Pioneer DDJ-RZX Test Preview

Praxis

Pioneer verbaut im DDJ-RZX 32Bit/96-kHz-D/A-Wandler von Asahi Kasei. Das USB-Audiointerface arbeitet mit maximal 96 kHz bei einer Samplingrate von 24 Bit. Die USB-Mischpultkanäle werden den beteiligten Rechnern paarweise zugewiesen, also Deck 1 und 3 und/oder Deck 2 und 4.
Aufgrund des branchentypischen Layouts kommt man schnell zurecht, besonders wenn man mit dem Pioneer-Workflow vertraut ist. Der Kopfhörerausgang ist laut und klar, die Mikrofonsignale sind äußerst rauscharm. Phonosignale kommen authentisch rein, die Effektkiste hat DJM-900NXS2-Niveau und mit dem Ausgangstrio lassen sich Saal-PA und Monitore separat bespielen und regeln.
Die gut ablesbaren Touchscreens unterstützen die Arbeit mit dem Controller bei Informationsaufbereitung und Eingabe, auch wenn einige Einstellungen in der Software selbst vorzunehmen sind. Wer nicht am Laptop, sondern mit dem Browser-Encoder durch seine Playlisten navigieren möchte, muss diese Funktion zunächst in rekordbox aktivieren, woraufhin das zentrale Display den Verzeichnisbaum und diverse Listen ansteuerbar macht. Jedoch stellte sich im Test heraus, dass manche Aktion über das Notebook erfolgen muss, beispielsweise das Browsen/Laden von Pulselocker oder Video, was mit einem Hinweis auf dem Display quittiert wird. Das würde ich mir anders wünschen. Ebenso die Masterbildschirm-Zuweisung im Dual-Notebook-Betrieb.
Pioneers Jogwheel liegt gut an der Hand, setzt Bewegungen akkurat um und unterstützt kompetent beim Beatmatching per Gehör. Der Pitchfader ist beachtlich lang und löst gut auf. Eine Keylock-Funktion friert beim Tempoanpassen die Tonart ein. Pitch-Reset bringt das Tempo auf den Originalzustand zurück. Die automatische Synchronisation erfolgt nach dem Master-Slave-Prinzip für die vier Decks und den Rekordbox-Sampler. Das Beatgrid eines Musikstücks lässt sich über die Hardware anpassen. Eine Notebook-übergreifende Synchronisation ist nicht möglich.

Fotostrecke: 2 Bilder Pioneer DDJ-RZX Jogwheel

Pad-Modi

Neben acht benennbaren Hotcues und Beatjumps unterschiedlicher Größe residieren hier zwei Bataillone Pad-FX, ein Slicer mit Loop-Modus und ein Sampler (optional anschlagsdynamisch). Den könnt ihr via Capture-Funktion mit dem Inhalt des Slicers belegen oder Sequenzen mit bis zu vier Bars Länge aufzeichnen und speichern. Die Funktion Sequencer Call ruft eure Sequenzen ab, mute- und löschbar.
Mit dem Active-Censor-Effekt lässt sich ein Effekt (Rev Roll, Vinyl Break, Echo, Trans) einem bestimmten Titelbereich zuordnen. Das hat zur Folge, dass der gewählte Klangverbieger automatisch scharf schaltet, wenn die Wiedergabe diese Position erreicht. Mit der unteren Zeile markiert ihr Start- und Endpositionen oder aktiviert und löscht den „Sensor“. Die oberen vier Tasten legen den Effekt fest.
Schließlich gibt es in den Deck-Sektionen noch eine separate Loop-Sektion sowie eine Slip-Taste, die beispielsweise während Scratchings, Rückwärtslauf oder Loops die Echtzeitposition im Hintergrund puffert. Somit seit ihr nach Beenden der Aktion noch „auf Kurs“. 

Fotostrecke: 5 Bilder Single Deck View mit Beat-Jump

Zwischenfazit

Pioneers DDJ-RZX bietet eine für diese Produktklasse äußerst hohe Funktionsdichte, dies sowohl für Mixer, Decks, Audio, FX und Video. Ein Standalone-Mixer nach DJM-Vorbild mit integrierten Color-FX und OSC-Sampler, zwei Decksektionen im CDJ-Layout, Performance-Pads und FX wie beim DDJ-RZ, dazu Dual-USB und nicht zu vergessen die Kontrolle über Dreifach-Bildschirm inklusive Touch-FX, Sampler-Repeat, Dateibrowser und zahlreichen Wellenform- und Ansichtsoptionen einschließlich Parameteranzeigen. Die Videofunktion erlaubt es sogar, neben Clips auch Slideshows und Kameras einzubinden.
Nun ist Pioneer nicht die erste Firma, die Video in ihre Software integriert oder Displays in den Controller einbaut, doch so kompromisslos sind wenige. Pioneer geht in die Vollen und setzt auf 7-Zoll Tabletgröße pro Bereich inklusive Touch-Funktion. Dass dies in einem Flaggschiff resultiert, das annähernd so groß ist wie zwei ausgestreckte Arme, verwundert kaum. So hat man reichlich Platz zum Arbeiten.
Leider gab es im Test mit dem uns zur Verfügung gestellten Sample noch Komplikationen bei der Performance/Kommunikation zwischen dem Controller und der Rekordbox-Software auf dem Test-Mac, daher müssen wir euch noch vertrösten, was eine abschließende Bewertung angeht.

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Falco sagt:

#1 - 17.07.2018 um 08:52 Uhr

0

Gibt es denn nun eine abschließende Bewertung?

    Profilbild von Falco

    Falco sagt:

    #1.1 - 17.07.2018 um 11:12 Uhr

    0

    Und ist es denn inzwischen möglich Lieder von Traktor auf Recordbox zu übernehmen mit Hootcues und allen anderen Speicherdaten?

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