Peavey Super Festival F-1200B: Sound
Kommen wir zum Wesentlichen, nämlich dem Sound des Peavey Super Festival F-1200B. Für die Hörbeispiele habe ich das Signal direkt über den symmetrischen XLR-Ausgang des Amps aufgenommen und in der Nachbearbeitung lediglich die Lautstärke mit einem neutral klingenden Limiter angepasst.
Die ersten drei Beispiele zeigen den Amp im Clean-Betrieb. Selbst mit neutral eingestelltem Equalizer klingt der F-1200B alles andere als nüchtern – was man von einer Neuauflage eines Vintage-Amps auch nicht anders erwarten würde. Der Preamp liefert einen warmen, sehr reichhaltigen Grundsound mit deutlicher Betonung in den Hochmitten, was für Projektion und gute Ortbarkeit im Bandkontext sorgt.
Für den gescoopten Slapsound habe ich direkt beide EQs ins Spiel gebracht, um die Mitten stärker auszudünnen. Dabei bin ich so vorgegangen, wie es auch in der Bedienungsanleitung empfohlen wird: Zunächst habe ich den Grundsound mit dem Dreiband-EQ eingestellt, und anschließend mit dem induktiven EQ feinjustiert, bis das Ergebnis meinen Vorstellungen entsprach.
Grundsätzlich ist es nicht schwer, mit den EQs zum Ziel zu kommen, da sie sehr musikalisch arbeiten. Wer es unkompliziert mag, erreicht schon mit dem 3-Band-EQ überzeugende Ergebnisse. Klangtüftler wiederum bekommen mit dem induktiven 6-Band-EQ zusätzlich reichlich Spielraum für detaillierte Abstimmungen. Chirurgische Präzision darf man hier allerdings nicht erwarten – die Bänder greifen ineinander, was die Soundfindung in meinen Augen jedoch gerade für weniger erfahrene Nutzer einfacher und intuitiver macht.

Peavey Super Festival F-1200B: Coole Overdrive-Sounds
Jetzt wollen wir hören, was die legendäre Overdrive-Schaltung mit dem Sound meiner Bässe anstellt. Für die nächsten beiden Clips habe ich den Overdrive-Regler nur bis etwa zur Hälfte aufgedreht, um den Ton leicht anzusättigen und subtil zu verzerren. Dadurch treten mehr Obertöne hervor, der Sound wirkt komplexer und reichhaltiger, und das Timbre bekommt tatsächlich einen Hauch von Röhren-Charakter – gefällt mir ausgesprochen gut!
Dreht man den Overdrive-Regler weiter auf, so bricht der Sound auf und der Amp liefert einen herrlich authentischen Vintage-Zerrsound. Die Verzerrung reagiert ausgesprochen sensibel auf die Spieldynamik, und mithilfe der flexiblen Klangregelung lässt sich der Charakter wunderbar in die gewünschte Richtung formen.
Im ersten Beispiel präsentiert sich der Amp ausgesprochen „clanky“, die Anschläge kommen deutlich durch. Im zweiten, milderen Beispiel habe ich die Höhen abgesenkt – das Ergebnis ist ein eher fuzz-artiger Sound mit weicherem Charakter.

Zum Abschluss geben wir so richtig Vollgas und reizen die Zerre bis ans Limit aus. Im Jazz-Bass-Beispiel steht der Overdrive-Regler komplett auf Rechtsanschlag, beim Stingray habe ich stattdessen den Gain-Regler voll aufgedreht und den Overdrive etwas sparsamer eingesetzt.
Über Boxen wirken die Sounds natürlich runder und mächtiger, doch selbst ohne Box überzeugt die Zerre mit einem sehr organischen Charakter. Beim direkten Aufnehmen lassen sich harsche Frequenzen mit dem induktiven EQ zudem sehr gut in den Griff bekommen.

Das deutlich hörbare Lüftergeräusch kann beim Recording zu Hause auf Dauer etwas stören, wenn der Amp direkt neben einem steht. Der Ventilator springt sofort an und läuft dann permanent. Wer den Peavey Super Festival F-1200B also auch als Übungsamp einsetzen möchte und in dieser Hinsicht empfindlich ist, sollte das unbedingt vorher ausprobieren. Klar ist aber auch: Der neue F-1200B ist – genau wie sein Vorbild F-800B – für die großen Bühnen gebaut, und dort geht das Lüftergeräusch natürlich komplett unter.
Für derartige Einsätze liefert der Amp mit satten 1200 Watt mehr als genug Leistung. In Kombination mit effizienten Boxen erreicht er brachiale Lautstärken und performt außerordentlich souverän und ohne klangliche Einbußen.
Peavey Super Festival F-1200B – das sind die Alternativen
Features | Peavey Super Festival F-1200B | Ampeg Venture V12 | Fender Bassman 800 Head |
Leistung | 1200 W @ 4 Ohm | 1000 W @ 4 Ohm | 800 W @ 4 Ohm |
Endstufe | Transistor | Transistor | Transistor |
Equalizer | 3-Band + 6-Band-Induktiv-EQ | Legacy Preamp mit 3-Band EQ, durchstimmbare Mitten | 3-Band EQ + 3-Band EQ mit semiparametrischen Mitten |
Drive | ja | ja, SGT mit SVT und B15 | nein |
Kompressor | nein | ja | nein |
Preis | 999,- Euro | 1149,- Euro | 1399,- Euro |
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