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Play-Alike Slash 2 – Gitarren Workshop

Nachdem Slash euch in unserem Video-Special höchstpersönlich einige Fakten und Insider-Informationen zu seinem neuen Album gegeben hat, geht es jetzt in die Praxis. Wir haben einige Riffs und Licks des  Albums Apocalyptic Love für euch transkribiert und erklärt – und natürlich soll auch die Gestaltung der Gitarrensounds nicht zu kurz kommen. Vorhang auf!

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Wichtig!!! Bevor ich es vergesse: Slash und seine Kollegen haben ihre Instrumente auf dem Album einen Halbton heruntergestimmt. Um mitspielen zu können, solltet ihr das natürlich auch tun. Das Downtuning gilt für alle Beispiele und wird im Verlauf des Workshops deshalb auch nicht mehr weiter erwähnt werden. Hinweis: Damit es keine großen Verwirrungen gibt, habe ich Tabs und Noten aber ganz normal aufgeschrieben.
So sieht das Tuning aus:
E > Eb (-1)
B > Bb (-1)
G > Gb (-1)
D > Db (-1)
A > Ab (-1)
E > Eb (-1)

YOU´RE A LIE

Wir beginnen direkt mit der ersten Singleauskopplung, die bereits seit einiger Zeit von diversen Radiostationen gespielt wird. Nach einem relativ entspannten Intro geht es mit einem Riff im Powerchord-Style zur Sache. Aber hier kommt erst einmal das Intro.

Intro – Gitarre 1
Die Gitarre auf der linken Seite (Myles Kennedy) spielt ein paar Powerchords in ganzen Noten.

Intro Gitarre 1
Intro Gitarre 1
Audio Samples
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Intro Gitarre 1

Sound
Die Gitarrensounds zu diesem Beispiel habe ich mit einem PlugIn erzeugt, das im Moment noch ein kleiner Geheimtipp ist – Scuffham Amps, bzw. S-Gear. Es bietet zwar keine große Ampauswahl, die verfügbaren Sounds sind aber wirklich allererste Sahne. Und auch der für diesen Workshop wichtigste Verstärker ist am Start, eine Marshall-Simulation, genannt The Stealer. Für die Rhythmusgitarre habe ich eine Einstellung mit einem Hauch weniger Gain gewählt als für die Leadvariante. Auch die Mitten sind hier etwas weiter zurückgedreht. Die Einstellungen bleiben bei allen Riffs des Songs gleich. So sieht das Setting von Gitarre 1 aus.

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Intro Gitarre 2
Slash spielt auf der rechten Seite ein paar Double Stops und hat die Terz des Akkords meist dabei. Das Ganze ist sehr geschickt arrangiert, auf der linken Seite die Powerchords (Grundton & Quinte) und rechts die Terz und Quinte. So kann man Dur- und Moll-Akkorde über die komplette Panorama-Breite klingen lassen. Das funktioniert auch sehr gut mit höherer Verzerrung.

Intro Gitarre 2
Intro Gitarre 2
Audio Samples
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Intro Gitarre 2

Sound
Für die Leadgitarre gibt es mehr Gain am Amp. Im Intro hört man das aber noch nicht, denn hier habe ich den Volume-Regler an der Gitarre etwas zurückgenommen (auf 7), dadurch geht die Verzerrung entsprechend zurück. Der Stealer vom S-Gear zeigt sich in dieser Hinsicht sehr kooperativ.

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Und so klingt das Intro mit der kompletten Band:

Audio Samples
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Intro Band

Main Riff – Gitarre 1
Jetzt kommt das Main-Riff des Songs, das im Intro und Chorus gespielt wird. Hier wird ordentlich am Hals entlanggerutscht, zuerst ein Slide von C# nach E (4. in den 7. Bund) und dann gleich der offene Powerchord in E.

Main Riff Gitarre 1
Main Riff Gitarre 1
Audio Samples
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Main Riff Gitarre 1

Main Riff – Gitarre 2
Nach dem Intro spielt zuerst die linke Gitarre das Riff, nach einem Durchgang setzt Slash mit dem gleichen Riff ein und im dritten Durchgang spielt er eine kleine Variation. Der „diabolus in musica“ (Tritonus) gibt dem Ganzen ein wenig harmonische Spannung.

Main Riff Gitarre 2
Main Riff Gitarre 2
Audio Samples
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Main Riff Gitarre 2

Als Nächstes hört ihr die beiden Gitarren zusammen mit Bass und Drums.

Audio Samples
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Main Riff Band

Verse – Gitarre 1
Im Verse wird zuerst wieder ein Gang zurückgeschaltet, Slash hat kurz Pause und Myles Kennedy spielt entspannt dreistimmige Akkorde in Ganzen Noten.

Verse Gitarre 1
Verse Gitarre 1
Audio Samples
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Verse Gitarre 1

Sound
Wenn man sich im Original auf die linke Seite konzentriert, klingt es ganz und garnicht nach Ganzen Noten wie in dem vorangegangenen Beispiel. Da schwingt noch etwas mit – und zwar ein leicht eingestelltes Tape Delay. Das wurde mit Sicherheit nachträglich von Eric Valentine, dem Produzenten, hinzugefügt, und ich vermute, dass es sich dabei um ein Roland Space Echo handelt. Für unsere Aufnahmen habe ich das Plug In benutzt und es kommt dem „eiernden“ Sound schon recht nah. Das Plug In habe ich über einen Effektbus am Mischpult hinzugefügt. Das hat den Vorteil, dass man Original und Effektsignal komplett getrennt hat und somit besser einstellen kann.

YOUREALIEEcho20Kopie-1015042 Bild

So klingt das Ganze dann mit dem Space Echo:

Audio Samples
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Verse Gitarre 1 FX

Verse
Gitarre 2Slash hat im Verse natürlich den weitaus aufwendigeren Part, er muss ja schließlich auch nicht singen. Hier ist eine gute Koordination der linken und rechten Hand gefragt. Er spielt Akkordbrechungen über zwei Saiten komplett in Sechzehntelnoten.
Und da das bei Tempo 132 natürlich kein Pappenstiel ist, folgt jetzt eine kleine Anleitung, wie man sich das Ganze am effektivsten antrainieren kann.
Fingersatz wählen
Bevor ihr wild drauflos dudelt, schaut euch die Tabs genau an. Am besten tut ihr das Takt für Takt und legt euch einen guten Fingersatz zurecht. Schaut lieber zweimal hin, denn schnell hat man sich verlesen und übt dann einen falschen Ton ein (ich spreche aus Erfahrung ;-)).

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Wie ihr seht, wird jeder Ton zweimal hintereinander gespielt, und das ist auf jeden Fall ein guter Einstieg, um die Linie in der linken Hand zu festigen. Am besten läuft das, wenn ihr zunächst nur jeweils einen Ton spielt – und das bei einem extrem moderaten Tempo. Here we go.

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Verse 2 / 80 bpm A

Rechte Hand
Wenn ihr in der Lage seid, mit der Aufnahme fehlerfrei mitzuspielen, seid ihr reif für den nächsten Level. Na ja, fast! Ihr solltet das Ganze natürlich mindestens dreimal hintereinander fehlerfrei schaffen. Schließlich könnte es ja Zufall gewesen sein, dass ihr gut durchgekommen seid. Den größten Fehler, den man beim Üben machen kann, ist, zu früh schnell spielen zu wollen. Dann prägen sich nämlich kleine Fehler im Bewegungsablauf ein und die kriegt ihr nicht so schnell wieder raus. Deshalb lieber noch einmal eine kleine Runde im Nichtschwimmerbecken, bevor ihr euch ins tiefe wagt.
Als Nächstes rückt die rechte Hand in den Fokus. Die Linie wird mit permanentem Wechselschlag gespielt, und das solltet ihr auch jetzt beim langsamen Tempo berücksichtigen. Und eins noch: Achtet auf möglichst kleine Bewegung in der rechten Hand, denn bei höherem Tempo kosten große Bewegungen Zeit, und die haben wir dann nicht mehr.

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Verse 2 / 80 bpm B

Tempo hochschrauben
Wenn ihr jetzt ohne groß ins Schwitzen zu kommen mit dem vorangegangenen Beispiel mitspielen könnt und mit linker und rechter Hand auch keine Fehler mehr macht, dann kann es weitergehen. Allerdings solltet ihr noch mal den Fingersatz überprüfen. Achtet darauf, ob ihr auch immer die gleichen Finger verwendet. Dieser Bewegungsablauf wird vom Gehirn gespeichert, und wenn ihr unterschiedliche Varianten spielt, dann kommt das Gehirn bei einem gewissen Tempo aus dem Tritt und weiß nicht mehr, welchen Befehl es an die Finger weitergeben soll. Und genau das ist der Moment, in dem man danebengreift! Also bitte noch einmal genau hinsehen. Wenn alles startklar ist, wird die nächste Runde eingeläutet. Tempo 90 liegt an.

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Verse 2 / 90 bpm

Ab jetzt gilt, dass der, der nach drei Durchgängen bei einem bestimmten Tempo immer noch Fehler macht, eine Stufe zurück muss. Das klingt zwar hart, ist aber gar nicht so schlimm. Denn in einem solchen Fall sitzen die Bewegungsabläufe noch nicht richtig und ihr macht euch unter Umständen mehr kaputt, als dass ihr effektiv trainiert. Bei solchen Anforderungen ist immer etwas Geduld gefragt und auch die Tagesform spielt eine Rolle. Hier kommen die Tempi 100 und 116. Und denkt immer dran: Erst nach drei fehlerfreien Durchgängen das nächste Tempo spielen. Man bescheißt sich nämlich gerne selbst (auch da spreche ich aus Erfahrung …).

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Verse 2 / 100 bmp Verse 2 / 116 bmp

So klingt das Originaltempo im Bandkontext, und damit es richtig Spaß macht, gibt es das Playback gleich hintendran.

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Verse Band Verse Playback
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ANASTASIA

Bei Anastasia bekommen wir es gleich mit dem nächsten spaßigen Lead-Part zu tun. Nach einem klassisch angehauchten Intro auf der Nylon-String Acoustic geht es mit einem ebenfalls klassisch inspirierten Leadpattern weiter. Diesmal ist das Tempo zwar nicht so hoch, aber es werden auch keine gedoppelten Töne gespielt – ein paar kleine Fingerstrecker sind allerdings auch dabei. Zur Einstimmung schauen wir uns jetzt aber erst einmal den Rhythmuspart an.

Intro – Gitarre 1
Die Akkorde werden hier sparsam mit kurzen Anschlägen gespielt. Die Pausen sind auch als solche einzuhalten. Sobald es dann mit den Powerchords losgeht (Takt 7), klingen die Akkorde lang.

ANASTASIAIntro1 Bild
Audio Samples
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Intro Gitarre 1

Sound
Bei den Beispielen zu diesem Song kommt ebenfalls ein Plug-In zum Einsatz, diesmal ist es Guitar Rig. Auch hier habe ich für beide Gitarren wieder ein und denselben Amp (Lead 800) ins Spiel gebracht. Nur die Einstellungen waren unterschiedlich. Für die Rhythmus-Gitarre gab es weniger Gain, und auch Treble und Presence wurden weit zurückgedreht. Dass es trotzdem noch recht spitz klingt, liegt daran, dass der Stegpickup (Les Paul) angewählt ist.

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Intro Gitarre 2
Hier ist sie, die Leadgitarren-Linie des Intro-Parts. Auch hierbei solltet ihr euch das Ganze zunächst taktweise ansehen und den jeweiligen Fingersatz festlegen. Der Knackpunkt wird dabei der Einsatz des kleinen Fingers sein. Wenn man es nach dem klassischen Prinzip greift, würde zum Beispiel beim ersten Takt mit vier Fingern gegriffen: 10. Bund – Zeigefinger, 12. Bund – Ringfinger, 13. Bund – kleiner Finger. Weil der kleine Finger meist etwas langsamer ist, macht aber auch eine andere Variante Sinn: 10. Bund – Zeigefinger, 12. Bund – Mittelfinger, 13. Bund – Ringfinger. Probiert es aus und entscheidet euch für die Lösung, die sich für euch am entspanntesten anfühlt. Man kann diese Linie in kleine Abschnitte von jeweils acht Tönen aufteilen, die in den ersten sechs Takten auch immer doppelt gespielt werden. Ab Takt sieben wird es dann etwas hektischer. Prägt euch diese einzelnen Linien gut ein, dann kann es mit dem langsamen Tempo beginnen.

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Zum effektiven Üben geht der Zirkus wieder von vorne los – entsprechend der Systematik des vorangegangenen Songs. Da es hier allerdings keine doppelten Töne gibt, fangen wir gleich richtig an, dafür aber bei halbem Tempo. Achtet beim langsamen Spielen wieder extrem penibel darauf, dass ihr den gewählten Fingersatz einhaltet. Dann kommt noch eine weitere wichtige Sache für die linke Hand hinzu: Die Töne dürfen nicht ineinanderklingen. Das führt bei dieser Verzerrung zu einem Matschsound. Hier ist also akkurates Greifen mit der linken Hand angesagt, vor allem, wenn man die Saiten wechselt.
Genau wie vorhin kommen jetzt wieder die unterschiedlichen Übungstempi, beginnend mit 50 BPM. Wenn ihr das Ganze ohne Schmerzen und fehlerfrei dreimal hintereinander spielen könnt, seid ihr reif für das nächste Tempo.

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Intro Gitarre 2 / 50 bpm Intro Gitarre 2 / 60 bpm Intro Gitarre 2 / 75 bpm Intro Gitarre 2 / 90 bpm

Wir befinden uns jetzt kurz vor dem Originaltempo. Um dieses sauber und entspannt spielen zu können, hätte ich aber noch eine kleine Zwischenstufe parat, die sich bei dieser Art Melodieverlauf anbietet. Spurt und Dauerlauf könnte man das Ganze nennen. Hierbei wird die erste Sequenz (acht Töne) im normalen Tempo gespielt, die zweite Sequenz im Takt aber nur halb so schnell, also eigentlich in Achtelnoten. So trainiert man zum einen die Geschwindigkeit im schnellen Originaltempo und danach den Bewegungsablauf mit der halben Geschwindigkeit. Das festigt das Spiel noch einmal ungemein und man kratzt schon am Gipfel.

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Intro Gitarre 2 / 100 bpm

Jetzt steht dem Originaltempo nichts mehr im Wege. Hier kommt das Ganze einmal mit kompletter Band und dann als Playback ohne die Leadgitarre.

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Intro Band Intro Playback

Main Riff
Beim Haupt-Riff des Songs geht es weiter mit Sechzehntelnoten, aber relativ harmlos nur auf der tiefen E-Saite.

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Main Riff Band

Sound
Bei der Lead Gitarre habe ich wieder den Lead 800 Amp aus Guitar Rig genommen. Für das Riff ist ein Wah Pedal vorgeschaltet. Es hat eine ganz leichte Bewegung, die ich über die Mixer Automation in Logic gesteuert habe. Das Pedal ist quasi in der Mitte und wird langsam nach unten getreten. Bei den anderen Parts ist es ausgeschaltet.

ANASTASIAGT220Kopie-1015051 Bild
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HALO

Bei diesem Song kommt im Mittelteil ein interessanter Effekt zum Einsatz, ein wandernder Flanger. Den wollte ich euch nicht vorenthalten.

Bridge
Das Riff besteht aus dem F# Powerchord und Single-Notes auf der tiefen E-Saite, die mit Palm Mute gespielt werden. So klingt das Beispiel (erst einmal) ohne den Effekt.

HALOBridge Bild
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Bridge

Sound
Den Grundsound habe ich mit einem Okko Diablo mit folgenden Einstellungen erzeugt:

GitarreOverdriveAmp
Les PaulBody: 9Clean eingestellt
Steg-PickupGain: 17Bass: 10
Volume: 10Tone: 12Middle: 12
Tone: 10Feed: 14Treble: 12
Level: 13Presence: 12

Jetzt kommt der Flanger nachträglich per Plug In dazu. Hierbei handelt es sich um eine Nachbildung des MXR Flangers aus dem Hause Universal Audio. Diesmal ist der Effekt direkt im Kanalzug. Das Signal wird per Pultautomation im Panorama langsam hin und her bewegt. Daher die Bezeichnung wandernder Flanger.

HALOFlanger20Kopie-1015054 Bild
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Bridge FX
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FAR AND AWAY

Nach den ganzen Heavy-Riff-Songs habt ihr euch eine kleine Auszeit verdient, die Ballade des Albums kommt. Keine Angst, das ist keine simple Rock-Schnulze, auch hier hat der Meister mit dem Zylinder wieder einiges zu bieten – nämlich sehr geschmackvolle Begleitarbeit.
Intro/Verse
Der Verse basiert auf vier Akkorden, deren Töne nacheinander gespielt werden. Die Akkorde werden halbtaktig gewechselt, wobei der Wechsel innerhalb des Taktes nicht sonderlich spektakulär ist, denn hier wird lediglich der Ton auf der tiefen E-Saite umgegriffen. Die restlichen Finger können liegenbleiben.

FARANDAWAYIntro Bild
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Intro


Bridge
In der Bridge gibt’s dann andere Akkorde und ein paar kleine Fills im Hendrix-Style mit Double Stops und Hammer Ons.

FARANDAWAYBridge Bild
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Bridge

Sound
Slash hat es im Interview bereits erzählt: Er erzeugt den Sound, indem er den Volume-Regler an der Gitarre herunterdreht. Eine Alternative dafür wäre, einen Verzerrer zu nehmen und entsprechend wenig Gain einzustellen, sodass der Sound fast clean ist und nur bei härterem Anschlag leicht zu zerren beginnt. In meinem Fall kam der Boss Blues-Driver mit der folgenden Einstellung zum Einsatz.

GitarreOverdriveAmp
Les PaulLevel: 12Clean eingestellt
Hals-PickupTone: 10Bass: 10
Volume: 10Gain: 9Middle: 12
Tone: 10Treble: 12
Presence: 12

Auch hier hat wahrscheinlich Eric Valentine noch etwas Feinschliff an den Gitarrensound gelegt. Man hört einen extrem dezenten Tremolo-Effekt, der aber fast nur beim ausklingenden Ton im Intro wahrzunehmen ist, aber eine schöne Bewegung erzeugt, die harmonisch perfekt zu den gespielten Sechzehntelnoten passt.

FARANDAWAYTremolo20Kopie-1015057 Bild

Chorus Gitarre 1
Im Chorus gibt es die Standard-Barree-Akkorde G, Gm, F, und C (mit Leersaiten) im Original auf der rechten Seite zu hören.

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Audio Samples
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Chorus Gitarre 1



Chorus Gitarre 2
Die zweite Gitarre (Myles Kennedy) spielt Umkehrungen der Akkorde in einer höheren Lage (links im Panorama).

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Chorus Gitarre 2



Chorus Gitarre 3
Jetzt kommt das Sahnehäubchen: die Space Gitarre. Eigentlich total einfach, aber extrem effektiv. Und im wahrsten Sinne des Wortes, denn hier wird eine gute Ladung Hall draufgepackt. Aber dazu gleich mehr. Zuerst einmal die Linie, die sich aus den höchsten Tönen der Akkorde von Gitarre 2 zusammensetzt, diesmal allerdings in einer anderen Lage gespielt – denn auf der B-Saite klingen die Töne etwas kraftvoller.

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Chorus Gitarre 3

Sound
Dazu kommt ein extrem langer Hall aus dem Lexicon 224 (UAD PlugIn), das wieder über einen separaten Effektbus (Bus 12) angesteuert wird.

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Chorus Gitarre 3 FX

Der Reverb befindet sich wieder auf einem extra Effektbus (Bus 12). Im Mixerbild seht ihr die Verteilung der Gitarren im Panorama. Gitarre 1 rechts, Gitarre 2 links und beide ungefähr gleich laut. Die Reverb-Gitarre ist etwas leiser beigemischt und befindet sich halb links.

FARANDAWAYMixer20Kopie-1015063 Bild

So klingen die drei Gitarrenspuren im kompletten Bandgefüge.

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Chorus Band
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SHOTS FIRED

So, genug ausgeruht, jetzt geht es wieder kernig zur Sache. Riffing auf der E-Saite ist angesagt.

Main Riff Gitarre 1
Myles Kennedy spielt das Basisriff aus zwei Tönen auf der tiefen E-Saite, die mit dem Handballen der rechten Hand abgedämpft wird (Palm Mute).

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Main Riff Gitarre 1

Sound
Hier wird ein schmatziger Zerrsound mit einer Ecke mehr Gain und knackigem Bassbereich benötigt. Fündig geworden bin ich bei einem Pedal, das mir gerade zum Testen vorliegt, ein E-Drive vom sibirischen Hersteller AMT. Der Grundsound passt perfekt zum Riffing auf den tiefen Saiten, der Mid Scoop ist sehr dezent und das Ganze klingt einen Tick offener als manch anderer Metal-Zerrer. Hier sind die Einstellungen:

GitarreDistortionAmp
Les PaulLevel: 10Clean eingestellt
Hals-PickupTone: 12Bass: 10
Volume: 10Gain: 15Middle: 12
Tone: 10Treble: 12
Presence: 12

Main Riff Gitarre 2
Slash spielt das Main-Riff auf der tiefen E-Saite vier Takte lang mit, dann „haut er ab“ … eine Oktave höher auf die D-Saite und spielt noch ein paar nette Schlenker mit Pull-Offs dazu.

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Main Riff Gitarre 2

Sound
Auch für die Leadgitarre habe ich den AMT E-Drive genommen, aber diesmal ausnahmsweise mit etwas reduziertem Gain, damit die Töne klarer durchkommen und der Verzerrungsgrad auch über den Volume-Regler an der Gitarre besser kontrollierbar ist – das wird nämlich für den Verse benötigt.

GitarreDistortionAmp
Les PaulLevel: 11Clean eingestellt
Hals-PickupTone: 12Bass: 10
Volume: 10Gain: 12Middle: 12
Tone: 10Treble: 12
Presence: 12

Hier habt ihr das Intro mit der kompletten Band:

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Main Riff Band

Verse
Während Myles Kennedy sein Riff im Verse weiter rockt, ist Slash mit Akkorden am Start. Dreiklänge auf der D-, G-, B-Saite. Damit es nicht zu matschig klingt, sollte der Volume-Regler an der Gitarre zurückgenommen werden. Die letzten beiden Takte werden wieder unisono gespielt, Myles Kennedy wechselt dann auch auf die Töne D und C.

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Verse

Hier ist die Version mit beiden Gitarren, Bass und Drums.

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Verse Band

Chorus
Im Chorus geht es wieder gemeinsam zur Sache, Powerchords sind angesagt und beide spielen dasselbe. Lediglich der kurze Einwurf im letzten Takt wird von Meister Slash alleine gezimmert.

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Chorus

Und zu guter Letzt auch hier die Bandversion:

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Chorus Band
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Profilbild von Lukas

Lukas sagt:

#1 - 26.05.2012 um 15:13 Uhr

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Hey, erstmal ein großes Lob für den Workshop. :)Leider hat sich wohl ein kleiner Fehler eingeschlichen.Das Soundsample "Main Riff Gitarre 1" bei der Lektion zu "You're a lie" passt nicht zum Tab.Es gehört offensichtlich zu "Shots fired"

Profilbild von Nick (bonedo)

Nick (bonedo) sagt:

#2 - 27.05.2012 um 17:45 Uhr

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Lukas, Lukas, wo wären wir ohne aufmerksame Leser wie Dich? Also vielen Dank für den Hinweis, das Audiofile "slasht" jetzt das korrekte Riff. Grüße, Nick

Profilbild von dirtyharry

dirtyharry sagt:

#3 - 02.06.2012 um 16:23 Uhr

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Profilbild von Stringetto

Stringetto sagt:

#4 - 28.07.2015 um 07:32 Uhr

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Ach, der Workshop ist schon drei Jahre alt? Hab ihn gestern erst gesehen. Die größte Entdeckung in dem Artikel ist für mich jedenfalls die Software S.Gear von Scuffham Amps - das Plug-in klingt ja mal richtig gut! Die hätten noch mehr Beachtung verdient, finde ich - wie wär's mal mit nem Testbericht ;-)

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