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Samson Rubicon R6A und Subwoofer R10S Test

Praxis

Wie üblich, habe ich die Speaker in meinem Studio auf den Stativen aufgebaut und ein Stereodreieck mit rund 1 m Basislänge gebildet, sprich alle Kanten sind in etwa gleich lang. Zusätzlich habe ich jedoch noch den Subwoofer mit angeschlossen und positioniert. Denkt man sich einen Kreis, bei dem sich die Abhörposition im Mittelpunkt befindet, sollten sich die Monitore und der Subwoofer auf diesem Umkreis befinden.
Verkabelungs-technisch gehe ich dabei aus meinem Audiointerface mit zwei XLR-Kabeln in den Subwoofer (Stereo bzw. L und R) und von da aus mit zwei weiteren XLR-Kabeln in die beiden 2-Wege-Boxen. Da der Subwoofer über eine eingebaute Frequenzweiche verfügt, muss nun nur noch die Trennfrequenz eingestellt und der Pegel des Subs in Relation zu den Satelliten festgelegt werden. Ich trenne gerne sehr tief und habe hier bei 65 Hz angesetzt. Dennoch ist das auch Geschmackssache und aufgrund des flexiblen Filters auch ohne weiteres zwischen 40 und 150 Hz möglich – und,  mit dem Pegel nicht übertreiben, ist das Stichwort.
Die Fernbedienung erweist einem dabei bereits bei diesem Pegelabgleich gute Dienste, weil man dies eben bequem vom relevanten Abhörpunkt aus erledigen kann, ohne mehrfach vor und hinter Schreibtisch und Co. auf den Knien kriechen zu müssen. Top! Die Trennfrequenz muss allerdings ganz konventionell mit einem Poti an der Rückseite eingestellt werden, was aber durchaus zu verschmerzen ist. Den Phase-Switch kann man wiederum in den meisten Fällen auf „Null Grad“ belassen, nur bei äußerst experimentellen Aufstellungsvarianten, die der Ästhetik frönen und Tiefgang vermissen lassen, macht es durchaus Sinn, diesen kleinen Regler einmal umzulegen.
Nun aber: Die Speaker klingen präzise und ausgewogen linear, vor allem die Mittenauflösung überrascht mich positiv. Vorhandene Details kann man sehr genau heraushören, ohne dass es zu stressig oder über-analytisch wird. Der Bereich im Übergang von Tief- zu Hochtöner wurde im Vergleich zur größeren R8a deutlich besser abgestimmt und verursacht meinerseits weniger Irritationen, wie ich sie sonst mit Bändchen-Hochtönern durchaus habe. Wer hätte das gedacht!?
Wenn man etwas Kritik äußern möchte, dann vielleicht, dass die Höhen etwas zu zurückhaltend sind und leicht „verwaschen“ klingen. Mit dem +2dB HF-Ausgleich kann man aber auch noch etwas nachbessern. In Anbetracht des Preises bin ich dennoch äußerst positiv überrascht. Nur das leichte Grundrauschen und die Knackgeräusche beim Einschalten und Fernbedienen trüben den Ersteindruck objektiv.
Die Stereobühne ist wiederum sehr groß bemessen, was gut ist, und so lassen sich Räumlichkeiten exakt beurteilen. Nur im Bassbereich ist die Darstellung etwas unpräzise, weil die Box mit leichten Gehäuseresonanzen zu kämpfen hat. Bei höherem Pegel bzw. Bass-intensiver Musik fängt die Box dann zusätzlich an, zu pressen, was im unteren und mittleren Preissegment aber durchaus üblich ist, nicht wirklich überrascht und auch nicht als wirklicher Kritikpunkt zählen kann. Mit dem Subwoofer klingen die „Topteile“ aber spürbar luftiger.
Dreht man die Trennfrequenz testweise noch etwas höher, klingen die kleinen Boxen trotz wummernden Subs aber wieder etwas zu blechern. Ich würde nochmals meine 65 Hz predigen und bzgl. des Sub-Pegels folgenden Tipp loswerden wollen: Man sollte den Sub-Pegel ein klein wenig geringer einstellen, als dass man beginnt zu merken, dass man den Subwoofer eindeutig orten kann – der Bass sollte also vom Gefühl her „nicht irgendwo anders her als aus dem Speaker“ kommen.
Aber auch ohne Subwoofer können die Rubicon R6a überzeugen, hier gefällt mir besonders, dass der Bass nicht übermäßig überbetont ist und recht präzise bleibt, was die Boxen relativ Aufstellungs-unkritisch macht. Auch föhnt einem hier kein Wind aus den Bassports entgegen. In Verbindung mit dem Subwoofer ist man bzgl. der Bassanpassung dennoch flexibler, da die Rubicon R6a an sich leider kein Bassfilter vorweisen können. In beiden Fällen reicht die gebotene Leistung dennoch vollkommen aus, um in einem Mehrfamilienhaus langfristig Nachbarschaftspflege betreiben zu müssen.
Was ich dann allerdings doch etwas Schade finde, ist der “etwas günstig” anmutende Kunststoff der Subwoofer-Fernbedienung. True Story: Nach dem Auspacken und der Attributierung mit „etwas günstig“ entglitt mir die edle „Machtzentrale“ und brach sich doch glatt ein kleines Stück aus dem zarten Rücken. Wer die kleine Fernbedienung also schon mal provisorisch „taped“, tut sicherlich nicht verkehrt.  

Die Fernbedienung mit ihrem spröden Plastik ist etwas sehr empfindlich...
Die Fernbedienung mit ihrem spröden Plastik ist etwas sehr empfindlich…
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