Bei der Entwicklung des ThorpyFX Electric Lightning Overdrive/Boost-Pedals stand dem britischen Hersteller Chris Buck (Buck & Evans) zur Seite. ThorpyFx ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Brackley, England, und besteht aus einem kleinen Team, das sich der Herstellung hochwertiger Pedale verschrieben hat. Mastermind ist Major Adrian Thorpe MBE, der nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst seine Leidenschaft für den Bau von Effektpedalen professionalisierte. Alle Pedale von ThorpyFX werden von Hand und mit hochwertigen Komponenten hergestellt.
ThorpyFX Electric Lightning – das Wichtigste in Kürze
Chris Buck Signature Röhren-Overdrive
Overdrive und Booster in einem Pedal
integrierte ECC83 Röhre
Booster vor Overdrive-Sektion oder separat einsetzbar
Röhrensounds von subtil bis Hardrock
großer Dynamikumfang und großes Soundspektrum
effektive Dreiband-Klangregelung
handgefertigt in England
Konzept und Aufbau des Electric Lightning OD/Boost
Der ThorpyFX Electric Lightning OD/Boost wurde in Zusammenarbeit mit Chris Buck, einem herausragenden Gitarristen aus Newport, Südwales, entworfen. Ziel war es, das Gitarrensignal von einer dezenten Verdichtung bis hin zu einem gesättigten Overdrive zu veredeln. Um alle diese Nuancen zu ermöglichen, arbeitet die aufwändige Schaltung mit einer ECC83 Doppeltriode, die in den USA auch als 12AX7 bekannt ist. Das Besondere einer Röhrenverzerrung ist nicht nur der organische Sound, sondern auch die spezielle Art der Kompression, die dynamisch auf den Anschlag und die Spielintensität reagiert. Das Pedal hat zwei Seiten: links einen komplexen Röhren-Overdrive mit 3-Band-EQ und einen supercleanen Boost auf der rechten Seite. Da der Booster vor dem Röhrenverzerrer liegt, kann man den Tieftonbereich absenken. Das ist deshalb wichtig, weil die Bratstufe bei hohen Verzerrungen einen matschigen Sound erzeugt und sich klanglich verschluckt, wenn sie mit einem zu kräftigen Bassanteil „gefüttert“ wird.
2/4 …arbeitet mit einer ECC83 Doppeltriode, die in den USA auch als 12AX7 bekannt ist.
3/4 Ein Blick auf die Bedienelemente.
4/4 Das Pedal wurde in Zusammenarbeit mit Chris Buck, einem herausragenden Gitarristen aus Newport, Südwales, entworfen.
Die Overdrive-Sektion besitzt neben den beiden Gain- und Volume-Reglern eine komplette Dreiband-Klangregelung, bestehend aus Treble, Mids und Bass. Im hinteren Bereich finden sich die beiden Fußtaster für den Drive und den Booster samt LEDs. Die Anschlüsse sitzen an der Stirnseite. Wegen der Röhrenschaltung benötigt das Pedal ein hochwertiges 12-Volt-DC-Netzteil mit mindestens 750 mA. Mit zum Lieferumfang gehört ein 1000 mA Netzteil.
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So klingt der ThorpyFX Electric Lightning OD/Boost in der Praxis
Ich habe mich in letzter Zeit intensiv mit modernen Röhrenverzerrern der neuen Generation beschäftigt und bin von ihrem unglaublichen Facettenreichtum fasziniert. Die Verwendung von Röhren unter hoher Spannung bietet eine beeindruckende Dynamik, wobei die harmonischen Verzerrungen im Vergleich zu Transistoren oder digitalen Schaltungen komplexer und detailreicher klingen. Zu den besten Pedalbauern in diesem Bereich zählt neben Vahlbruch, Friedman und Kingsley nun auch ThorpyFX. Für diesen Test habe ich meinen alten VOX AC 30 und meine 77er-Stratocaster verwendet. Der Amp ist leicht gesättigt eingestellt, aber von einer hörbaren Verzerrung noch weit entfernt. Hier das Referenzbeispiel ohne Pedal:
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Referenzbeispiel ohne Pedal
Der Gain-Regler ist das zentrale Steuerelement des Electric Lightning Overdrives
Um die Eingangsstufe des Amps nicht weiter in die Sättigung zu fahren, habe ich den Ausgangspegel des Pedals so eingestellt, dass er mit dem cleanen Signal in etwa übereinstimmt. Das Besondere am Electric Lightning OD/Boost ist seine Eigenschaft, in allen Einstellungen eine gleichbleibend hohe Dynamik und Transparenz zu bieten. Das Signal säuft also auch bei sehr geringen Gain-Einstellungen nicht ab. Hier ist eher das Gegenteil der Fall, denn schon mit komplett zurückgedrehtem Gainregler wird das Signal angenehm aufgefrischt und mit glitzernden Obertönen angereichert.
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Minimum Gain, Bass 14 Uhr, Treble und Mid 12 Uhr
Eine hörbare Verzerrung kommt etwa ab der 10-Uhr-Position des Gainreglers ins Spiel. Die Dynamik und der Eigenklang des Verstärkers sowie der Gitarre bleiben dabei vollständig erhalten. Es klingt so, als hätte man die Eingangsstufe am Amp etwas weiter in die Sättigung gedreht.
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Gain 10 Uhr, Bass 14 Uhr, Treble und Mid 12 Uhr
Der ThorpyFX Electric Lightning OD/Boost begeistert mit einem superdynamischen organischen Sound.
Ab der 13-Uhr-Einstellung des Gainreglers kommt der Amp klanglich allmählich in Deep Purple-Regionen
Das klassische Gespann von Vox AC 30 und Stratocaster ist per se eine ziemliche Macht, besonders dann, wenn man den Amp weit aufreißen kann. Aber wo geht das schon? Natürlich kann der Electric Lightning OD/Boost die spezielle Endstufenverzerrung eines Röhrenamps nicht imitieren, aber ab der 13-Uhr-Einstellung des Gainreglers kommt der Amp klanglich allmählich in Deep Purple-Regionen. In die Zeit von „Machine Head“ aus dem Jahr 1972 also, als Ritchie Blackmoore im Studio noch mit dem AC 30 aufgenommen hat. Übrigens eignet sich das Pedal auch dazu, einem angezerrten Amp einen weiteren Schub zu geben. In dieser Disziplin gefällt er mir sogar besser als der Vahlbruch Kaluna.
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Gain 13 Uhr, Bass 14 Uhr, Treble und Mid 12 Uhr
Hier noch zwei weitere Beispiele mit der 16-Uhr-Einstellung des Gainreglers und eines mit maximaler Verzerrung. Auch hier bleibt der Ton erstaunlich transparent. Besonders gut gefallen mir dabei die natürliche Röhrenkompression und das tolle Spielgefühl. Der Sound klebt förmlich an den Fingern und setzt sich im Playback sehr gut durch.
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Gain 16 Uhr, Bass 14 Uhr, Treble und Mid 12 UhrMaximum Gain, Bass 14 Uhr, Treble und Mid 12 Uhr
Die Klangregelung passt den Electric Lightning an den Amp an
Die Klangregelung arbeitet sehr effektiv, aber man ist auch durchaus in der Lage, einen ziemlich unbrauchbaren Sound einzustellen. Speziell der Treble-Regler klingt bei hohen Einstellungen kratzig und kaputt. Hier ist also Fingerspitzengefühl angesagt. Im Grunde dient die Klangregelung nur der Anpassung an den jeweiligen Verstärker, denn eine komplette Verbiegung des Sounds wie bei einigen aufwendigen Metal-Verzerrern ist hier nicht möglich. Zusammen mit meinem AC 30 hat mir die 12-Uhr-Position von Treble und Mids am besten gefallen. Nur der Bass kam mir etwas zu zahm vor, bei dem ich mich zwischen 13 und 14 Uhr eingeschossen habe. Hier die Wirkungsweise der einzelnen Tonregler im Detail:
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Wirkungsweise des Bassreglers – Minimum – 10 Uhr – 14 Uhr – MaxWirkungsweise des Treble-Reglers – Minimum – 10 Uhr – 14 Uhr – MaxWirkungsweise des Mid-Reglers – Minimum – 10 Uhr – 14 Uhr – Max
Der Booster interagiert mit dem Overdrive oder arbeitet separat
Der Booster klingt supertransparent und arbeitet mit der nachgeschalteten Röhren – Zerrstufe symbiotisch zusammen. Die Booster-Sektion hat einen Boost- und einen Lows-Regler und befindet sich schaltungstechnisch vor der Verzerrereinheit. Man kann also nicht nur den Pegel anheben oder abschwächen, sondern auch den Bassbereich „entfetten“, wodurch sich der Verzerrungsgrad auch bei voll aufgedrehtem Gainregler noch weiter erhöhen lässt, ohne den Sound zu vermatschen. Klasse! Der Booster lässt sich bei Bedarf aber auch separat aktivieren. Wenn beide Regler auf 14 Uhr stehen, hat man einen etwa gleichen Pegel und Bassanteil wie beim ausgeschalteten Pedal. Im folgenden Soundbeispiel hört ihr nur den Booster ohne den Röhrenverzerrer. Das Audiobeispiel besteht aus fünf Teilen:
1. Booster Off
2. Booster On, Lows und Boost 14 Uhr
3. Booster On, Lows 14 Uhr, Boost Max
4. Booster On, Lows Max, Boost Max
5. Booster On, Lows Minimum, Boost Max
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Soundbeispiel 10 (Röhrenverzerrer Off)
Im Folgenden hört ihr dieselben Einstellungen noch einmal, nur dieses Mal mit aktiviertem Röhrenverzerrer, wobei der Gainregler voll aufgerissen ist. Richtig interessant wird es im letzten Teil, in dem ich den Bassanteil des Boosters komplett zurückgedreht habe, wodurch sich der Sound luftig wird.
1. Booster Off
2. Booster On, Lows und Boost 14 Uhr
3. Booster On, Lows 14 Uhr, Boost Max
4. Booster On, Lows Max, Boost Max
5. Booster On, Lows Minimum, Boost Max
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Soundbeispiel 11 (Röhrenverzerrer On)
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FAZIT
Der ThorpyFX Electric Lightning OD/Boost ist ein grandioser Röhrenverzerrer mit einem superdynamischen organischen Sound. Ermöglicht wird die beeindruckende Dynamik durch eine aufwendige Schaltung, die um eine ECC83 Doppeltriode aufgebaut ist und intern mit etwa 250 Volt betrieben wird. Das Soundspektrum des Pedals ist einfach riesig und liegt zwischen einer fast unhörbaren Sättigung und einem fetten klassischen Hardrock-Sound. Dank der natürlichen Röhrenkompression reagiert das Pedal auf jede noch so feine Spielnuance. Einziger Minuspunkt ist der hohe Preis, aber für Qualität muss man nun mal etwas tiefer in die Tasche greifen. Für Soundgourmets und Klangfetischisten herrscht hier im Grunde genommen Antestpflicht.
Volle Punktzahl! Der ThorpyFX Electric Lightning OD/Boost entpuppt sich im Test als grandioser Röhrenverzerrer.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
natürlicher organischer Röhrensound
erstklassige Dynamik
transparente Verzerrung
vielseitige Soundmöglichkeiten
hervorragende Verarbeitung
ausgezeichnetes Spielgefühl
klingt gut vor einem angezerrten oder vollkommen cleanen Amp
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