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TC Electronic WireTap Riff Recorder Test

Beim WireTap Riff Recorder aus dem Hause TC Electronic handelt es sich um ein Aufnahmegerät im Mini-Pedalformat, das extern per Smartphone über die WireTap-App gesteuert und verwaltet werden kann. Wie schon bei der hauseigenen TonePrint-Technologie setzt TC Electronic auch beim WireTap auf die Verlinkung des Pedals mit iPhone & Co.

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Weiterhin versprechen die Dänen in ihrer Produktwerbung, dass es noch nie so einfach war, die eigenen Ideen spontan festzuhalten und mit den Bandkollegen auszutauschen. Wir haben uns das Pedal auch unter diesem Gesichtspunkt für euch genauer angeschaut.

Details

Optik/Aufbau:

Der Wire Tap Riff Recorder kommt, wie schon erwähnt, im aktuellen Mini-Pedalformat und ist damit in Sachen Abmessung und Formgebung identisch mit den übrigen kleinen Pedalen des Herstellers, wie beispielsweise dem einfachen Ditto Looper. Der Aufbau unseres Testkandidaten und dessen Bedienung fällt denkbar simpel aus.

Fotostrecke: 3 Bilder Ist zwar kein Abhörgerät, wie der Name vielleicht suggeriert,…

Auf der Oberseite finden wir, wie ebenfalls von TC gewohnt, einen sehr leise arbeitenden True-Bypass-Fußschalter, mit dem die Aufnahme gestartet und beendet wird. Bei doppelter Betätigung des Fußtasters wird die angewählte Aufnahme abgespielt, bei längerem Halten gelöscht. Hält man den Fußschalter dabei länger als 13 Sekunden gedrückt, wird übrigens der komplette Speicher gelöscht.
Im oberen Drittel hat der Hersteller dem Pedal drei unmissverständliche Taster spendiert: Die auf der linken und rechten Seite platzierten schalten zwischen den Tracks hin und her und die in der Mitte spielt die Aufnahme ab oder löscht sie bei längerem Halten. Eine mittig platzierte Leuchte informiert außerdem in verschiedenen Farben über den jeweiligen Betriebsmodus.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche ist übersichtlich gehalten.

Aufgrund der geringen Abmessungen unseres Recorders wurden auch bei diesem Minipedal Klinken-Ein- und Ausgang nicht direkt gegenüberliegend platziert. Zudem findet sich auf rechten Seite neben dem Eingang auch der Anschluss für ein 9Volt-Netzteil sowie ein Mini-USB-Anschluss zur Anbindung an den Rechner, mithilfe dessen die aktuellen Firmware-Updates auf das Gerät übertragen werden. Zum Zubehör gehört sonst nur neben einer kleinen Anleitung die obligatorischen aufklebbaren Gummiplättchen für die Unterseite.

Fotostrecke: 5 Bilder Seitlich plaziert finden sich auf der rechten Seite…

Zur weiteren Bedienung und Verwaltung des aufgenommen Materials ist ein Smartphone oder Tablet vonnöten, mit dem das Gerät per Bluetooth angesteuert wird. Zum Zeitpunkt des Tests werden dabei allerdings nur Apple-Geräte mit iOS-Betriebssystem unterstützt. Laut Hersteller-Website soll aber noch im Juli dieses Jahres das Update für Android-Geräte folgen. Einen genaueren Blick auf den Funktionsumfang der kostenlosen im App-Store erhältlichen “WireTap”-App wollen wir dann gleich im Praxisteil werfen. Die Aufnahmezeit des Pedals beträgt übrigens satte acht Stunden. Aufgenommen wird dabei, laut Hersteller, in 24 Bit, 44,1 kHz Audioqualität.

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Praxis

Für den Praxischeck hänge ich das WireTap-Pedal direkt “out of the box” vor meinen Ibanez TSA15 Amp, der mit einem Celestion G12 Greenback-Speaker gekoppelt ist. Vor dem Speaker steht dabei ein SM57 zur Abnahme des Signals bereit. Das Signal geht im Folgenden direkt aus meiner Strat ins Pedal und dann weiter in den cleanen Amp.
Ihr hört vorerst das Riff während der Aufnahme aufs Pedal. Danach spiele ich die Aufnahme des WireTap ab.

Audio Samples
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„Clean Riff“ Direktes Signal / Signal der Aufnahme

Wie man hören kann, ist zwischen beiden Signalen klanglich kein Unterschied festzustellen, was für die hohe Aufnahmequalität des Pedals spricht. Sehr schön!
Nun möchte ich hören, wie das WireTap-Pedal mit Bodentretern vor dem Gerät umgeht und schalte mein Okko Diablo Drive, der schon ein sehr “heißes” Signal liefert, vor das WireTap. Das folgende, mit meiner Yamaha Pacifica 611 aufgenommene Heavy Riff hört ihr nach dem-selben Prozedere.

Audio Samples
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„Heavy Riff“ Distortion vor dem WireTap – Direktes Signal / Signal der Aufnahme
Tadellos verarbeitet und sehr gute Signalqualität
Tadellos verarbeitet und sehr gute Signalqualität

Das Signal wird nach der Aufnahme vom WireTap-Recorder minimal lauter wiedergegeben. Ansonsten funktioniert das Aufnahmepedal, wie man hören kann, auch wunderbar mit vorgeschalteten Effekten.
Die “WireTap”-App lässt sich im AppStore kostenlos herunterladen und stellt via Bluetooth eine Verbindung zum Pedal her. Hier lassen sich dann die aufgenommenen Files beschriften und kategorisieren. Auf den ersten Blick wirkt die App auf mich allerdings etwas unübersichtlich.
Das Pedal lässt sich auch per Smartphone-App steuern. Außerdem hat die App eine Voice-Recorder-Funktion an Bord und bietet so dem Anwender auch abseits vom Pedal die Möglichkeit, Ideen spontan über das eingebaute Mikrofon am Smartphone aufzunehmen. Die aufgenommenen Files lassen sich dann zurechtschneiden und können – zum Austausch – an das vorliegende Mailprogramm oder einen Messenger weitergeleitet werden. Über ein iPhone5 funktioniert die App im Zusammenspiel mit dem Pedal tadellos.

Fotostrecke: 3 Bilder Die kostenlose WireTap-App…

Bei acht Stunden Aufnahmezeit bietet es sich natürlich an, Begleitungen zu Songs aufzunehmen, um diese dann transportfreundlich z.B. zu einem Solo-Gig mitzunehmen. Leider hat der WireTap Recorder aber im Gegensatz zum Ditto Looper keine Lautstärkeregelung, um die Begleitungen später noch an das jeweilige Setting anzupassen. Ebenso bringt das Pedal auch keine Loopfunktion im eigentlichen Sinne mit sich.
Zwar wird die Aufnahme beim Abspiel-Prozess in Schleife wiedergegeben, aber Overdubs sind dennoch nicht möglich. Auch wird die Aufnahme bei der Beendigung vorerst gestoppt. Wer also gehofft hatte, mit dem WireTap eine Erweiterung des kleinen Ditto Loopers in Form von Speicherplätzen zu erhalten, wird hier nicht fündig werden.
Per USB lassen sich die neuesten Firmware-Updates des Herstellers auf das Gerät übertragen. Audiodaten können allerdings nicht von meinen iMac aus zurückgeschrieben werden, das aufgenommene Material lässt sich daher nur in eine Richtung auf den Rechner übertragen.

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Fazit

Das neue WireTap-Pedal von TC Electronic präsentierte sich im Test, wie vom Hersteller gewohnt, tadellos verarbeitet und kann mit einer sehr guten Signalqualität punkten. Auch die Anbindung, Verwaltung und Steuerung per Smartphone-App funktionierte problemlos. Allerdings stellt sich mir bei dem ansonsten in sich schlüssigen Gesamtkonzept die Frage, warum man, um spontan seine Ideen festzuhalten, bei all den schon existierenden und teilweise unkomplizierten und schnellen Möglichkeiten ein weiteres Bodenpedal braucht, zumal die Signalqualität in der Regel bei der Sammlung von Ideen nicht an erster Stelle steht. Diese Frage muss aber am Ende natürlich jeder für sich selbst beantworten.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • kompaktes Format
  • Aufnahmequalität
  • Verwaltung via „WireTap“-App
Contra
  • Kosten-Nutzen
Artikelbild
TC Electronic WireTap Riff Recorder Test
Für 55,00€ bei
Gutes Konzept - aber unbedingt notwendig?
Gutes Konzept – aber unbedingt notwendig?
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: TC Electronic
  • Modell: WireTap
  • Effekt-Typ: Riff-Recorder
  • Aufnahmezeit: bis 8 Stunden
  • Aufnahmequalität: 24 bit 44,1kHz
  • Besonderheiten: iPhone (ab Juli 2016 Android)-Anbindung
  • Software: synchronisieren und editieren mit kostenloser WireTap-App
  • Funktionen (Taster): Back, Play-Delete, Next
  • Fußschalter: Record, Delete
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse, Mini-USB
  • Stromversorgung: 9V DC
  • Stromverbrauch: 100 mA
  • Preis: 99 Euro
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