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Tama Starphonic Maple ltd. Snare 14“ x 8“ Test

Praxis

Tiefe Stimmung

Frisch aus dem Karton kommt die Starphonic Snare in diesem Fall mit recht loser Fellspannung. Ich beschließe, „unten“ zu beginnen und mich im Laufe des Tests in die höheren Stimmungslagen zu arbeiten. Nachdem ich das Resonanzfell auf eine relativ hohe Spannung getuned habe, stimme ich das obere Fell durch. Dabei versuche ich, das volle Volumen des Acht-Zöllers zu erfühlen, ohne dabei eventuellen, störenden Low-End Fahnen das Klangfeld zu überlassen. Dies gelingt auch nach kurzer Zeit, das Ergebnis ist ein voller und warmer, nicht überbordend lauter, aber kräftiger Grundsound. Sehr schön. Mit Hilfe der beiden Rädchen der Snare-Abhebung gelingt es, eine absolut zufriedenstellende Ansprache der Snares auch bei dieser vergleichsweise niedrigen Spannung des Schlagfells zu erreichen – bei Trommeln mit solchen Dimensionen beileibe keine Selbstverständlichkeit. 
Dass die Justierungsrädchen gerastert sind, mag den einen oder anderen zunächst überraschen, mich stört es nicht, ganz im Gegenteil; so lassen sich unterschiedliche Einstellungen (durch Abzählen der Rasterpunkte) bestens miteinander vergleichen und wieder aufrufen. Obwohl das Instrument in dieser tiefen Stimmung natürlich ordentlich Bauch mit entsprechendem Nachsingen produziert, kann vor einer Unkontrollierbarkeit keine Rede sein. Für den Fall, dass man den Sound  bezüglich der Tonhöhe genau so haben möchte, aber einen etwas kürzeren Klang bevorzugt, empfiehlt sich der Einsatz des mitgelieferten Dämpungsrings: Legt man diesen auf, verliert der Eimer zwar minimal an Volumen, gewinnt aber an der gewünschten Trockenheit. Für New Orleans- oder Country-Grooves löse ich die Snares mit Hilfe der Rädchen noch ein wenig mehr vom Fell ab und freue mich über den so schnell erzielbaren „Loose-Snares-Sound“. Ganz ohne Schnarren schmatzt das Instrument satt und durchsetzungsfähig vor sich hin und bietet zusammen mit unterschiedlichen Anschlagspunkten und verschiedenen Rim-Click-Varianten eine variantenreiches Spektrum an Sounds.

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Tiefe Stimmung – Einzelsounds Tiefe Stimmung – Rolling Groove Tiefe Stimmung – Loose Snares Groove Tiefe Stimmung – Groove, gedämpft Tiefe Stimmung – Groove ohne Snares
Fotostrecke: 4 Bilder Der 20er Messingteppich ist klassisch mit Schnur am Butt End fixiert.

Mittlere Stimmung

Einige Umdrehungen später (welche sich sehr sauber und schön weich anfühlen) habe ich die Trommel auf eine mittlere Stimmung gebracht. Erfahrungsgemäß ist dies der Tuning-Bereich, in dem eine Snare ihren klanglichen Grundcharakter am deutlichsten zeigt. Am Resonanzfell muss ich nichts umstimmen, die Ansprache ist weiterhin exzellent. Völlig ungedämpft klingt die Trommel schön offen und warm nach Holz, die Obertöne sind voll da, aber ohne jeglichen „Störcharakter“. Ich finde die Snare auch in dieser Stimmung einfach klasse! Sie setzt sich bei härterer Gangart deutlich durch, ohne dabei alles „wegzuknallen“, lässt aber auch ein nuancierteres Spiel zu. Der Rimclick Sound ist auffallend klar und reagiert, je nach Anschlagspunkt, mit deutlich unterschiedlichen Tonhöhen – etwas, das man wissen sollte, aber mit ein wenig Übung auch bestens kreativ nutzen kann. Kommt auch in dieser Stimmung der Dämfungsring aufs Fell, verschwinden die meisten der leicht singenden Obertöne, der volle und warme Sound aber bleibt erhalten. 

Audio Samples
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Mittlere Stimmung – Einzelsounds Mittlere Stimmung – Rock Groove Mittlere Stimmung – Straight Groove Mittlere Stimmung – Train Beat Mittlere Stimmung – Dance Groove, gedämpft

Hohe Stimmung

Bei einer Trommel mit diesen Maßen ist der am schwierigsten zu erreichende Sound in der Regel der hohe. Aber ich stelle nach entsprechendem Hochstimmen fest, dass die Starphonic Maple Snare auch hier eine wirklich gute Figur macht. Das übliche „Papp-Sound-Phänomen“ hält sich deutlich in Grenzen, auch bei nahezu bis zum Maximum ausgereiztem Hi-Tuning. Natürlich produziert das Instrument jetzt etwas weniger Volumen, aber „tot“ kann man es auch in dieser Stimmung keineswegs nennen. In der Mitte angeschlagen, setzt die Trommel sich prima durch und spricht weiterhin klasse an, während sie Anschläge vom Center weg zum Rand wiederum mit schönen, klar klingenden und angenehm singenden Obertönen quittiert. Schnellere Funky-Beats sind so ebenso möglich wie knackige Hip Hop Grooves. Anderes Stockwerk (wie Hot Rods) macht ebenfalls Laune, da der Teppich auch bei leiserer Anspielart mit diesen Sticks fein anspricht und somit spieltechnische Details nicht untergehen. Mit abgelösten Snares kann auch dieser große Kessel die bei Reggae oder Hip Hop erwünschten Timbale-artigen Sounds innerhalb eines gewissen Rahmens liefern. Eine erstaunliche wie erwähnenswerte Charaktereigenschaft, die ich vor allem der vergleichsweise dünnen Kesselstärke von sechs Millimetern zurechnen würde.

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Hohe Stimmung – Einzelsounds Hohe Stimmung – Funky Groove Hohe Stimmung – HipHop Hohe Stimmung – Samba mit Hot Rods
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