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Yamaha FGDP-50 Finger Drum Pad Test 

Yamaha hat kürzlich zwei Finger Drum Pads namens FGDP-30 und FGDP-50 auf den Markt gebracht. Letzteres haben wir heute zum Test da. Neben der Klavier- oder MIDI-Tastatur sind kleine, rechteckige Fingerpads die gängigsten Werkzeuge, wenn es um das Eingeben von Drumsamples geht. In aller Regel finden sich die Gummiflächen auf MPCs oder MIDI-Controllern meist in Gruppen aus 8 oder 16 Pads gleicher Größe. Versierte Spieler und Produzenten können damit schnell und effizient Drumbeats aller Art umsetzen, so richtig ergonomisch ist die Anordnung, Form und Größe der Pads jedoch nicht – fand zumindest Yamaha und hat daraufhin zwei eigene Finger Drum Pads veröffentlicht. 

Speziell für „Fingerdrummer“ gebaut: das Yamaha FGDP-50 Finger Drum Pad
Speziell für „Fingerdrummer“ gebaut: das Yamaha FGDP-50 Finger Drum Pad 

Yamaha FGDP-50 – Das Wichtigste in Kürze

  • Auf Fingerdrumming zugeschnittenes Pad-Layout mit 18 Hauptpads
  • 1500 Sounds, 48 Kits
  • Integrierter Lautsprecher
  • Eigene Samples importierbar

Die Idee dabei ist, dem Fingerdrumming ein speziell zugeschnittenes Instrument zu widmen. Im Mittelpunkt stand die Bespielbarkeit, weshalb die Pads nicht gleich groß sind, sondern ihrer musikalischen Bedeutung nach geformt und angeordnet wurden. Besonderen Wert will Yamaha auch auf die Anschlagdynamik sowie die Auswahl der Sounds gelegt haben. Dass das Teil auch per USB- und Audioschnittstellen mit der Außenwelt kommuniziert, besonders leicht transportabel ist und eine integrierte Aufnahmefunktion hat, ist heute eigentlich schon Standard. Tatsächlich soll die Beschränkung auf das Wesentliche gerade einen besonderen Reiz ausmachen und zum sofortigen Fingertrommeln und Musikmachen einladen. Ob das Gerät wirklich Spaß macht, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen. 

Gehäuse und Funktionen des Yamaha FGDP-50 Finger Drum Pad

Das FGDP-50 ist ein ziemlich kompaktes Gerät, gute 22 Zentimeter misst das Tastenpanel sowohl in der Länge als auch Breite. Der besseren Bedienbarkeit halber ist es etwas zum Spieler geneigt. An der dicksten Stelle oben misst es etwas über fünf Zentimeter. 

Mehr als die Hälfte der Fläche wird von den 18 Fingerpads beansprucht, deren Besonderheit zweifellos die unterschiedliche Form und Größe darstellt. Lädt man eines der 48 Werkskits, wird deutlich, was Yamaha hier im Sinne hatte. So liegen auf den beiden größten Pads die wichtigsten Sounds, nämlich Bassdrums und Snares. Mittig dazwischen ist meistens ein alternativer Snaresound zugeordnet, rechts und links daneben liegen die Toms jeweils doppelt gespiegelt vor. Schnelle Abfolgen müssen so nicht mit zwei Fingern auf einem einzigen Pad gespielt werden. Drei Hi-Hat-Pads liegen oben in der Mitte, an den oberen Außenseiten sind werksseitig bei den Drumkits zwei Beckensounds untergebracht. Zusatzklänge wie Claps oder ein weiteres Becken finden sich außen in der zweiten Reihe von oben. 

Über den 18 Fingerpads liegen acht RGB (steht für Rot-Grün-Blau)-Pads, sie sind also hintergrundbeleuchtet und steuern verschiedene Song- und Sequencerfunktionen. So lassen sich damit einzelne Teile der integrierten Playalong-Songs zu- und wieder abschalten, Intros und Outros aktivieren oder die gesamte Drumspur deaktivieren. Sie sind jedoch auch frei mit Einzelsamples belegbar und können wie die 18 Hauptpads genutzt werden. Generell lassen sich über die Menütaste alle Pads und RGB-Pads frei belegen und im Verhalten definieren. Dazu gehören die Empfindlichkeit, Note Repeat (für alle Pads in verschiedenen Wiederholungen verfügbar) und Choke-Gruppen. 

Yamaha FGDP-50 Finger Drum Pad Lieferumfang
Fotostrecke: 4 Bilder Gerät, Anleitung und USB-Kabel: der Lieferumfang des Yamaha FGDP-50.

Das Gerät enthält 1500 Sounds und 48 Kits 

Insgesamt verfügt das Gerät über 1500 Sounds. 48 Werkskits unterschiedlichster Stile und Soundästhetiken gibt es, beginnend mit einem akustischen „Maple“-Kit. Weiter geht es mit EDM-, House-, Big Beat-, Drum’n’Bass-, HipHop-, sowie Percussion Setups. Die Editing-Funktionen entsprechen weitgehend jenen in regulären E-Drumsets. Neben den gängigen Effekten wie zum Beispiel Flanger, Phaser, AutoWah, Delay und Chorus können Tuning, Dauer des Ausklangs, Position im Stereobild, Cut-Off sowie die drei Send-Gruppen Reverb, Chorus und Variation definiert werden. Das FGDP-50 besitzt aber noch etliche weitere Funktionen, die ich euch hier auszugsweise vorstellen werde. 

Anschlüsse und integrierter Lautsprecher

Auf der Gehäuserückseite geht es übersichtlich zu. Eine Stereo-Miniklinkenbuchse fungiert entweder als Kopfhöreranschluss oder für die Audioverbindung zu einer Anlage, einem Mischpult oder einem Audiointerface. Daneben liegt eine weitere Stereo-Miniklinkenbuchse für Signale von außen, zum Beispiel einem Telefon oder anderen Zuspielern. Weiter geht es mit einem USB-Port, dort kann ein USB-Datenträger eingesteckt werden, um das Gespielte aufzuzeichnen und eigene Samples in das Finger Drum Pad zu laden. Das FGDP-50 erkennt die Belegung automatisch. Die wichtigste Schnittstelle dürfte allerdings der USB-to-Host Anschluss sein, mit dem sich das Finger Drum Pad mit dem Computer verbinden lässt. Das passende, mitgelieferte Kabel überträgt Audio, MIDI und stellt die Stromversorgung des integrierten Akkus her. Weiterhin kann das FGDP-50 damit auch als Audiointerface fungieren. Sound von außen kann nicht nur (auf einem eingesteckten USB-Speichermedium) aufgezeichnet werden, der integrierte 2,5-Watt-Lautsprecher macht die Ergebnisse auch hörbar.

Es ist über MIDI sogar möglich, ein externes E-Drumset zu verbinden und die Sounds des FGDP-50 anzusteuern. Umgekehrt funktioniert die Sache natürlich auch, wer also „nur“ einen spezialisierten MIDI-Controller für DAW-(Drum) Sounds benötigt, kann das Finger Drum Pad auch dafür verwenden.

Yamaha FGDP-50 Test
Fotostrecke: 4 Bilder I,II,III,IV: Mittig angeordnet sitzen die „Registration Memory“-Taster für den Schnellzugriff.

Playalong-Songs, Recording- und Metronomfunktionen

Ein nicht unerhebliches Feature des FGDP-50 sind die – ebenfalls stilistisch breit gefächerten –  Playalong-Songs. Über den Taster „SESS“ lassen sich insgesamt 23 „Sessions“ abrufen und mit den acht RGB-Pads starten und stoppen. Doch damit nicht genug, denn diese Songs sind in jeweils fünf Abschnitte unterteilt, welche sich mit den entsprechend beschrifteten RGB-Pads abspielen lassen. Man kann also auf das Arrangement Einfluss nehmen, einen vorproduzierten Drumpart an- und ausschalten oder solo abhören, während man dazu spielt. 

Wer zu eigenen Tracks trommeln möchte, kann dies auf zwei Arten tun: Über den USB-to-Host Port, indem die auf einem USB-Datenträger gespeicherten wav-Files importiert werden, oder über die Aux-In Audioschnittstelle. 

Keine MPC kommt ohne Metronomfunktion aus, beim FGDP-50 kann man diese umfangreich anpassen. Zehn Modi aus binären, triolischen und Clavé-Figuren sind möglich, dazu reine Einzähler mit wählbarer Taktanzahl. Auch der Clicksound kann geändert werden, sieben Klänge stellt das Gerät bereit. Eine weitere „Spezialität“ des Finger Drum Pads sind die vier „Registration Memory“-Taster, mittig angeordnet und römisch von I-IV beschriftet. Sie sollen sogenannte „Snapshots“ vom Gerät speichern. Für vier eigene Systemzustände wird damit ein Schnellzugriff möglich, ohne im Menü die Userkits suchen zu müssen. 

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