Sennheiser an Sonova verkauft!

Diese Nachricht schlägt ein: Sennheiser wird verkauft! Wie das Handelsblatt unter Berufung auf die Deutsche Presseagentur dpa meldet, kauft das Unternehmen Sonova aus der Schweiz Sennheiser. Schließlich galt Sennheiser als angeschlagen und wollte sich bis 2022 von 600 der 2800 Mitarbeiter trennen – kein Wunder, wenn man sich überlegt, wie stark die Rückgänge vor allem im Livebereich durch die Pandemie sind.

Bügel eines Consumer-Kopfhörers von Sennheiser: Um genau diese Produkte geht es.
Bügel eines Consumer-Kopfhörers von Sennheiser: Um genau diese Produkte geht es.


Bei genauerem Hinsehen sind die Dinge aber etwas anders gelagert und bestimmt kein Grund zur Beunruhigung: Nicht Sennheiser komplett wird verkauft, es geht um die Consumer-Kopfhörerabteilung des Herstellers aus Wedemark bei Hannover. Und es ist nicht einfach ein Konkurrent oder ein Wald-und-Wiesen-Investor: Sonova ist ein hoch spezialisierter Hersteller von Hörgeräten. Dass das zusammenpasst, hat vor Jahren der Mikrofonhersteller DPA bewiesen, der seinerseits den Hörgerätehersteller Muphone gekauft hat. Ziel ist es sicher auch beim Sonova-Sennheiser-Deal, die Expertise beider Hersteller zusammenzuführen. Hörgerätehersteller sind besonders im Bereich Miniaturisierung, Akkutechnik und Steuerung sehr weit vorne. Ein wichtiger Punkt ist auch die Noise-Cancelling-Technologie, bei der Sennheiser nicht gerade als führend galt. Außerdem hat Sonova viele Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen im Bereich von Spracherkennung, was dabei sehr gut helfen kann. Es ist also spannend, wie unter der Marke Sennheiser (die sinnvollerweise beibehalten werden wird) neue Kopfhörer für den Markt entstehen. Wartet bald auf uns der ultimative Mobilkopfhörer, der “Sennheiser Pendlerglück”? 
Es handelt sich beim Verkauf wohl ausschließlich um die Consumer-Sparte, nicht um professionelle Kopfhörer. Es geht damit also um Produkte wie die Momentum Wireless und HD 300, nicht um die professionellen Systeme oder gar die Mikrofone, die wohl weiterhin in der Hand des bestehenden und weiter existierenden Familienunternehmens Sennheiser sind. Wenn die Regulierungsbehörden keine Einwände haben, wird das Geschäft noch im laufenden Jahr 2021 vollzogen. Der Kaufpreis habe 200 Millionen Euro betragen. Für Brancheninsider ist der Deal keineswegs überraschend, denn Sennheiser hat Anfang des Jahres öffentlich gemacht, dass es einen Investor für seine Consumer-Sparte gut gebrauchen könnte. Sennheiser (Umsatz: 250 Millionen Euro) fertigt unseres Wissens nach in Deutschland, Irland un Rumänien. Die genannte Sparte hat etwa 600 Mitarbeiter. Sonova sitzt in Stäfa in der Nähe von Zürich. Sonova beteuert, “Mannschaft und Standort” beibehalten zu wollen. 
(Quelle: Handelsblatt und dpa)

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