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Zoom H1 Essential Test

Für 2024 hat die Firma Zoom ihr Sortiment an Handyrecordern um drei neue Modelle erweitert, die Essential Reihe. Unser heutiges Testobjekt, der H1 Essential, markiert dabei den Einstieg. Er tritt damit in eine Ahnenreihe, die mit dem H1 begann und ihre letzte Version mit dem H1n erreichte. Im Vordergrund steht bei unserem Testgerät die 32-Bit-Float-Technologie, welche einen Gain-Regler überflüssig macht. Zwei parallel arbeitende Wandler im Gerät sollen dafür sorgen, dass der Dynamikbereich so groß wird, dass es weder Übersteuerungen noch starkes Rauschen bei leisen Quellen gibt.

Review

Quick Facts zum Zoom H1 Essential

  • kein Einpegeln nötig: 32-Bit-Float
  • kann als USB-Mikrofon verwendet werden
  • akustische Benutzerführung für sehbehinderte Menschen

In Zeiten stetiger Vereinfachung und dem Wunsch nach schnellen Resultaten ohne große Vorkenntnisse, erscheint dieses Feature nur folgerichtig. Schließlich treten Handyrecorder dieser Preisklasse auch in Konkurrenz zum Smartphone. In Sachen Bedienung und – ganz wichtig – Klang, sollte der H1 Essential also Punkte sammeln. Ob er als handliche Recordinglösung für (fast) alle Fälle etwas taugt, lest ihr auf den folgenden Zeilen.

Tatsächlich reduziert auf’s Wesentliche – besonders der Lieferumfang

Der H1 Essential kommt in einer braunen Pappschachtel, auf Plastik wurde bei der Verpackung verzichtet. Wer jedoch auf Zubehör wie Anschlußkabel, Speichermedium oder einen Transportbeutel gehofft hat, wird enttäuscht. Kurz gesagt, Zubehör gibt es nicht, auch keine Kurzanleitung oder Software-Codes. Der Name Essential ist also Programm.

Kaum eine Handvoll: der Zoom H1 Essential ist leicht und klein.

Zoom H1 Essential: Gehäuse und Bedienelemente

Sehen wir uns nun das Gerät genauer an. Sein Kunststoffgehäuse ist knappe 14 Zentimeter lang und wiegt mit Batterien 92 Gramm. An der Oberseite sitzen zwei Kondensator-Mikrofonkapseln in XY-Anordnung, deren Gehäuse zwar metallisch aussehen, es aber nicht sind. Auch auf einen eingebauten Shockabsorber müssen die Schallwandler verzichten. Der prominenteste Knopf auf der Vorderseite ist – wie sollte es anders sein? – die mittig platzierte Record-Taste. Darum gruppiert liegen die Transport-Taster. Was es nicht gibt: einen Gainregler. Der entfällt, denn das H1 Essential pegelt sich dank 32-Bit-Float-Auslegung selbst ein. Aber Vorsicht, 120 dB Maximalpegel sollten nicht überschritten werden, denn das ist die maximale Kapazität der Mikrofone.

Typisch Handyrecorder: XY-Anordnung der Mikrofone.

Darüber angeordnet liegen vier blaue Knöpfe, welche je nach Anzeige des darüber sitzenden Displays belegt sind. Befindet man sich im Hauptmenü, gelten die Beschriftungen für den Direktzugriff: Stereo/Mono-Umschaltung, Low Cut, Marker sowie Löschen. Beim Display handelt es sich um eine sehr kleine, monochrome Ausführung in OLED-Bauweise.

32 bit fp
Die wichtigste Neuerung: 32-Bit-Float benötigt kein manuelles Einpegeln mehr.

Auf der rechten Gehäuseseite sind eine vergoldete Mikrofon/Line-Buchse zum Anschließen beispielsweise eines Lavaliermikros, eine USB-C Buchse für Bus-Power, das Laden eventuell verwendeter Akkus oder die Verbindung zu einem Computer vorhanden. Daneben sitzt ein „Menu“-Schalter für den schnellen Wechsel zum Hauptmenü und der Slot für eine Micro-SD bis 32 GB oder eine Micro-SDXC Karte mit bis zu einem Terabyte Speicherkapazität.

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19.03.2021
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Die Rückseite beherbergt einen kleinen Lautsprecher und das Batteriefach für zwei AAA-Batterien. Dies können auch wiederaufladbare Akkus sein. Damit liegt die geschätzte Betriebsdauer (ohne Kopfhörer) laut Hersteller bei neun Stunden. Eine Stativgewindebuchse darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.

Rückseite / Batterien
Die Unterseite: AAA-Batterie/Akku-Fach und Speaker

Auf der linken Seite des H1 finde ich einen Lautstärkeregler für den daneben sitzenden Kopfhöreranschluß sowie die On/Off-Taste samt integrierter Tastensperre („Hold“).

Links
Blick auf die linke Geräteseite mit On/Off-Schalter und Line-Out
Rechts
Rechts kann eine Micro-SD Karte bis zu einem TB Kapazität eingesteckt werden.

Der Kleine kann eine ganze Menge

Wie schon von den Vorgängermodellen gewohnt, ist der Funktionsumfang größer als man erwartet hätte. In der Pappschachtel steht innen zwar „just press record“, allerdings geht darüber hinaus noch einiges mehr mit dem H1 Essential. So besitzt das Gerät eine barrierefreie Benutzung für Menschen mit Sehbehinderung. In sieben Sprachen kann es ansagen, welche Bedienungsschritte vorliegen, zusätzlich kann ein Beep-Sound aktiviert oder ganz auf eine akustische Untermalung verzichtet werden.

Bei der Abtastrate kann der H1 Essential zwischen 44,1, 48 und 96 kHz umgeschaltet werden, wer das Gerät als USB-Mikrofon, beispielsweise am Rechner, nutzen möchte, ist auf 48 kHz festgelegt. Weiterhin besitzt es verschiedene Funktionen, die das Aufnehmen erleichtern, darunter eine Markerfunktion, eine Selbstauslöserfunktion, eine Pre-Record-Funktion, sowie die Möglichkeit, eine Auto-Aufnahme zu starten, wenn ein dB-Schwellenwert überschritten wird.

Zoom H1 Essentlial als Audio-Interface

Hat man Audiomaterial aufgezeichnet, kann es im Gerät normalisiert werden, außerdem kann festgelegt werden, ob als 16- oder 24 bit-File exportiert werden soll. Zur Kontrolle des Aufgenommenen läßt sich außerdem die Abspielgeschwindigkeit erhöhen oder verringern, auch ein A-B-Bereich läßt sich festlegen.

Doch damit nicht genug, Multi-Instrumentalisten dürften sich auch über die Overdub-Funktion freuen, die es ermöglicht, über eine bereits aufgenommene Datei weitere Aufnahmedurchgänge zu legen. Dabei entsteht keine Multitrack-Aufnahme mit einzelnen Spuren, das Gerät addiert stattdessen neue „Spuren“ zu einer vorhandenen.

Display
Das Display ist monochrom.
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