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Swissonic A308 Test

Der Studiomonitor Swissonic A308 ist ein aktiver Zweiwege-Speaker, dessen Tiefmitteltöner acht Zoll Durchmesser besitzt. Ein derart großer Speaker für derart kleines Geld – ob das gutgehen kann, zeigt dieser Test. 

Lautsprecherpärchen

Swissonic A308 ist der größte Speaker aus einer Serire von dreien. Im A305 spielt ein Fünfzöller im Bass, im A306 ein Sechszöller. Alle setzen auf eine Seidenkalotte für die Höhen und bieten neben der integrierten Verstärkung auch einige Möglichkeiten zur Anpassung an akustische Gegebenheiten an der Aufstellposition an. 

Details

Formfront

Die Front der Speaker ist mit einem großen Plastikbauteil verblendet. Dieses verfügt über gezielte Kantenformung, um negative Beugungseffekte zu minimieren. Außerdem wird durch das Teil ein Waveguide geformt, in dem der einzöllige Hochtöner sitzt. Dieser erhält sein Signal nach einer Weiche mit 2,6 kHz Grenzfrequenz. Sein Signalanteil wird von einem 50-Watt-Class-D-Amp verstärkt. Das obere Ende des Spektrums gibt Swissonic mit 20 kHz an, ohne konkret den Absfall zu nennen oder Aussagen über die Abweichungen zwischen den beiden genannten Punkten anzugeben. 

Schrägansicht Monitor
Ein großes Formteil bildet Waveguide, Kantendiffusion und Port.
Hochtonlautsprecher
1″-Hochtonkalotte im Waveguide

2 x 50 Watt Class D für die Treiber der Swissonic A308

Tiefen und Mitten übernimmt der 8”-Treiber. Es handelt sich bei diesem um einen Konuslautsprecher mit Pappmembran. Nicht nur der nach vorne abstrahlende Schall ist relevant, auch der rückseitige wird genutzt. Das Bassreflexsystem ist auf der Vorderseite geported. Somit ist es möglich, die Swissonic A308 auf sehr nah an einer Wand zu betreiben. Lautsprecher mit rückseitigen Bassreflexöffnungen sind deswegen manchmal ungeeignet für den Betrieb an kleinen Producer-Arbeitsplätzen. Swissonic treibt die Membran ebenfalls mit einen 50-Watt-Verstärker der Klasse D an. Als untere Grenzfrequenz nennen die Unterlagen 38 Hz. 

Konuslautsprecher mit Pappmembran
Die A308 besitzt den größten Tiefmitten-Treiber der Swissonic-Serie.

DIP-Switches für die Filter

Die Rückseite wartet auf analoge Signale in diversen Formaten: XLR, TRS und auch RCA (“Cinch”) stehen zur Verfügung, letztere werden per Sensitivity-DIP umgeschaltet. Ein Volumeregler senkt bei Notwendigkeit den Pegel ab, Filter erlauben Anhebungen und Absenkungen um jeweils 2 dB. Den angenommenen Anwender im Sinn, werden für ie Filterstellungen sinnvolle Beispiele und Bezeichnungen vergeben. 

Filtereinstellungen
Inputs, DIP-Switches und Erklärung für die Filter

Groß und schwer

8,7 Kilogramm wirkt der einzelne (und einzeln verkaufte!) A308 auf die Waage, mit 42 Zentimetern ist er reichlich ausladend. Trotzt des Herstellernamens wird der Lautsprecher nicht in der Schweiz hergestellt, sondern in China.

Speaker
So eine A308 ist beileibe kein “Kleinlautsprecher”.
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Swissonic A308 in der Praxis

Ein gewisser Abstand zu den A308 ist sinnvoll

Ignoriert man das schmale Preisschild nicht, kann man den Swissonic A308 eine ordentliche Verarbeitung mit passenden Materialien bescheinigen. Durch die Gestaltung der Front sehen die Studiolautsprecher auch sehr professionell aus – sicher für manche Interessenten kein unwesentlicher Faktor. Der Test hat gezeigt, dass die Monitore nicht allzu nah an der Hörposition aufgebaut sein sollten. Ein guter Meter eines gleichseitigen Dreiecks ist empfehlenswert. Hält man sich daran, ist die Wiedergabe homogener und das Stereobild schärfer. Ein weiterer Grund für einen möglichst entfernteren Aufbau ist nicht so schön: Das Eigenrauschen der Speaker ist höher, als man es von vergleichbar dimensionierten Monitoren der großen Marken kennt. Zudem hat das Rauschen tonale Bestandteile, die ich als besonders störend wahrgenommen habe.

angewinkelt stehendes Pärchen Studiolautsprecher
Die Speaker performen besser mit etwas größerem Stereodreieck.

Ganz schön tief!

Entsprechend des Gehäusevolumens und des Treiberdurchmessers spielt so eine Swissonic A308 nicht nur mit recht hohem Pegel, sondern auch so tief, dass sich auch die Bässe von Clubmusik noch sehr gut beurteilen lassen. Mit unter 40 Hz werden auch noch die Grundtöne eines E-Basses (E: 41,2 Hz) so gut wie ohne Pegeleinbruch wiedergegeben. Allerdings sollte man sich dessen bewusst sein, dass Bassreflexgehäuse um die Resonanzfrequenz herum gerne etwas zu dick auftragen und darunter stark an Pegel verlieren. Mittlerweile sind auch preiswerte Boxen gut berechnet (als Beispiel sind hier etwa die Kali LP-8 zu nennen), doch haben teurere Speaker bezüglich der Ausgewogenheit nachvollziehbarerweise die Nase vorn. 

Bassport
Bassreflexöffnung einer Swissonic A308

Knochentrocken sind die Swissonic A308 im Bass nicht. Das ist nicht unüblich für große Speaker des untersten Preissegments. Besteht doch die Kunst darin, auch große Treiber und Volumina gerade in Bassreflexsystemen sehr knackig zu gestalten. Die von Patric Louis getesteten A305 sowie die A306 sind diesbezüglich etwas performanter. 

Details in Ordnung – wenn man den Preis bedenkt

In den unteren Mitten zeigt sich die A308 im Test erfereulich ausgewogen, leistet sich keine Einbrüche oder störende Überhöhungen. Verhältnisse lassen sich in Mischungen in diesem so wichtigen Frequenzbereich treffsicher einstellen, die Detaildarstellung ist besser, als der Blick auf das dünne Preisschild vermuten lassen. In den Hochmitten schmiert es ab und an etwas, weshalb gerade T- und S-Laute etwas verwaschen. Der Hochtöner ist glücklicherweise nicht zackig abgestimmt, sondern bemüht sich um eine neutrale, unaufdringliche Wiedergabe. Damit lassen sich wichtige Entscheidungen im Mixdown treffen und auch Editfehler wie Knackser gut erkennen. Es wird aber dennoch niemanden überraschen, dass für wirklich gute Detaildarstellung und Luftigkeit einfach mehr Geld auf den Tresen gelegt werden müsste.

einzelner Budget-Studiomonitor
Die Swissonic A308 performten im Test ordentlich – wenn man den enorm geringen Preis nicht außer Acht lässt.

Die Swissonic A308 können laut!

Power? Oh ja! Wer gerne etwas weiter aufdreht, bekommt mit den getesteten Swissonic A308 viel “Bang for the Buck”, wie die abgedroschene Phrase nun mal lautet. Bei sehr bassintensiver Clubmusik geschieht es erst aber einer Lautstärke deutlich über dem typischen Mischpegel, dass sich das Bassreflexsystem zu verschlucken beginnt und an Präzision einbüßt.

Filter passend

Helfen kann dann die Nutzung der Filter. DIP-Switch Nummer vier nach oben geklickt, schon ist die 308 etwas gezähmter im Bass. Doch auch bei wandnaher Aufstellung sind die Filter absolut passend ausgerichtet. 

Rückseite und Vorderseite der Box
Die Filter sind sinnvoll gewählt.
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Fazit

Wer wirklich große und entsprechend tiefgehende und laute Speaker benötigt, aber sehr beschränktes Budget zur Verfügung hat, sollte sich die Swissonic A308 ansehen. Es gibt wohl kaum andere aktive Studiomonitore in dieser Preisklasse mit Achter-Basstreiber, Filtern und Profi-Look. Wer so wenig Geld für so große Speaker ausgibt, muss bei einigen Dingen zurückstecken, bei der A308 ist das zum Beispiel das im Nahbereich wahrnehmbare Rauschen. Wer bei den genannten Anforderungen Abstriche machen kann, könnte auch kleinere Speaker für den gleichen Preis in Erwägung ziehen. Das soll die A308 nicht diskreditieren, aber physikalische oder ökonomische Wunder können Swissonic natürlich nicht erzielen. Tipp: Die etwas kleineren Swissonic A306 performen besser!

Stereopärchen für wenig Geld
  • aktive 2-Wege-Abhöre
  • Class D Verstärker – 50 Watt (LF) / 50 Watt (HF)
  • Vinyl-beschichtetes MDF-Gehäuse
  • Tief-/Mittentöner: 8 Zoll
  • Hochtöner: 1-Zoll Seidenkalotte
  • Übergangsfrequenz: 2,6 Kilohertz
  • Bassreflex-Port (frontseitige Öffnung)
  • Frequenzgang: 38 Hz – 20 kHz
  • Max. SPL @ 1 Meter: >103 dB(A)
  • unsymmetrische Eingänge: Cinch (RCA); 10 Kiloohm
  • symmetrische Eingänge: Klinke und XLR-Buchse jeweils +4 dBu; 20 Kiloohm
  • High-Frequency-Shelving-Filter: +/- 2 dB
  • Low-Frequency-Shelving-Filter: +/- 2 dB
  • Stromversorgung: 110-240V / 50/60 Hz
  • Energiesparmodus nach 15 Minuten Stille
  • 254 x 419 x 308 cm (H xT x B)
  • Gewicht: 8,69 kg
  • Hergestellt in: China
  • Preis (Stück): € 159,– (Straßenpreis am 11.5.2022)
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • sehr preiswert für einen derart großen Speaker
  • guter Tiefgang
  • hoher Pegel
  • professioneller Look
  • stimmige Filter
Contra
  • Performance im Bereich des Treiberübergangs
  • Auflösung zwar preisklassenentsprechend gut, aber kritisch für professionelles Arbeiten
  • Rauschen
Artikelbild
Swissonic A308 Test
Für 139,00€ bei
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Profilbild von manuel rodriguez

manuel rodriguez sagt:

#1 - 04.05.2023 um 06:29 Uhr

0

wonderful study monitor specially for beginers is not nocing expensive!

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