Yamaha EMX5 und EMX7 Test

Praxis

Was macht der Tontechniker, nachdem er ein Mikrofon angeschlossen hat? Richtig, die PFL/Solo-Taste drücken, einpegeln und zuvor das Signal via Kopfhörer abhören, bevor man es auf die PA schickt. Das kann sich der EMX-Kunde sparen, weil Yamaha auf einen PFL-Bus verzichtet hat. Einen Kopfhörerausgang sucht man ebenfalls vergebens. Sicher, im Proberaum ist das vielleicht nicht der große Verlust. Falls sich aber ein Signal verhaltensauffällig zeigt, wäre es vorteilhaft, mit dem Kopfhörer reinhören zu können. Immerhin zeigen die Gain-Potis der Kanäle ein anliegendes Signal per LEDs. 

Fotostrecke: 4 Bilder Trotz zahlreicher Bedienelemente besitzen die EMX-Powermixer keine PFL/Solo-Abhu00f6rschiene.

Die EMX-Powermixer sind für schnelles und effizientes Arbeiten geschaffen. Stimmen bekommt man mit dem Kanal-EQ und dem gut funktionierenden Ein-Knopf-Kompresser schnell in den Griff. Wer Signale im Panorama verteilen möchten, wird erstaunt feststellen, dass es keine Pan-Potis gibt. Dafür entschädigt die Effektabteilung. Zwar lässt sich nur ein Parameter pro Algorithmus editieren, dafür ist die Qualität durch die Bank professionell.
Die Bedienung ist einfach und intuitiv. Teilweise reicht ein Knopfdruck, um eine nachhaltige Klangverbesserung zu erzielen. Ein Beispiel dafür ist der Feedback-Unterdrücker. Gerade in kleinen Clubs und Proberäumen lassen sich Boxen nicht immer vernünftig platzieren. Manchmal strahlen die Boxen direkt in Gesangsmikros, was diese mit erhöhter Koppelfreudigkeit quittieren. Ein Tastendruck und der Spuk hat ein Ende. Je nach Mikrofon und Aufstellung lassen sich so bis zu sechs zusätzliche dB aus der PA kitzeln.
Die EMX-Mixer schieben die betagten 15/2-Testboxen des Autors mächtig an. Die Leistung reicht definitiv aus, um sich auch bei einer lauten Backline Gehör zu verschaffen. Die etwas geringere Ausgangsleistung des EMX5 macht sich im Maximalpegel kaum bemerkbar. Ob sich die knapp 200 Euro Aufpreise zum EMX7 lohnen, ist daher nicht so leicht zu beantworten. Besitzt man bereits passive Yamaha-Boxen, für die es ein Preset im EMX7 gibt und legt man auf digitale GEQs für Summe und Aux-Wege wert, dann ist der EMX7 die richtige Wahl. Ansonsten reicht auch der EMX5.

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