SPL PQ Test

Praxis

Du feiner Pinsel!

XLR in den SPL PQ eingesteckt und losgeschraubt! Wie bei jedem Test gehe ich zunächst gern in die Extreme um mir einen groben Eindruck abzuholen. Dabei fällt mir hier auf: Extreme gibt es nicht so richtig. Das überrascht nicht, das der massive Kasten explizit als Mastering-EQ beschrieben wird und die maximalen +/- 20 dB auch nicht in allen Settings erreicht werden. Wer also den ganz fetten Pinsel sucht, sollte weitersuchen! Das soll aber nicht heißen, dass der PQ nicht zugreifen kann, im Gegenteil – aber seht und hört lieber selbst!

Constant vs. Proportional

Auch zwischen den beiden Band-Modi höre ich keinen nennenswerten Unterschied, wenn man von der Charakteristika unterschiedlicher Bandweiten einmal absieht. Klar, dass der Q-Faktor ein anderer ist, hört man. Aber hier von unterschiedlichen Flavours zu sprechen, das wäre übertrieben.
Nichtsdestotrotz, die versprochenen Verwendungszwecke bleiben: Mit dem tendenziell engeren und spitzen Constant-Q macht man sich am besten an Probleme ran und senkt diese entsprechend ab. Der Proportional-Q hingegen macht die breiteren Striche möglich, hier darf man gerne boosten!
Was natürlich ebenfalls sehr schön am SPL PQ ist, sind die sich stark überlappenden Frequenzbereiche, sodass auch Push/Pull-Effekte möglich sind. Außerdem muss man so auch nicht allzu konzeptionell vorgehen, da man auch noch mit dem nächsten Band Störfrequenzen durchaus beseitigen kann, wenn man zunächst die breiten Striche ziehen will.
Was im folgenden Video ebenfalls gut zu hören ist: Selbst bei drastischeren Einstellungen „klingelt“ der PQ nicht, die einzige Gefahr in seiner Nutzung besteht eigentlich nur darin, dass wegen des massiven Headrooms des PQ nachfolgende Geräte brutal überfahren werden. Ein globales Gain gibt es eben nicht. 

Kein Low/High-Cut, kein Shelf

Platz wäre im dicht bepackten PQ wirklich nicht mehr gewesen, dies ist mir schon klar. Trotzdem vermisse ich eine Cut-Schaltung, was mir aber nur im “Standalone-Betrieb” bzw. als Buss-EQ auffällt. Die meisten Mastering-Leute werden eine Insertier-Matrix ihr eigen nennen – und die haben meist eigene Filter an Board. Zur Not muss eben Software ran, was mit Hinblick auf Entlastung der D/As auch gar nicht mal dumm ist.
Was die fehlenden Shelvings betrifft: Die kann man mit besonders fetten Q-Settings im Proportional Mode durchaus „faken“ – viel Hub bleibt dann allerdings mit ca. 3 dB nicht mehr wirklich übrig. 

Weitere Audiobeispiele

Im folgenden noch ein paar weitere Audiobeispiele, bei denen ich den PQ benutzt habe. Ich habe bewusst etwas drastischere Einstellungen auf Einzelsignalen genutzt, um die Effektivität des SPL EQs zu zeigen. Außerdem wären besonders subtilen Einstellungen, wie sie im Mastering eben genutzt werden, durch die Web-Komprimierung noch eher verloren gegangen. 

Audio Samples
0:00
Song Song + PQ Nylon Nylon + PQ Bass Bass + PQ Vox Vox + PQ Riff Riff + PQ
Proportional und Constant Q in einem Gerät: Der SPL PQ.
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Profilbild von Rubbl

Rubbl sagt:

#1 - 13.11.2016 um 15:34 Uhr

0

"Alle Bänder sind als Kuhschwanz ausgelegt. Shelvings oder gar Low-/High-Cuts gibt es hingegen leider nicht." Das ist ein Widerspruch. Es müsste Glocke heißen, nicht Kuhschwanz.

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #1.1 - 13.11.2016 um 15:54 Uhr

    0

    Hallo Rubbl,danke für Dein aufmerksames Auge. Stimmt natürlich, alle Bänder des PQ besitzen Bell- (Glocken-), nicht Shelving- (Kuhschwanz-)Charakteristik. Ich habe es im Text direkt korrigiert.Beste Grüße,
    Nick Mavridis (Redaktion Recording)

    +1
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