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Sonarworks SoundID Reference for Speakers & Headphones with Mic Test

Praxis

Easy peasy

Sonarworks SoundID Reference ist schon verdammt einfach gemacht: Reference aufmachen – und schon meckert er das erste Mal, dass es kein Korrektur-File gibt. Dann einfach File laden, fertig. Bei der Kopfhörerkorrektur lief das dann tatsächlich auch schon alles.

Die Verbesserungen aller meiner Studiokopfhörer war bemerkenswert, außerdem hab ich sie auch alle auf Anhieb gefunden: Audio Technica ATH-M50, Sennheiser HD-650, AKG K712 Pro – ja sogar meine Superlux-Gurke HD681 war dabei. Nur keinen einzigen meiner In-Ears konnte ich finden, was technisch verständlich, aber dennoch irgendwie Schade bleibt.

Hold my Arm

Hat man vor, Lautsprecher und Räume zu entzerren, wird es aufwendiger – allerdings nicht unbedingt kompliziert. Man benötig dazu ein Audiointerface mit Mikrofonverstärker (XLR), was für die meisten hier kein Problem sein dürfte. Ansonsten: Nimm das Arturia Minifuse, machste nix verkehrt mit.

Mit rund 40 Messpunkten ist der zeitliche Aufwand überschaubar, der Arm wird beim Halten des Mikros aber schon schwer – und allzu viel rumwackeln sollte man dabei besser nicht.

SoundID Measurement Mic
Fotostrecke: 6 Bilder Das Messmikro wird ebenfalls herausgerechnet

Ob die Software am Ende alle Messungen tatsächlich berücksichtig – oder besonders hässliche Ausreißer ignoriert, man weiß es nicht. Die Ergebnisse meiner Testmessung decken sich jedoch gut mit meinen bereits anderweitig gewonnen Ergebnissen. 

Sweet sweet Spot

Schade finde ich es nach wie vor, dass es keine erweiterten Möglichkeiten gibt, das Analyseverfahren zu beeinflussen. Vielleicht möchte man den Sweet-Spot ja anders definieren? Aber geschenkt: In den meisten Standardszenarien für Home-Producer wird es so schon passen.

Nochmal: Das finale Messergebnisse aus den Einzelmessungen kann man nicht beeinflussen, nur wie es bei der darauf folgenden Korrektur verwurstet wird. Und diese neuen Möglichkeiten sind schon ein dickes Plus gegenüber dem Vorgänger, der nur äußerst wenige Möglichkeiten in petto hatte. Abgesehen von den paar vernachlässigbaren Targets sowie dem Dry-Wet-Regler ging da nicht viel.

Jetzt kann man zum einen gewisse Bereiche von der Korrektur komplett ausschließen und sich auf den mittleren Bereich verständigen. Das macht Sinn, da gerade in den oberen Mitten und Höhen eines Lautsprechers viel Charakter steckt. Zum anderen kann man mit gewissen Abweichungen im Bass durchaus leben, zumal man sich ggf. viel Headroom klaut, wenn SoundID im Bass besonders stark reingrätschen muss. 

Fotostrecke: 4 Bilder Bass nicht so hart wegbügeln, Höhen Original lassen – Korrektur via Dry/Wet auch nur 50%: So hat es für mich am besten funktioniert

Ferner kann man die Target-Curve wie mit einen EQ bearbeiten, sodass man endlich wieder Bass reindrehen kann! „Flat“ macht mir persönlich keinen Spaß. Ja, ich weiß, es gibt Engineers, die schwören auf lineares Hören – ich gehör definitiv nicht dazu. +6 dB im Sub-Bass sind für mich jedenfalls kein Problem, sondern ein Muss! Bei den Latency-Modes gibt es jetzt ebenfalls drei zu Wahl (Linear, Mixed und Zero), sodass auch ein Einsatz beim Tracking möglich wird. Linear Phase gefiel mit dabei klanglich am wenigsten, Medium wiederum am besten.

Translation: Check?!?

Interessant sind die Simulationen alternativer Abhörsituationen durchaus, mehr aber auch nicht, da sie ja nur den Übertragungsverlauf verbiegen. Kein Raum, keine Earlys, kein Crossfeed. Witzig, aber eben keine relevante Referenz. Selbst wenn, mich kriegt man mit solchen Lösungen ohnehin nicht. Ich benutz im Studio tatsächlich nur ein Paar Speaker, ab und zu Kopfhörer zur Kontrolle und nach dem Export die eingebauten Speaker von iPhone und Mac Book – das war es. Mein Kollege Julian sieht das durchaus anders und hat dazu eine tolle Übersicht für euch.

Alternative Target Curve
Fotostrecke: 2 Bilder Verschiedenste Testumgebungen stehen zur Auswahl …

Nerd-Alarm

An den EQ-Einstellungen kann man sogar „rumfummeln“ während Musik durchläuft. Das macht jedoch nicht so richtig Spaß, da es träge wird. Fairerweise macht man es nicht jeden Tag, sondern theoretisch ja nur einmal. Weiterhin ist es möglich, Korrekturen auf Cuts zu beschränken, keinen Boost auszuführen und die Korrektur-Range grob zu limitieren: max. +6dB oder max. +12 dB. Das dürfte für normale Anwender ausreichend sein.

Man kann außerdem den Dry-Wet-Regler weiterhin nutzen, um sich allmählich an “Lineares Hören” zu gewöhnen oder um ganz allgemein dezenter zu korrigieren: 50% fand ich jedenfalls ganz hilfreich. Zu starke Korrekturen hört man einfach, auch weil es keine Möglichkeiten gibt, die Anzahl der Filter zum begrenzen, die Art der Filtern zu limitieren (FIR oder IIR) oder Ranges detaillierter für Boost und Cuts getrennt zu definieren. Was ich damit sagen will: Ein Expert-Mode würde SoundID durchaus gut stehen. Auch Optionen für den Subwoofer wären hilfreich.

Ich vermisse außerdem Möglichkeiten für das ausschließliche Messen. Beispielsweise, um die Speaker vor der Korrekturmessung eventuell erst mal optimal zu positionieren. Ich weiß, es ist eine Wissenschaft für sich, könnte mit den typischen Sonarworks-Hilfestellungen aber durchaus gut funktionieren. Alternativ kann man auch REW nutzten, ist ja kostenlos. 

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