Walrus Audio Voyager MKII Test

Das Walrus Audio Voyager MKII im Praxis-Check 

Getestet wird das Walrus Audio Voyager MKII mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X und alle Reverb-Sounds kommen von einem Neunaber Wet Reverb.

Das Voyager MKII zeigt sich beim ersten Antesten in Modus I als klassischer Vertreter seiner Zunft und liefert mittenbetonte, dynamische Zerrsounds ohne nennenswerte Beschneidung des Bassbereichs. Die typischen Attribute eines Klon-Style-Pedals sind dabei perfekt getroffen, was z. B. der direkte Vergleich zu einem vorliegenden J. Rockett Archer Ikon zeigt. Je nach Amp-Einstellung und Vorliebe glänzt das Voyager MKII dabei sowohl als Clean-Boost wie auch als Stand-Alone-Verzerrer vor einem cleanen Amp und meistert vor allem den Übergang in den Medium-Gain-Bereich ab einer Gain-Poti-Stellung von etwa 11 Uhr sehr überzeugend. 

Das Voyager MKII liefert mehr als nur Klon-Style-Sounds

Neben dem beschriebenen und oft kopierten Grund-Timbre glänzt das Voyager MKII jedoch vor allem durch die Vielschichtigkeit seiner fünf Clipping-Modi. Außer den unterschiedlichen Kompressionsstufen wirken hier vor allem die Modi mit integriertem Bass-Boost sehr inspirierend, da sie dem Pedal einen anderen Stempel aufsetzen, der sich besonders für Singlecoils und Solospiel empfiehlt. Besonders die beiden Siliziumdioden-Modi (III+IV) empfehlen sich für höhere Gain-Settings, mit denen sich durchaus in den Distortion-Bereich vordringen lässt. 

Noch spannender wird es mit dem (semi-)parametrischen Mittenband, mit dem sich der Sound noch einmal nachhaltig verbiegen lässt. Hier sind nicht nur charakteristische Mid-Scoop-Settings möglich, sondern auch Treble-Booster-Sounds oder Fixed-Wah-Klänge, die den Einsatzbereich des Pedals deutlich erweitern. Nimmt man all diese Möglichkeiten zusammen, überzeugt das Voyager MKII ganz unabhängig vom Klon-Kult als extrem vielseitiges und hervorragend klingendes Overdrive-Pedal.

Walrus Audio Voyager MKII Test

Wir starten den Praxistest mit einer Gegenüberstellung der fünf Clipping-Modi, einmal mit Singlecoils und danach mit Humbuckern. Volume- und Gain-Poti stehen hierfür auf 12 Uhr, während sich für das Tone-Poti in den meisten Anwendungen die 13-Uhr-Stellung bewährt hat. 

Die Clipping-Modi des Walrus Audio Voyager MKII sorgen für viel Abwechslung 

Audio Samples
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Bypass Tele Soundcheck Singlecoils, Mode I->II->III->IV->V (Tele) Bypass Les Paul Soundcheck Humbucker, Mode I->II->III->IV->V (Les Paul)

Weiter geht es mit einem Überblick über die Zerr-Reserven des Voyager MKII im Modus I mit Singlecoils und danach im weniger komprimierten Modus IV mit Humbuckern. Besonders positiv fällt hier auf, wie das Signal auch bei höheren Zerrgraden niemals an Fokus oder Definition verliert.

Audio Samples
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Gain-Range, Mode I, 9/12/15/max (Tele) Gain-Range Mode IV, 9/12/15/max (Les Paul)

Für die Wirkungsweise des Tone-Potis wechseln wir in einen der beiden Bass-Boost-Modi (II) und benutzen hierfür den Steg-Tonabnehmer einer Strat. 

Audio Samples
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Tone-Range, Mode II, min/10/14/max (Strat)

Mit dem parametrischen Mittenband wird das Voyager MKII zum vielseitigen Tone-Shaper

Im nächsten Beispiel hören wir das (semi-)parametrische Mittenband, einmal abgesenkt und danach angehoben in drei verschiedenen Center-Frequenzen. 

Audio Samples
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Mid-Cut, Mode III, off->350Hz->550Hz->2kHz (Tele) Mid-Boost, Mode V, off->350Hz->550Hz->2kHz (Les Paul)

Das Walrus Audio Voyager MKII als (Frequenz-)Booster

Zum Abschluss kommt das Voyager MKII noch als (Clean-)Boost-Pedal vor einem bereits verzerrten Amp zum Einsatz. Während das Volume-Poti hierfür in der 14-Uhr-Stellung verweilt, bleibt das Gain-Poti in der 9-Uhr-Stellung. 

Audio Samples
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Boost 2 kHz, off/on (Les Paul) Boost 500 Hz, off/on (Les Paul)
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