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Zoom H4n Pro Test

Praxis

Wie ist das Handling und wie klingt die neue Pro-Version?

Wer schon einmal einen mobilen Rekorder benutzt hat, wird auch mit dem H4n Pro gut zurechtkommen. Vom Einschalten bis zur möglichen Aufnahme vergehen knappe zehn Sekunden bis der Zoom betriebsbereit hochgefahren ist. Zu lang für ne Schnappschuss-Aufnahme eines spontan vorbeifliegenden Düsenjets, aber schnell genug, um nicht ungeduldig zu werden. Der H4n Pro steht default-mäßig im Stereo-Aufnahmebetrieb mit aktiviertem XY-Mikro. Man kann also direkt loslegen. Ich drücke den Record-Button und habe ab jetzt die Möglichkeit, das Eingangssignal im Display abzulesen und zu pegeln. Außerdem wird mir die verbleibende Restaufnahmezeit angezeigt, und das im Hintergrund arbeitende PreRecord wird unsichtbar aktiviert. Hierbei nimmt der Zoom H4n Pro die letzten zwei Sekunden vor dem Starten der Aufnahme über den Play/Pause-Button auf, so dass man bei versehentlich zu spät gestarteter Aufnahme zumindest noch die zwei Sekunden davor im Kasten hat. Sehr praktisch nicht nur bei Musikaufnahmen – bei Sprachaufnahmen passiert es auch mal den Besten unter uns, dass man nach dutzenden erfolgreichen Aufnahmen den Take anschneidet. Sehr praktisch also.

Der H4n Pro im Außeneinsatz. Ohne Windschutz sind laute Störgeräusche unvermeidlich.
Der H4n Pro im Außeneinsatz. Ohne Windschutz sind laute Störgeräusche unvermeidlich.

Das Verändern des Record-Levels ist bei Aufnahmen mit dem Geräte-eigenen Mikrofon nicht lautlos möglich

Nutzt man für seine Aufnahmen das fest montierte, hervorragende X/Y-Mikro, sollte man während des Recordings tunlichst vermeiden, den Aufnahmepegel zu verstellen. Seitlich rechts am Gehäuse befinden sich relativ leise klickende +/- Buttons mit denen man den Record-Level, also den Pre-Amp-Gain einstellt. Da diese Knöpfe aber direkt mit dem Gehäuse verbunden sind, hört man jeden Klickvorgang unweigerlich auf den Aufnahmen.

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Pegeländerung

Bei Verwendung von externen Mikrofonen oder der optional erhältlichen Fernbedienung kann man dieses Problem allerdings umschiffen. Die Bedienung geht ansonsten gut und problemlos von der Hand. Das Gerät selber arbeitet völlig lautlos, sodass es bei keiner noch so leisen Aufnahme stört – außer man drückt währenddessen an den Knöpfen herum. Aber dieses Problem hat man immer und bei jeder Aufnahme und soll im Test hier nicht als Manko rüberkommen.

Der Klang des Zoom H4n Pro ist super! Das Verbauen hochwertiger Bauteile für die Pro-Version hat sich gelohnt. Leise Aufnahmen in leiser Studio-Umgebung klingen Rausch- und Störgeräusch-frei bei exzellenter Audioqualität. 

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Sprache Akustikgitarre

Ein Wermutstropfen ist, dass sich kein Windschutz im Lieferumfang befindet. Wer sich den H4n Pro zulegt und direkt draußen in Aufnahme gehen möchte, sollte beachten, dass es höchstwahrscheinlich zu Problemen mit Windgeräuschen kommen dürfte. Es wäre schön, wenn dieses Zubehör direkt mitgeliefert würde. Wer schlau ist, besorgt sich den H4n Pro also im Bundle mit einem Windschutz.

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Atmo (ohne Windschutz)

Mit aufgesteckten Windschutz gelingen die Atmo-Aufnahmen draußen jetzt auch Störgeräusch-frei und klingen dank des hochwertigen Mikros bereits, ohne zusätzliche, externe Mikros bemühen zu müssen, erstklassig.

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Atmo (mit Windschutz)
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Profilbild von mdopp

mdopp sagt:

#1 - 29.12.2016 um 19:30 Uhr

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Der Vorgänger H4n hatte ja leider das Problem, dass das analoge Eingangssignal direkt auf den A/D-Wandler gegeben wurde. Alle Filter, Limiter und sogar die manuelle Pegeleinstellung folgten dann anschließend rein auf der digitalen Ebene. Das Ergebnis war grausig - schon mittelstarke Signale führten zu deutlichem Übersteuern, was nicht mehr wegzubekommen war.
Mich würde interessieren, ob Zoom diese Billig-Schaltung beim H4n beibehalten hat? Oder gibt es jetzt endlich einen regelbaren Dämpfer auf analoger Ebene, d.h. vor dem A/D-Wandler?

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