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Sonor Player Special Edition – SSE 13 Player 4pc Test

In diesem bonedo-Test geht es um die Sonor Special Edition Serie, genauer gesagt um das Player SE Kit, das sich wie seine Kollegen „Martini“, „Safari“ und „Bop“ durch einen schmalen Preis und kompakte Kesselgrößen auszeichnet. Unser Testkandidat ist mit einer 20“x12“ Bass Drum definitiv das wuchtigste Modell der vier neuen Sonörchen, die sich an Trommler richten, die gern ein platzsparendes, preisgünstiges Setup spielen, ohne gleich das heiß geliebte Standtom zur Bass Drum umfunktionieren zu müssen. Da Sonor die komplette Serie in Sparkle Finishes hüllt, kann unser Testkandidat „Player“ schon rein optisch im wahrsten Sinne des Wortes „glänzen“. Ob das auch auf den Klang der vier Pappelholzkessel zutrifft, erfahrt ihr im folgenden Test.

Sonor_Player_Set


Die Idee, kleine Sets mit anständigem Sound zu bauen, ist natürlich ein alter Hut. Seit Jahr und Tag führt die Firma Sonor ihr berühmtes Jungle Set im Programm, und dieser kompakte Dreiteiler ist bis heute nicht nur bei Freunden jazziger Musiken und akustisch umgesetzter Elektroklänge gefragt. Er kommt oft auch dann zum Einsatz, wenn es im Auto oder auf der Bühne chronisch an Platz mangelt. Allerdings rangiert der Dschungelkönig im Vergleich zu den neuen Sonor Special Edition Sets aufgrund seiner aufwändigeren Hardware-Features und hochwertigen Maple-Kessel in einer höheren Liga. Man darf also gespannt sein, was uns das wesentlich günstigere Player Set zu bieten hat. Auf geht’s!

Details

Pappelholz im Sparkle-Gewand

In zwei Kartons verstaut kommt das Sonor Player Special Edition Drumset mit einer 20“x12“ Bass Drum, einem 10“x8“ Hängetom, einem 14“x12“ Standtom sowie einer 14“x5“ Snare ins Haus. Einmal ausgepackt, glitzert und funkelt das kompakte Quartett in Black Galaxy Sparkle, welches im Falle der Player Konfiguration wohlgemerkt die einzige Finish-Option darstellt. Die Kessel setzen sich aus neun kreuzverleimten Lagen Pappelholz zusammen, die es insgesamt auf eine Wandstärke von 7,2 Millimetern bringen. Unter den dreifach geflanschten Stahlspannreifen sitzen ab Werk Remo UX Felle, welche die günstigen Ableger der bekannten Remo USA Ambassador Felle darstellen. Darunter finden wir mit 45 Grad nach innen abfallende Gratungen, die stellenweise etwas rau sind, was auf eine nicht unbedingt gründliche Bearbeitung mit der Schleifmaschine zurückzuführen ist. Auch einige Bohrungen in den Kesseln fallen augenscheinlich etwas gröber aus. Dass wir es hier mit einem Instrument der unteren Preisklasse zu tun haben, wird weiterhin durch die Spannböckchen unterstrichen, die vollflächig und ohne Gummipuffer an den Kesseln montiert sind. Im Inneren dieser silbrigen Klöppel verbirgt sich jedoch Sonors TuneSafe System. Hierbei kommt ein feiner als gewöhnlich gestaltetes Gewinde zum Einsatz, durch das die Stimmschrauben auch bei härterer Bearbeitung der Trommeln brav in Position bleiben.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Player Set gibt es lediglich im Black Galaxy Sparkle Finish zu kaufen.

Die flache Bass Drum trägt die massive Becken-Tom-Halterung

Die 20“x12“ große Bass Drum des Player Sets eignet sich durch ihre geringe Kesseltiefe sicherlich auch für den Transport in kleiner geratenen Gefährten. Gleichermaßen steht auch die mitgelieferte Becken-Tom-Halterung ganz im Zeichen der Platzeinsparung. Das lange verchromte Gestänge bringt ein erstaunliches Gewicht auf die Waage, das jedoch notwendig ist, um dem Tom und einem Becken sicheren Halt bieten zu können. Wie alle Spannböckchen des Sets kommen auch die Spannreifenklauen der Bass Drum ohne jeglichen Kontaktpuffer daher. Diese Fußpauke wird übrigens mit vorgedämpften Fellen geliefert, welche in den beiden Kunststoffspannreifen mit farblich passenden Folien-Inlays ihren Ankerpunkt finden.

Fotostrecke: 5 Bilder Die 12 Zoll tiefe Bass Drum wird mittels schlanker Füße am Platz gehalten.

Der Snare kommt im einfachen Gewand daher

Gegenüber der Bass Drum und den beiden Toms ist die Snare Drum mit Doppelspannböckchen ausgestattet, die über herkömmliche Gewinde für die Stimmschrauben verfügen. Ob die Snare auch ohne TuneSafe System bei harten Schlägen stimmstabil bleibt, werden wir im Praxisteil prüfen. Die Unterseite der Trommel ziert ein Spiralteppich, der ab Werk leider etwas schief in der Snare-Abhebung hängt. Dabei handelt es sich nicht etwa um ein Modell aus dem noblen Teppichsortiment Sonors, sondern um einen 16-spiraligen NoName-Kandidaten. Auch die Abhebung ist, entsprechend der Preisklasse, sehr einfach konstruiert. Die Teppichspannung lässt sich mit einem Rädchen aus Plastik einseitig justieren.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Doppelspannböckchen der Snare kommen ohne TuneSafe System ins Haus.
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Praxis

Nachdem ich das Drumset gänzlich von jeglicher Verpackung befreit habe, bin ich zunächst damit beschäftigt, die Bass Drum mit den beiden mitgelieferten Fellen zu bestücken. Die größte Trommel des Vierergespanns liegt nämlich zugunsten der Platzersparnis mit abmontierten Fellen im Lieferkarton. Der erste Kontakt mit dem TuneSafe System der Spannböckchen macht dabei deutlich, dass es etwas mehr Zeit braucht, die Stimmschrauben in die Gewinde zu drehen. Aber was tut man nicht alles für mehr Stimmstabilität?! Neugierig auf die ersten Klänge bringe ich das Set in Startposition. Dabei fällt auf, dass die mitgelieferte Becken-Tom-Halterung es auch mit einem großen, schweren Becken aufnehmen kann. Die Fixierschraube der Bassdrum-Rosette macht allerdings einen wenig zuverlässigen Eindruck. Man muss sie sehr fest anziehen, um sicherzustellen, dass sie das schwere  Becken-Tom-Gestänge in Position hält. Zum Glück ist da noch die Memory Clamp an der Halterung, die jegliches Verrutschen verhindert. So, jetzt nur noch den schief angebrachten Snareteppich richten und los geht’s…

Fertig aufgebaut ist die kleine Schießbude bereit für den Praxisteil.
Fertig aufgebaut ist die kleine Schießbude bereit für den Praxisteil.

Der erste Eindruck ist positiv, mit Ausnahme des Standtoms

Die ersten Klänge der Player Trommeln können im Hinblick auf ihren niedrigen Preis überzeugen. Dabei sticht vor allem die Bass Drum heraus, die durch ihre vorgedämpften Felle mit einem klaren Sustain und viel Bassvolumen zu ersten Grooves einlädt. Ihr Backbeat-Kompagnon, die Snare Drum, stellt dabei ebenfalls ihr Talent unter Beweis. Durch ein ausgewogenes Obertonverhalten und eine gesunde Teppichansprache macht sie für ihren schmalen Preis erstaunlich viel her. Trotz des fehlenden TuneSafe Systems bleibt sie dabei auch nach härteren Schlägen sicher „in tune“. Der Hebel der Snare-Abhebung verhält sich allerdings etwas träge, was zur Folge hat, dass man ihn bewusst bis zum Anschlag nach unten drücken muss, sofern man den Teppich gänzlich vom Resonanzfell entfernen möchte. Das 10“ Hängetom klingt erstaunlich klar und weniger nach Plastik, als ich es von anderen günstigen Toms mit entsprechender Befellung kenne. Andererseits muss man dem 14“ Standtom umso mehr Zeit widmen, um einen annehmbaren Klang zu erreichen, da das einschichtige Remo UX Schlagfell nicht konstant in Stimmung bleibt. Trotz wiederholten Nachstimmens dauert es nur wenige Minuten, bis das Standtom wieder zu „heulen“ beginnt. Es sei aber an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass neue Felle für gewöhnlich eingespielt werden müssen. Ob sich das Problem also im Verlauf dieses Tests von allein löst, erfahrt ihr im folgenden Abschnitt. Hier gibt’s erstmal die ersten Grooves mit dem Player Set auf die Ohren:

Audio Samples
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70s Rock-Groove Latin-Groove Besen-Groove

Und das Stimmexperiment beginnt…
Nun verpasse ich der Bass Drum ein einschichtiges Remo Renaissance Resonanzfell mit einem etwa sechs Zoll großen, abseits der Mitte positionierten Loch und bringe sie auf ein tieferes Tuning. Die Trommel macht den tonalen Fall nach unten wohlwollend mit und klingt mit Hilfe einer kleinen Portion an Dämpfung sehr konkret und punchy, ohne dabei viel Bassvolumen zu verlieren. Das Standtom klingt trotz großer Bemühungen am Stimmschlüssel in allen Tonlagen weiterhin sehr wackelig. Ein etwas höheres Tuning steht wiederum der Snare gut zu Gesicht. Wie das Set insgesamt in tiefer und hoher Stimmung klingt, hört ihr hier:

Tiefe Stimmung

Audio Samples
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Einzelsounds Snare Solo Pop Groove Marchin’ Streetband Style Sextolen Workout

Hohe Stimmung

Audio Samples
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Einzelsounds Funky Jam Big 16th Froove Solo mit Toms

Neue Felle für die Pappel

Abschließend teste ich, wie sich Snare und Standtom mit einem anderen Schlagfell verhalten. Die Schnarre bekommt ein Remo CS verpasst, und auf die Schlagseite des Standtoms ziehe ich ein Aquarian Super 2 Coated auf, das vergleichbar mit einem Remo Emperor Fell ist. Eine höhere tonale Bandbreite sowie ein deutlich vollerer und konkreterer Klang sind in beiden Fällen das Resultat des Fellwechsels. Hier scheint also noch deutlich Luft nach oben zu sein! Dank des doppelschichtigen Schlagfells hat sich nun auch der wackelige Ton des Standtoms verdünnisiert und ist einem konstanteren Ausklang gewichen. Hier kommen die entsprechenden Sound-Beispiele verschiedener Tunings mit den neuen Fellen:

Audio Samples
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Toms & Snare Groove Rolling Snare Groove Low Dead Groove Ping Pong Groove Snare Solo
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Fazit

Das Sonor Player Set ist das üppigste Modell der Sonor Special Edition Serie und bringt für seinen schmalen Preis eine erstaunlich voluminös klingende 20“x12“ Bass Drum mit. Auch die Snare knallt, besonders im höheren Tuning, ganz ordentlich. Allerdings musste im Falle unseres Testsets zunächst der schief montierte Snareteppich zurecht gerückt werden. Dass sich die Investition in hochwertige Felle für die vier Pappelholzkessel lohnt, zeigt sich im Test besonders am Beispiel des 14“x12“ Standtoms, das mit den mitgelieferten Remo UX Fellen klanglich nicht überzeugen kann. Ein praktisches Feature ist die Becken-Tom-Halterung, die im Sinne der Platzersparnis in die Bassdrum-Rosette montiert wird und mit Hilfe der beigefügten Memory Clamp das massive Gestänge sicher hält. Die Spannböckchen der Trommeln – mit Ausnahme der Snare – sind mit dem Sonor TuneSafe System ausgestattet, das etwas mehr Geduld beim Fellwechsel erfordert, jedoch zu mehr Stimmstabilität führt. Dem niedrigen Preis des Sets geschuldet, wurde gänzlich auf Polsterungen zwischen Hardware-Teilen und Kesseln verzichtet, und auch bezüglich der Verarbeitung in einigen Details wie Bohrungen und Kesselgratungen müssen Abstriche gemacht werden. Sonor bietet das Player Set lediglich im Black Galaxy Sparkle Finish an. Wer sich von seiner neuen Schießbude also ein paar optische Optionen und Hardware-Features mehr erhofft, sollte ein wenig tiefer ins Portemonnaie greifen. All diejenigen, die sich für das Player Set entscheiden, dürfen sich über ein kompaktes Schlagzeug freuen, das vor allem als kleines Gig- oder Schüler-Set einen anständigen Job macht.

Tipp: viele weitere kleine Sets findet ihr auf unserer Übersichtsseite: http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/kompakte-drum-kits.html

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kompakte Trommelgrößen
  • erschwinglicher Preis
  • voller Bassdrum-Klang
  • ausgewogenes Obertonverhalten der Snare
  • praktische Tom-Becken-Halterung mit Memory Clamp
  • TuneSafe Spannböckchen an Bass Drum und Toms
Contra
  • unsauberer Klang des Standtoms mit Werksfellen
  • grobe Kesselbohrungen und nicht ausreichender Feinschliff der Gratungen
  • nur ein Finish zur Auswahl
Artikelbild
Sonor Player Special Edition – SSE 13 Player 4pc Test
Für 599,00€ bei
Kompakt und relativ günstig zu haben - das Sonor Player Special Edition Set.
Kompakt und relativ günstig zu haben – das Sonor Player Special Edition Set.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sonor
  • Serie: Player Special Edition
  • Kessel-Material: Pappel, 9 ply, 7,2 mm
  • Finish: Black Galaxy Sparkle
  • Kesselgrößen: 20“x12“ BD, 10“x8“ TT, 14“x12“ FT, 14“x5“ SN
  • Hardware: Becken-Tom Halter, drei Floortom Beine
  • Besonderheit: Tunesafe Spannböckchen bei Tom Toms und Bass Drum
  • Herstellungsland: China
  • Preis: (UVP) EUR 499,00
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Kompakt und relativ günstig zu haben - das Sonor Player Special Edition Set.

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Kommentieren
Profilbild von K 2

K 2 sagt:

#1 - 12.05.2015 um 18:17 Uhr

0

Klingt doch richtig erwachsen das Teil! Einfach aber effektiv würd ich sagen!

Profilbild von bonedo Chris

bonedo Chris sagt:

#2 - 13.05.2015 um 10:31 Uhr

0

Hi K 2, in der Tat erstaunlich. Neue Felle und die kleinen Abstriche bei der Verarbeitung muss man natürlich einkalkulieren. Dafür kostet es auch nicht die Welt. Schöne Grüße, Chris

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