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Play-Alike Slash – Gitarren Workshop

Seine spielerischen Fähigkeiten stellte Slash auf zahlreichen Guns ’N’ Roses-Produktionen unter Beweis. Aber auch Künstler wie Lenny Kravitz oder PoP-Ikone Michael Jackson veredelten ihre Produktionen mit der rauhen Gitarrenarbeit des sympathischen Hut-Fetischisten. In unserem Play-Alike Workshop wollen wir uns mit einigen Signature-Lickks und Riffs des Gitarristen beschäftigen. Und die gehen richtig los!

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Beim Durchhören seiner Arbeit wird man von interessanten Rock-Riffs geradezu bombardiert. Ein Riff ist besser als das andere. Mit jedem seiner Riffs beweist er, dass er in der Lage ist, der Never Ending Story Rock ’n’ Roll zu ewigem Leben zu verhelfen. Schauen wir uns eines dieser Sahnestückchen doch einmal etwas genauer an.

Audio Samples
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Slash-Riff 1 Slash-Riff 1 Slo Mo

TIPP: Falls dir das alles noch zu schnell ging, legen wir dir die pure Slo-Mo Version des Riffs ans Herz. Ihr findet sie nach dem Klick auf den Audio-Button 2.

DIE ANALYSE: Das Riff läuft ursprünglich über einem G7-Akkord ab. Ein G5-Powerchord tut es aber auch!
Als Eckpunkte seiner Linie dienen Slash die Töne der G mixolydischen Scale (siehe Abbildung ) Doch damit ist es nicht getan. Den besonderen Kick verleiht Mr. Hudson dem Riff, durch den geschickten Einsatz von chromatischen Tönen. Diese Aktion gibt der Linie diesen typischen Zug nach vorne, wie man ihn zum Beispiel auch von den Riffs eines Steve Morse her kennt.

G-mixolydische Scale
G-mixolydische Scale
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Aber auch solotechnisch hat Slash einiges zu bieten. Seine halsbrecherischen Improvisationen basieren hierbei sehr häufig auf der Moll-Pentatonik und deren engster Verwandter, der Blues Scale.

In unserem nächsten Beispiel kommt genau diese Vorliebe zum tragen. Slash beschränkt sich in dem gleich folgenden Solo-Exkurs, tatsächlich fast ausschließlich auf die Töne der C-Moll Pentatonic Scale. Hört euch das Teil zunächst einmal an. Wir treffen uns danach wieder, um weitere Detail zu besprechen!

Audio Samples
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C-Magic C-Magic Slo Mo

DIE ANALYSE: Die ersten vier Takte des Solos gehören ausschließlich der Moll-Pentatonik. Neben einigen coolen Bending Lix, findet ihr hier einen typischen Slash Signature Pentatonic Lauf (ab der 4. des 2. Taktes). Lernt den Lick am besten gleich auswendig, da er euch sehr anschaulich verdeutlicht, wie man die fünf Töne der Pentatonic Skala kreativ miteinander verbinden kann.

Falls ihr Probleme mit der Greifweise der C Moll Pentatonic haben solltet ist das kein Beinbruch! Wir liefern euch den Basis-Fingersatz, frei Haus:

C-Moll-Pentatonik
C-Moll-Pentatonik

Der rot eingefärbte Ton in unserem Skalenbild bedarf einer besonderen Erklärung, denn er gehört nicht zum Standard-Outfit der Pentatonic Scale. Bei ihm handelt es sich um die große None (gr. 9/D), ein Intervall, das in Verbindung mit der Moll Pentatonic eine sehr gute Figur macht.
ÜBRIGENS: Auch Gitarristen wie Santana oder Steve Lukather sind Spezialisten im Umgang mit diesem Ton.
In den Takten 5 und 6 unseres Beispiels zeigt Slash, dass auch er es versteht, die None in seinen Impros zum Einsatz zu bringen. Da dieser Teil des Solos recht schnell gespielt wird, lege ich euch noch einmal die Slo-Mo-Version des Tracks ans Herz.
Den Rest des Beispiels bestreitet Kollege Hudson mit der C Blues Scale. Diese Skala erhaltet ihr indem ihr die bereits bekannte Moll Pentatonic, mit der Blue Note (Gb) ergänzt.

C-Blues-Scale
C-Blues-Scale
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Im nächsten Beispiel legen wir noch einen drauf. Denn jetzt wird es klassisch. Oberflächlich zumindest!
Aber keine Angst! Unter der Oberfläche brodelt natürlich weiterhin der Rock ’n’ Roll. Bedient euch! Die Slo Mo Version findet ihr wie immer unter Audio Button 2.

Audio Samples
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Solo im Stil von »Serial Killer« Solo im Stil von »Serial Killer« Slo Mo

DIE ANALYSE: In diesem Solo outet sich Slash als echter Experte in Sachen Arpeggio-Spiel.
Zur Klärung des Begriffes Arpeggio:
Unter diesem Begriff firmieren Lix, die ausschließlich aus Akkordtönen bestehen. Auch wenn man einen normalen Akkord in seine Einzeltöne zerlegt spielt, spricht der Fachmann von einem Arpeggio.
Zurück zum Stück:
Der Jam Track startet mit einem G#m-Akkord. Den Solo-Part bestreitet Slash ebenfalls mit einem Arpeggio dieses Kalibers. Den kompletten Fingersatz könnt ihr der folgenden Abbildung entnehmen:

G-Moll-Arpeggio
G-Moll-Arpeggio

Das war ja noch leicht zu verstehen. Über einem G#-Moll-Akkord spielt man also ein entsprechendes G#-Moll-Arpeggio.
Im Falle unseres zweiten Chords wird das Ganze leider etwas komplizierter. Über dem Bb7 verwendet Kollege Saul ein Bo7-Arpeggio (vermindert). Keine Angst, auch hinter dieser Variante verbirgt sich kein großes Geheimnis; nur ein klitzekleiner Trick!
Zum besseren Verständniss schauen wir uns die beiden Akkorde/Arpeggien einmal unter dem Mikroskop an:

Akkorde/Arpeggien im Vergleich
Akkorde/Arpeggien im Vergleich

Wie ihr seht, liefert uns das Bo7-Arpeggio viele der Töne, die auch im Bb7-Akkord enthalten sind. Einzig dass B(b9) fällt hier aus dem Rahmen. Und das ist auch gut so, denn dieses B’chen sorgt, im Zusammenklang mit dem Bb7-Akkord der Rhythmusgitarre, für die nötige Abwechslung. Doch das ist noch nicht alles. Das wirklich coole am Einsatz dieses Arpeggio-Typs ist, dass man mit ein und derselben Greifweise dieses Arps, das gesamte Griffbrett abdecken kann.

Bo7 Arpeggios
Bo7 Arpeggios

Obwohl wir das Arpeggio in unterschiedlichen Lagen zum Besten geben, besteht es immer aus den selben vier Tönen B, D, F und Ab. Und genau dieses Prinzip nutzt Bruder Slash, um sich im vierten Takt des Solos durch einige Lagen seiner Les Paul zu wühlen.
Genug des Arpeggio-Spiels! Kommen wir zum letzten Teil des Solos. Die Lix und Bendings über den beiden Akkorden C#m und G#m entstammen komplett der G#Moll-Tonleiter (aeolisch oder natürlich Moll). Besonders übenswert ist der heiße 16tel-Triolen-Lauf am Ende des Laufs.

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Profilbild von Bauerbyter

Bauerbyter sagt:

#1 - 30.01.2014 um 17:52 Uhr

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Heiho,
sehr schönes play-alike von meinem Held. Allerdings glaube ich ihr meint mit der None die "roten" und nicht die "blau" eingefärbten Töne, täusch ich mich?Gruß Bauerbyter

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