Benutzerfreundliches, praxisnahes Handling
Die sE Electronics sE 6160 können in die mitgelieferten Mikrofonklemmen sowohl eingeschoben als auch eingeclipst werden. Das vereinfacht ihr Handling in der Praxis. Die Mikrofone werden von ihnen sicher gehalten. Der Einschub verursacht keinerlei Kratzer oder andere Spuren auf der Außenseite der Mikrofone. Der Anschluss per XLR-Kabel ist selbstredend unkompliziert.

Die Position der Schalter und die Länge des Windschutzes sind optimal aufeinander angestimmt. Werden die Windschutze aufgezogen und die Mikrofone in ihre Klemmen geschoben, sind die Schalter sehr gut erreichbar. Der starke Kontrast von Beschriftung und Untergrundfarbe ermöglichen das zielgenaue Einstellen von Low-Cut-Filter und Pad auch in der Abenddämmerung oder in schlecht beleuchteten Umgebungen. Dadurch, dass die Schalter vertieft angebracht sind, können sie nicht versehentlich verstellt werden. Das Einrasten der Schalter in die jeweilige Auswahlstellung ist gering genug als dass die Auswahl leichtgängig ist. Das haptische Feedback für die Mittelstellung dürfte für meinen Geschmack aber deutlicher sein.

Eine weitere Kleinigkeit: Die mattschwarze Oberfläche der Shotgun-Mikrofone zeigt sich erfreulicherweise resistent gegen Fingerabdrücke. Dank des geringen Gewichts der Mikrofone lassen sie sich problemlos auch an fragileren Overhead-Stativen nutzen. Wer die sE 6160 on Location mit einem Boom-Arm nutzen möchte, wird ihr geringes Gewicht ebenfalls lieben.

Worauf ist beim Kauf einer Tonangel zu achten? Wodurch unterscheiden sich die verschiedenen Angeln? Welche sind zu empfehlen?
Präzise, klar und unverfälscht
Um das Matched Pair der sE Electronics sE 6160 in der Praxis klanglich zu testen, habe ich mich für ein Setup im gedämpften Regieraum entschieden. Zum einen handelt es sich um die Aufnahme einer Akustikgitarre mit dafür klassischer Mikrofonpositionierung – ein Mikrofon zielt aus einiger Entfernung auf das Schalloch, ein weiteres auf den Gitarrenhals. Die Aufnahmen veranschaulichen, wie crisp die Mikrofone klingen. Die Transienten des Anschlags werden prägnant umgesetzt, die Obertöne der Gitarrensaiten kommen gut zur Geltung. Beim Ausklingen der Gitarre wird deutlich, wie rauscharm die Mikrofone sind.

Grundlagen und wichtige Tipps, die euch zu besserem Sound bei Video- und Filmton verhelfen!
Wie kristallklar und detailreich der Klang der sE Electronics sE 6160 ist, das zeigen auch die Sprachaufnahmen. Die Wiedergabe ist dynamisch präzise und sehr transparent. Ihre Signalwiedergabe ist über den größten Teil des Frequenzbereichs linear. Die Höhenanhebung, die die Mikrofone um 10 bis 12 kHz herum einbringen, verleiht dem ausgegebenen Audiosignal zusätzliche Brillanz.
Rauschanteile spielen auch hier zu keiner Zeit eine Rolle. Das kann auch den Mix aufgezeichneter Signale vereinfachen, weil aufgrund des Dynamikumfangs des Audiomaterials dann auch beispielsweise Noisegates passgenauer arbeiten können. Wahrnehmbare Verzerrungen sind ebenfalls nicht vorhanden. In der letzten Aufnahme hört ihr noch Sprachaufnahmen mit aktivierten 160 Hz LowCut-Filtern. Sie zeigen, dass das Filter keineswegs einen harten Cut vornimmt, sondern eher musikalisch eingreift.
Die starke Richtwirkung der Mikrofone sorgt dafür, dass sie
selbst in Umgebungen mit deutlich wahrnehmbaren seitlichen oder rückwärtigen Schallquellen
ein Nutzsignal ausgeben, das hervorragend von Umgebungsgeräuschen getrennt ist. Damit eignet sich das Matched Pair auch für ein schwieriges akustisches Umfeld. Dennoch bleiben Anteile des Umgebungsschalls so weit erhalten, dass das ausgegebene Signal lebhaft wirkt. Insgesamt bietet das sE 6160 Matched Pair deshalb einen starken Auftritt.
Alternativen zum SE Electronics sE 6160
Damit ihr die Daten und Features der sE Electronics sE 6160 auf die Schnelle gegenüber der Konkurrenz einordnen könnt, habe ich für euch die folgende Tabelle erstellt:
Merkmal | SE Electronics sE 6160 | DPA 2017 | Rode NTG-3 |
Kapsel | Echtkondensator | Kondensator, vorpolarisiert | Echtkondensator |
Frequenzbereich | 20 Hz – 20 kHz | 20 Hz – 20 kHz | 40 Hz – 20 kHz |
Empfindlichkeit | 25 mV/Pa | 25 mV/Pa | 31,6 mV/Pa |
Grenzschalldruck | 137/147/157 dB SPL | 145 dB SPL | 130 dB SPL |
Eigenrauschen | 13 dB(A) | 13 dB(A) | 13 dB(A) |
Low-Cut-Filter | 80/160 Hz schaltbar | n. vorh. | n. vorh. |
Pad | 10/20 dB schaltbar | n. vorh. | n. vorh. |
Gewicht | 110 g | 115 g | 163 g |
Abmessungen | 19,6 × 250 mm | 19 mm × 184 mm | 19 × 255 mm |
Straßenpreis | 549 Euro (Einzelpreis) | 938 Euro | 620 Euro |

Richtrohr-Mikrofone werden nicht nur beim Film eingesetzt. Hier gibt es alle wichtigen Infos zu den Richtrohren.