, sind es mittlerweile mehr als eine Million Nutzer. Der Erfolg ist leicht nachzuvollziehen. Ein Profil ist blitzschnell angelegt und das Hochladen von Musik ist kinderleicht. Das Interface von Mixcloud ist leicht zu bedienen und die Plattform eignet sich für Anfänger genauso wie für Professionals.
Damit eure Mixe auch gefunden werden, lassen sich Tags für Genres integrieren. Außerdem müsst ihr euch keine Sorgen machen, dass ein aktueller Mix, den ihr gerade geladen habt, gleich wieder offline geht, weil ihr darin Musik verwendet, die nicht von euch produziert wurde. Auf Soundcloud ist mir das leider immer wieder passiert. Dabei ist es ja klar, dass ich als DJ Musik von anderen auflege. Bei Mixcloud ist das kein Problem. Die haben sich rechtlich abgesichert und mit den zuständigen Verwertungsgesellschaften weltweit, wie z.B. der GEMA in Deutschland, entsprechende Vereinbarungen getroffen. Das ist cool, denn dann müsst ihr euch nicht mehr darum kümmern.
Damit die jeweiligen Musiker und Urheber der ursprünglichen Musikstücke allerdings bezahlt werden, ist es wichtig, dass ihr zu jedem hochgeladenen Mix auch eine Playlist veröffentlicht. Hier gibt es schon ein fertiges Interface und ihr müsst bloß noch alle relevanten Infos wie Artist-Name, Name des Stücks, Label etc. eintragen, dann erhalten die jeweiligen Künstler die Credits für ihre Werke. Laut DigitalDJTips haben sich die Macher von Mixcloud erst kürzlich eine achtstellige Fördersumme gesichert, um längerfristige Ziele zu erreichen. Somit besteht auch keine Gefahr, dass das beliebte Portal demnächst wieder von der Bildfläche verschwindet und ihr euch nach einem anderen Host für eure DJ-Mixe umsehen müsst.
Die Integration diverser Apps (zum Testmarathon DJ-Apps) wie besipielsweise DJM-REC von Pioneer erleichtert euch das Erstellen und Teilen von Mixen. Und was nicht zuletzt dafür spricht, sich einen Mixcloud-Account zu erstellen, ist die Tatsache, dass euch als DJs unbegrenzte Uploads zur Verfügung stehen und das selbst in der kostenlosen Version. Go for it!

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