Al Foster prägte mit Miles Davis das progressive Jazz- und Fusion-Drumming der 70er- und 80er-Jahre. Nun ist er im Alter von 82 Jahren verstorben. Aloysius Tyrone Foster wurde am 18. Mai in Richmond, Virginia, geboren und wuchs in New York auf. Als Kind begann er, Schlagzeug zu spielen; einen Lehrer hatte er jedoch erst mit 13. Zu seinen größten Inspirationen zählten Max Roach und Joe Chambers.

Der einflussreiche Jazzdrummer spielte mit Miles Davis und Herbie Hancock
Mit 16 Jahren spielte er erstmals mit dem südafrikanischen Musiker Bra Hugh. Eine der wichtigsten Platten seiner jungen Karriere nahm Al 1964 mit dem Trompeter Blue Mitchell auf: The Thing to Do. Der Pianist auf dem Album war Chick Corea. Den endgültigen Durchbruch bedeutete jedoch sein Einstieg bei Miles Davis, der ihn 1972 anheuerte, um Jack DeJohnette in seiner Electric Band zu ersetzen.
Stilistisch galt Al sowohl als fundierter Jazz- als auch Bebop-Drummer – allerdings hatte er damals bereits seinen eigenen Stil entwickelt. Interessanterweise gab er in einem Interview mit dem DownBeat Magazine an, dass er immer extrem unsicher bezüglich seiner Fähigkeiten gewesen sei – und sogar aufhören wollte, sollte er nicht binnen fünf Jahren einen eigenen Sound entwickelt haben. Miles Davis und das Publikum waren jedoch offensichtlich beeindruckt. Diese gefragte Mischung aus Swing- und Backbeat-Fähigkeiten sicherte Al auch in den folgenden Jahren regelmäßig Gigs und Plattenaufnahmen. Hinzu kam eine beiderseitige Wertschätzung zwischen ihm und Davis, weshalb Al auch nach Miles Davis’ fünfjähriger Pause erneut engagiert wurde.
In den 80er- und 90er-Jahren folgten Konzerte und Studioaufnahmen mit nahezu allen legendären Jazz- und Fusiongrößen – darunter Pat Metheny, Michael Brecker, McCoy Tyner, John McLaughlin, Sonny Rollins und viele andere. Bis zuletzt hat er regelmäßig geübt, Gigs gespielt und sogar getourt. Al Foster starb am 29. Mai 2025 in New York.