Sonor SQ1 Series Test

2017 hat Sonor zur Musikmesse eine neue Serie mit dem Namen SQ1 enthüllt. Ein Raunen ging im Vorfeld durch die Netzgemeinde. Mein erster Gedanke war damals: „Bestimmt wird es was aus Birke“. Naheliegend, nachdem Sonor mit der ProLite Serie (Maple) und Vintage Series (Buche) die anderen beiden Stammhölzer des Hauses prominent besetzt hat. Und so kam es dann auch. Nur der Name sorgte direkt zu Beginn für Fragezeichen, sollte das SQ1 etwa ein kleines SQ2 sein? 

Sonor_SQ_1_Totale Bild


Einige Leser werden sich erinnern, zumindest in weiten Teilen des deutschsprachigen Drummerforums war man seinerzeit mit dem Kauf (und der ausgiebig bebilderten Vorstellung) eines SQ2 Sets direkt drei Stufen in der Aufmerksamkeits-Hierarchie gewachsen. Für welche Kesselkonfiguration, welche Hardware-Farbe und welche Kesselmaße hatte man sich entschieden? Und vor allem: Leistete man sich auch das Furnier auf der Innenseite? Ohne Frage ist das SQ2 ganz großes Schlagzeug-Tetris, auch wenn sich viele Drummer, allen überbordenden Optionen zum Trotz, dann doch ein Set in eher traditionellen Konfigurationen schneidern lassen.
Das SQ1 ist schon auf dem Papier das komplette Gegenteil vom SQ2: Nur eine Holzsorte, insgesamt drei Shellsets, eine Snare und überschaubare vier Farben. Mit Birkenholz hat Sonor allerdings mehr als genug Erfahrung. Man denke zum Beispiel an das legendäre 80er Jahre Set Sonor Lite, welches immer noch hoch im Kurs steht. Auch die Serien Force 3000, S-Classix und das dem SQ1 nicht ganz unähnliche Sonor Birch Infinite hatten allesamt skandinavische oder – wie es heute heißt – „europäische“ Birkenhölzer als Grundlage. Ob es vielleicht gar nicht mehr als das SQ1 benötigt, wenn ihr mit einem Sonor „Made in Germany“ Set liebäugelt, beleuchten wir jetzt.

Details

Zum Test bekamen wir von Sonor ein dreiteiliges Studio-Shellset, bestehend aus einer 20“ x 16“ großen, ungebohrten Bassdrum, einem 12“ x 8“ Tom und einem 14“ x 13“ messenden Floortom. Dazu gibt es eine separat erhältliche 14“ x 6,5“ große SQ1 Snare im passenden GT Black Finish. Die beiden anderen verfügbaren Shellsets haben entweder eine 22“ x 17,5“ oder eine 24“ x 14“ große Bassdrum und ein 16“ x 15“ großes Floortom im Gepäck. Zur 24er Bassdrum gibt es statt dem 12“ x 8“ Tom das standesgemäße 13“ x 9“ Tom, um die Rock-Konfiguration komplett zu machen. 

Für die SQ1 Serie gibt es vier matt lackierte Oberflächen

Bei den Kesselstärken hat Sonor etwas zugelegt, zehn Lagen stark und zehn Millimeter misst die Wand der Bassdrum, die Toms und die Snare kommen mit sieben Lagen und sieben Millimetern ins Haus. Auf den Außenseiten sind alle kreuzverleimten Kessel sehr schön mit einer makellos gemachten und klassisch anmutenden, schwarz-matten Lackierung versehen, auf den Innenseiten gibt es versiegeltes Birkenholz, einen Hauch von Möbelhausgeruch inklusive. Die Gratungen verlaufen sehr weit außen und fallen nach minimalem Gegenschnitt im 45 Grad Winkel ab. Bei den matten Lackierungen und den bei zwei Farben teilweise in einem konträren Farbton furnierten Bassdrum-Spannreifen hat man sich laut Sonor von der Automobilindustrie inspirieren lassen. Selbiges gilt auch für die neue, mit reichlich Marketing-Aufwand beworbene Sound Sustainer Aufhängung für Tomhalter und Floortom-Beine. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine schwarz gelochte Gummimuffe, auf der ein normales Tom Bracket angeschraubt wurde. Der Sound Sustainer erscheint mir, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, nicht ganz passend zur aufgerufenen Preisklasse des Shellsets (2399 Euro). 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Finish unseres Testkits heißt GT Black und ist von matt lackierten Autos inspiriert.

Ansonsten finden sich am SQ1 vor allem Hardware Parts, die man schon aus Vorgängern der ProLite Serie kennt, wie zum Beispiel die Böckchen mit Tune Safe Gewinden, die Bassdrum-Füße und die 2,3 Millimeter starken Stahlspannreifen. Also vor allem bekanntes, aber auch bewährtes Material. Gegen das in allen Details kompromisslos durchgezogene (Re)Design des vielbeachteten Vintage Sets wirkt das SQ1 eher wie eine nüchterne Mixtur aus bekannten Zutaten mit einer neuen, etwas günstig wirkenden Tomhalterung.

Fotostrecke: 5 Bilder Die eigentliche Neuheit: der Sound Sustainer

Die nicht im Shellset enthaltene SQ1 Snare hat auf der Unterseite einen Edelstahlteppich mit 18 Spiralen, welcher mit Sonors Oberklasse-Abhebung „Dual Glide“ zum Rascheln gebracht oder auch vom Rascheln abgehalten wird. Ein Feature dieser beidseitig regulierbaren Abhebung ist, dass sich der Teppich beim Wechsel des Resonanzfells ausklinken und hinterher an Ort und Stelle wieder einrasten lässt. Alle Testtrommeln sind mit Fellen aus dem Hause Remo mit Sonor Logos ausgestattet. Auf den Oberseiten von Snare und Toms gibt es Coated Ambassadors, die Unterseiten sind klare Ambassadors, bzw. Ambassador Snareside. Die Bassdrum hat ein klares Powerstroke 3 Fell und ein ebenfalls vorgedämpftes Fiberskyn 3 als Resonanzfell. Als Zubehör gibt es neben dem, der Snaredrum beiliegenden, obligatorischen Stimmschlüssel noch drei recht kurz ausfallende Floortom-Beine und einen aufklebbaren Spannreifenschutz. Wir bekamen von Sonor auch einen 4000er Hardware-Satz, dieser wird aber Bestandteil eines späteren, separaten Tests. Im Praxislauf hören wir jetzt, was das SQ1 unter der Haube hat.

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Knecht ruprecht sagt:

#1 - 01.05.2023 um 19:14 Uhr

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naja,mittelmäßig.da klingt zb.das yamaha stage custom mit Ausnahme der snaredrum überzeugender.und kostet grad mal die Hälfte.

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