ANZEIGE

Radial Engineering Headload Test

Praxis

Power Soak

Wir widmen uns als erstes dem Power Soak. Hier ist es natürlich wichtig, dass das Frequenzbild des Ampsounds bei voller Leistung durch die Leistungsreduktion nicht zu stark verbogen wird. Ich habe dafür meinen Marshall Plexi in die Testanordnung eingebaut, einen Amp ohne Master-Volume, der erst bei hartem Schalldruck zerrt. Ihr hört nun immer dasselbe Riff, jeweils mit einer anderen Einstellung am Headload. Den Pegelverlust habe ich durch Nachregeln am Recording-Preamp ausgeglichen, damit wir vergleichbare Signale haben. Den ersten Vergleich machen wir mit dem direkten Amp/Cab Signal – der Headload ist nicht zwischen Amp und Box geschaltet – und dann mit dem Headload und der Einstellung 100%, also keiner Leistungsreduktion.

Audio Samples
0:00
Amp direkt in die Lautsprecherbox Headload 100%, also keine Leistungsreduktion

Ein klanglicher Unterschied ist hörbar, aber der spielt sich noch im normalen und verschmerzbaren Rahmen ab. Jetzt wird der Pegel gesenkt und der Marshall stufenweise bis auf 1% heruntergeschraubt.

Audio Samples
0:00
Leistungsreduktion auf 80% Leistungsreduktion auf 60% Leistungsreduktion auf 40% Leistungsreduktion auf 20% Leistungsreduktion auf 10% Leistungsreduktion auf 1%

Der Sound bleibt im Frequenzbild stabil, ab ca. 15% wird es im Bassbereich recht dünn. Das ist aber der Normalfall beim Einsatz von Powersoaks. Wenn man die Leistung auf 1% zurückregelt, dann ist der stattliche 100 Watt Plexi auf Flüsterlautstärke reduziert und das Gitarrensignal ist gerade etwas lauter als der integrierte Lüfter des Headloads, wenn man ihn neben der Box platziert. Der Lüfter springt übrigens nur an, wenn ein Signal an den Headload geschickt wird, also nur dann, wenn auf der Gitarre gespielt wird. Nutzt man das Gerät in einer sehr ruhigen Umgebung, könnte es unter Umständen ein Störfaktor sein, aber das sollte jeder selbst entscheiden, denn die individuellen Schmerzgrenzen unterscheiden sich bekanntlich stark. Mich hat der Lüfter bei meiner normalen Regieraum-Lautstärke nicht gestört.
Zum Ausgleich der verlorenen Bässe kann der Resonance Schalter (Lo) aktiviert werden, das entspricht zwar nicht dem Klangbild bei den schwächeren Absenkungen, ist aber auf jeden Fall ein gutes Feature für ein besseres Spielgefühl bei sehr geringen Lautstärken. Hier ist ein Beispiel dazu, die Load-Einstellung steht auf 20% und der Range-Regler ist bei 9 Uhr geparkt (ca. 5%). Das Ganze einmal ohne und dann mit aktiviertem Bass-Boost.

Audio Samples
0:00
Load auf 20%, Range auf 9 Uhr, ohne Bass-Boost Load auf 20%, Range auf 9 Uhr, mit Bass-Boost
Ok, das Teil hat seinen Preis - aber dafür erhält man Qualität und Flexibilität auf Pro-Niveau
Ok, das Teil hat seinen Preis – aber dafür erhält man Qualität und Flexibilität auf Pro-Niveau

Speaker Simulator

Wir hören uns jetzt die klanglichen Varianten des Speaker-Simulators an. Hier kommt zunächst das Signal über den Pre-EQ Out.

Audio Samples
0:00
Speaker-Simulator – Pre-EQ Out

Nun ist der Ausgang umgesteckt und wir hören alles über den Post-EQ Out, bei dem die unterschiedlichen Cab-Varianten verfügbar sind. Die Einstellung A entspricht bei neutraler Einstellung des Equalizers dem Klang des Pre-EQ Out. Ihr hört nun alle sechs Varianten mit demselben Riff, den Abschluss bildet die abgenommene Gitarrenbox (Marshall 4×12 mit Greenbacks und Neumann TLM 103)

Audio Samples
0:00
Post-EQ Out – Cab-Variante A Post-EQ Out – Cab-Variante B Post-EQ Out – Cab-Variante C Post-EQ Out – Cab-Variante D Post-EQ Out – Cab-Variante E Post-EQ Out – Cab-Variante F Gitarrenbox (Marshall 4×12 mit Greenbacks und Neumann TLM 103)

Die Speaker-Simulationen sind gut gelungen, klingen variationsreich und sind sowohl für Recording als auch für den Live-Einsatz absolut einsetzbar. Ich persönlich würde trotz allem zwar eine mikrofonierte Box bevorzugen, aber es gibt mitunter Einsatzbereiche, wo es sinnvoller ist, den Amp ohne Mikrofon und laute Box abzunehmen. Dafür funktioniert der Speaker-Simulator recht gut, zumal man mit dem Equalizer noch ein wirkungsvolles Werkzeug für das Finetuning hat. Ihr hört nun jeweils drei Einstellungen des entsprechenden Reglers, einmal Minimum, dann in der 12-Uhr-Position und danach der Maximalwert. Der andere Regler ist immer auf 12 Uhr geparkt

Audio Samples
0:00
Speaker-Simulator mit EQ High (Min/Mid/Max) Speaker-Simulator mit EQ Low (Min/Mid/Max)

Phazer

Zum Abschluss wird das mikrofonierte Signal mit dem des Speaker-Simulators gemischt und wir hören uns die klanglichen Auswirkungen des stufenlosen Phasenreglers an. Die Phasenlage kann per Schalter zwischen 180º und 360º umgeschaltet werden, womit man alle möglichen Phasenschweinereien in den Griff bekommen sollte. Aber viele Tontechniker arbeiten zeitweise im Studio gerne mit leicht phasenverschobenen Sounds, und die kann man hier sehr feinfühlig mit dem Shift-Regler justieren. Ihr hört nun einen Rundgang der Phazer-Funktion in 11 halbwegs gleichmäßigen Stufen des Shift-Reglers, beginnend mit der Minimal-Position bis zur 17-Uhr-Einstellung, einmal mit 180º und dann 360º. Die beiden Signale, Mikrofon und Speaker Simulator, sind gleich laut.

Audio Samples
0:00
Funktion Phasenregler, 180 Grad gedreht Funktion Phasenregler, 360 grad gedreht
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.