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T-Rex Diva Drive Test

Der T-Rex Diva Drive steht in der Tradition der klassischen Overdrive-Pedale á la Tube Screamer oder OD-1. Laut Hersteller hatte die Nachbildung der Zerrcharakteristik, die mit einem JRC4558 Chip erzeugt wird, ein großes Gewicht beim klanglichen Design des Pedals.

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Immerhin wurde dieser Chip auch in den beliebten Tubescreamer-Modellen benutzt. Der Diva Drive ist aber nicht als pure Kopie der typischen Overdrive-Schaltung zu sehen. Er hat einige zusätzliche Features an Bord, mit denen man den Sound im Detail einstellen und auf das angeschlossene Equipment anpassen kann.

Details

Der Diva Drive kommt im dunkelroten Druckgussgehäuse im Standardformat mit den Maßen 63 x 114 x 46 mm (B x T x H) und einem Gewicht von 208 Gramm. Die Audio-Anschlüsse (Input, Output) sind an der Stirnseite geparkt, der Anschluss für ein optionales Netzteil befindet sich an der rechten Seite. Das Pedal kann mit der üblichen 9-V-Spannung (Center Negativ) versorgt werden und benötigt lediglich 11 mA Strom. Daher wird auch der Batteriebetrieb mit einer 9-V-Batterie angeboten, allerdings muss man dafür die vier Schrauben der Bodenplatte lösen. Prinzipiell kein Problem, nur hat man hier Inbus-Schrauben benutzt, und die sind nicht unbedingt von bester Qualität. Bei einer von ihnen war das Sechskant-Loch schon leicht „angerundet“ und der Inbusschlüssel griff kaum mehr. Ob sich die niedrige Preisklasse in solchen Details widerspiegeln muss, sei dahingestellt, was auch für die schwergängigen Klinkenbuchsen gilt. Ansonsten zeigen sich alle Funktionen und Bedienelemente in Ordnung und funktionstüchtig. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der T-Rex Diva Drive ist ein Overdrive-Pedal, das in der Tradition vom Tube Screamer und Boss OD-1 steht.

Neben der Netzteil-Buchse befindet sich auf der rechten Seite noch ein kleiner Kippschalter mit der Bezeichnung Voicing. Hier können drei unterschiedliche Einstellungen des Bassbereichs vorgenommen werden, Mid, Normal und Fat. Die klanglichen Auswirkungen werdet ihr im Praxisteil zu hören bekommen. Die Bedienelemente sind wie gewohnt auf der Oberseite zu finden, vier Regler in zwei Reihen mit weißen Potiknöpfen und schwarzen Markierungsstrichen, die man auch bei schwachem Bühnenlicht gut erkennen kann. Am hinteren Ende befindet sich der Fußschalter und zur Statusanzeige gibt es eine rote LED zwischen den Reglern. 

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite befinden sich die Netzteilbuchse und ein kleiner Kippschalter,…

Bedienung

Der Diva Drive besitzt die üblichen Komponenten für den Overdrive-Sound in Form von Gain-, Tone- und Level-Regler für den Zerrgrad, die Klangfarbe und die Gesamtlautstärke. Dazu kommt der Mix-Regler, der das Mischungsverhältnis zwischen unverzerrtem und verzerrtem Sound bestimmt. Dreht man den Regler nach links, ist nur das unverzerrte Direktsignal zu hören, dreht man ihn komplett nach rechts, gibt es nur noch das verzerrte Signal. Die Einstellungen von Level- und Tone-Regler haben aber auch Auswirkung, wenn man den Mix-Regler auf Linksanschlag gedreht hat. Der Voicing-Schalter nimmt Einfluss auf den Frequenzgang, wobei nur der Bassbereich verändert wird. Fat hat die meisten Bässe, bei der Einstellung Normal ist der Bassbereich eher linear und bei Mid werden die Bässe leicht angehoben. Somit kann man den Grundsound recht gut an die angeschlossene Gitarre anpassen und hat ein einfach zu betätigendes Werkzeug für den Low-End-Bereich zur Hand.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf der Oberseite sind vier Potis mit weißen Potiknöpfen geparkt.
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Praxis

Für den Praxisteil wird unser Testkandidat vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Der Amp läuft über ein Marshall 4×12 Cab (Celestion G12M), das mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Wir widmen uns erst einmal der neutralen Bestandsaufnahme bei mittlerer Einstellung der Regler. Lediglich der Mix-Regler ist voll aufgedreht, damit nur das Zerrsignal zu hören ist. Die Parameter werden in den Audiobeispielen immer mit dem Anfangsbuchstaben abgekürzt – Gain (G), Level (L), Mix (M), Tone (T).

Audio Samples
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Bypass > On: G12, L12, M17, T12 (Stratocaster)

Klanglich färbt der Diva Drive schon ein wenig, im Vergleich zum Bypass-Sound werden die Höhen leicht abgesenkt, wenn man den Tone-Regler in mittlerer Position stehen hat. Ansonsten liefert das Pedal mit einer Singlecoil-Gitarre bei mittlerem Gain einen knackigen Crunchsound. Nun geht es an die Bandbreite der Regelmöglichkeiten und wie vielfältig die Sounds eingestellt werden können. Ihr hört bei den nächsten Beispielen immer unterschiedliche Einstellungen des im Fokus stehenden Reglers.

Audio Samples
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Voicing Check: Mid > Normal > Fat – G12, L12, M17, T12 (Stratocaster) Gain Check: 7>11>14>17 – L12, M17, T12 (Stratocaster) Gain Check: 7>11>14>17 – L12, M17, T12 (Les Paul) Tone Check: 7>11>14>17 – G15, L12, M17 (Les Paul) Mix Check: 7>9>12>15>17 – G13, L14, T14 (Stratocaster)
Der T-Rex Diva Drive Verzerrer liefert einen relativ neutralen Grundsound, wird aber bei höheren Zerrgraden leicht pappig und verliert an Klangtransparenz.
Der T-Rex Diva Drive Verzerrer liefert einen relativ neutralen Grundsound, wird aber bei höheren Zerrgraden leicht pappig und verliert an Klangtransparenz.

Mit den vier Regelmöglichkeiten und dem Voicing-Schalter liefert der Diva Drive eine gute Bandbreite an Zerrgraden, startend mit leichter Übersteuerung bis zum stattlichen Mid-Gain-Brett mit Humbucker-Gitarren. Die Reichweite des Tone-Reglers ist nicht besonders drastisch, deshalb sind extreme Frequenzverbiegungen auch nicht an der Tagesordnung. Aber vermisst werden sie eigentlich auch nicht, denn der Overdrive soll den charakteristischen Sound des Amps und der Gitarre nicht wesentlich ändern. Daher ist mit dem Tone-Poti etwas Feinjustierung angesagt. Mit dem Mix-Regler hat man zusätzlich ein Ass im Ärmel, um dem Sound noch etwas mehr Transparenz zu verleihen. Außerdem lässt sich die Verzerrung hier wirklich sehr gut dosieren, vor allem für die leicht angezerrten Sounds. Bei höheren Gain-Settings bringt der Mix-Regler etwas mehr Klarheit und eine bessere Auflösung von Akkorden. In dieser Hinsicht hinkt er im Vergleich vielen Zerrgeneratoren im höheren Preissegment hinterher. Betrachtet man lediglich die Zerrsounds (Mix auf 17 Uhr), klingt es unter der Lupe betrachtet bei höheren Gain-Settings etwas pappig und auch die Auflösung und dynamische Ansprache könnten besser sein. Natürlich funktioniert es, aber es wird klar, dass man bei dem Preis von runden 70 Euro keine klanglichen Wunder erwarten darf. Hier sind noch ein paar Beispiele mit unterschiedlichen Einstellungen. 

Audio Samples
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G10, L14, M11, T17, Fat (Stratocaster) G9, L14, M10, T15, Fat (Esquire) G15, L13, M10, T10, Normal (Les Paul Baritone) G16, L13, M14, T15, Normal (Melody Maker) G17, L13, M15, T13, Mid – Neck PU Vol. 5 > Bridge PU Vol. 10 (Les Paul)
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Fazit

Der T-Rex Diva Drive steht in der Tradition der klassischen Overdrive-Pedale wie dem Tube Screamer oder dem Boss OD-1. Allerdings hat er mit der Möglichkeit, das Direktsignal über den Mix-Regler hinzuzumischen, eine zusätzliche Option an Bord, über die die beiden Vorbilder nicht verfügen. Außerdem lässt sich der Bassbereich mit dem Voicing-Schalter recht gut auf die angeschlossene Gitarre anpassen. Klanglich kommt er mit seiner etwas körnigeren Verzerrung dem OD-1 näher als dem Tube Screamer. Der Diva Drive liefert von der leichten Übersteuerung bis zum kernigen Mid-Gain-Sound eine Reihe an homogenen Zerrsounds. Allerdings darf man in dieser Preiskategorie keine klanglichen Wunder erwarten, und wenn es um die dynamische Steuerung und Transparenz geht, liegen die Originale immer noch vorne.

Der T-Rex Diva Drive spielt seine Stärken vor allem bei leicht angezerrten Sounds aus.
Der T-Rex Diva Drive spielt seine Stärken vor allem bei leicht angezerrten Sounds aus.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: T-Rex
  • Modell: Diva Drive
  • Typ: Overdrive-Effektpedal
  • Regler: Gain, Level, Mix, Tone
  • Schalter: Bypass, Voicing
  • Anschlüsse: Input, Output, 9-V-DC
  • Stromaufnahme: 11 mA
  • Spannung: 9 V (Center Negativ) – Batterie oder Netzteil
  • Maße: 63 x 114 x 46 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 208 Gramm
  • Ladenpreis: 69,00 Euro (Januar 2022)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • relativ neutraler Grundsound
  • Mix-Regler
  • leicht angezerrte Sounds
  • geringer Strombedarf
Contra
  • leicht pappiger Sound bei höheren Zerrgraden
  • Klangtransparenz bei hohen Zerrgraden
  • Qualität der Schrauben und Klinkenbuchsen
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T-Rex Diva Drive Test
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