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Tama Starclassic Maple Big Rock Shellset Test

Drei vorkonfigurierte Shellsets hat Tama 2016 für die Starclassic Maple Serie neu im Programm. Für unseren Test haben wir uns die Big Rock Version ins Testlabor eingeladen. Bei Big Band Trommlern und so einigen 70’s Rockern war diese Kombination sehr beliebt: eine kurze 24“ Bassdrum und zwei Toms in 13“ und 16“ Zoll. Da ein Ende des anhaltenden Retro-Trends nicht in Sicht ist, reagiert Tama mit diesem Shellset auf das Bedürfnis nach den „alten“ Größen im Verbund mit modernen Fertigungstechniken. 

Tama_Starclassic_Maple_Teaser


Die Starclassic Serie ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil im Portfolio von Tama und hat sich mit ansprechender Verarbeitung, modernen Sounds und innovativer Hardware ihren Platz bei Trommlern weltweit gesichert. Bei ihrer Markteinführung definierte die Starclassic Maple Serie Tamas Oberklasse der Produktpalette. Mit dem Aufkommen von immer mehr Custom- und Highend-Optionen bei zahlreichen Herstellern musste sie diesen Platz allerdings für die neue Flaggschiff-Serie „Star“ räumen, die als einzige Linie noch komplett in Japan gebaut wird. Wir schauen jetzt mal auf und unter die Haube des Starclassic Maple Big Rock Shellsets.

Details

Einen riesigen Karton schleppt der Paketbote ins Haus, den zweiten, in dem sich lediglich das kleine Tom befindet, hätte ich fast übersehen. Das Auspacken für die Foto-Session ist bei diesem übersichtlichen Lieferumfang entsprechend schnell vollzogen. Nur die Bassdrum möchte noch mit Spannschrauben, Fellen und Spannreifen ausgestattet werden. Die beiden Toms in 13 x 9 und 16 x 16 Zoll sind bereits komplett montiert. Außer drei Standtombeinen, einem Stimmschlüssel und zwei Klebern zum Schutz des Spannreifens vor der Fußmaschine befindet sich kein weiteres Zubehör im Lieferumfang. 

Zwei Toms sind komplett vormontiert, nur der „großen Berta“ fehlen noch die Felle zum Spielvergnügen.
Zwei Toms sind komplett vormontiert, nur der „großen Berta“ fehlen noch die Felle zum Spielvergnügen.

Dünne Maple Kessel mit tropischer Optik

Unser Testset ist in der Farbe Figured Caribbean Blue Fade lackiert. Dabei handelt es sich um einen Farbverlauf, der von einem natürlichen Maple-Ton in eine „karibische Meeresbrandung“ wechselt. Durch den aufgetragenen Hochglanzlack kann man sehr schön die vielfältigen Maserungen auf der äußeren Furnierlage der Kessel sehen. Die Toms bestehen aus sechs dünnen Lagen Maple, bei einer Kesselstärke von schlanken fünf Millimetern. Die Bassdrum ist achtlagig und sieben Millimeter stark. Alle Kesselgratungen sind im 45 Grad Winkel geschnitten, von außen gibt es einen sichtbaren Gegenschnitt bis zur dritten Lage. Wie bei der Starclassic Serie üblich, haben die Kessel keine Verstärkungsringe. Die Kesselfertigung ist, wie auch die Lackierung, makellos und ansprechend ausgeführt.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Farbverlauf ist hier auf dem Kessel der 14“ tiefen Bassdrum zu sehen.

Rockige Fellkombination inklusive

Die Felle auf dem Starclassic Set sind von der Firma Evans. Auf den Toms finden sich zweilagige G2 Clear Felle und auf den Resonanzseiten einlagige G1 Clear Felle. Die Bassdrum hat ein klares EQ4 mit eingearbeitetem Dämpfungsring. Das Resonanzfell mit Tama und Starclassic Logo erinnert mich mit seiner Pergamentoptik im Retro-Look an Remos Fiberskyn Felle. Es ist ebenfalls vorgedämpft und kommt – ganz im Stil der alten Zeit – ohne Resonanzloch ins Haus.

Fotostrecke: 6 Bilder Das vorgedämpfte Schlagfell der Bassdrum.

Bei der Hardware lohnt sich ein genaues Hinschauen

Tamas Hardware-Lösungen haben in der Szene einen sehr guten Ruf, und das bestätigt sich auch beim Begutachten der massiv und edel wirkenden Gussspannreifen und der ebenfalls sauber verarbeiteten und makellos verchromten Spannböckchen. Die Stimmschrauben aus Edelstahl sind mit Gummiunterlagen plus einer Auflage zur Stimmsicherung bestückt. Auch die massiven Teleskopfüße der Bassdrum wirken wertig und gleichzeitig unverwüstlich. Neu in der Starclassic Serie ist das Quick-Lock Feature an der Starcast Halterung. Mit dem kleinen „Lock“ Schalter kann die genaue Position des Tomhalters oder Floortom-Beins gesichert werden, der untere Part verbleibt dann am Hardware-Teil. Beim Wiederaufbau des Sets soll dadurch eine Zeitersparnis bewirkt werden … das ist zumindest die Theorie. Die Praxis sieht leider anders aus, denn zwei der drei Floortom-Beine im Paket sind minimal stärker im Durchmesser und passen nicht in die starr gefertigten Halterungen, die keine Toleranzen zulassen. Zum Glück passt ein Paar Beine eines anderen Floortoms aus meinem Bestand in die Halterung. Wenn unser Test-Set aus dem Karton heraus auf eine Bühne gestellt würde, müsste der Trommler wohl oder übel auf das Floortom verzichten. Alles in allem ein Hinweis auf mangelnde Qualitätskontrolle im chinesischen Tama Werk und ein absolutes No-Go in dieser Preisklasse.

Fotostrecke: 5 Bilder Doppelt unterlegte Spannschrauben und Gussreifen zieren die Toms.
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Praxis

Da es zum Kesselsatz keinen Einzeltomhalter für das 13er Tom gibt, platziere ich die Trommel kurzerhand auf einem Snareständer – eine Art der Montage, die seit einiger Zeit wieder sehr verbreitet ist. Allerdings klingt das Tom im Vergleich zum Anspielen in der Luft jetzt sehr kurz. Also bastle ich mir aus meinem Fundus einen Tomständer mit einem Mapex Tomhalter. Jetzt nehme ich noch zwei Standtombeine eines meiner Toms und bekomme so auch das 16“ Floortom zum Stehen, welches mit den beiden etwas zu stark dimensionierten Beinen im Lieferumfang nicht spielfähig wäre. Erfreut stelle ich fest, dass das Stimmen aller drei Trommeln aufgrund der leicht laufenden Gewinde wunderbar von der Hand geht. Hier kommt ein Video mit Soundfiles in zwei unterschiedlichen Stimmungen.

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Mehr Informationen

Das Starclassic Maple Big Rock in tiefer Stimmung

In tiefer Stimmung klingen die Kessel mit den klaren G2 Fellen erwartungsgemäß fett und rund, durch die Gussreifen auf den Toms gesellt sie ein angenehmes Singen hinzu, welches den Trommeln eine offene und musikalische Note hinzufügt. Das gefällt mir ganz wunderbar.
Als Dämpfung lege ich in die Trommel einen 22“ Remo Weckl Muffler, der beide Felle leicht berührt, denn ganz ungedämpft und mit geschlossenen Fellen ertönt ansonsten der typische Basketball-Sound. Bereits mit geschlossenem Resonanzfell bekommt man mit der kurzen 24er stereotypische, modern-trockene Rocksounds hin, die sich mit weiterer Dämpfung und einem Loch im Resonanzfell problemlos intensivieren lassen. Da ich gerne geschlossene Bassdrums, vor allem mit 18 Zoll Durchmesser, spiele, muss ich mich an das Spielgefühl der 24er, nicht zuletzt wegen der dicken Felle und der hohen Luftsäule im Kessel, erst einmal gewöhnen.

Audio Samples
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Tiefe Stimmung – Einzelsounds Tiefe Stimmung – Indy Groove Tiefe Stimmung – Jam Groove Tiefe Stimmung – Tom Groove
Kein Tomhalter dabei, so muss sich der Tester etwas basteln.
Kein Tomhalter dabei, so muss sich der Tester etwas basteln.

In höherer Stimmung geht’s in Richtung Retro-Sounds

Um mich in Richtung Classic-Rock und Big Band Sounds zu bewegen, stimme ich die Trommeln allesamt etwas höher. Auch hier überraschen mich die Toms erneut. Mit geschlossenen Augen würde ich nicht glauben, dass ich gerade auf klaren, zweilagigen Fellen spiele. Auf größeren Kesseln und in höherer Stimmung können diese gerne mal etwas stumpf und kurz klingen, doch das absolute Gegenteil ist der Fall: Die Toms klingen warm und frisch, sprechen sehr dynamisch an und bleiben trotzdem stets kontrolliert. 
An der Bassdrum merkt man in höherer Stimmung allerdings, dass beide Felle sehr dick und vor allem auf Haltbarkeit getrimmt sind. Die meisten Trommler werden ihre Bassdrum so tief wie möglich stimmen und sich folglich daran nicht stören. Wer allerdings auf schmatzende Retro-Sounds à la Bonham oder bollernde Big Band Sounds steht, sollte hier mit anderen Fellen experimentieren. Insgesamt spürt man, dass die Trommel viel Potential hat, welches in der höheren Stimmung mit den Werksfellen allerdings nicht voll abrufbar ist.

Audio Samples
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Höhere Stimmung – Einzelsounds Höhere Stimmung – Krupa Beat Höhere Stimmung – Swing Beat mit Toms Höhere Stimmung – 70’s Beat Höhere Stimmung – Soundcheck Gedaddel
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Fazit

Das Tama Starclassic Maple Big Rock ist ein Oberklasse-Shellset, das durch die Qualität der Kessel-Hardware, der Kesselfertigung und der ansprechend ausgeführten Lackierung einen starken Eindruck hinterlässt, und auch das wichtigste – der Sound – steht in hier in keiner Beziehung hinten an. Die beiden Toms in 13 x 9 und 16 x 16 Zoll sowie die 24 x 14er Bassdrum klingen in tiefer Stimmung stereotyp satt und fett. Besonders die beiden Toms sind mit der Werksbefellung auch in höheren Lagen klanglich sehr flexibel. Durch die Gussreifen addiert sich ein singende Note zum Gesamtsound, welche den beiden Toms einen tollen eigenständigen Klangcharakter verleiht. Leider gibt es bei allem Lob auch etwas zu monieren: Bei unserem Testset passen zwei Tombeine wegen ihres etwas zu großem Durchmesser nicht in die Quick Lock Halterungen des Standtoms. Hier sollte dringend die Qualitätskontrolle verbessert werden! Auch einen Einzeltomhalter für das 13er Tom vermisse ich angesichts der Preisklasse im Gesamtpaket. Wer von euch auf der Suche nach einem modern gefertigten Oberklasse-Kesselsatz in Retro-Größen ist, sollte das Starclassic Maple Big Rock Shell Set einem persönlichen Anspieltest unterziehen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr hochwertige und präzise Kesselverarbeitung
  • flexible Klänge von rockig bis retro
  • tolle Tomsounds
  • alle Trommeln sind leicht stimmbar und stimmstabil
Contra
  • zwei Standtombeine passen wegen zu großen Durchmessers nicht in die Quick Lock Halterungen
  • kein Einzeltomhalter für das 13“ Tom im Lieferumfang
Artikelbild
Tama Starclassic Maple Big Rock Shellset Test
Für 2.399,00€ bei
Karibisches Flair für Trommlers Spielzimmer - das Starclassic Maple Big Rock
Karibisches Flair für Trommlers Spielzimmer – das Starclassic Maple Big Rock
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Tama
  • Bezeichnung: Starclassic Maple Big Rock ME34CZBS-GFCB
  • Farbe: Caribbean Blue Fade (GFCB), hochglanzlackiert
  • Größen: 24 x 14“ Bassdrum, 13 x 9“ Tom, 16 x 16“ Floortom
  • Kessel aus Ahorn:
  • 6-lagig, 5 Millimeter stark bei den Toms
  • 8-lagig, 7 Millimeter stark bei der Bassdrum
  • Hardware: verchromt, Gussspannreifen auf den Toms, Quick-Lock Brackets an Standtom und Hängetom, 3 Floortom Beine
  • Felle: Evans G2 clear und G1 clear auf den Toms,
  • Evans EQ4 Clear & Starclassic Resonanzfell (vorgedämpft) auf der Bassdrum
  • Zubehör: Stimmschlüssel
  • Herkunftsland: China
  • Preis: (Verkaufspreis) EUR 2399,-

Seite des Herstellers: http://www.tama.de

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Kein Tomhalter dabei, so muss sich der Tester etwas basteln.

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