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Blackmagic Design HyperDeck Studio HD Plus Test

In diesem Artikel werden wir das Blackmagic Design HyperDeck Studio HD Plus unter die Lupe nehmen. Spätestens seit Anfang der Corona-Pandemie und der damit verbundenen erhöhten Nachfrage nach Streaming- und Broadcast-Equipment, hat sich der Hersteller Blackmagic Design einem breiteren Publikum empfohlen. War die australische Firma in der Vergangenheit vorrangig im professionellen Broadcast- und Videobereich tätig, wendet sie sich seit geraumer Zeit auch an den semiprofessionellen und Consumer-Bereich. Hier wären zum einen die Blackmagic Cinema Cameras zu nennen, die in der Video- und Streaming-Abteilung für Furore sorgten. Auch die neuen Blackmagic Design Studio Cameras 4k Plus und 4k Pro (hier im Test) sind perfekt auf den Streaming- und Broadcast-Sektor zugeschnitten. Allen voran stehen aber zweifelsohne die fast schon revolutionären Videomixer der ATEM Mini-Reihe. Die verschiedenen Modelle haben den Markt im Sturm erobert und fanden mit der ATEM Mini Extreme-Serie bereits ein Modell-Upgrade, bei dem die Firma Blackmagic Design auf die Kundenwünsche reagiert hat. Wer sich ein wenig mit den ATEM-Mischern auseinandergesetzt hat, kommt früher oder später an den Punkt, an dem Video-Einspieler und animierte Bauchbinden gefragt sind. Will man dabei auf den Einsatz von Fremdsoftware verzichten, um mögliche Fehler im Zusammenspiel zu verhindern, bietet einem die Firma Blackmagic Design als Option die HyperDeck-Serie an.

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Im Vergleich zu den HyperDeck Mini-Modellen ist das HyperDeck Studio HD Plus mit einigen Extra-Features ausgestattet. Testen wir also, ob und wie das HyperDeck eure Musik-Livestreams nach vorne bringt.

Details

Das HyperDeck Studio HD Plus bietet im Vergleich zur HyperDeck Mini-Serie zum einen eine verbesserte Transportsteuerung und zum anderen hochwertige Bedienelemente auf der Frontblende. Es besitzt einen Kopfhörerausgang und einen internen Lautsprecher zur besseren Kontrolle des anliegenden Audiosignals. Als Aufnahme- und Wiedergabeformat bietet das HyperDeck Studio HD Plus H.264-Dateien bis 1080p/60 und ProRes- oder DNxHD-Dateien in SD/HD-Formaten bis 2160p/30, die auf SD/UHS-II-Karten oder externen USB-Laufwerken aufgezeichnet werden können. 
An Eingängen verfügt der digitale Rekorder über einen 6G-SDI- und einen HDMI-2.0-Videoeingang sowie über einen Referenzeingang, über Timecode-In und einen RS-422-Eingang zur Remote-Steuerung. Dem gegenüber befinden sich ein HDM-2.0-Ausgang, zwei 6G-SDI-Videoausgänge, ein SDI-Loop-Ausgang, ein SDI-Monitorausgang und jeweils ein Timecode-, Referenz- und Remote-Ausgang.  Als Besonderheit besitzt das HyperDeck die Möglichkeit, 3D-LUTs auf dem SDI-Monitorausgang anzuwenden.  
Als Computerschnittstelle verfügt das Studio HD Plus über einen USB-C-3.0-Port, der zum einen zur Aufzeichnung auf externe SSD-Laufwerke und zum anderen zur Softwarekonfiguration und auch für Updates geeignet ist. Ebenso erfolgt die Webcam-Ausgabe über die USB-C-3.0-Schnittstelle. Hier sind Übertragungen bis zu 5 Gb/s möglich. Neben der USB-C-3.0-Schnittstelle besitzt das HyperDeck Studio HD Plus zwei SD-Karten-Slots, die als Medientyp UHS-I- und UHS-II-SD-Karten unterstützen. 

Das Blackmagic HyperDeck Studio Plus HD in vollem Glanz
Das Blackmagic HyperDeck Studio Plus HD in vollem Glanz

Lieferumfang

Das HyperDeck Studio HD Plus kommt wie eigentlich alle Blackmagic Design Produkte im bunt lackierten Karton. Im Inneren schützt passgenaues Styropor das HyperDeck vor etwaigen Transportschäden. Neben dem HyperDeck Studio HD selbst, ist dem Gerät lediglich ein dreiseitiger Info-Flyer mit den Download-Links zur Bedienungsanleitung und zu Firmware-Updates, ein Tütchen mit vier Gummifüßen und ein Blackmagic Aufkleber beigepackt. Ein Netzkabel sucht man an dieser Stelle leider vergebens. 
Außerdem liegt eine Lizenz für Blackmagics hauseigene Video-Software Davinci Resolve bei. Diese ist eher als Werbung zu betrachten, da es sich nur um die kostenlose Version der Software handelt. An dieser Stelle sei aber erwähnt, dass der Funktionsumfang der kostenlosen Davinci Resolve Version schon enorm umfangreich ist.

Fotostrecke: 6 Bilder In bunt bedruckter Kartonage wird das HyperDeck Studio HD Plus geliefert

Gehäuse und Ausstattung Blackmagic Design HyperDeck Studio Plus

Mit einem Gewicht von 1,15 kg und Abmessungen von 210 x 177 x 44,2 mm (1 Höheneinheit, 9,5 Zoll breit) ist das HyperDeck Studio HD Plus ein wenig größer und schwerer als das kleine HyperDeck Mini-Model. Auf der aus Kunststoff bestehenden Frontplatte des Gerätes finden sich neben den acht hintergrundbeleuchteten Transport-Tastern noch drei Buttons zur direkten Anwahl der Punkte „Search“, „Menu“ und „Set“ sowie der Auswahlbutton der Videoeingangsquelle. Zusätzlich verfügt das HyperDeck auf der Front über ein 2,2-Inch-Farbdisplay, zu dessen rechten ein Drehencoder zur Gerätesteuerung platziert ist. Abschließend befindet sich auf der Vorderseite des HyperDecks noch eine Kopfhörerbuchse in Form einer 6,3 mm TRS-Klinke, der interne Frontlautsprecher des Geräts samt dazugehörigem Ein- und Ausschalt-Buttons und zwei SD-Karten Slots inklusive Statusanzeige in Form einer roten LED. 
Bis auf den erwähnten Kopfhöreranschluss sind sämtliche Ein- und Ausgänge des HyperDecks auf der Rückseite untergebracht: Hier wären die SDI-Videoschnittstellen in Form von zwei SDI-Outputs, der 6G-SDI-Video-Input, der SDI-Loop-Out, ein zusätzlicher SDI-Monitor-Out zur Verwendung eines externen Monitors, der Reference-SDI In- und Output und der Timecode In- und Output. 

Fotostrecke: 6 Bilder Übersichtlich gestaltet sich die Front des HyperDecks

Zu guter Letzt ist noch je ein HDMI-Ein- und Ausgang und ein Ethernet-Anschluss zur Remote-Steuerung via Blackmagic ATEM bzw. zur Datenübertragung sowie je ein Remote-Ein- und Ausgang zu benennen, die sich zusätzlich auf der Rückseite befinden. Der USB-C-Anschluss dient zur Aufzeichnung auf eine externe SSD-Festplatte und zum Firmware-Update. Ein Netzanschluss in Form einer herkömmlichen Kaltgerätebuchse und ein Broadcast-tauglicher vierpoliger 12 V Stromanschluss vervollständigen die Geräterückseite. Die beiden Seiten des HyperDecks bestehen aus gelochtem Blech, das zur Hitzeabgabe dient. Die Geräteunterseite und Oberseite bestehen ebenfalls aus Blech. 

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Praxis

Standalone-Betrieb

Nach dem Auspacken bin ich ehrlich gesagt ein wenig verwirrt: Auch nach intensivster Suche finde ich beim HyperDeck Studio HD Plus kein Netzkabel. Anscheinend geht Blackmagic davon aus, dass die meisten professionellen Nutzer das Gerät über die vierpolige XLR-Buchse mit Netzstrom versorgen, aber ein simples Kaltgerätekabel hätte wohl niemandem weh getan. 
Nachdem ich das Gerät ans Netz gehängt habe, startet das HyperDeck und begrüßt mich als erstes mit einem lauten Lüftergeräusch. Einen Ein-/Ausschalter besitzt das HyperDeck nicht. Um mich in der Praxis ein wenig mit dem Studio HD Plus vertraut zu machen, betreibe ich das Gerät als erstes im Standalone-Modus. Hierzu schließe ich zunächst meine Blackmagic Design Cinema Camera 6k an den HDMI-Eingang des HyperDecks an. Nachdem ich mit dem Input-Button den HDMI-Eingang ausgewählt habe, erscheint das Kamerabild im Display des Rekorders und nach Anschluss einer Samsung T5 SSD-Festplatte kann ich auch direkt mit der Aufnahme beginnen. 
Um den Aufnahme-Codec festzulegen, gehe ich mit dem Menü-Button ins Hauptmenü und wähle mit Hilfe des Drehpotis den Punkt „Aufzeichnung“. Die Auswahl erfolgt mit dem Set-Regler. Um wieder aus dem Menü in den Vorschaumodus zu gelangen, drücke ich mehrmals auf den Menü-Button.
Um die Aufnahme zu starten, reicht ein einfacher Druck auf die Recording-Taste und schon beginnt das HyperDeck mit der Aufzeichnung. Praktischerweise sind die Transporttaster des Gerätes beleuchtet, was vor allem in dunkeln Umgebungen von Vorteil ist, besonders bei der Verwendung von mehreren HyperDecks. Auf diese Weise hat man jederzeit eine Übersicht, welches HyperDeck gerade im Recording-, Play- oder Stop-Modus ist. 

Beleuchtete Tasten, Recording-Anzeige, Zeitangaben und die Miniaturansicht des Kamerabildes
Beleuchtete Tasten, Recording-Anzeige, Zeitangaben und die Miniaturansicht des Kamerabildes

Zu meinem Erstaunen muss ich feststellen, dass das Video, nachdem ich den Aufzeichnungs-Codec gewechselt habe, nicht im HyperDeck angezeigt wird. Am Rechner war dieses aber zu finden. Des Rätsels Lösung habe ich nach kurzer Recherche im Netz gefunden: Das HyperDeck kann pro Datenträger zur Aufnahme und Wiedergabe nur ein Videoformat verwenden. Das bedeutet: Zeichne ich mit dem HyperDeck auf der USB-Festplatte ein File in ProRes auf, spielt dieser Datenträger auch nur ProRes Files ab. Da mir das HyperDeck insgesamt drei mögliche Schnittstellen für externe Datenträger bietet, ist das aber in der Praxis eigentlich kein Problem. Auch bei reiner Aufnahmenutzung ist das kein Nachteil, da ich in der Regel niemals ein Event in Clips aufzeichnen würde, die unterschiedliche Video-Codecs verwenden. 

Eine Verbesserung im Vergleich zum kleineren HyperDeck Studio HD Mini sind die erweiterten Audioanschlüsse. Die beiden symmetrischen XLR-Eingänge sind perfekt, um das Audiosignal eines externen Audiomischers abzugreifen und aufzuzeichnen. Zusätzlich habe ich über den Kopfhörerausgang jederzeit eine akustische Rückmeldung über den Audiopegel. Auch die Lautstärke des Kopfhörerausgangs ist auf jeden Fall ausreichend. In Verbindung mit der ATEM-Mini-Serie ist das HyperDeck auf jeden Fall das fehlende Glied in der Kette, da alle drei ATEM-Mini-Modelle über keine Kopfhörerbuchse verfügen.

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Steuerung via ATEM Mini Pro

Da das Blackmagic HyperDeck Studio HD Plus die ideale Erweiterung für die Videomischer der ATEM-Reihe ist, teste ich den Rekorder im nächsten Schritt im Verbund mit einem Blackmagic ATEM Pro. Die Remote-Steuerung des HyperDecks erfolgt via Netzwerkverbindung. Bei diesem Setup muss ich zuerst meinen Laptop, auf dem die „ATEM Software Control“ installiert ist, zusammen mit dem ATEM Mini Pro und dem HyperDeck an einen Netzwerk-Switch anschließen.
Im Dynamic IP-Modus werden auch sofort alle Komponenten im Netzwerk erkannt und ich kann mit der Einrichtung des HyperDecks in der Software Control des ATEM Mini Pros beginnen. Hierzu ist es nötig, im Einstellungsmenü des ATEM Mini Pro unter dem Reiter „HyperDeck“, ein HyperDeck anzulegen. Eine manuelle IP-Vergebung ist auch möglich und bietet sich vor allem für komplexere Netzwerke mit mehreren Komponenten an, da somit eine bessere Übersicht gegeben ist.
Nachdem ich das HyperDeck mittels HDMI-Verbindung mit dem ersten Videoeingang des ATEM Mini Pro verbunden habe, erscheint auch direkt der Startscreen meines zuvor aufgezeichneten Videofiles. An den zweiten Input des ATEM schließe ich eine Blackmagic Design Cinema Camera 6k an. Bei dieser Art von Verbindung muss ich das HyperDeck noch manuell starten, um das aufgezeichnete Video zu starten. Das ATEM Mini Pro bietet aber auch die Möglichkeit, das HyperDeck in den Autoplay-Modus zu bringen. In diesem Modus startet das HyperDeck das aufgezeichnete Video, sobald ich das HyperDeck im ATEM Mini Pro „On Air“ schalte. Die Auswahl der abzuspielenden Videofiles erfolgt entweder selbst am Gerät oder in der Software Control des ATEM-Videomischers.

Fotostrecke: 2 Bilder Nachdem ich das HyperDeck in der ATEM Software Control zugefügt habe, …

Neben der Option, das HyperDeck Studio HD Plus zur Aufzeichnung bzw. Wiedergabe von Videofiles zu nutzen, kann ich auch animierte Bauchbinden und Textanimationen als Downstream-Key mit der ATEM Software Control einbinden. Um dies zu realisieren, erstelle ich in der beiliegenden Software „Davinci Resolve“ einen animierten Text-Effekt. Im Anschluss ist es wichtig, beim Export einen Video-Codec zu verwenden, der es erlaubt, den Alpha-Kanal mit zu exportieren. Zum genauen Vorgehen finden sich aber zahlreiche Tutorial-Videos im Netz. +
Da der verwendete Video-Codec, wie schon erwähnt, auf einem Datenträger nicht variabel ist, empfehle ich einen separaten Datenträger. Auf Grund der überschaubaren Datengröße der exportierten Textanimation eignet sich hierzu hervorragend einer der beiden SD-Karten-Slots. Um den Text automatisch zu starten, gilt es zu beachten, dass der Haken im HyperDeck Einrichtungsmenü der ATEM Software Control auf „Autoplay“ gesetzt ist, andernfalls startet die Animation nicht von allein, sondern muss manuell mittels Play-Taste ausgelöst werden. Der letzte Schritt ist, dass ich nur noch in der ATEM Software Control unter „Downstream Key“ den Video-Eingang auszuwählen brauche, an den das HyperDeck angeschlossen ist und sobald ich das Bild mit dem ATEM „On-Air“ schalte, startet die Text-Animation. Wie das in der Praxis aussieht, könnt ihr in folgendem Video gut erkennen.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit des HyperDeck Studio HD Plus ist es, das Gerät als Videoquelle für den DVE-Modus (Bild-in-Bild) zu verwenden. Zur Einrichtung muss lediglich im DVE-Reiter der ATEM Software Control der Videoeingang ausgewählt werden, an dem das HyperDeck angeschlossen ist. Um den Picture-in-Picture-Mode zu aktivieren, reicht im Anschluss ein Druck auf den dementsprechenden Button beim ATEM Video-Mischer. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Oberfläche von Davinci Resolve

Ausblick Verbindung mehrerer HyperDecks

Durch die Möglichkeit, mehrere HyperDecks miteinander zu verbinden, lassen sich in der Praxis extrem komplexe Video-Setups realisieren. Als Beispiel könnte man verschiedene Kameras direkt an jeweils ein HyperDeck anschließen und via HDMI- oder SDI-Loop-Out an einen Videomischer weiterleiten. Jetzt wäre es möglich, das Signal der Kameras in den HyperDecks simultan auf demselben Timecode aufzuzeichnen und via Monitor-Out jeweils einem Broadcast-Monitor zur Bildüberwachung zuzuweisen. Hierzu bietet sich beispielsweise der Blackmagic Design SmartView Duo oder das DMT DLD-72 MKII Dual 7-Zoll-Display an. 
Zusätzlich lässt sich je ein HyperDeck zur Videoeinspielung, als Downstream Key- oder DVE-Quelle und zur Programmaufzeichnung einrichten. Hier sollte man sich aber im Klaren sein, dass solch ein komplexes Setup auch mit erheblichen Kosten verbunden ist und sich daher eher für den professionellen Einsatz empfiehlt. Der Vorteil ist aber ganz klar, dass man sämtliche Blackmagic Design-Komponenten quasi endlos erweitern und miteinander kombinieren kann und man so nach und nach ein perfekt aufeinander abgestimmtes System zusammenstellen kann.

Fotostrecke: 2 Bilder HyperDeck im Abspiel-Modus: Videoeinspeisung von SSD-Festplatte über USB 3.0

Zielgruppe

Neben dem Einsatz als Standalone-Gerät zur Videoaufzeichnung oder zum Betrieb als Deluxe-Capture-Card mit onboard Video- und Audiomonitoring, werden besonders Besitzer eines Blackmagic Design Videomischers bei der Verwendung des HyperDecks voll auf Ihre Kosten kommen. Egal, ob Broadcast-Studios, YouTuber, Veranstaltungsstätten mit fester Streaming-Installation oder Bands bzw. Musiker, die ihrem eigenen Livestream die professionelle Note verleihen wollen, das Blackmagic Design HyperDeck Studio Plus hat alles an Bord, um das nächste Level zu erreichen. 
Geht es einzig um die Wiedergabe eines Videofiles, würde auch das kleinere und etwas günstigere Modell HyperDeck Studio HD Mini seinen Zweck erfüllen. Zur Audioaufzeichnung eignen sich ebenfalls beide Modelle, allerdings bietet das HyperDeck Studio Plus HD vor allem durch die vorhandenen XLR-Audioeingänge und den frontseitigen Kopfhörerausgang einen entscheidenden Vorteil und machen das Gerät auch für Musiker und Bands interessant. 
Zur Einblendung animierter Bauchbinden ist das HyperDeck in Verbindung mit einem Videomischer ebenfalls das professionelle Tool. Hier sollte der potenzielle Anwender allerdings über ein wenig Know-how im Bereich Video-Codecs und Netzwerktechnik verfügen. Absolute Newbies sollten sich bewusst sein, dass wir es beim Blackmagic HyperDeck Studio Plus HD mit einem Produkt aus dem professionellen Broadcast-Bereich zu tun haben und ein wenig Grundwissen unumgänglich ist, speziell dann, wenn komplexere Setups realisiert werden sollen. 

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Fazit

Das Blackmagic Design HyperDeck Studio HD Plus stellt meiner Meinung nach die perfekte Ergänzung für bestehende Streaming-Setups dar. Vor allem für Besitzer eines Blackmagic Design ATEM Video-Mixers ist das Gerät ein zuverlässiger Begleiter. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut. Das HyperDeck überzeugt durch viele kleine Details wie den beleuchteten Transportbuttons, der frontseitigen Kopfhörerbuchse oder dem LC-Display und sorgt dadurch in der Praxis für einen sauberen und insbesondere stressfreien Ablauf. 
Einmal eingerichtet, erleichtert das HyperDeck das Einspielen von Videoclips oder animierten Bauchbinden ungemein. Sicherlich gibt es hier weitaus günstigere Lösungen in Form von Drittanbieter-Software wie „OBS Studio“ oder ähnlichem, allerdings ist hier ebenfalls ein Tablet oder Laptop von Nöten und alle Einspieler müssen manuell abgespielt werden, was in der Praxis eine nicht zu verachtende Fehlerquelle darstellt. Vor allem dann, wenn es ein wenig hektisch wird. In Anbetracht dessen relativiert sich dadurch auch der im ersten Moment hohe Anschaffungspreis des HyperDecks. Auch die Tatsache, dass pro Datenträger lediglich ein Video-Codec verwendet werden kann, stellt durch die Verwendung von bis zu drei Datenträgern im praktischen Betrieb kein Problem dar. 
Einziger Kritikpunkt ist aus meiner Sicht das nicht vorhandene Netzkabel, was bei einem Preis von z. Zt. 739,- Euro schon drin gewesen wäre. Allerdings wird wohl jeder Haushalt noch über ein solches Kabel verfügen oder aber in der Lage sein, eines käuflich zu erwerben. 
Alles in allem bietet Blackmagic Design dem potenziellen Kunden mit dem HyperDeck Studio HD Plus ein durchdachtes Produkt, das durch zusätzliche Features im Vergleich zum kleineren HyperDeck Studio HD Mini einen echten Mehrgewinn garantiert. Damit ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Studio HD Plus souverän mit 4,5 Sternen aus dem Test hervorgeht. 

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Features & Spezifikationen

  • Modell: Blackmagic HyperDeck Studio HD Plus
  • Broadcast-Deck
  • für Aufnahme und Wiedergabe von H.264-Dateien bis bis 1080p/60 und ProRes- oder DNxHD-Dateien in SD/HD-Formaten bis 2160p/30 auf SD/UHS-II-Karten oder externe USB-Laufwerke
  • bietet alle Features des Mini-Modells und zusätzliche Verbesserungen
  • bessere Transportsteuerung
  • vordere Kopfhörerklinke und Lautsprecher sowie 6G-SDI und Füll- und Key-Signalausgabe
  • 6G-SDI-Ein- und Ausgänge
  • HDMI-Ein- und Ausgang
  • integrierte Takt- und Timecode-Generatoren
  • hochwertigere Bedienelemente an der Frontblende
  • fungiert wie eine Webcam, wenn über den USB-Port mit einem Computer verbunden
  • kann mit jeder Videosoftware verwendet werden
  • 1 SDI-Videoeingang
  • 2 SDI-Videoausgänge
  • 1 SDI-Monitorausgang
  • SDI-Raten: 270 Mbit, 1,5 G, 3 G, 6 G
  • 1 HDMI-2.0-Videoeingang
  • 1 HDMI-2.0-Videoausgang
  • Timecode-Anschlüsse: 1 BNC-Eingang, 1 BNC-Ausgang
  • Referenzanschlüsse: 1 BNC-Eingang, 1 BNC-Ausgang
  • Tri-Sync oder Black Burst
  • SDI-Audioein- und Audioausgänge: 16 eingebettete Audiokanäle
  • HDMI-Audioausgänge: 8 eingebettete Audiokanäle
  • Fernsteuerung: 1 RS-422-Eingang, 1 RS-422-Ausgang
  • Computerschnittstelle: 1 USB-C-3.0 (bis zu 5 Gb/s) für Aufzeichnungen auf externe Laufwerke, Webcam-Ausgabe, Softwarekonfiguration und Updates
  • Videoabtastfrequenz: 4:2:2 YUV
  • Farbgenauigkeit: 10 Bit
  • Farbräume: Rec. 601, Rec. 709, Rec. 2020
  • 33-Punkt-3D-LUTs können auf den SDI-Monitorausgang angewendet werden
  • HDR-Unterstützung: Hybrid Log-Gamma, ST2084 300, ST2084 500, ST2084 800, ST2084 1000, ST2084 2000, ST2084 4000, ST2084
  • Multirate-Unterstützung: Automatische Erkennung von SD, HD und 6G-SDI
  • Medien: 2 SD-Kartenschächte
  • 1 USB-C-3.0-Erweiterungssport für externe Aufzeichnungen in SD, HD, 2K DCI, Ultra HD und 4K DCI
  • Medientyp: UHS-I- und UHS-II-SD-Karten
  • Speicherträgerformat: formatiert Medien in ExFAT (Windows/Mac) oder HFS+ (Mac) Dateisysteme
  • Unterstützte Codecs: ProRes HQ QuickTime, ProRes 422 QuickTime, ProRes LT QuickTime, ProRes Proxy QuickTime in allen Formaten bis 2160p/30 Wiedergabe nur in ProRes 4444 QuickTime bis 1080p/60
  • automatische Verteilung von Fill-and-Key-Signalen über SDI-Ausgänge A und B DNxHD 220x, DNxHD 220x MFX, DNxHD 145, DNxHD 145 MXF, DNxHD 45, DNxHD 45 MXF in 720p- und 1080p-HD-Formaten bis 60 fps DNxHR HQX, DNxHR HQX MXF, DNxHR SQ, DNxHR SQ MXF, DNxHR LB, DNxHR LB MXF in 2K-DCI- und 2160p-Formaten bis 30 fps H.264 SDI 4:2:2 10 Bit, H.264 High 4:2:0 8 Bit, H.264 Medium 4:2:0 8 Bit,H.264 Low 4:2:0 8Bit in allen Formaten bis 1080p/60
  • integriertes Bedienfeld: 13 Tasten für Transport- und Gerätesteuerung mit Suchlaufregler und 2,2″-Farbdisplay
  • externe Steuerung: RS-422-Decksteuerung, SDI-Start/-Stopp, Timecode Run
  • Blackmagic HyperDeck Ethernet Protocol inklusive, unterstützt Remote-Datei-Uploads per FTP
  • inkl. Software:Blackmagic OS, Blackmagic HyperDeck Setup
  • Produktsoftware-Upgrades werden beim Hochfahren oder per Blackmagic HyperDeck Setup über den USB-Port geladen
  • kompatible Betriebsysteme: Mac Catalina 10.15, Mac Big Sur 11.1 oder höher, Windows 10, 64 Bit
  • 1 integriertes AC-Netzteil für 100 240 V, 50/60 Hz
  • 1 vierpolige XLR-Buchse für externe 12V-DC-Stromversorgung oder Akkuaufladung (Netzkabel nicht im Lieferumfang)
  • Abmessungen: 210 x 177 x 44,2 mm (1 Höheneinheit, halbe Rackbreite)
  • Gewicht: 1,15 kg
  • UVP: 739 € (Stand Januar 2022)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Aufzeichnung auch in ProRes
  • Kopfhörerausgang vorne am Gerät
  • Capture-Card-Funktion
  • Aufzeichnung auf externen USB-C-3.0 Laufwerken
Contra
  • kein Netzkabel im Lieferumfang
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