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MXR Hybrid Fuzz Test

MXR Hybrid Fuzz stammt aus dem hauseigenen Custom Shop und orientiert sich in seiner Schaltung am legendären Fuzz Face. Und wie das Vorbild ist auch das Hybrid Fuzz mit lediglich zwei Reglern recht einfach zu bedienen. Aber im Innenleben kann das Effektpedal mit einer Besonderheit aufwarten: Ein Silizium- und ein Germanium-Transistor sind in die Schaltung integriert, beide laufen gleichzeitig und sollen die Mischung aus beiden Fuzz-Welten bringen. Dazu kommt das amtliche Psychedelic-Design der Grafikspezialisten One Horse Studio.

MXR Hybrid Fuzz Test

MXR Hybrid Fuzz – das Wichtigste in Kürze

  • Fuzz Pedal
  • analoger Schaltkreis
  • True Bypass
  • Silizium- und Germaniumtransistor kombiniert
  • Regler: Volume, Fuzz
  • Made in USA

Gehäuse und Optik des MXR Hybrid Fuzz

Das MXR Hybrid Fuzz kommt im kompakten Druckgussgehäuse mit den Maßen 60 x 105 x 48 mm (B x T x H) und wiegt 212 Gramm. Es ist mit zwei Reglern und einem Fußschalter mit davor liegender Status-LED recht spartanisch aufgebaut. Die Optik ist aber alles andere als spartanisch, hier durfte sich das Design-Team von One Horse Town ordentlich zum Thema Psychedelic austoben. Das Ergebnis ist jedenfalls sehr ansprechend und zeigt klar, wohin die Reise gehen soll. Sixties Retro, Stoner Rock und alles dazwischen, was eben eine etwas andere Art der Verzerrung benötigt. Die Anschlüsse sind an den Seiten verteilt, Eingang und Netzteil-Anschluss rechts und der Ausgang links. Das MXR Hybrid Fuzz ist mit einem komplett analogen Schaltkreis ausgestattet, weshalb die Stromaufnahme gerade einmal 3 mA beträgt. Batteriebetrieb ist daher auch möglich, allerdings muss zum Wechsel die Bodenplatte über die vier Kreuzschlitzschrauben entfernt werden.

MXR Hybrid Fuzz Gehäuse
Fotostrecke: 5 Bilder Das MXR Hybrid Fuzz bedient sich eines analogen Schaltkreises und kombiniert Silizium- und Germaniumtransistoren.

Klangerzeugung  und Bedienelemente des MXR Hybrid Fuzz

Bei der Schaltung des Fuzz Face waren zur Klangerzeugung in der ersten Ära Germaniumtransistoren im Einsatz, die später durch Siliziumtransistoren ersetzt wurden, weil sie häufig hohe Toleranzen aufwiesen. Klanglich unterscheiden sich die beiden Transistoren, weil die Germanium-Variante einen etwas wärmeren und abgerundeten Ton liefert, während Silizium eher für einen schneidenden, aggressiveren Sound steht. Diese beiden Eigenschaften sind nun im analogen MXR Hybrid Fuzz vereint und können wie beim Original mit zwei Reglern eingestellt werden: Volume für die Endlautstärke und Fuzz für den Zerrgrad.

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Das MXR Hybrid Fuzz in der Praxis

Das MXR Hybrid Fuzz wird mit verschiedenen Amps getestet, auch vor einem unverzerrten Verstärker, bei dem die Verzerrung allein vom Hybrid Fuzz kommt.   Anschließend geht es an bereits verzerrte Amps, wo das Pedal als dreckiger Boost oder zum Generieren von noch mehr (dreckiger) Verzerrung dient. Hier ist vorab schon mal das Video zum Pedal.

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Das MXR Hybrid Fuzz mit cleanem Amp

Für die erste Runde ist ein clean eingestellter Tweed Deluxe Klon am Start, der über eine 1×12 (Celestion Alnico Blue) Box läuft, die mit einem Beyerdynamic M-160 abgenommen wird. Dabei gibt es einige Auffälligkeiten. Zuerst einmal benötigt man zum Angleichen des Pegels etwas mehr Volume als es bei Zerrpedalen normalerweise der Fall ist. Mit dem Volume-Regler auf ca. 14 Uhr waren die Pegel von Bypass und Zerrsignal mit eingeschaltetem Fuzz-Effekt gleich. Die Zerr-Bandbreite, die man mit dem Fuzz-Regler einstellen kann, ist nicht übermäßig groß. Über den gesamten Regelweg regelt man eher kleinere Nuancen im Zerrcharakter. Generell liefert das MXR Hybrid Fuzz einen eher warmen Fuzz-Sound, ganz im Stile alter Vintage-Fuzz-Pedale. Was den Charme und die Vielseitigkeit ausmacht, ist die Interaktion mit dem Volume-Regler an der Gitarre. Hier hat man tatsächlich die ganze Palette in der Hand und kann den Zerrgrad und auch die Klangcharakteristik erstklassig steuern. Bei voll aufgedrehtem Volume gibt es einen satten und warmen Fuzz-Sound mit ordentlich Kompression, dreht man das Volume-Poti zurück, werden die Höhen leicht angehoben und der Sound klart recht schnell auf. Dieses perfekte Reaktionsverhalten macht das Pedal zu einem sehr flexiblen Fuzz-Effekt. 

Audio Samples
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Clean Amp: V14 – F17 – Gitarren Volume 10 > 7 (SG) Clean Amp: V14 – F17 Gitarren Volume 6 (Telecaster) Clean Amp: V14 – F17: Gitarren Volume 10 > 6 (Telecaster) Clean Amp: V17 – F13 – Gitarren Volume 6 – 8 – 10 (Telecaster)

Das MXR Hybrid Fuzz mit Overdrive-Amp

Nun wird das Hybrid Fuzz vor einen Amp mit leicht angezerrtem Grundsound geschaltet (Ceriatone Overtone Special). Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Royer R-10 abgenommen wird. Hier gibt es auch Gutes zu vermelden, denn die dynamische Ansprache funktioniert auch bei höheren Fuzz-Settings und der Sound bleibt sogar bei starkem Zerrgrad recht aufgeräumt und matscht nicht.

Audio Samples
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Overdrive Amp: V14 – F14 (Les Paul) Overdrive Amp: V14 – F17 – Volume zurück am Ende (Telecaster) Overdrive Amp: V17 – F7 (Telecaster) Overdrive Amp: V17 – F7-12-15-17 (ES-335)
Das MXR Hybrid Fuzz liefert klassische Fuzz-Sounds mit klarem Vintage-Flavour. 

Jetzt kommt noch die klassische Kombination mit weit aufgedrehtem Marshall Plexi, ebenfalls mit der 4×12 Box. Hier wird das MXR Hybrid Fuzz sozusagen als „Dirty Booster“ eingesetzt. Dabei ist Volume auf Maximum und je nach Gusto wird der Fuzz-Level etwas weiter hinzugenommen, bleibt aber recht niedrig. Ihr habt es ja in den vorangegangenen Beispielen gehört: Auch wenn der Fuzz-Regler auf Minimum steht, erzeugt das Hybrid Fuzz eine deutliche (dreckige) Klangveränderung, und das ist auch absolut gut so. Und mit diesem etwas höher verzerrten Plexi lässt sich der Sound herrlich über das Volume-Poti an der Gitarre kontrollieren. Klanglich ist das Pedal übrigens dem Fuzz Face sehr nahe. Im direkten Vergleich mit meinem Arbiter Reissue (Germanium) Fuzz Face reagiert das MXR Hybrid Fuzz wirklich identisch auf das Volume-Poti, lediglich beim Zurückdrehen des Reglers sind etwas mehr Höhen im Spiel als beim Arbiter.

Audio Samples
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Mid Gain Amp: V17 – F9 (Les Paul) Mid Gain Amp: V17 – F10 (Stratocaster)

Das MXR Hybrid Fuzz im Bandarrangement

Zum Abschluss hört ihr das MXR Hybrid Fuzz im Stoner Rock Band-Arrangement in Kombination mit dem Marshall Plexi.

Audio Samples
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MXR Hybrid Fuzz im Band Arrangement
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Das MXR Hybrid Fuzz liefert klassische Fuzz-Sounds mit klarem Vintage-Flavour. Auf den ersten Blick sieht es nicht sehr vielseitig aus, denn es ist lediglich mit Volume und Fuzz regelbar. Und auch die Bandbreite des Fuzz-Reglers ist nicht unbedingt extrem, aber die Reaktion auf das Volume-Poti an der Gitarre ist fantastisch. Mit ihm kann man sehr feinfühlig vom grollenden Fuzz bis zur leichten Übersteuerung mit Höhenboost alles an der Gitarre regeln. Wer damit arbeitet, wird seine helle Freude an dem Pedal haben. Man sollte es aber auf jeden Fall an den Anfang der Signalkette schalten, damit es direkt hinter der Gitarre entsprechend auf die Dynamik des Signals reagieren kann. Einen Buffer oder ein Pedal mit Buffered-Bypass mag das Hybrid Fuzz nicht unbedingt. Wer eine sehr gute Fuzz Face-Alternative sucht, sollte das MXR Hybrid Fuzz auf jeden Fall antesten.

Das MXR Hybrid Fuzz entpuppt sich im Test als sehr gute Fuzz Face-Alternative.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung, hochwertige Bauteile
  • Psychedelic-Optik
  • sehr niedrige Stromaufnahme
  • klassische Vintage-Fuzz-Sounds
  • sehr dynamische Ansprache
  • Dynamik per Volume-Poti der Gitarre regelbar
Contra
  • keins
Artikelbild
MXR Hybrid Fuzz Test
  • Hersteller: MXR
  • Modell: Hybrid Fuzz
  • Typ: Fuzz Effektpedal
  • Herkunft: USA
  • Regler: Volume, Fuzz
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC (Minuspol innen liegend)
  • Bypass: True Bypass
  • Stromaufnahme: 3 mA
  • Spannung: 9 V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 60 x 105 x 48 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 212 Gramm
  • Ladenpreis: 269,00 Euro (Juli 2023)
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