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Numark Dashboard Test

Heute tritt das Numark Dashboard bei uns im Test an, eine Add-on Display-Leiste mit drei hochauflösenden, 4,3 Zoll großen Farbbildschirmen, ähnlich wie sie am NS7III für Serato DJ vorzufinden sind. Die Screens sind in der Lage, diverse Funktionsgruppen der Software darzustellen, beispielsweise die Decks und Wellenformen, den Dateibrowser oder die Effektriege. Laut Hersteller ist das Gerät mit über 40 Serato-Units kompatibel und soll DVS-Anwender und Controlleristen gleichermaßen ansprechen. Der Preis beträgt 399 Euro. Nicht wenig vor dem Hintergrund, dass mancher MIDI-Controller einem kaum mehr Investitionsfreude abverlangt. Packen wir das Teil also auf den DJ-Tisch und schauen, was genau es dem geneigten Käufer zu bieten hat.

18_Numark_Dashboard

Details

Zunächst einmal der äußere Eindruck: Das Dashboard besteht aus einer dreiteiligen Bildschirmleiste im Kunststoff-Case und steht auf einem dreifach in der Höhe und zudem im Winkel verstellbaren Ständer aus Metall. Es vermittelt durchaus eine gewisse Wertigkeit, der Standfuß ist hinreichend groß dimensioniert, damit es nicht kippelt und die Höhen- und Winkelverstellung kann durch Schrauben sehr gut gesichert werden – Obacht nur, dass die Unterlegscheiben nicht abhandenkommen. Die transparenten Kunststoffabdeckungen der 4,3 Zoll großen Farbdisplays sind nicht zu nachgiebig und es scheint auf den ersten Blick, als wäre das Dashboard auch einigermaßen Schweißtropfen resistent.
An der Hinterseite findet sich neben dem Einschaltknopf und der Netzteilbuchse mit Kabelhalterung ein USB-Anschluss für den Computer. Sehr schön: Numark haben on-top ein USB-Doppelhub verbaut, wo man weitere Peripherie (dazu später mehr) anschließen kann. Dafür muss der Ständer natürlich weiterhin neigbar sein, denn ansonsten kommt man nicht so ohne weiteres an die Buchsen heran. Ein Tisch oder 19-Zoll-Rack-Einbau ist ohnehin aufgrund fehlender Ohren und der Maße nicht möglich. Schade eigentlich. Unter dem Anschlusspanel entdecke ich noch zwei Aussparungen zum Aufstecken auf einen Display-Halter wie beim NS7III.

Fotostrecke: 5 Bilder Numark Dashboard, das dreigeteilte Display für Serato DJ …

Eine Touchscreen-Funktion zur direkten Parametereingabe wurde dem Dashboard nicht zuteil – irgendwie verständlich, denn wer möchte schon im laufenden Geschehen hinter den Turntables oder einem Fullsize-Controller herum fuhrwerkeln und auf dem dafür doch etwas kleinen Screen Buchstaben einhämmern. Schon eher schade finde ich, dass kein Encoder nebst Ladetasten für die Titelselektion an Bord ist, was Serato DVS User sicher zu schätzen wüssten. Stattdessen entdecke ich zwei Tasten an den Außenseiten, unmissverständlich beschriftet mit „Deck“ und „View“ für die Player- und Ansichtsumschaltung.

Fotostrecke: 3 Bilder Deck“ und „View“ Tasten an den Außenseiten …

Voraussetzungen:

  • Numark MIXTRACK PRO 1,2,3, Quad, N4, NS6, NS7, NS7II
  • Akai AMX
  • Denon DJ DS-1, MC6000, MC6000 MKII, MC4000
  • Rane SL2, SL3, SL4, 57MKII, 61, 62, 64, 68
  • Pioneer Ergo, DDJ-S1, SB, SR, SX (& SX2), SZ, WeGo & WeGo3, DJM-900SRT, 900NXS, 850
  • Allen & Heath DB2, DB 4, 43C
  • Vestax VCI-300, 380 & 400
  • Reloop TM2, TM4 & TM8
  • Hercules DJ Control

… her dürfte im Laufe der Zeit (Stand Mai 2016) noch einiges dazu kommen.

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Praxis

Das Aufstellen und Verkabeln geht schnell von der Hand. Controller können direkt am Hub eingesteckt werden, wenn es am Laptop knapp wird. Die Kabel lassen sich gut unter dem Dashboard durchführen, sind allerdings von hinten anzuschließen. Ein- und ausschalten muss man auch am „Backpanel“ – das finde ich etwas unglücklich gelöst. Ich starte Serato und verbinde die Gerätschaften.
Schritt 1: Dashboard ans Notebook. Erkenntnis: Es funktioniert nicht im Offline-View.
Schritt 2: Rane-Interface ins Laptop – Dashboards Bildschirm erwacht zum Leben.
Links zeigt der „Performance View 1“ zwei leere Decks, bereit für die Befüllung via Griff zum Controller oder Laptop, aufbereitet am mittleren Display durch die Bibliotheksansicht, mit der sich Crates und Playlisten browsen lassen. Mit der linken Taste am Dashboard schalte ich zu den Decks 3 und 4 um, sofern das restliche Setup respektive die Hardware dies unterstützt, die rechte Taste schaltet die Ansicht der Screens gemeinschaftlich um.
In der Folge ist links und rechts der „Performance View 2“ mit Loops, Pitch, Zeit, Effekten und BPM zu sehen und in der Mitte der „Waveform-View“ mit zwei frequenzcolorierten, übereinanderliegenden Wellenformen nebst Beatgrid in einer Größe analog zum Zoom. Zurück im Library-View, der Künstler, Song und ein (austauschbares) Tag anzeigt, changiert die Tastenkombination aus linke und rechte View-Taste die äußere Bildschirmspalte zwischen folgende Informationen: BPM, Tonart, Zeit.

Fotostrecke: 6 Bilder Das Dashboard im DVS Verbund mit Rane SL3 und Pad-Controller.

Was den Kontrast und die Blickwinkeltreue angeht, stelle ich fest, dass unter normalen Party-, Club- und Studiobedingungen das Display von jeder Position hinter den Decks gut abgelesen werden kann, doch muss ich gestehen, ich hätte gern eine Regelmöglichkeit für Helligkeit und Kontrast am Gerät gesehen. Und klar, verwöhnte Smartphone-Augen dürfen das nicht mit einem Edel-Handy-Screen vergleichen. Die Aufbereitung der Daten und die Reaktion auf Benutzereingaben indes ist ziemlich flott, das Umschalten zwischen den Ansichten ebenso.
Mein persönlicher Eindruck, abgesehen davon, dass das Dashboard sich tatsächlich ganz gut hinter einem Turntable-Mixer-Setup oder einem Fullsize-Controller macht: Ich finde es sehr angenehm, auf das Dashboard schauen zu können und hat man erst einmal eine Zeit so gearbeitet, sucht der Blick automatisch nach den Screens am Player statt am Laptop. Die nötige Interaktion mit der Software während einer Performance (Tracks suchen, Cues/Loops/Effekte abfeuern etc.) kann die Bildschirmleiste einem nicht abnehmen, somit muss man die Titelfahndung wie gewohnt am Laptop einhämmern und das kreative Waffenarsenal dem Controller überlassen. Dass kein Browser-Encoder nebst Ladetasten verbaut wurde, ist vor diesem Hintergrund etwas schade, doch dürfte dies in erster Linie daran liegen, dass das Dashboard dem gleichen Fertigungsprozess entspringen dürfte wie die NS7-Controller-Leiste. Insofern bleibt das Dashboard dann auch ein dreigeteilter Bildschirm mit zwei Tasten – nicht mehr, nicht weniger. Ob in Zukunft noch Serato Video Screens anheimgestellt werden könnten, ist (noch) reine Orakelei. Unterstützung für weitere Software ist vor dem Hintergrund, dass NI und Pioneer ihren eigenen Geräte-Kosmos bauen, wohl auch eher unwahrscheinlich.

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Fazit

Numark Dashboard für Serato DJ ist eine praktische, dreistufig höhenverstellbare und neigbare Bildschirmleiste mit drei integrierten Screens, die dem Performer eine Erweiterung zum Laptop-Bildschirm sein möchte, was einerseits zu begrüßen ist und andererseits auch gelingt. Vorausgesetzt, ihr verfügt über einen Serato DJ Controller, einen zertifizierten Mixer oder ein kompatibles Audiointerface, könnt ihr das Add-on einfach hinter der Hardware positionieren, alles verbinden und loslegen. Der Bildschirminhalt reicht vom Deck mit FX und Loops über die Musikbibliothek bis zu den Wellenformen und darf via Tasten umgeschaltet werden. Mit 399 Euro ist der Preis jedoch nicht ohne. Browser-Encoder oder Load sind nicht zugegen, ebenso wie Kompatibilität zu weiterer Software oder zu Serato Video, was eventuell noch folgen kann. Wer nicht so auf die Portokasse schielen muss, dem rate ich, das Dashboard einfach mal auszuprobieren, denn hat man sich erst einmal daran gewöhnt, möchte man es nur ungern wieder hergeben.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Interessantes Konzept
  • Displays gut ablesbar
  • Aussagekräftige Performance Views
  • USB Doppelhub
  • Nützliches Add-On
Contra
  • Preis
  • Marginale Controller-Funktionalität
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Numark Dashboard Test
Für 269,00€ bei
Numark Dashboard Add-on Screen für Serato
Numark Dashboard Add-on Screen für Serato
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