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Waldorf Largo – Update 1.1 Test

Praxis

Die Installation des Largo ist schnell gemacht, die Freischaltung ebenfalls. Allerdings ist dazu eine Internetverbindung erforderlich. In meiner DAW Logic 8 finde ich nun also den ersten Waldorf Softsynth: als Mono-, Stereo und Multi-Instrument. Ich bemerke, dass die Bedienoberfläche etwas zu groß ist für mein Macbook mit 1280 x 800 Pixel Bildschirmauslösung – vom unteren Rand fehlen etwa 5 Millimeter, was aber im Prinzip auch völlig egal ist, denn auf dem Rahmen werden keine Parameter abgebildet. Auf meinem 22-Zoll Arbeitsbildschirm hat das GUI komfortabel Platz.
Das Handbuch erklärt dazu, dass der Largo für eine Bildschirmgröße ab 1024×768 Pixel konzipiert wurde. Hier schließt sich wohl der Bogen zur Übersetzung des Wortes “Largo” aus dem Italienischen …
An dieser Stelle soll das gut geschriebene PDF-Handbuch erwähnt sein, das mit einfachen Erklärungen, Tipps, Bildern und kleinen Exkursionen in die Welt der Klangsynthese ein guter Helfer ist.

WaldLarg_GUI_02-1028761 Bild

Er sieht schick aus! Wer sich nicht zum ersten Mal mit einem Softsynth beschäftigt, wird hier einen schnellen Einstieg finden. Nach ein paar Minuten habe ich den Funktionsumfang des Largo inspiziert, ohne im Handbuch nachlesen zu müssen. Für Übersichtlichkeit und gelungenes Design gibt es hier schon vorweg ein paar Pros!

Ich klicke mich durch die Presets und finde das, was ich erwartet habe: komplexe, moderne Synthesizerklänge, von fett bis androgyn-gehaucht, gerne immer etwas überladen.

Audio Samples
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Bass / Lead Bell / FX Pad Lead Bass Atmo / FX Metamorphosis FM und Filterfahrt

LADEN UND SPEICHERN
Um einen Part zu laden, blättert man im Ausklappmenü, das in der Kopfzeile aufrufbar ist. 128 Parts sind hier in einer Bank zu finden, es lassen sich so viele Bänke erstellen wie die Festplatte des Rechners hergibt. Ein richtiger Soundbrowser mit Kategoriesuche wäre aber schöner gewesen!
Speichern kann man Programme (= maximal vier Parts als Layer) im .fxp-Format des Largo oder in dem seines Hostsequenzers.
Entsprechende Ausklappmenüs dafür findet man unter “File” in der Kopfzeile des GUI.

BEARBEITEN
Zum Bearbeiten eines Parts bietet das Kopfzeilen-Ausklappmenü “Edit” Optionen wie Copy/Paste Part, was zum Erstellen eigener Layer sehr nützlich ist. Und auch die von mir sehr geliebte “Init”-Funktion gibt es hier. Sie setzt alle Parameter des Synths zurück, sodass man ohne verdeckte Stolperfallen beginnen kann, Klänge von Grund auf zu programmieren. Um ein neues Instrument verstehen zu lernen, kann dies oft ein guter Weg sein!
Die meisten Parameter werden mit einem Drehknopf oder einem Schieberegler dargestellt, manche jedoch auch nur mit einer Ziffer. Verändert werden die Werte mit der Maus: Im “Linear Mode” bewegt man sie auf horizontaler und vertikaler Ebene, im “Circular Mode” fährt man kreisförmig um die Potis herum. Im “Automode” stellt sich das System automatisch um. Bei gedrückter Shift-Taste verfeinert sich außerdem die Auflösung und bei gedrückter Apfel/Cmnd Taste springen die Parameter in ihre Standard- bzw. Maximalstellung. Bei gedrückter Alt-Taste- kann man die Potis des GUI per Klick (nicht Ziehen!) bewegen. Sehr praktisch!

WaldLarg_Header_Editmenu-1028764 Bild

MIDI Controller
Der Wert des aktuell bearbeiteten Parameters wird nebst MIDI-Controller der meisten Parameter immer in der Kopfzeile der Anzeige angezeigt. Das ist sehr praktisch für Freunde von externen Hardwarecontrollern! Noch praktischer wäre allerdings MIDI-Learn, das aber in dieser Version noch nicht unterstützt wird. Man muss sich also die Mühe machen und die Controller manuell mit seinem Masterkeyboard verknüpfen.

AUTOMATION
So gut wie alle Parameter lassen sich mit meiner DAW automatisieren, bezüglich der Effekte fehlen leider ein paar Möglichkeiten. Aber ich will jetzt hier nicht „Erbsen zählen“. Öffne ich das Menü mit den verfügbaren automatisierbaren Parametern, erschlägt mich die Liste regelrecht. Ich muss ein ganzes Weilchen hinunterscrollen, bis ich wirklich alle zu Gesicht bekommen habe!

CPU-LAST
Der CPU-Verbrauch ist nicht gerade gering! Spiele ich komplexe Klänge mit Layern, zeigt die Auslastungsanzeige meines zugegeben nicht mehr ganz aktuellen Macbooks mit 1,8 Mz Dual-Prozessor gute 25% Auslastung an.

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