Pioneer DJ DDJ-200 Test

Praxis

Jedem Tierchen, sein Pläsierchen: Wollt ihr den DDJ-200 in Kombination mit einem PC nutzen, ist Windows 10 oder 8.1 oder 7 Pflicht. Wer mit dem Mac unterwegs ist, muss mindestens macOS Sierra 10.12 installiert haben. Pioneers WEDJ-App ist für iOS ab Version 10 verfügbar, der Controller wird zum Testzeitpunkt jedoch nur von der iPhone-App unterstützt und bedauerlicherweise nicht von der iPad-App, ebenfalls nicht von WeDJ Android, das soll aber schon nächsten Monat nachziehen.

DDJ-200 und WeDJ

Die Verbindung mit dem iPhone ist ganz simpel. Einfach die App öffnen und in den Settings im Reiter DDJ-200 den Controller mit der Hardware verbinden. Das geht in wenigen Sekunden. Dann noch das Splitterkabel an die Smartphone-Buchse angedockt, das schwarze Ende an die Desktop-Boxen, das weiße Ende an den Kopfhörer und ihr könnt loslegen. Die Lautstärke-Einstellungen für Kopfhörer-Cueing und Master finden sich im Audioreiter, wo ihr auch den Autogain aktivieren könnt, was Sinn macht ohne physischen Gain-Regler.
Ist alles eingerichtet, ist das Handling von Mixer und Decks ansonsten straight forward. Gebrowst und geladen wird über das Smartphone selbst und man bedient man sich aus dem musikalischen Gerätefundus (My Music und Files-Ordner) einerseits, andererseits kann man einen Streaming-Dienst nutzen und so lässt sich auch Soundcloud oder Beatport anzapfen. Ein kostenpflichtiges Abonnement vorausgesetzt. Die App bringt außerdem eine Aufnahmefunktion mit. Sie ermöglicht das Anlegen von Playlisten und schlägt euch passende Titel zum laufenden Track vor. Anfängern wird zudem mit Tutorials/Pop-up-Tipps geholfen.

Fotostrecke: 3 Bilder Pioneer DDJ-200 und WeDJ im Einklang

Dreiband-EQ, Kombifilter (alternativ Jet, Crush, Noise oder Pitch), Cross- und Linefader stehen zum Mischen bereit. Der Crossfader kann, wie auf dem nachstehenden Screenshot ersichtlich, mit einem von 11 Übergangseffekten (Build-Up, Break Down, Cut-In, Mix) belegt werden. Die Color FX sind bereits von etlichen Mixern und Controllern bekannt, dazu einige Audiobeispiele…

DDJ-200 steuert auch Color-FX und Transition FX
DDJ-200 steuert auch Color-FX und Transition FX
Audio Samples
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CFX Noise & Pitch CFX Filter, Jet, Crush Echo In & Mix FX Roll/Noise In & Mix FX

Mit den angenehm laufenden 100-Millimeter-Jogwheels, deren Aufgabe von Kickabwerfen bis Scratching, Nudging und Spulen reicht, lässt sich akkurat arbeiten, die Software folgt auf dem Fuß – prima. Der Pitchfader arbeitet dabei im Zehntel-Prozent- und BPM-Bereich. Eine automatische Takt- und Tempo-Synchronisation ist ebenfalls verfügbar.
Die 3-Tasten Cue-Abteilung erlaubt das Vorhören der Einzeldecks und/oder des Summensignals am Master. Da das Gerät kein integriertes Audiointerface besitzt und man die nötigen Voreinstellungen in der App vornehmen kann, braucht es hier für den Einstieg ins Auflegen nicht unbedingt mehr Regler. 

Performance-Pads

Hier könnt ihr euch kreativ austoben. Zugegebenermaßen sind die Tasten im Vergleich zu den teuren Pioneer-Flaggschiffen schon ein wenig klein und mit ihrer Hartplastikkonstruktion nicht so toll zu spielen, aber sie erledigen ihren Job. Je nachdem, welche Software ihr nutzt, ist der Modus nicht auf Hotcues beschränkt. Innerhalb WeDJs und rbdj stehen euch nämlich auch Loop-, Pad-FX- und Sampler-Modi zur Verfügung. Die Betriebsarten lassen sich für beide Decks separat definieren, sehr gut.
In den Preferences/Settings können weitere Einstellungen vorgenommen werden, darunter Quantisierung, Fadercurve, Wellenformfarbe und Cover-Art oder auch das Aufnahmeformat und Sync-Verfahren. Apropos Sync: Mixhilfen sind hier einige vertreten wie das klassische Beatsync. Weiterhin lässt sich festlegen, ob bei Betätigung des Phrase-Sync-Buttons die Phrasenarten miteinander gesynct werden oder – nicht weniger nützlich – der nächste Hotcue angesprungen wird.

Pioneer DDJ-200 Performance Pads
Pioneer DDJ-200 Performance Pads
Audio Samples
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Pad-FX

Der Smartphone-User profitiert zudem noch ein wenig davon, dass man nicht nur auf die physischen Regelmöglichkeiten am Gerät beschränkt ist, sondern auch noch Funktionen auf dem mobilen Endgerät hat wie XY-Pads für die Decks oder die SLIP-Funktion. WeDJ und DDJ harmonieren sehr gut. Das allgemein Platzangebot bzw. der Abstand der Bedienelemente zueinander ist trotz den kompakten Formats für mich kein Showstopper.

Algoriddim

Auch das Zusammenspiel mit Algoriddim Djay funktioniert sehr gut, wenngleich hier weniger softwareseitige Funktionstrigger der Performance Pads gemappt sind und weder Phrase-Sync noch Mix-FX dabei sind. Ansonsten aber gibt es keinen Grund zur Beschwerde. Mixing ist kein Problem. Loops, Rolls und Hotcues laufen via Performance Pads wie am Schnürchen, und der DDJ-200 lässt sich problemlos auf virtuellen Tastendruck connecten. Zur eigenen Musikbibliothek kommt auf Wunsch noch Spotify via Streaming. Die App haben wir hier getestet.

Fotostrecke: 2 Bilder Pioneer DDJ-200 und Algoriddim Djay.

DDJ-200 und das MacBook

Im Grunde funktioniert der Controller respektive die Befehlspalette und somit die Steuerung der Rekordbox-Software wie zuvor bei der App. Angeschlossen via USB wird der DDJ-200 von rekordbox dj erkannt und eingerichtet. Selbst das Audiosplitting für den Kopfhörerausgang am MacBook ist automatisch aktiviert worden. Einsteiger dürften wahrscheinlich begrüßen, dass die Software eine integrierte Hilfefunktion anzubieten hat, die Rekordbox-Funktionen und den Controller näher erklärt. Beim Durchsuchen der Playlisten und Laden der Tracks muss man die Tastatur nutzen, hier hätte ein simpler Push-Encoder nebst Ladetasten wirklich gute Dienste hinsichtlich der Navigation leisten können, was grundsätzlich auch fürs Smartphone gilt. Die Performance und das Handling sind ansonsten als gut anzusehen, Veränderungen bezüglich der Performance Pads oder nutzbarer Effekte lassen sich im GUI vorgeben, sodass sich quasi 1:1 arbeiten lässt.
Wer möchte, kann an seinen Rechner natürlich auch sein USB-Audiointerface für DJs andocken, um echte Stereo-Playouts für Kopfhörer und Anlage zu nutzen. 

Fotostrecke: 6 Bilder Der DDJ-200 kann auch rekordbox dj steuern
Kommentieren
Profilbild von DJ commander_loop

DJ commander_loop sagt:

#1 - 06.06.2019 um 15:18 Uhr

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schrott, gemacht für die mülltonne (hoffentlich die gelbe) nach all dem plastik zeug immer mehr für hippe kidds, die mit mono splitter kabel an die boxen wollen! wie könnt ihr das ernsthaft empfehlen? kein audio ausgang, kein kopfhörer ausgang? der ärger ist maximal vorprogrammiert. ach und welches
"benutzerfreundliche Layout" ergibt sich aus dem fehlen von browser und load button? naja, hauptsache paiohnier DJ steht auf dem kunststoff für ne blaue fliese beim dj-dealer. aber is so oder so egal ob ich hier was dazu schreibe...

    Profilbild von jens

    jens sagt:

    #1.1 - 29.10.2022 um 15:55 Uhr

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    Verstehe ich nicht.Man steuert das Teil doch über die DJ Software am Laptop.Da hängt eine Soundkarte per USB dran und die Kopfhörer am Soundausgang vom Laptop.Der Rest vom Gelabere braucht man nicht zu wiederlegen. Der Controller ist Top.

    Antwort auf #1 von DJ commander_loop

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Rude_Boy_76 sagt:

#2 - 07.06.2019 um 05:25 Uhr

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Hallo, wegweisende Controller wie der Vestax VCI-100 hatten ebenfalls kein Audio Interface, wenn man mal in Erinnerungen schwelgen darf, ebenso einige Geräte von Hercules etc. Dafür gibt´s ja welche wie das NI Audio 2 ;) - Das Gerät ist imho primär fürs Tablet konstruiert, da kann man dann mit den Touch-Funktionen arbeiten ...

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Thomas Kman sagt:

#3 - 12.05.2020 um 09:24 Uhr

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Bitte kann mir (absoluter Laie) jemand helfen ;) Ich habe ein Andorid Tablet und möchte dieses mit dem Dj200 verbinden, allerdings möchte ich auf Spotify zugriff haben. Mit welcher App ist dies möglich? Ich habe einige probiert, entweder ich schaffe es nicht oder ich habe die falschen probiert =) freue mich auf Hilfe. LG

    Profilbild von peter.bonedo

    peter.bonedo sagt:

    #3.1 - 12.05.2020 um 15:48 Uhr

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    Spotify ist mit Algoriddim Djay eine Option gewesen, ab nächsten Monat aber leider raus aus der DJ-Nummer. Schau mal hier...https://www.bonedo.de/artik...Tidal oder Soundcloud ist ein Option. Playlisten lassen sich konvertieren.LG
    Peter

    Antwort auf #3 von Thomas Kman

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Profilbild von Thomas

Thomas sagt:

#4 - 12.05.2023 um 19:04 Uhr

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vielen Dank für den Testbericht! Kann man den Pioneer DJ Controller auch unterwegs mit Bluetooth Speakern betreiben? Das Setup wäre also iPhone, DJ Controller, Kopfhörer und Bluetooth Speaker. Falls nein, welchen DJ Controller würest Du für ein solches Setup empfehlen?

Profilbild von Mads

Mads sagt:

#5 - 26.12.2023 um 12:03 Uhr

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Hallo Zusammen, ich möchte per App "djay pro" auf meinem MacBook meinen Controller DDJ-200 verbinden, jedoch weiß ich nicht wie ich ihn mit der App verbinde. Über mein iPhone hat es geklappt, jedoch möchte ich dies gerne über den Mac machen. Hat jemand hilfreiche Tipps, wie ich den Controller mit dem Mac verbinden kann? Vielen Dank und beste Grüße!

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