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Mad Professor Fire Red Fuzz Test

Mad Professor ist eine Edel-Pedalschmiede aus Finnland. Ihre Geräte zeichnen sich durch einen exzellenten Klang und eine Experimentierfreudigkeit aus, die man in extremerer Form nur noch von Z.VEX kennt.


Wer sich einmal mit Fuzz-Verzerrern beschäftigt hat, weiß, dass es innerhalb dieser Gattung zwei Abspaltungen gibt: Zum einen die traditionellen Germanium Fuzzpedale wie das Fuzz Face und zum anderen die Geräte, die mit Siliziumtransistoren arbeiten. Der Urvater der Silizium-Fuzz-Zerrer ist der legendäre Big Muff, dessen Prototypen bereits von Jimi Hendrix gespielt wurden. Auf der Suche nach einem gemäßigten Fuzz-Sound, der zwar viel Sustain, aber keinen Metalsound bietet, bin ich auf diese kleine rote Kiste gestoßen, die mich wirklich vom Hocker gehauen hat.

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AUFBAU
Mit seinen MXR-Maßen passt das feuerrote Spielmobil locker auf jedes Pedalboard. Drei Regler dienen dem Eingriff in den Effekt. Dabei ist das mittlere Poti für den Frequenzgang zuständig. Je weiter man es aufdreht, umso mehr Höhen erhält der Sound. Die 12-Uhr-Stellung erweist sich als gute Ausgangsposition, von der aus man mit diesem einzelnen Regler erstaunlich viele unterschiedliche Sounds generieren kann. Volume dient der Kontrolle der Ausgangslautstärke des Pedals. Prinzipiell könnte man seinen Gitarrenamp also eingangsseitig tüchtig anpusten. Bei diesem Pedal macht das jedoch keinen Sinn, denn der Ton wird einfach zu sehr gequetscht. Der Fire Red Fuzz ist mit einem True Bypass ausgestattet und kommt mit Gleichspannungen zwischen 7,5 und 18 Volt klar.

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SOUND UND PRAXIS
Trotz der enormen Gainreserven bringt das Fire Red Fuzz von Mad Professor einen sehr organischen runden Ton, der nichts Beißendes hat. Mich erinnert der Sound an eine Mischform aus Big Muff und einem Overdrive. Wer Leadsounds à la Eric Johnson oder David Gilmour sucht, sollte sich dieses Pedal unbedingt näher anschauen. Fette und singende Klänge gefallen mir hier am besten, wenn sich der Tone-Regler in der 11-Uhr-Position befindet und Gain etwa drei Viertel aufgerissen ist.
Als Testverstärker kamen ein 100 Watt JMP Marshall Stack sowie ein Fender Bassman Reissue zum Einsatz. Natürlich klingt der Marshall grundsätzlich direkter und insgesamt härter als der nach hinten offene Fender Combo, aber man merkt doch schnell, wo der Hase läuft. Unterm Strich liefern beide Amps im Team mit dem Fire Red Fuzz schöne, singende Sounds, die, mit etwas Delay und einem leichten Chorus aufgeblasen, wirklich großartig rüberkommen. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob man eine mit Humbucker oder Singlecoil bestückte Gitarre verwendet – eine sehr gute Eigenschaft, die vor allem dann wichtig ist, wenn man unterschiedliche Gitarrentypen verwenden möchte. 
Dreht man  den Tone-Regler weiter auf, kommt man in Regionen, die schon fast punkig klingen. Das Teil ist wirklich sehr vielseitig und weiß in vielen Stilistiken zu glänzen, ohne dabei jemals auch nur ansatzweise einen billigen Rasierapparat-Sound zu verbreiten.

Audio Samples
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Beispiel 1 Besipiel 2
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FAZIT
Der Fire Red Fuzz von Mad Professor ist eines der besten Silizium-Fuzzpedale von der Stange, das man derzeit kaufen kann. Von runden sustainreichen bis hin zu rockigen, fast punkigen Sounds bietet dieses Pedal eine große Bandbreite geschmackvoller Zerrsounds. Dabei gefällt es mir vor allem für das Solospiel, weniger für die Rhythmusabteilung. Einen angezerrten Amp braucht man übrigens nicht, um hier wirklich amtliche Klänge zu erzeugen. Ganz im Gegenteil: der Fire Red Fuzz versteht sich bestens mit einen cleanen Röhrenamp.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sahniger Leadsound
Contra
  • Für Rhythmusarbeit teilweise zu fett im Bassbereich
Artikelbild
Mad Professor Fire Red Fuzz Test
Für 222,00€ bei
Technische Daten Mad Professor Fire Red Fuzz
  • Typ: Siliziumfuzz
  • Regler: Volume, Fuzz, Tone
  • Anschlüsse: In, Out, Netzteilbuchse
  • Schalter: On/Off
  • Betriebsspannung: 7,5 – 18 Volt Gleichstrom
  • True Bypass
  • Preis: 279,- Euro UVP
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MadProfessorFireRedFuzz_01FIN Bild

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