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ZVEX Box Of Rock Vexter Test

Z.VEX steht für Zachary Vex, dem Schöpfer all dieser bunten, handbemalten und teilweise recht extremen Effekte, die sich nicht nur optisch deutlich vom Gros der angebotenen Bodentreter absetzen. Meist werden die Teile in zwei Varianten angeboten, einer in Minneapolis künstlerisch verzierten, und einer zweiten, die mit einem einfachen Druck versehen ist und auch preislich etwas günstiger kommt. Alle Pedale mit dem Z.VEX-Logo haben gemeinsam, dass sie teilweise mit radikalen Effekten aufwarten, die man von Geräten des jeweiligen Genres eigentlich so nicht erwarten würde. 

Ein weiteres Merkmal sind die maschinengefrästen Leiterplatten, die im Gegensatz zu geätzten für einen teilweise unfassbar niedrigen Stromverbrauch mitverantwortlich sein sollen – Mythen über Batterielaufzeiten von mehreren Jahren geistern durch manche Berichte. Jedenfalls sieht der Hersteller die drei Milli-Ampere, die er zum Beispiel für die Box of Rock angibt, durchaus als aktiven Beitrag zum Umweltschutz. Neben den zum Teil wirklich extrem abgefahrenen Zerrern und Touch-Wahs zeigt sich dieses Pedal im großen bonedo Verzerrer-Marathon eher von einer gesitteten Seite –  und das nicht nur im Stromverbrauch.

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KONZEPT UND AUFBAU
Die Box of Rock ist das erste “Distortion” Pedal von Z.VEX. Zachary Vex entwickelte es nach eigenen Worten, um mit ihm den Sound eines klassischen Marshall JTM 45 ohne Mastervolume und „alles auf Zehn!“ zu simulieren.

Obwohl aus amerikanischen Landen frisch auf den Tisch, bietet dieses Pedal alles andere als einen glattgebügelten L.A. Sound – schon eher eine fette Kelle, die sich hören lassen kann. Das Gehäuse hat MXR Maße, wobei das Pedal mit seinen beiden Fußschaltern quer zu den Füßen liegt. Der rechte Taster aktiviert den Distortion-Schaltkreis, die dazu gehörigen Regler kennt jeder braterfahrene Fiedler. Drive regelt den Verzerrungsgrad und Tone den Frequenzgang, während Volume für den Ausgangspegel zuständig ist. Ein zweiter Fußschalter aktiviert den Booster. Dieser befindet sich hinter dem Distortion-Schaltkreis, beeinflusst also den eigentlichen Sound nicht, sondern macht ihn nur lauter. Der Booster kann auch einzeln, nämlich ohne aktiven Distortionmodus, eingesetzt werden. Klasse Sache, wenn man nur die Eingangsstufe überfahren möchte, ohne dem Sound eine weitere Zerrung hinzuzufügen. Dabei arbeitet er recht klangneutral, ich habe zumindest keine großen Klangunterschiede feststellen können. Der vierte Regler ist für den gewünschten Pegel des Boosters zuständig. Aber Achtung, hier geht es mächtig zur Sache, und bei leistungsstarken Amps wie beispielsweise einem Hiwatt oder 100 Marshall JMP kann es bei hohen Einstellungen extrem laut werden. Die Drive- und Boost-Regler basieren auf dem SHO, dem so genannten “Super Hard-On” Schaltkreis von Z-VEX. Die beiden Regler können übrigens beim Drehen ein Kratzen verursachen, das aber nicht auf einen Defekt hinweist. Auf den beiden Seiten des kleinen Gehäuses befinden sich die Ein- und Ausgänge des Gerätes, auf der rechten außerdem die Buchse für den Anschluss eines 9 Volt Gleichstrom-Adapters.

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PRAXIS UND SOUND
Das Soundkonzept ist ganz klar britisch! Dieses Gerät simuliert, natürlich analog, den Klang eines voll aufgerissenen Marshall JTM 45 – und das auch schon bei geringen Lautstärken. Nichts färbt hier schön, es geht recht fleischig und ruppig zur Sache.

Audio Samples
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Soundbeispiel 1 Soundbeispiel 2

Das Pedal zerrt die Stärken, aber auch die Schwächen des Spielers gnadenlos ans Tageslicht – eine Tatsache, die es für den Einsatz im Studio geradezu prädestiniert. Dynamik pur ist angesagt, und wer hier einen glatt gebügelten Schöneberger erwartet, der ist an der falschen Adresse: Es geht um nichts anderes als um ehrliche, knarzende Rocksounds vom Feinsten. Z.VEX empfiehlt den Betrieb an einem „richtigen“ Marshall-Amp, aber man kann das Pedal natürlich auch vor jeden anderen Verstärker hängen. Will man aber den Sound hörbar machen, den Zachary Vex im Kopf hatte, als er das Pedal entwickelte, dann sollte man auf jeden Fall auf einen Marshall zurückgreifen. Der Verzerrungsgrad bis hin zum cleanen Ton lässt sich sehr gut mit dem Volume-Poti der Gitarre regeln. Überhaupt klingt das Pedal sehr authentisch, und es macht einfach Spaß, damit abzurocken. Der Booster ist perfekt auf das Gerät abgestimmt und macht es möglich, beim Solo auf der Bühne eine große Schippe mehr Gas zu geben und seine Ergüsse im Rampenlicht bei angemessener Lautstärke zu Gehör zu bringen. Laut Hersteller funktioniert das am Besten mit einem auf einen warmen Cleansound eingestellten Marshall – vielleicht mit gebrückten Kanälen, Lautstärke-Einstellung um 3 und als Startpunkt die Klangreglung auf 6. Damit sollte sich der “Rock” aus der Box of Rock herauskitzeln lassen. Eine Eigenzerrung des verwendeten Amps ist nicht nötig.

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FAZIT
Die Box of Rock beginnt gainmäßig da, wo der Tubescreamer aufhört. Sie eignet sich wunderbar, um dem Amp des Vertrauens noch einen anständigen Kick zu verpassen und bietet dabei recht viel Eigenzerre. Die Box of Rock ist definitiv einer der besten klassischen Marshall-Verzerrer, die ich je gespielt habe, und ein Antesten lohnt sich in jedem Fall.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • JTM-45-Sound in einer kleinen Box
  • Verarbeitung
  • Booster
Contra
  • Suchtgefahr
Artikelbild
ZVEX Box Of Rock Vexter Test
Für 229,00€ bei
TECHNISCHE DATEN
  • Typ: Overdrive
  • Regler: Boost, Volume, Tone, Drive,
  • Schalter: Boost, Distortion
  • Anschlüsse: In/Out, 9 Volt DC Netzteilbuchse
  • Preis: 245,- Euro UVP
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Box-Of-Rock-3FIN Bild

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