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QSC K12.2, K10.2 und K8.2 Test

Mit den Lautsprechern QSC K12.2, K10.2 und K8.2 hat der amerikanische Hersteller drei Fullrange-PA-Speaker im Produktportfolio. Die Modelle sind mit Zwölf-, Zehn- oder Achtzoll-Basstreibern erhältlich und bieten eine umfangreiche elektronische Steuerung, darunter einen parametrischen, vierbandigen Master-EQ, Delay-Anpassung und einen Dreikanal-Mischer. Schauen wir also, was die Wunderkisten zwischen 900 und 1100 Euro können.

QSC K12.2, K10.2 und K8.2

QSC K.2-Serie – das Wichtigste in Kürze

  • 8-Zoll, 10-Zoll und 12-Zoll-Modelle verfügbar
  • 2-Wege Fullrange-Aktivlautsprecher
  • 2.000 W Class D Verstärker-Modul
  • 3-Kanal-Mixer
  • Hochleistungs-DSP, korrigiert nichtlineare Verzerrungen
  • leichtes Gehäuse aus hochfestem ABS mit ergonomischen Griffen

QSC verbinde ich mit dem freundlichen Gesicht von Pat Quilter. Der König der Verstärker stieg Ende der 90er des letzten Jahrhunderts ins Lautsprechersegment ein und gab 2009 den Startschuss zur K-Serie. Seit 2011 kümmert er sich mit den Quilter Labs ausschließlich um portable Hochleistungs-Gitarrenamps. Bei QSC im kalifornischen Orange County werden weiterhin PA-Boxen, Endstufen und auch Audionetzwerklösungen entwickelt. Von der neuen QSC K.2 Serie ist der Hersteller so überzeugt, dass Käufer weltweit 6 Jahre Garantie erhalten.

Die wesentlichen Unterschiede zur ersten K-Serie bestehen in der Verdopplung der Spitzenleistung, der Erhöhung der Lautstärke um circa 3 dB pro Modell, dem Hi-Z-Eingang und der Soundbearbeitung per DSP und Display. Genaue Details können beim Hersteller unter den FAQs eingesehen werden.

Die Boxen der QSC K.2-Serie sind deutlich als PA-Lautsprecher zu erkennen und doch bringen Details wie der leichte Schwung des Frontgitters und die runden Kanten eine gewisse Eleganz. Trotz der bärenstarken technischen Werte ist selbst das größte Modell mit knapp 18 Kilogramm gut zu handhaben.

Alle Boxen sind mit einem 1,4 Zoll großen Titan-Kompressions-Hochtontreiber ausgestattet, die Größe des Woofers lässt sich der Produktbezeichnung entnehmen: acht Zoll (K8.2), zehn Zoll (K10.2) oder zwölf Zoll (K12.2). Bei gleichem Basisdesign ändern sich Größe und Gewicht der stoßfesten ABS-Kunststoffgehäuse je nach Basstreiber.

Aufstellmöglichkeiten

An der hinteren Kante sind die Gehäuse auf 45 Grad geschrägt, was den Einsatz als Floorwedge begünstigt. Unauffällig sind die vielen Gummifüße, Puffer und Schutzstücke für die verschiedenen Aufstellmöglichkeiten verbaut. Neben bodennahem Aufbau kann die Box auch fliegend über zwei M10-Flugpunkte plus Pullback-Öse montiert oder mit dem optionalen Montageset an einer Wand oder Traverse verschraubt werden.

Für den Einsatz auf einem 35-Millimeter-Boxenständer gibt es gleich zwei Flansche (Dual Pole Cup) für die senkrechte oder leicht schräge Ausrichtung von 7,5 Grad. Letzteres dient der gleichmäßigeren Verteilung des Sounds und zur Verringerung von Rückwandreflexionen. Zwei massive und gut ausbalancierte Aluminiumgriffe ermöglichen bequemes Handling.

Das verriegelbare Kaltgerätekabel misst immerhin drei Meter, optional gibt es eine abschließbare K-LOC-Abdeckung für die Elektronik gegen unerwünschte Manipulation. Damit ist QSCs K.2-Serie schon sehr randalefest. Schade nur, dass die Schmelzsicherung nicht ohne Weiteres zu wechseln ist, sie wurde intern verbaut.

Fotostrecke: 7 Bilder Die QSC K12.2 – an der Seite das verdeckte Gewinde für die Bügelmontage.

Elektronik der QSC K12.2, K10.2 und K8.2

Auf der Gehäuserückseite befindet sich der Class-D-Verstärker. Er leistet 1800 Watt für den Bass und 225 Watt für den Tweeter (Spitze). Die Kühlung übernimmt ein geräuscharmer Lüfter mit variabler Laufgeschwindigkeit. Bei allen Boxen ist die Elektronik identisch, Unterschiede gibt es beim Frequenzbereich, dem Abstrahlwinkel und der Lautstärke, Details lassen sich den Spezifikationen am Ende des Tests entnehmen.

Der Dreikanal-Mixer verfügt pro Kanal über ein gerastertes Gain-Poti und eine Input-LED. Kanal A und B besitzen eine symmetrische Combobuchse und einen direkten XLR-Ausgang. Channel A lässt sich von Line auf Mikrofon, Kanal B auf Hi-Z umschalten. Kanal C ist fest auf die Ministereoklinke geroutet. Am symmetrischen XLR-Mix-Out steht das Post-Gain-Monosignal zur Verfügung.

Eine Limiterschaltung wacht mit roter Indikator-LED über die Eingangssignale. Die Bedienung erfolgt per Display, Wahlrad und zwei Schalter, wobei es schade ist, dass das Wahlrad nicht auch per Drücken als Enter-Taster genutzt werden kann. Für Settings stehen fünf Speicherplätze (Templates) zur Verfügung. Je nach Einsatzgebiet lässt sich eins von elf EQ-Presets wählen:

  • Default
  • Live
  • Live Bright
  • Dance
  • Stage Monitor 1
  • Stage Monitor 2
  • Ac Guit/Vox
  • Bass Amp
  • Hand Mic
  • Head Mic
  • Studio Monitor

Im Subwoofer-Betrieb kann ein Highpass-Filter von 80, 100 oder 125 Hertz gesetzt werden, über das Delay lässt sich die Box von 0 – 100 Millisekunden verzögern, wobei gleich die Umrechnung in Fuß (0 – 113) und Meter (0 – 34) angezeigt wird.

Der Vierband-EQ bietet einen Highshelf von 1 bis 10 Kilohertz, zwei parametrischen Mitten (50 Hertz bis 20 Kilohertz sowie 200 Hertz bis 20 Kilohertz) und einen Lowshelf von 100 bis 500 Hertz. Alle Frequenzen lassen sich von 0 bis -6 Dezibel regeln, wobei die Güte der parametrischen Mitten von 0,4 bis 4,0 einstellbar ist. Klangpuristen dürfen den EQ ausschalten und ein Reset-Button nullt den EQ.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Elektronik ist für alle Modelle identisch.

Optionales

QSC bietet reichhaltiges Zubehör an. Dazu gehören passende Tragetaschen, Schutzhauben für den Außenbereich und die bereits erwähnte K-LOC-Sicherheitsabdeckung für die Elektronik. Für die Montage gibt es Boxenständerverlängerungen, Kits für die fliegende Anwendung und Bügel für die Wand- bzw. Traversenmontage.

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Praxis

Klang der QSC K12.2, K10.2 und K8.2

Die QSC K.2-Serie klingt hervorragend: pfundig in den Bässen, aufgeräumt in den Mitten und seidig in den Höhen. Keine nervenden Spitzen oder rasiermesserscharfen Frequenzen stören den Hörgenuss. Laut wie leise eine runde, toll klingende Sache ohne störende Geräusche selbst auf dem unsymmetrischen Kanal. Im Leerlauf rauschen die Boxen kaum, auch wenn die Potis voll aufgedreht sind. Liegt längere Zeit kein Signal an, schalten sich Boxen ab und sind prompt wieder einsatzbereit, sobald die erste Wellenform die Vorstufen erreicht.

Die K10.2 bietet den ausgewogensten Klang. Die K8.2 klingt naturgemäß etwas dünner im unteren Bass, dagegen neigt die QSC K12.2 zu einem bulligen Sound, der die Höhen etwas übertönt. Ein Effekt des Nahfelds, für den die K12.2 nicht konzipiert wurde.

Monitorbox

Alle Kabinette eignen sich dank der 45-Grad-Schräge als Floormonitore. QSC empfiehlt, speziell die K8.2 als Wedge zu nutzen. Das liegt an der kompakten Größe, dem enormen Abstrahlwinkel von 105 Grad und natürlich auch der Bassbegrenzung durch den Acht-Zoll-Woofer. Auch ohne die Monitor-Presets lassen sich alle Boxen bis 50% Gain (0 dB) im Mikrofoneingang ohne Feedback auspegeln.

Die kritische Phase beginnt etwas darüber. Dann muss vorsichtig mit dem Mikrofon hantiert oder mit den EQ-Presets beziehungsweise dem Vierband-EQ gearbeitet werden. Allerdings sind die Boxen jetzt schon ordentlich laut! Zu beachten ist, dass der Eingang von Kanal C bei der Monitoranwendung nur mit einem gewinkelten Klinkenstecker zu beschicken ist, da gerade Stecker am Boden plattgedrückt werden. Das kann zu Knacken und Aussetzern führen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die K.2-Serie eignet sich gut als Floormonitor.

Vocals

Vokalanwendungen speziell mit der K8.2 und K10.2 sind ein reines Vergnügen. Das Shure SM58 kommt auch ohne DSP-Stütze druckvoll und brillant über die Boxen. Mit dem einfach zu bedienenden Master-EQ können kritische Frequenzen gefischt und abgeschwächt werden.InstrumenteDank des Hi-Z-Eingangs lassen sich an der K.2-Serie Instrumente direkt einschleifen.

Die QSC K12.2 wird sogar als eigenständiger Bass-Combo angepriesen. Also schließe ich den E-Bass an und es bricht ein Donnerwetter los. Alles außer der Box ist in Bewegung, die Nachbarn grooven mit und ich habe noch nicht mal das E-Bass Preset aktiviert, das noch mehr Wärme und Spaß ins Spiel bringt. Ähnliche Ergebnisse erreiche ich auch mit den kleinen Geschwistern, wobei Stifte, Besteck und Kabel dann doch an Ort und Stelle verweilen.

Der Hi-Z-Eingang ist darüber hinaus sehr sauber und bietet ausreichende Verstärkung für diverse Pickups. Für alles außer Bass bieten sich somit die K8.2 und besonders die K10.2 an. Beim Slappen mit brachialer Verstärkung konnte ich die Limiter-Schutzschaltung auslösen. Angenehm ist, dass der Limiter den Sound nur langsam zurücknimmt, also einen frühen Schwellenwert verwendet. Der ist aber immer noch so hoch, dass ich ihn mit normalen Line-Signalen nicht auslösen kann!

Party mit den QSC K12.2, K10.2 und K8.2

Als nächstes hieß es: auf zur Party, genauer gesagt auf´s Boot. Dort habe ich mit zwei QSC K12.2 gearbeitet. Unter meinem DJ-Tisch hatte ich eine K10.2 liegen, auf dem Tisch auch Plattenspieler, mit denen ich den größten Teil der Party gerockt habe. Von AC/DC über Chic bis Ziggy Marley lief alles bunt zusammen und klang einfach gut, ohne dass ich ein Preset benutzen musste.

Der Monitor hat meine Plattennadeln nicht zum Hüpfen gebracht, dafür die PA und die Partygäste. Zur Peaktime hätte ich mir mehr Bass gewünscht, sprich einen extra Subwoofer wie den QSC KS118. Dennoch war die Stimmung groß und trotz 6 Stunden Dauerbeschallung litt niemand unter Tinnitus. Die Boxen funktionieren dank Lüfter auch bei hohen Temperaturen ohne Aussetzer und bei leisen Passagen, wie beim Dinner, sind die Ventilatoren nicht zu hören.

Fotostrecke: 3 Bilder Die K12.2 im Party-Einsatz auf dem Bootshaus „Alte Liebe“ Köln.

Da die Verstärkung für alle Boxen der K.2-Serie gleich ist, lässt sich sagen: Eine Box erreicht bis zu 170 Personen. Im Stereobetrieb mit zwei Boxen können bis zu 350 Leute bespaßt werden. Die Boxen lassen sich dank des Direct- und Mix-Outs miteinander verketten, wodurch sich die “Reichweite” erhöhen lässt. Eventuelle Laufzeitunterschiede kompensiert man per Delay.

Wer braucht was?

Grob über den Daumen gepeilt gilt: Für vokale Anwendungen, Vorträge, Singer/Songwriter Bars/Bistros, kleine Produktionen und Monitoring reicht eine K8.2. Duos, kleine Combos, kleine Clubs und kleine Bühnen kommen mit der K10.2 gut zurecht, bei Bedarf mit Subwoofer-Unterstützung. Mittelgroße Clubs und Bühnen, Bands, Bassisten, mobile DJs nehmen am besten zwei QSC K12.2, auch hier bei Bedarf mit Subwoofer. Die Kombination der Modelle als PA und Monitore funktioniert hervorragend, da vor und auf der Bühne nahezu der identische Sound zu hören ist. Und all das klingt nicht nur prima, sondern ist auch noch günstig und sehr mobil: Zwei K12.2 für die PA, drei K8.2 als Monitore – und Ständer plus Anschlusstechnik passen immer noch in einen VW Golf, Mikrokoffer und Beifahrer inklusive!

Mit besonderer Empfehlung aus dem Hause QSC: K12.2, K10.2 und K8.2
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Fazit

Großartiges Design, hohe Leistung, Qualität und Zuverlässigkeit – mit diesen vier Säulen möchte die neue QSC K.2-Serie überzeugen. Und das gelingt auf ganzer Linie. 888 bis 1089 Euro kosten die Fullrange-Boxen QSC K12.2, K10.2 und K8.2 (Stand 02/24), die immerhin 2000 Watt und Lautstärken bis 132 dB Spitze produzieren. Dabei lassen sich diese Lautsprechersysteme vielfältig als Monitor oder Standalone-Box für Singer/Songwriter, Redner und kleine Combos nutzen, zum mächtigen Stereo-Setup aufrüsten oder gar mit einem Subwoofer ergänzen. Der Dreikanal-Mixer mit Line, Mic und Hi-Z-Eingängen inklusive umfangreicher DSP-Soundbearbeitung lässt ebenfalls kaum Wünsche offen. Kritikpunkte muss man mit der Lupe suchen, daher gibt’s von mir 4,5 Sterne.

QSC K12.2, K10.2 und K8.2, aktive Fullrange-Boxen
  • 2-Wege Fullrange-Aktivlautsprecher
  • 2.000 W Class D Verstärker-Modul
  • 45 x 25,4 mm Multifunktions-Display / 2 Auswahltasten
  • Presets/EQ-Voreinstellungen: Dance/Bodenmonitor/Gesang/Akustikgitarre/ Bassgitarre/Hand-Mikrofon/Headset-Mikrofon etc.
  • Scenes speicher- und abrufbar: User-EQ/Delay/Crossover und Eingangswahl
  • Hochleistungs-DSP, korrigiert nichtlineare Verzerrungen
  • 3-Kanal Mixer: Mix-Out Ausgang (Post Gain):1 x XLR
  • Monitorschräge 55°: auch als Bodenmonitor einsetzbar
  • 35-mm-Hochständerbuchsen mit 0° oder -7,5° Ausrichtung
  • Lautsprechergitter aus pulverbeschichtetem Stahl
  • leichtes Gehäuse aus hochfestem ABS/ergonomische Griffe
  • 2 Montagepunkte M10 mit integrierter PullBack-Öse
  • V-LOCK-Netzkabel mit Rastsperre für sicheren Betrieb (C13/Schuko)
  • geringe Stromaufnahme: mehrere K.2-Serie Lautsprecher können an einer 10A/230V Standardleitung betrieben werden

QSC – Website des Herstellers

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound
  • 2000 Watt Spitzenleistung
  • rauscharm
  • weiches Limiting
  • Dreikanal-Mixer mit fünf Eingangsoptionen
  • parametrischer Vierband-Master-EQ
  • Delay-Kompensation
  • 6 Jahre Garantie
  • umfangreiche Dokumentation via Internet
  • verriegelbare, extralange Stromkabel
Contra
  • Bedienung der DSP-Parameter
  • Schmelzsicherung schwer zu wechseln
Artikelbild
QSC K12.2, K10.2 und K8.2 Test
Für 999,00€ bei
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