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Swissonic A305 Test

Mit den Produkten der Swissonic-Marke versorgt Thomann den Markt zur Sound-Verarbeitung am Computer und im Heimstudio im Direktvertrieb. Der Studiomonitor Swissonic A305 reiht sich mit seiner Markteinführung im Februar 2022 beeindruckend in die Liste der hochwertigen Schnäppchen aus dem Hause Thomann ein. 

Mittlerweile kann man sich beinahe ein komplettes Heimstudio einrichten, welches ausschließlich aus Produkten von Swissonic besteht. Neben Audiointerfaces, Abhör-Controllern, Videotechnik und kleineren P.A.-Systemen, kann die Burgebracher Eigenmarke auch beim Thema Studioboxen ein kleines Wörtchen mitreden. Mit dem Model A305 gelingt Swissonic der Handschlag zwischen günstigem Preis und guter Qualität. Wie es zu diesem Urteil kommt, zeigt die Box in diesem Test.

Details

Gehäuse des Swissonic A305

Bei der Swissonic A305 handelt es sich um eine aktive, einzeln erhältliche 2-Wege-Box. Das Gehäuse besteht aus Vinyl-beschichtetem MDF und hat die Maße 29,8 x 23,1 x 18,5 cm ( H x T x B). Vom Gehäusemaß her entspricht dies einer Box, die noch klein genug ist, um sie Nahbereich am Arbeitsplatz aufstellen zu können. Ihr Gewicht beträgt 4,4 Kilo, hergestellt wird sie in China.

einzelne Aktivbox, Gesamtansicht
Die Front der Swissonic A305 ist optisch ansprechend in mattem Schwarz gehalten.

Vorderseite

Die gleichmäßig matt-schwarz gestaltete Vorderseite der Swissonic A305 wirkt optisch aufgeräumt und schnörkellos. In der Mitte befindet sich ein 5,25“-Tieftöner, den man leicht in der Gehäusefront versenkt hat. Für Frequenzen oberhalb 3000 Hertz sitzt ein 0,75“-Silikon-Hochtöner darüber. Zum gezielten Hochtonbeschuss wurde der Tweeter mit einen sogenannten Waveguide umgeben. Dieses dient dazu, das Abstrahlverhalten so zu optimieren, dass man einen möglichst gleichmäßigen Klang innerhalb nicht zu allzu großer vertikaler und horizontaler Abweichung erhält. Das Waveguide ermöglicht einen gewissen Bewegungsspielraum vor den Boxen, ohne dass sich dadurch das Klangbild maßgeblich verschlechtert.

Woofer, Detail
Der Tieftöner der Swissonic A305 ist leicht nach innen versetzt installiert.
Hochtöner, Nahansicht
Richtungsweisend: Der Hochton-Tweeter sitzt im Waveguide.

Zwischen Hoch- und Tieftöner befindet sich eine Status-LED. Im Betrieb leuchtet diese LED blau. Wenn der Lautsprecher innerhalb von 15 Minuten kein Audiosignal empfängt, schaltet die Abhöre in den Standby-Betrieb. Die Status-LED leuchtet dann rot.

Die große Öffnung, die sich unten an der Vorderseite der Swissonic A305 befindet, ist der Bassreflex-Port. Dieser Port ermöglicht der Box, eine ganze Oktave tiefer klingen zu können, als dies die Gehäusegröße und der 5,25“-Woofer theoretisch tun würden. Es ist eine simple Technik, die von so gut wie allen Boxenherstellern genutzt wird. Leider bringt sie auch einen leichten Verlust der Impulstreue in den tiefen Frequenzen mit sich. Rechts oberhalb des Bassreflexes befindet sich das Markenlogo und die Modellbezeichnung der Swissonic A305.

Nahaufnahme Swissonic-Logo und Bassreflexöffnung
Der Bassreflex-Port liefert eine Oktave mehr an Bässen.

Die inneren Werte des Aktivmonitors

Bei der Abhöre A305 werden Class-D-Verstärker eingesetzt. Zwei Verstärkerwege tun ihren Dienst und befeuern den Tieftöner mit 50 Watt und den Hochtöner mit 30 Watt Leistung. Den größten Trumpf spielen Digitalverstärker durch den Einsatz moderner DSP-Technologie aus, mit deren Hilfe nicht nur EQ sondern auch Dynamikeffekte genutzt werden können. Durch den Einsatz von FIR-Filter lassen sich beim Boxen-Design von vornherein Defizite der physikalischen Gegebenheiten digital ausbügeln. Wie gut dies bei der Swissonic A305 gelungen ist, wird der Praxistest zeigen.

Als Frequenzbereich werden seitens des Herstellers 55 bis 20000 Hertz angegeben. Ohne eine Abweichung in Dezibel anzugeben, ist solch eine Angabe aber nicht aussagekräftiger als eine Schätzung. Die Übergangsfrequenz, mit der die Signale für Tief- und Hochtöner getrennt werden, liegt bei 3000 Hertz. 

Mood-Aufnahme Studiolautsprecher
Swissonic – Die Thomann-Eigenmarke steht für gute Qualität zum günstigen Preis.

Rückseite und Anschluss-Möglichkeiten

Die Rückseite der A305 ist wie üblich mit den Anschlüssen und diversen Einstellmöglichkeiten versehen. Mit dem Volume-Regler lässt sich die Eingangsempfindlichkeit justieren. Er dient hauptsächlich dazu, Unterschiede in den Lautstärken beim Stereo- beziehungsweise Mehrkanaleinsatz auszugleichen. Das relativhohe Eigenrauschen der Box lässt sich damit nicht beeinflussen.

Als Eingänge für analoge Audiosignale bietet die Swissonic A305 drei separate Buchsen. An symmetrischen Eingängen stehen eine XLR- und eine Klinkenbuchse zur Verfügung. Die Verwendung der Klinkenbuchse schaltet den XLR-Eingang aus. Man kann also nicht beide Eingänge gleichzeitig abhören. Als unsymmetrischer Eingang ist eine Cinchbuchse vorhanden, mit der sich die Box an Geräte mit Consumer-Geräten typischen -10 dB(v) betreiben lässt.

Links neben dem XLR-Eingang befindet sich ein Achtfach-Dipschalter – auch liebevoll „Mäuseklavier“ genannt. Was mit diesen Schalter programmiert werden kann, wird in zahlreichen Skizierzungen veranschaulicht. Im Wesentlichen lassen sich hier unterschiedliche Filter einschalten, um eventuellen akustischen Unebenheiten, die bei verschiedenen Aufstellorten der Abhöre auftreten können, per DSP an den Kragen gehen und dadurch ausmerzen zu können.

Außerdem findet man hier ein Low- und High-Shelving-Filter, mit deren Hilfe man Bässe und Höhen der Boxen um jeweils +/- 2 Dezibel nachregeln kann. Dipschalter Nummer 8 wird dazu benutzt, um die Eingangsempfindlichkeit zwischen +4 dBu und -10 dB V umzuschalten, was lediglich beim Betrieb des Cinch-Einganges relevant und nötig ist. Werksseitig ist die Box auf +4 dB eingestellt.

Backpanel Aktivmonitor
Anschlüsse und Einstellmöglichkeiten im Überfluss.

Ganz unten auf der Rückseite sitzen der Powerschalter und der zugehörige Netzanschluss inklusive Feinsicherung. Die Box erlaubt den Betrieb an den beiden weltweit gängigsten Stromnetzen mit einer Range von 100-240 Volt bei 50 oder 60 Hertz, ohne dass man dafür manuell irgendeinen Schalter umlegen muss.

Lieferumfang

Zum Lieferumfang gehören ein Stromkabel, vier kleine, selbstklebende Gummipads zur akustischen Entkopplung und ein aufs Minimum reduziertes Handbuch.

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Praxis

Allgemeines zur Swissonic A305 im Test

Der spannendste Teil eines Boxentests ist selbstredend der Feldversuch. Ich stelle die Swissonic A305 auf meine Stative und verwende ein großes Akustikpad aus eigenem Besitz zur Entkopplung, welches nicht im Lieferumfang enthalten ist. In einem gleichseitigen 2-Meter-Dreieck angeordnet und mit symmetrischer Anbindung an meinen Abhör-Controller angeschlossen, stehen die beiden aktiven 2-Wege-Boxen als Stereopaar bereit für die kommenden Schalldrücke. Das Grundrauschen der Box ist deutlich hörbar und könnte beim Abstand von 2 Meter manch empfindliches Gehör auf Dauer etwas irritieren. Sollte man die A305 ins unmittelbare Nahfeld direkt vor sich auf den Schreibtisch stellen, so dürfte das Grundrauschen der Abhöre als störend empfunden werden. Zumindest bei leisem Abhören oder wenn gerade kein Signal anliegt. Ein Drehen am rückseitigen Volumenregler schafft hier keine Abhilfe, da man damit lediglich die Eingangsempfindlichkeit beeinflusst.

Pärchen Budget-Aktivspeaker
Als Stereopaar liefern die A305 einen angenehm neutralen Sound.

Klang der Aktivmonitore A305

Mein erster Eindruck beim Hören einiger meiner Lieblingssongs lässt mich nicht schlecht staunen. Spaß machende Bässe, die ich in dieser Form aus Boxen mit 5,25“-Woofern nicht erwartet hätte. Das halbe Pfund extra haben wir sicherlich dem Bassreflexport zu verdanken, aber höchstwahrscheinlich auch dem Einsatz von FIR-Filtering, welches große Einflussmöglichkeiten auf den Frequenzgang eines Lautsprechers zulässt. Klar ist aber auch, dass man von 5,25-Zoll-Tieftönern keine Schläge in die Magengegend erwarten darf. Frequenzen unterhalb von 60 Hertz, wie beispielsweise der Extra-Kickdruck einer Bassdrum oder eines Bass-Instruments, sind hier erwartungsgemäß kaum mehr zu hören und schon gar nicht zu spüren. Seitens des Bassreflex-Ports kann ich keine störenden Luftverwirbelungen spüren.

2-Wege und Bassport
Axialer Blick auf die Zweiwege-Box

Im unteren Frequenzbereich von Gesang und Stimmen, also rund um 200 Hertz empfinde ich die Boxen als etwas zu zurückhaltend. Und auch etwas oberhalb der Übergangsfrequenz der beiden Wege, rund um 4 Kilohertz, spielt die Swissonic A305 etwas zu zaghaft. Die beiden kleinen Dellen sind für mein Empfinden nicht in besonderem Maße auffällig und würden mich zunächst auch nicht stören. Sie führen aber dazu, dass Gesang und Sprache im Mix etwas leiser klingen und somit in den Hintergrund gelangen. Wer großen Wert auf Sprachverständlichkeit bei Produktionen und Mischungen legt, der dürfte mit diesen Abhören eine gute Kontrollinstanz haben. Versteht man auf diesen Boxen die Stimmen, so sind sie auf den meisten anderen Wiedergabesystem garantiert nicht zu leise. Optimisten würden sagen, es sei kein Bug, sondern ein Feature. Im Frequenzbereich zwischen 200 und 3000 Hertz klingen die A305 für mich eher neutral und ausgewogen. 

Abgesehen von der leichten Schwäche bei den oben genannten Frequenzbereichen klingen die Boxen für meine Ohren unglaublich homogen. Ich kann keine störenden Resonanzen ausmachen, die bei mancher Konkurrenzbox bereits bei den ersten Klängen ins Gehör drängen. Bei meinen multiplen Boxentests kamen mir bisher nicht viele Abhöre auf den Test-Tisch, die nicht sofort mindestens eine störende Mittenresonanz aufwiesen. Das Design der Swissonic A305 und ihr zugehöriges FIR-Filter wurden für mein Empfinden sehr gut aufeinander abgestimmt.

einzelne Billig-Aktivbox
Gut für’s Geld: Swissonic A305

In Sachen Lautstärke liefern die Boxen genug Druck für die Beschallung eines kleinen bis mittelgroßen Raumes. Fährt man die Lautstärke des Eingangssignals bis an die Grenzen, so setzt ein deutlich hörbares Limiting ein. Ungebübte Ohren sollten hier aufpassen und lieber nicht zu nah an diese Grenze pegeln, denn bei dieser Lautstärken-Limitierung erklingt das Audiosignal mit hörbar eingeschränkter Dynamik.

Das Stereobild der Swissonic

In Sachen Impulstreue und Stereo-Auflösung braucht sich die mittelgroße Abhöre der Marke Swissonic in der Preisklasse nicht zu verstecken. Das Klangergebnis der beiden Wege besticht mit einem sauberen, durchsichtigen Stereobild. Die Ortbarkeit von Instrumenten empfinde ich in der gesamten Stereobreite als gut. Das Abstrahlverhalten verzeiht durch die Mithilfe des Waveguides ein gewisses horizontales Abweichen vom Sweetspot, so dass ich mich vor den Boxen auch ein wenig bewegen kann, ohne dass sich der Klang maßgeblich verändert.

A305: Feinjustierung und Raumanpassung

Die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Klanganpassung des Frequenzganges an die Raumakustik beziehungsweise den Aufstellort runden meinen positiven Gesamteindruck zur Swissonic A305 ab. Zur Kompensation des Druckstaus von Frequenzen an Grenzflächen stehen unterschiedliche Filterkombinationen zur Verfügung. Abhängig vom eigenen Aufstellungsort wählt man die entsprechend passende DIP-Schalter-Kombination an Hand der kleinen Grafiken auf der Boxenrückseite aus. Man muss sich hierbei nicht um Frequenzangaben kümmern, sondern kann sich an griffigen, englischen Umschreibungen wie „Away from Walls“, „Close to a Wall“ etc. orientieren.

Vorder- und Rückseite der Studio-Lautsprecher
Dank der Filter lassen sich die A305 auf viele Aufstellorte eintellen.

Low-Freq-Trim und High-Freq-Trim sind zwei Shelving-EQs, mit denen man Anpassungen nach persönlichen Vorlieben um jeweils +/- 2 dB vornehmen kann. Ich persönlich würde in meinem Raum einen Low-Freq-Trim von -2 dB verwenden, da mir die Boxen für meinen Geschmack ein klein wenig zu bassig klingen.

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Fazit Swissonic A305 Test

Die Swissonic A305 ist in Ihrer Preisklasse von knapp 100 Euro herausragend gut. Sie liefert trotz ihres verhältnismäßig kleinen Tieftöners ein ordentliches Pfund Bässe und besitzt keine negativ auffallenden Frequenzbuckel. Im tiefen Mittenbereich sowie rund um 4 kHz ist sie ein wenig unterbetont, was zu einer etwas zu leisen Wiedergabe von Stimmen oder stimmbereichsähnlichen Instrumenten wie Violinen oder Bratschen führt. Aber insgesamt finde ich es schon erstaunlich, was da für relativ wenig Geld aus den Membranen erklingt. Für die Verwendung in unmittelbarer Nähe zur Sitzposition würde ich die A305 auf Grund relativ lautem Eigenrauschen allerdings nicht unbedingt empfehlen. Wer aber eine günstige, nicht allzu große Box sucht, die auch dazu noch unterm Strich angenehm neutral klingt, sollte sich die Abhöre etwas genauer ansehen beziehungsweise anhören.

Pärchen Studioboxen für wenig Geld
  • Aktive 2-Wege-Abhöre
  • Class D Verstärker – 50 Watt (LF) / 30 Watt (HF)
  • Vinyl-beschichtetes MDF-Gehäuse
  • Tief-/Mittentöner: 5,25-Zoll
  • Hochtöner: 0,75-Zoll Seiden-Kalotte
  • Übergangsfrequenz: 3 Kilohertz
  • Bassreflex-Port (frontseitige Öffnung)
  • Frequenzgang: 55 Hz – 20 kHz
  • Max. SPL @ 1 Meter: >96 dB(A)
  • unsymmetrische Eingänge: Cinch (RCA); 10 Kilo-Ohm
  • symmetrische Eingänge: Klinke und XLR-Buchse jeweils +4 dBu; 20 Kilo-Ohm
  • High-Frequency-Shelving-Filter: +/- 2 dB
  • Low-Frequency-Shelving-Filter: +/- 2 dB
  • Stromversorgung: 110-240V / 50/60 Hz
  • Energiesparmodus nach 15 Minuten Stille
  • 29,8 x 23,1 x 18,5 cm (H xT x B)
  • Gewicht: 4,4 kg
  • Hergestellt in: China
  • Preis: € 109,– (Straßenpreis am 23.03.2022)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • vielfältige Klanganpassungen
  • keine störenden Frequenzbuckel
  • beeindruckende Basswiedergabe
Contra
  • relativ lautes Grundrauschen
  • zwei Frequenztäler, die zu leiser Wiedergabe von Stimmen führen
Artikelbild
Swissonic A305 Test
Für 109,00€ bei
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Swissonic_A305 11 Bild

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