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Schecter Blackjack ATX C-1

Die Schecter Blackjack ATX C-1 im bonedo Test – Schecter Guitar Research wurde 1976 von David Schecter gegründet, der in seinem Gitarren-Reparaturshop im kalifornischen Van Nuys zunächst Ersatzteile für Gitarren von Fender und Gibson fertigte. Erst 1979 erblickten die ersten echten Schecter-Gitarren das Licht der Welt, qualitativ und preislich recht hoch angesiedelte Customshop-Modelle, die sich in erster Linie an den Instrumenten von Fender orientierten. Ikonen wie Mark Knopfler, Pete Townshend und viele andere begeisterten sich für die Gitarren. Anfang der 80er Jahre kaufte eine texanische Investorengruppe die Firma und verlegte die Produktion nach Dallas. Seit 1987 liegt die Firma in den Händen des Unternehmers Hisatake Shibuya, der auch hinter der Gitarrenmarke ESP steht und Schecter zurück nach Kalifornien brachte. 1997 verlegte man die Produktion nach Fernost, das abschließende „Finetuning“ findet aber nach wie vor in den heimischen Werkstätten statt.

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Besonders unter Heavy-Gitarristen genießt Schecter einen guten Ruf, was die große Anzahl der Endorser aus diesem Genre beweist. Mit der ATX C-1 durchläuft heute eine Gitarre den bonedo-Test, die in der Ende der 90er Jahre eingeführten Diamond-Serie zu Hause ist und preislich an der 1000-Euro-Grenze liegt.

Details

Die ATX versteht sich, zumindest was ihr Äußeres anbelangt, als moderne Ausgabe der Stratocaster. Es gibt sie wahlweise in Aged Black Satin, Aged White und 3-Tone Satin Sunburst. Unsere Testgitarre ist vom Gurtpin bis zur Kopfplatte im Sunburst-Look lackiert, ein mattes Finish, das dieser E-Gitarre ein ansprechendes Erscheinungsbild verleiht.
Bei der Decke hat man sich für Ahorn entschieden, Korpus und Hals bestehen aus Mahagoni, das Griffbrett aus Ebenholz. Der in den Korpus eingeleimte Mahagoni-Hals mit seiner 25,5“ / 648 mm Mensur ist dreiteilig und auch Ahorndecke und Korpus sind, so weit man das erkennen kann, ebenfalls aus wenigstens zwei Teilen zusammengesetzt. Die Bindings an Hals und Korpus sind leicht künstlich gealtert, wobei an einigen Stellen leider etwas unsauber gearbeitet wurde. Orientierungshilfen sucht man auf dem Griffbrett vergeblich, lediglich am 12. Bund zeigt ein Blitz, von Schecter „Active Symbol“ genannt, wo die Oktave einschlägt. Bei den 24 Bünden handelt es sich um die Jumbo-Variante, und für die Stimmung sorgen Locking-Mechaniken aus eigener Produktion. Die Saiten werden durch den Korpus über eine Tone Pros „TOM“ Bridge geführt.

Fotostrecke: 6 Bilder An das klassische Stratocaster-Design angelehnt: Blackjack C-1

Die aktiven Seymour Duncan Active Blackouts AHB-1 Humbucker sollen laut Hersteller einen präzisen Attack sowie eine hohe Ausgangsleistung mitbringen und zudem sehr nebengeräuscharm sein. Über einen klassischen Dreiweg-Schalter lassen sich die Pickups aktivieren bzw. in der Mittelstellung auch zusammenschalten. Jeder bekommt seinen eigenen Volume-Regler zugewiesen, zusätzlich finden wir ein Tonpoti als Höhenblende für beide Pickups vor. Verwirrend finde ich, dass der obere Lautstärkeregler nicht dem Hals-, sondern dem Stegtonabnehmer zugeordnet ist. Auf der Rückseite der Gitarre befinden sich zwei Fächer, die Batterie und Elektronik beherbergen und durch geschraubte Abdeckungen verschlossen sind

Fotostrecke: 6 Bilder Seymour Duncan AHB-1 Humbucker
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Praxis

Mit ihrem relativ leichten Mahagonikorpus ist die Testgitarre unverstärkt natürlich nicht ganz so spritzig im Sound, wie man es von einer klassischen Strat gewohnt ist, zeigt aber ein sehr ausgewogenes Klangbild. Die Einstellung des Instrumentes ab Werk ist wirklich tadellos, wobei die Saitenlage für Rocker und Flitzefinger vielleicht noch ein Stück flacher sein könnte. Das aber keinesfalls als Negativpunkt, denn auch so fühlt sie sich sehr gut an. Auch der matt lackierte Hals selbst liegt mit seinen Jumbo-Bünden gut in der Hand. Das Instrument ist absolut stimmstabil und die hauseigenen Stimmmechaniken machen nicht nur einen guten Job, sie hinterlassen auch einen durchaus wertigen Eindruck. Das gilt auch für die beiden Lautstärkepotis und den Tonregler, die ebenso einwandfrei arbeiten. Lediglich der Pickup-Wahlschalter machte am Anfang einige Probleme und rastete in der Halsposition nicht immer sofort ein, ein Fehler, der allerdings im Laufe des Tests verschwand. Als Verstärkung kam der neue Marshall SL-5 Combo zum Einsatz – mikrofoniert mit einem Sennheiser E 606.

Muss sich in der Praxis beweisen: Schecter Blackjack.
Muss sich in der Praxis beweisen: Schecter Blackjack.

Ich starte den Test im Clean-Channel und spiele, beginnend beim Halspickup, das gleiche Akkordriff in allen drei Pickup-Positionen. Der Halstonabnehmer zeigt sich etwas flacher eingestellt als sein Bruder am Steg und tönt deswegen auch etwas leiser. Bei den Beschreibungen der Pickups wurde wahrscheinlich schon klar, dass wir hier keine Vintage-Sounds erwarten dürfen. Es erklingt ein eher kühler, sehr direkter und durchsetzungsfähiger Ton. Der Stegtonabnehmer ist dabei in den Mitten und Höhen deutlich schärfer ausgeprägt, was ihn eher für die Anwendung im Distortion Betrieb prädestiniert.

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Clean 1 – Chords (Alle 3 Pickup-Positionen)

Obwohl sich schon erahnen lässt, dass die Pickups ihre wahren Stärken erst in Kombination mit einem Distortion ausspielen, lassen sie sich durchaus auch im Clean-Channel einsetzen. Für softeres Spiel kristallisiert sich für mich der Halspickup als Favorit heraus. Schlage ich, wie in den nächsten beiden Hörbeispielen, eher etwas härter an, gefällt mir die Mittelposition am besten.

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Clean 2 (Country Picking – Hals & Steg PU) Clean 3 (Funk Riff – Hals & Steg PU)

Ich drehe den Clean-Channel deutlicher weiter auf, um den Sound schon in Richtung Crunch zu bringen. Für das folgende Beispiel habe ich, ebenfalls in allen drei Pickup-Positionen, dieselbe bluesige Phrase gespielt. Auch hier kann die Gitarre in jedem Fall punkten!

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Crunch – Blues Riff (Alle 3 Pickup-Positionen)

Weiter geht’s mit mehr Drive! Mit einem Sound, der in Richtung Overdrive tendiert, spiele ich wieder zur Demonstration der Tonabnehmer dasselbe Riff in allen drei Pickup-Einstellungen. Die im Clean-Betrieb erwähnte Schärfe des Halstonabnehmers kommt jetzt sehr schön zur Geltung.

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Drive 1 – Rock Riff (Alle 3 Pickup-Positionen)

Genug geschont, jetzt gebe ich der Zerre noch deutlich mehr Schub und lasse ein paar Akkorde stehen. Die transparente Wiedergabe der Pickups ist wirklich großartig, auch hat der Sound eine Menge Sustain. Die Nebengeräusche sind zudem so gering, dass ich manchmal schon das Gefühl habe, mit einem Gate vor dem Amp zu arbeiten.

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Drive 2 – Chords (Alle 3 Pickup-Positionen)

Für das kommende Beispiel stimme ich die Gitarre auf Drop D und spiele ein klassisches Metal-Riff.

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Drive 3 – Drop D Riff (Steg PU)

Auch im Melodiespiel mit viel Gain finde ich gerade den Steg-PU absolut überzeugend!

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Drive 4 – Melodiespiel (Steg PU)

Um die Gitarre im Bandkontext zu präsentieren, habe ich zum programmierten Schlagzeug (Addictive Drums) und einem Bass, den ich über Guitar Rig 5 eingespielt habe, noch einmal drei Gitarrenspuren aufgenommen.

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Drive 5 – im Bandkontext (Steg PU)
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Fazit

Schecter präsentiert mit der Blackjack ATX C-1 aus der Diamond-Serie ein wirklich sehr gut abgestimmtes Instrument! Auch wenn die aktiven Humbucker ihr volles Potential erst zusammen mit einem Distortion abrufen, machen sie auch im Clean-Betrieb keine schlechte Figur. Da die ATX ab Werk schon sehr gut eingestellt ist, stellt sich ab der ersten Minute ein absoluter Wohlfühleffekt ein. Die matte Lackierung macht die Gitarre sehr pflegeleicht und auch sonst finde ich das moderne „stratige“ Design gelungen. Einen halben Punkt Abzug gibt es nur für die kleinen Unsauberkeiten bei der Lackierung am Hals. Gitarristen, die gerne härter in die Saiten langen und eine Gitarre unter der Tausend-Euro-Marke suchen, sollten die ATX C-1 auf jeden Fall anspielen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • stimmiges Design
  • Bespielbarkeit
  • Sound der aktiven Humbucker im Distortionbetrieb
  • geringe Nebengeräusche
Contra
  • kleine Unsauberkeiten in der Lackierung
Artikelbild
Schecter Blackjack ATX C-1
Für 969,00€ bei
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Spezifikationen
  • Bezeichnung: Schecter Blackjack ATX C-1
  • Korpus: Mahagoni mit Wölkchen-Ahorndecke
  • Hals: dreiteilig, Mahagoni, Griffbrett Ebenholz mit 24 Jumbo-Bünden
  • Design: Active Symbol Einlage am 12. Bund, Binding mehrlagig, „geaged“
  • Tuner: Schecter Locking
  • Pickups: 2 x Seymour Duncan Active Blackouts AHB-1
  • Elektronik: 2 x Volume, 1 x Tone, 3-Weg-Schalter
  • Brücke: TonePros TOM, Saitenführung durch den Korpus
  • Mensur: 25.5″ / 648 mm
  • Hardware: Black Chrome
  • Preis: € 1079,– (UVP)
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