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Pearl Sensitone Premium Maple Snares Test

In diesem Test dreht sich alles um Pearl Sensitone Premium Maple Snaredrums. Wie auch ihre Serienkolleginnen richten sich diese an die semi- bis professionelle Trommlerschaft. Spätestens seit den siebziger Jahren hat sich Maple, zu Deutsch Ahorn, zum Standard bei Holztrommeln durchgesetzt. Dies zusammen mit der bekanntermaßen guten Verarbeitungsqualität der Sensitone Serie dürften den Maple Modellen viele Fans bescheren. Zusätzlich sind die Ahorn Sensitones im mittleren Preissegment eingeordnet. Da kann ja eigentlich gar nichts schiefgehen.


Die Testüberschrift verrät schon, dass die Pearl Sensitone Maple Snaredrums mich überrascht haben. In welcher Form, verrate ich später, um den Spannungsbogen nicht vollends zu ruinieren. Jüngst konnte ich mich einmal quer durch die aktuelle Sensitone Serie testen. Dieser Bericht ist einer von sieben, die dabei entstanden sind. Die Konkurrenz der Sensitone Maple Snares innerhalb der Serie besteht, neben einem Mahagoni-Modell, ausschließlich aus Metall-Snares, ein Umstand, der meine Erwartungshaltung ein wenig in die Irre geführt hat.

Details

Da sie erst seit Mai 2014 im Fachhandel zu kaufen sind, kann man die frisch überarbeitete Pearl Sensitone Serie noch als brandneu bezeichnen. Sie ist in die Kategorien “Sensitone” und “Sensitone Premium” unterteilt und umfasst insgesamt 13 Modelle aus sieben verschiedenen Materialien. In der Kategorie “Sensitone” kann man dabei zwischen Messing-, Stahl- und Aluminiumkesseln wählen, während die Materialien Phosphor Bronze, Messing mit Patina Finish, Maple und African Mahogany das “Premium”-Siegel bekommen haben. Fast alle Sensitone Snares sind in den Größen 14″x5″ und 14″x6,5″ erhältlich, lediglich eine Ausnahme gibt es. Diese hat den Namen “African Mahogany” und wird ausschließlich in 15″x5″angeboten.Die aktuelle Überarbeitung der Serie hat einige technische Veränderungen mit sich gebracht, was sich natürlich auch auf optischer Seite auswirkt. Zum Beispiel gibt es gleich zwei neue Typen von Böckchen, die neuerdings das Unterscheidungsmerkmal eben besprochener Kategorien bilden. Die “Sensitone” Modelle erkennt man ab sofort an den klassischen Tubelugs, während die Premium Snares, zu denen auch die Maples zählen, mit den neuen ARL-Lugs ausgestattet sind.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein gewisser Herr Gladstone hatte die Idee zu dieser Abhebetechnik

“ARL” steht für Arched Lug, was soviel bedeutet wie brücken- oder bogenförmig. Diese Bauform soll den Trommelkessel noch (!) besser schwingen lassen. Da ich gerade beim Thema schwingen bin, möchte ich kurz die sehr gut gewählte Bestückung der Sensitones mit Remo Ambassador USA Fellen erwähnen. Hier gibt es die Coated Ausführung auf der Schlag- und das passende Snare Reso auf der Unterseite mitgeliefert.Auch gut gelungen, wenn auch nicht von entscheidender Bedeutung für die Trommeln, ist das Badge in neuem Design. Das ist aber noch nicht alles. Neu an allen Sensitone Modellen ist der SR-150 Snare Strainer. Hierbei handelt es sich um einen gut ausgeklügelten Mechanismus im “Gladstone-Style”, um es mit Pearls Worten zu sagen. Das Besondere an diesem Strainer ist die Klapprichtung des Hebels zum Lösen und Spannen des Teppichs, nämlich vom Kessel weg. Nach kurzer Recherche war ich erstaunt, zu erfahren, dass es sich beim Vater dieser Mechanik um den selben Billy Gladstone handelt, der der Trommlerwelt die Finger-Control-Spielechnik beschert hat. Eine Besonderheit zeichnet den SR-150 noch aus: die Click-Lock Funktion. Diese hat die Aufgabe, die eingestellte Teppichspannung auch bei harten Snareschlägen konstant zu halten. Dabei hilft auch das Butt End mit, das zwar neu gestaltet wurde, aber nach wie vor als reine Haltekonstruktion fungiert, also nicht verstellbar ist. . Last but not least sollen zwei hauseigene Klassiker ihre gebührende Erwähnung finden. Die Rede ist von den dreifach geflanschten Super Hoop II Spannreifen, sowie den 20-spiraligen Snareteppichen namens SN1420I.. Letztere dürften, als beliebtes Ersatzteil, ihren Weg auch unter so manche Snaredrum anderer Hersteller gefunden haben.

Fotostrecke: 3 Bilder Der 1420 Teppich funktioniert gut, reicht aber nicht an die Qualitu00e4t des Kessels heran
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Praxis

Herzlich Willkommen im Sensitone Programm, ihr lieben Maple-Schichtholzkessel. Bei diesem Modell vom Zitat eines einzelnen Klassikers zu sprechen, ist etwas untertrieben, schließlich ist Maple eines der populärsten Trommelbauhölzer und somit auch in unzähligen Schnarrentrommeln zu finden. Der fünf Millimeter dünne, sechslagige Kessel erinnert jedoch ein wenig an Gretschs geschätzte Art der Kesselkonstruktion. Wie bei allen hochwertigen Pearl Trommeln, kommt bei den Sensitone Maple Snares die firmeneigene Kesselkonstruktionstechnik SST zum Einsatz. Hierbei werden die Stoßkanten der einzelnen Holzlagen angeschrägt und anschließend überlappend verleimt. Die Trocknung des Leims geschieht in einer Presse, unter hohem Druck und Hitze. Dieses Verfahren verleiht den Kesseln angeblich ultimative Stabilität.

Hohe Stabilität durch hohen Druck und Hitze: Das SST-Verfahren wird von Pearl in den höchsten Tönen angepriesen.

Da ich keine offiziellen Angaben zum Folgenden finden konnte, habe ich meinen Winkelmesser entstaubt und herausgefunden, dass die Fellauflagen meiner Testtrommelnden üblichen 45 Grad-Winkel haben. Beim Einspannen in den Snareständer denke ich noch: “Aha, moderner Maplekessel, tausendmal gehört, keine Überraschung zu erwarten”. Umso erstaunter bin ich, besonders im Direktvergleich mit den Metallkesseln, über die klanglichen Qualitäten meiner Testtrommeln. Ich hatte im Verhältnis eher zurückhaltende Töne erwartet, aber nichts da! In den Aufzeichnungen, die ich während des Tests als Gedankenstütze gemacht habe, finde ich sowohl beim Fünfzöller, als auch beim 6,5 Zoll-Modell, durch alle Stimmlagen immer wieder die Worte cool , ballert und laut, letzteres sogar unterstrichen. Beide Modelle klingen sehr kräftig, forsch, aber trotzdem warm und besitzen ein stattliches Bassfundament. Auch die Obertöne der Maplekessel, die höher als bei so manchem Metallmodell, liegen, ändern nichts an ihrem warmen Grundsound. Sie singen zwar ohne Dämpfung recht stark, sind aber leicht zu kontrollieren und sorgen für soundliche Lebendigkeit. Die Teppichansprache ist trotz des Standardteppichs sehr präzise und schnell, der Dynamikumfang beider Trommeln groß. .. Mit den genannten Klangeigenschaften traue ich meinen beiden Testsnares fast jeden musikalischen Zusammenhang zu, Terror-Metal mal ausgenommen. Die Fünfzöller-Snare macht, nach meinem Geschmack, in höheren Lagen eine bessere Figur. Je nach Stimmung und Schlagstärke des Trommlers kann sie zwischen Pop-Jazz und Funk-Rock Punkte sammeln. In mittleren Stimmungen bedienen beide Modelle gleichermaßen tadellos den aktuellen Pop Standard. Sehr tief gestimmt werden möchte der Fünf Zoll Kessel dann nicht mehr. Der 6,5er dagegen eignet sich wirklich gut für 80er Jahre “Eimer”-Stimmungen à la Whitney Houston.

Audio Samples
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5 Zoll, hohes Tuning, im Drumset 6,5 Zoll, hohes Tuning, im Drumset 5 Zoll, mittleres Tuning, im Drumset 6,5 Zoll, mittleres Tuning, im Drumset 5 Zoll, hohes Tuning, solo 6,5 Zoll, hohes Tuning, solo 5 Zoll, tiefes Tuning, im Drumset 6,5 Zoll, tiefes Tuning, im Drumset
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Fazit

Für mich sind die Maple-Snares eines der Highlights der Sensitone-Serie. Pearls Holztrommelbauweise finde ich mit jedem neuen Kessel wieder faszinierend, und auch die Hardware-Ausstattung lässt eigentlich keine Wünsche offen. Besonders erstaunlich finde ich aber ihre klanglichen Qualitäten. In Sachen Lautstärke und Durchsetzungskraft können sowohl die 14″x5″ als auch die 14″x6,5″ Snare mit ihren Metallkolleginnen mithalten, in manchen Fällen liegen sie sogar vorne. Dabei haben sie, vor allem in höheren Lagen, vorbildliche Klangeigenschaften. Die Teppichansprache ist gestochen scharf, die Dynamik sehr groß und das Frequenzbild ausgewogen. Die Qualität des Teppichs allerdings würde ich am unteren Ende dessen, was einem Premium-Modell angemessen wäre, einordnen. Mit anderen Worten: da ist noch Luft nach oben. Ansonsten fällt mir “hochwertig”als klangbeschreibendes Wort für den Gesamtsound der Premium Maples ein. Gemessen daran liegt ihr Straßenpreis sogar in einem vernünftigen Bereich, daher würde ich zum Kauf raten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gute Verarbeitunsqualität
  • hochwertige technische Ausstattung
  • leicht zu stimmen
  • fetter, druckvoller, lebendiger Sound
  • sehr vielseitig einsetzbar
Contra
  • kein Contra
Artikelbild
Pearl Sensitone Premium Maple Snares Test
Für 579,00€ bei
Diese Ahorn-Snares gehören zu den besten Trommeln der Sensitone-Serie.
technische Spezifikationen
  • – Sensitone Premium Maple:
  • – Modellbezeichnung: STA1465MM, STA1450MM
  • – Größen: 14“x 6,5“, 14“x5“
  • – Kessel: 6 Lagen Ahorn, 5,4 mm stark mit Satin Maple Finish
  • – Hoops: Super Hoop II, dreifach geflanscht
  • – Böckchen: 10 ARL Tubelugs
  • – Strainer: SR150
  • – Snareteppich: SN 1420
  • – Felle: Remo Coated Ambassador, Remo Ambassador Snare Reso
Preis:
  • – 14″x5″: 507,00 € UVP
  • – 14″x6,5″: 544,00 € UVP
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Profilbild von Magnus

Magnus sagt:

#1 - 25.08.2018 um 13:56 Uhr

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Ein super Testbericht. Ich bin an der Suche nach eine Holzsnare für Jazz und diese Snare scheint mir sehr interessant. Vielen Dank!

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