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Universal Audio Volt Test

Big Bang bei Universal Audio: Die neue Range an Volt-Audiointerfaces ist, gemessen an den sonstigen Preisen die UA so aufruft, ein echtes Schnäppchen. Im Vergleich zu den üblichen Verdächtigen sind sie hingegen normal bepreist sowie auch nicht sonderlich anders ausgestattet.

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Normalerweise verbaut Universal Audio DSP-Effekte für ihre proprietäre UAD-Plattform, die mit Abstand umfangreichsten Library an authentischer Plug-in-Emulation klassischer Recording-Hardware. Hier wurde erstmals darauf verzichtet, allerdings gibt es dennoch etwas Pseudo-Vintage: Das Alleinstellungsmerkmal der Preamps heißt „Röhrenemulations-Schaltung“ und „1176 inspirierte“, analoge Kompressoren. Steile Thesen, ich bin gespannt!

Details

Starker Strom

Die neue Volt-Serie von Universal Audio umfasst eine Vielzahl günstiger USB-Audiointerfaces der Einsteigerklasse. Sie heißen: Volt 1, Volt 2, Volt 176, Volt 276 sowie Volt 476 und unterscheiden sich vornehmlich durch die Anzahl ihrer Preamps sowie der Verfügbarkeit der „analogen Kompression“.

Fotostrecke: 2 Bilder Tabletop-Design und ein paar Extras mehr: Das UA Volt 276

Digitale Audio-Schnittstellen gibt es bei keinem der Modelle. Allesamt sind sie aber class-compliant, bus-powered sowie auch mit iPhone und iPad kompatibel. Gleich ist bei allen außerdem der Kopfhörer-Ausgang sowie der symmetrischer Stereo-Main beziehungsweise Monitor-Out, an dem aktive Studioboxen direkt angeschlossen werden können. Die Ausgänge sind getrennt in der Lautstärke regelbar, teilen sich aber den D/A – auf Kopfhörer und Boxen kann also immer nur das gleiche Signal gehört werden. 

Vintage Flavour

Alle Preamps verfügen über einen Vintage-Mode, der das Verzerrungsverhalten von Röhrenpreamps simulieren soll. Ferner gibt es bei den teureren 76er Modellen zusätzlich einen analogen Kompressor zu vermelden, der vom legendären 1176 „inspiriert“ wurde und „76“ heißt. Er kennt drei feste Timing-Konstanten: Guitar, Vocals, Fast und natürlich Aus. Das ist der einzige wesentliche Unterschied in den Features der Serie, der Rest ist tatsächlich nur Holz-Optik, etwas Haptik und ein anders Layout.

Volt 2 und Volt 276 zum Test bereit: Sie sind sich ähnlicher als es auf den ersten Blick scheint.
Volt 2 und Volt 276 zum Test bereit: Sie sind sich ähnlicher als es auf den ersten Blick scheint.

Hinzu kommt bei allen Modellen ein klassischer DIN-MIDI-I/O auf der Rückseite sowie – je nach Modell – eben ein oder zwei Preamps an der Front. Diese sind mit symmetrischen Combo-Buchsen versehen, akzeptieren also XLR- und T(R)S-Verbindungen, wobei Mikrofone mit XLR und Instrumente sowie Line-Signale mit großer Klinke angeschlossen werden können. Vintage-Mode sowie Kompressor funktionieren auf allen Anschlüssen gleichermaßen. Phantomspeisung gibt es für alle XLRs gemeinsam, für die Klinken außerdem individuelle Impedanz-Anpassung für Gitarre, Bass und Co.
Zusammengefasst: Die erste Zahl im Produktnamen erklärt die Anzahl der Eingänge, was gleichzeitig auch der Anzahl an Preamps entspricht. Es gibt nur einen Stereo-Ausgang, getrennt regelbar für Main-Out und Kopfhörer. Einzige Ausnahme stellt das 476 dar, das vier Eingänge, vier Ausgänge sowie ein etwas umfangreicheres Direct-Monitoring kennt – dennoch bietet es ebenfalls nur zwei Preamps. Konkret sieht das also so aus:

  • Volt 1: 1-In/2-Out, ein Preamp, Vintage-Mode OHNE Compressor, Stereo-Monitor-Ausgang und Kopfhörer-Verstärker getrennt im Pegel regelbar, aber mit gemeinsamen D/A.
  • Volt 2: 2-In/2-Out, zwei Preamps mit Vintage-Mode OHNE Compressor, Stereo-Monitor-Ausgang und Kopfhörer-Verstärker getrennt im Pegel regelbar, aber mit gemeinsamen D/A.
  • Volt 176: 1-In/2-Out, ein Preamp, Vintage-Mode MIT Compressor, Stereo-Monitor-Ausgang und Kopfhörer-Verstärker getrennt im Pegel regelbar, aber mit gemeinsamen D/A
  • Volt 276: 2-In/2-Out, zwei Preamps, Vintage-Mode MIT Compressor, Stereo-Monitor-Ausgang und Kopfhörer-Verstärker getrennt im Pegel regelbar, aber mit gemeinsamen D/A.
  • Volt 276: 4-In/4-Out, zwei Preamps, Vintage-Mode MIT Compressor, ZUSÄTZLICHER Stereo-Line-Eingang. ZWEI unabhängige Stereo-Line-Ausgänge (DA) dem Monitor-Out und Kopfhörer-Amp via Direct-Monitoring-Taster zuweisbar. Kopfhörer und Main-Out dennoch nicht getrennt adressierbar.

Simples Direct-Monitoring

Damit man sich beim Einspielen oder Singen hören kann, gibt es eine einfache Direct-Monitoring-Funktion, welche bei Bedarf die Eingänge an die Ausgänge schleift. Somit muss das Signal nicht erst durch den Computer, was eine unangenehme Verzögerungen zur Folge hätte. 

Das Direct-Monitoring wurde schlicht, aber praktisch umgesetzt.
Das Direct-Monitoring wurde schlicht, aber praktisch umgesetzt.

Der Taster für diese Funktion ist wie alle Taster am Gerät schick beleuchtet und bietet hier drei Funktionen: Aus, Mono, Stereo. Leuchtet es blau, werden die Inputs mono-summiert sowie Links und Rechts gleichermaßen wiedergegeben. Leuchtet der Taster orange werden die Inputs in Stereo zu den Ausgängen geroutet. Das Mischungsverhältnis zwischen Inputs und Computer-Signal ist fix, aber gut balanciert gewählt.

Lieferumfang, Strom und so.

Rückseitig findet sich neben dem Stereo-Monitor-Out (TRS) und DIN-MIDI-I/O, eine Kensington-Buchse zum Anschließen sowie die USB-C-Buchse. Das mitgelieferte USB-Kabel hat zur Seite des Rechners eine Buchse Typ-A.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Rückseite des Volt 276 …

Hauptschalter und Netzteil-Anschluss sind ebenfalls am Start. Letzterer wird nur gebraucht, möchte man das Interface an iPad oder gar iPhone mit Camera-Connection-Kit anschließen, denn deren Strom reicht als Bus-Power allein nicht aus. Ein Netzteil gibt es zwar nicht im Lieferumfang dazu, aber immerhin ein weiteres USB-Kabel, das mit jedem USB-Ladegerät verwendet werden kann.

Bundle Mafia

Auf der schicken Browser-Oberfläche von UA Connect kann man sein Interface registrieren und anschließend ein solides Software-Paket freischalten, was zu verschieden Hersteller-Downloads führt, wo man sich nochmal registrieren muss. Insgesamt ist dieser Prozess hier dennoch einer der bisher intuitivsten, der mir untergekommen sind. Ferner werden umfangreiche Erklär-Videos von Youtuber Sanjay C eingebunden – allerdings nur auf English. Warum UA Connect allerdings über 200 MB groß ist, erschließt sich mir nicht.

Fotostrecke: 3 Bilder Hardware registireren …

Noch ein paar Worte zur mitgelieferten „kostenlosen“ Software: Ableton Live 11 Lite ist ein tolle DAW, die in der Lite Version allerdings auf acht Spuren begrenzt ist, ansonsten aber soweit voll funktionsfähig ist. Sie wird gern in der elektronischen Musik genutzt, eignet sich aber auch für jede andere Musikrichtung.
Das Softube Time und Tone Bundle kennt man bereits als Dreingabe von den günstigen Focusrite Scarlett Interfaces. Der „Fokus“ liegt auf klassische Plugins in Form von Compressor, Delay, Reverb und Drive. Universal Audio packt noch einen drauf und den alten Marshall Plexi Classic (ohne Super) hinzu, ein solides Gitarren-Amp-Plugin, genau wie der Bass-Amp Ampeg SCT-VT, den es von der Plugin Alliance dazu gib, die einen aber auch noch mit weiterer Freeware versorgen. Relab LX480 Essentials liefert ein tolles Reverb-Plugin.

Das Angebot der mitgelieferten Plugins ist umfangreich, allerdings ist auch reichlich Freeware darunter.
Das Angebot der mitgelieferten Plugins ist umfangreich, allerdings ist auch reichlich Freeware darunter.

UJAM spendiert uns Virtual Drummer und Bassist DANDY, womit auch Spielraum für das Programmieren von Sounds gegeben wäre. Und mit Melodyne 5 Essentiell erhält man die reduzierte Version der besten Software zu Korrektur von Gesang und Co. Spitfire Audio Labs wird ebenfalls in UA Connect verlinkt, aber ist sowieso kostenlos. Insgesamt ein stattliches Einsteiger-Paket mit klaren Singer/Songwriter Schwerpunkt für Gitarre und Vocal-Mic.

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