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Okko CocaComp Test

Der Okko CocaComp ist ein weiteres Pedal aus der Leipziger Edel-Effektschmiede, von der schon bisher Geräte wie der Twinsonic, Black Beast, Dominator und andere sämtliche bonedo-Tests mit Höchstbewertungen durchliefen. Eine Herausforderung also für unseren aktuellen Kandidaten, der als Kompressor diesmal zu den Effekten gehört, die die Dynamik eines Tonsignals beeinflussen, indem sie Lautstärkeunterschiede ausgleichen und Pegelspitzen verhindern.

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Wir wollen uns deshalb nicht nur anschauen, ob der Okko Coca Compressor sich ebenfalls in die Bestenliste seiner Geschwister eintragen darf, sondern auch, wie verantwortungsvoll er mit dem Gitarrensignal umgeht.

Details

Von seinem teuren Pendant aus dem Tonstudio unterscheidet sich ein Gitarrenkompressor dadurch, dass er sich in der Regel unmittelbar vor dem Amp befindet und so dessen Eingangssignal maßgeblich beeinflusst, auf das die Eingangsstufe entsprechend reagiert. Normalerweise ist der Anschlag einer Gitarrensaite der lauteste Moment im Leben eines Gitarrentones. Ein Gitarrenkompressor verändert dieses dynamische Verhalten, weil er den Anschlag je nach Stärke mehr oder weniger beeinflusst. Übrigens empfiehlt der freundliche Gitarrenapotheker: “Je höher der Verzerrungsgrad des Verstärkers, um so weniger Kompression”, weil sonst der Klang schnell kraft- und saftlos wirkt, denn die Verzerrung komprimiert den Sound bereits.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Pedal wird in Deutschland in Handarbeit gefertigt

Die Elektronik des Okko CocaComp befindet sich in einem kleinen Pedalgehäuse, vergleichbar mit dem des MXR Phase 90. Zwei Potis stehen zur Verfügung, von denen der Sing-Regler gleichzeitig für Attack, Release und Threshold zuständig ist. Das Gerät ist somit intuitiv und extrem leicht zu bedienen. Mit dem Push-Poti steuert man den Ausgangspegel, wodurch sich das Pedal auch bestens als reiner Booster nutzen lässt. Der obligatorische Fußschalter aktiviert den Effekt, was von einer LED zwischen den beiden Potis angezeigt wird.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienung ist intuitiv

Seitlich finden sich die Ein-und Ausgangsbuchsen und auf der Stirnseite liegt der Anschluss für ein optional erhältliches 9-Volt-DC-Netzteil. Schraubt man die Bodenplatte ab, offenbart sich die erstklassige und saubere Verarbeitung, für die Okko-Pedale ohnehin bekannt sind. Hier ruht auch ein 9-Volt-Block und ein Trimmpoti ist für den optimalen Wirkungsbereich des Optokopplers zuständig. Hier sollte man jedoch nicht selber Hand anlegen, weil der Einsatzpunkt für jedes Pedal ab Werk eingemessen und optimal eingestellt wird.

Fotostrecke: 6 Bilder Rechts liegt der Input
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Praxis

Eines vorweg: Der CocaComp von Okko komprimiert so ausgeglichen und musikalisch, dass gegen ihn viele Konkurrenzpedale ziemlich alt aussehen. Der eingebaute Optokoppler sorgt für eine dynamische Arbeitsweise, die den Ton nicht kaputtmacht, sondern ihm Kraft gibt und Sustain verleiht. Der Einsatz von Gitarrenkompressoren empfiehlt sich vor allem bei cleanen und angezerrten Sounds, um dem Signal mehr Substanz zu geben. Hier liegen auch ganz klar die Stärken des CocaComp, denn er arbeitet wie die Kombination aus einem typischen Gitarrenkompressor und einem Studiokompressor, der ganz gezielt Pegelspitzen glätten kann, ohne einen zu starken Country-Effekt zu erzeugen. Am besten wirkt der Effekt bei cleanen Pickings. Dank der sogenannten “Upward-Kompression” werden auch leisere Töne unterstützt. Die ersten vier Soundbeispiele habe ich mit meiner alten Rickenbacker eingespielt, wobei ich die Kompression in drei Schritten allmählich bis Maximum gesteigert habe. Man hört deutlich, dass das Picking allmählich immer knackiger wird, ohne an Substanz zu verlieren.

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Soundbeispiel 1 (Pedal aus) Soundbeispiel 2 (Sing – Regler auf 10 Uhr) Soundbeispiel 3 (Sing – Regler auf 13 Uhr) Soundbeispiel 4 (Sing – Regler auf Maximum)

Der Sweetspot für cleane, schmatzenden Rhythmussounds liegt je nach Ausgangspegel der Gitarre zwischen 12 und 14 Uhr. So erhält der Sound zusätzliche Stabilität und einen nicht zu perkussiven Anschlag.

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Soundbeispiel 5 ( Strat Hals PU erst ohne Effekt, dann Comp 14 Uhr )
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Bei cleanen David Gilmour-artigen Solopassagen ist ein Kompressor absolutes Muss. Der Meister selbst hat neben allen möglichen Modellen auch eine Zeitlang den Demeter Compulator gespielt, der ebenfalls auf dem Optokoppler-Prinzip basiert. Ich habe mir das Teil schon vor einigen Jahren gekauft und konnte die beiden Pedale kurz miteinander vergleichen. Neben der einfacheren Bedienung klingt der CocaComp im Anschlag etwas frischer als der Compulator von Demeter, den man allerdings extremer einstellen kann. Beide Pedale spielen meiner Meinung nach in der Oberliga und sollten bei Bedarf in die engere Auswahl gezogen werden.
Im folgenden Audiobeispiel habe ich den Sing-Regler auf Maximum gestellt, wodurch der Ton weich angefettet wird und ein langes, aber nicht unnatürlich wirkendes Sustain erhält.

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Soundbeispiel 6 (Strat Hals PU erst ohne Pedal, dann maximale Kompression)

Bei angezerrten Sounds kann ein Kompressor dazu beitragen, dass man den Verzerrungsgrad nicht überschreitet und einen gleichbleibenden Pegel erhält. Auch in dieser Kategorie kann der Okko Coca Kompressor überzeugen. In den vier nächsten Audiobeispielen hört ihr das Gitarrenriff zuerst ohne Pedal und dann mit Sing-Regler-Einstellungen von 10 Uhr, 13 Uhr und Maximum.

Audio Samples
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Soundbeispiel 7 (Pedal aus) Soundbeispiel 8 (Sing-Regler auf 10 Uhr) Soundbeispiel 9 (Sing-Regler auf 13 Uhr) Soundbeispiel 10 (Sing-Regler auf Maximum)

Meine Lieblingseinstellung bei diesem Pedal liegt bei der 13-Uhr-Position des Sing-Reglers. Hier kann man das Pedal eigentlich immer eingeschaltet lassen, denn es macht den Sound der Gitarre frischer und kräftiger. Selbst bei hoher Verzerrung bleibt dieser Eindruck erhalten, was keine Selbstverständlichkeit bei Gitarrenkompressoren ist.

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Soundbeispiel 11 (zuerst Pedal aus, dann Sing-Regler auf 13 Uhr)
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Fazit

Der CocaComp von Okko ist einer der besten Geräte seiner Gattung. Die Bedienung ist kinderleicht und der Kompressor verpasst dem Sound der Gitarre eine leichte Frischzellenkur. Der Sing-Regler kümmert sich um Attack, Release und Threshold und ist für meinen Geschmack perfekt voreingestellt. In meinem Sammelsurium befinden sich sehr viele Kompressoren, unter anderem auch Geräte von Robert Keeley, Boss, Pigtronix und Demeter. Keines dieser Pedale ist so einfach zu bedienen und bringt auf Anhieb einen derart ausgewogenen Sound wie der Okko CocaComp.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound
  • eignet sich für cleane und verzerrte Sounds
  • Verarbeitung
  • einfache Bedienung
  • rauscharm durch hochwertige Bauteile
Contra
  • keins
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Okko CocaComp Test
Für 159,00€ bei
Besser geht's nicht!
Besser geht’s nicht!
Technische Spezifikationen
  • Optokoppler-basiertes Kompressor-/Booster-Pedal
  • Regler: Push (Lautstärke), Sing (ersetzt Attack, Release und Threshold)
  • Schalter: On/Off
  • Anschlüsse: In/Out, Anschluss für optional erhältliches 9 Volt DC Netzteil
  • handgefertigt in Deutschland
  • True Bypass
  • Preis: 169,00 Euro
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