Torillo Volta Test

Ein aufstrebender Name in der Zunft der deutschen Bassbauer ist Tomek Torillo. Der gebürtige Berliner baut zwar schon seit 2004 Bässe – bis vor wenigen Jahren jedoch ausschließlich als Einzelanfertigung auf Kundenwunsch und ohne firmeneigene Modellserien. 2010 folgte ein Umzug nach Weimar und der Aufbau der eigenen Werkstatt. In dieser neuen Heimat setzt Tomek seither seine persönlichen Visionen von Instrumenten um.

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Das Resultat sind bisher drei Modelle in vier- bis sechssaitigen Ausführungen: Shevette, Volta und Fargo. Das grundlegende Konzept ist laut Tomek dabei die “Reduzierung auf das Wesentliche” – eine Philosophie, die durch seine eigene langjährige Erfahrung als Bassist auf der Bühne und im Studio entstanden ist. Der vorliegende Testbass ist eine Custom Order eines Kunden und weicht deshalb etwas von den Standard-Modellen ab. Es bleiben aber noch immer mehr als genug Gemeinsamkeiten mit dem Serienmodell, sodass wir uns ein Bild von Torillos Interpretation des altbekannten Themas machen können.

Details

Wenn man den Koffer öffnet und einen ersten Blick auf das Instrument wirft, braucht man schon eine ganze Weile, um alle Details zu erkunden. Vor allem die dunkle Makassar-Decke ist ein wahrer Blickfang! Passend dazu wurde die Kopfplatte ebenfalls mit Makassar veredelt. Der Bass beruht wie weiter oben schon angesprochen auf dem eigens ersonnenen Volta-Modell.

Fotostrecke: 6 Bilder Trotz Reduzierung auf das Wesentliche ein wahrer Augenschmaus – der Torillo Volta

Die Form des mit einem Hochglanz-Finish versehenen Bodies ist dabei mit Ausnahme des geschwungenen unteren Korpushorns an bewährte Konzepte angelehnt, besitzt aber dennoch durchaus eine eigenständige Note. Der Korpus an sich wurde aus Roterle gefertigt. Seine schicke Decke ist mit einem Trennfurnier aus hellem Ahorn schön abgesetzt – ein zusätzliches optisches Highlight!

Auf der Vorderseite befinden sich die drei Häussel-Pickups, welche in Kappen aus Pao Ferro untergebracht sind, einem Holz, welches farblich dem Makassar ähnlich ist. Auf diese Weise bleibt die Frontansicht des Torillo durchweg stimmig und wird nicht durch unschöne schwarze Pickup-Kappen unterbrochen.

Fotostrecke: 2 Bilder Bei den Tonabnehmern hat Torillo sich für Häussel-Pickups mit Holzkappen aus Pao Ferro entschieden.

Der mit dem Korpus verleimte Hals ist dreiteilig aufgebaut. Von zwei Streifen aus Ahorn eingefasst, bildet der mittige Padouk-Streifen einen schönen rot-braunen Kontrast. Die Kopfplatte wiederum besteht aus Erle und wurde mit dem bereits erwähnten Makassar-Furnier optisch dem Korpus angepasst (matching headstock).

Ein kleines aber wirklich feines Detail ist das Torillo-Logo, das sich als Holz-Inlay ebenfalls auf der Kopfplatte befindet. Diese hat ein sehr eigenständiges Design und ist das Wiedererkennungsmerkmal aller Torillo-Modelle – mit Ausnahme der nach wie vor erhältlichen Custom Orders.

Passend zu den Pickupkappen besteht das Griffbrett ebenfalls aus Pao Ferro. Neben den edlen weißen Block-Inlays gibt es einen dezenten, aber äußerst geschmackvollen Beweis für Tome Torillos Detailverliebtheit und Handwerkskunst: das Binding befindet sich nämlich nicht wie üblich an der Kante des Griffbretts, sondern AUF dem Fretboard! Es besteht wie das Firmenlogo ebenfalls aus Holz und umrahmt geschmackvoll die Saiten, wodurch dem Griffbrett ein zusätzlicher Hauch Eleganz verliehen wird.

Fotostrecke: 5 Bilder Der eingeleimte Hals ist dreiteilig konstruiert …

Wie für einen Bass dieser Preisklasse üblich, verfügt der Torillo nicht nur über einen Sattel, sondern auch über einen Nullbund, der für die Intonation zuträglich ist und die Leersaiten besser in das Klangbild einbettet. Ein extra Saiten-Niederhalter ist nicht erforderlich, da die abgewinkelte Kopfplatte bereits für ausreichenden Anpressdruck der Saiten auf den Sattel sorgt.

Sämtliche Hardware (außer einem Kippschalter für die Konfiguration der Pickups) wurde in Chrom gehalten. Die vier Stimmmechaniken von Kluson sind im Verhältnis 2:2 auf dem Headstock angebracht. Die Brücke stammt aus dem Hause Schaller und bietet die Möglichkeit, die Saiten einfach und schnell von oben einzuhängen. Das lästige Einfädeln durch die Brücke entfällt daher komplett.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Schaller-Bridge bietet die Möglichkeit, die Saiten einfach und schnell von oben einzuhängen.

Bleibt noch das Cockpit des Basses mit seiner Glockenklang-Elektronik. Fünf Regler sowie ein Kippschalter bieten mannigfaltige Möglichkeiten, den Sound nach eigenem Gusto zu individualisieren. Im Einzelnen sind dies: Volumen, Balance, Bässe, Mitten, Höhen. Via Push-Pull-Funktion des Volumenreglers lässt sich die Elektronik aber auch in den Passiv-Modus schalten. In diesem Modus dient der Höhenregler ab Mittelstellung als passive Tonblende.
Der Kippschalter hingegen ist für die beiden Bridge-Pickups zuständig. Mit ihm kann man diese als Humbucker (entweder parallel oder seriell) konfigurieren oder wahlweise auch nur den hintersten Pickup als Singlecoil betreiben.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf dem Bedienfeld tummeln sich insgesamt fünf Regler und ein kleiner Kippschalter.

Ehe wir jetzt tiefer in den Praxisteil eintauchen, kannst du den Torillo hier schon einmal im Video sehen:

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