Anzeige

MXR Tremolo Test

Mit dem MXR Tremolo kehrt der seit Jahrzehnten bei Gitarristen beliebte Tremolo-Effekt zurück ins Portfolio des Herstellers. Genau wie das inzwischen nur noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältliche M159 MXR Stereo Tremolo bietet MXRs Neuausgabe ebenfalls einen Stereo-Signalweg und kommt mit gleich sechs verschiedenen Tremolo-Modi ins Haus geschneit.

MXR_M305_G1_Tremolo_007_FIN


Neben dem Klangcharakter seines Vorgängers möchte das neue MXR Tremolo dabei den Spieler mit Nachbildungen diverser legendärer Tremolo-Einheiten beglücken. Doch damit nicht genug, hat der Hersteller dem Pedal einige moderne Features beigebracht, die den Tremolo-Effekt noch flexibler machen sollen. Welche das sind und ob das MXR Tremolo klanglich überzeugen kann, soll der folgende Test zutage fördern.

Details

Lieferumfang/Gehäuse

Geliefert wird das 110 x 65 x 50 mm messende Pedal in einem Pappkarton, der auch gleich das passende Netzteil mit diversen Anschlüssen für verschiedene Regionen und optionale Gummifüßchen dabei hat. Das MXR Tremolo bringt 252 g auf die Waage und macht einen sauber verarbeiteten Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Im MXR M305 Tremolo sind einige moderne Features implementiert, die den Tremolo-Effekt noch flexibler machen sollen.

Anschlüsse

Alle Anschlussmöglichkeiten wurden auf der rechten und linken Seite des Pedals untergebracht. Rechtsseitig befinden sich die Eingangsbuchse und der Anschluss für das Netzteil, das die benötigten 180 mA bereitstellt. Verständlicherweise ist Batteriebetrieb demzufolge nicht vorgesehen. Auf der linken Seite steht neben der Ausgangsbuchse auch noch ein sogenannter Control-Eingang bereit, der wahlweise als Anschlussmöglichkeit für ein externes Expression-Pedal oder einen Fußtaster zum Eingeben des Tempos vorgesehen ist, oder aber auch als weiterer Output genutzt werden kann. Welche der genannten Funktionen er dabei übernehmen soll, lässt sich mit einem kleinen eingelassenen Schalter neben der Ausgangsbuchse einstellen. Das MXR Tremolo arbeitet weiterhin bei Bedarf in Stereo. Dafür benötigt man allerdings für Ein- wie Ausgang ein TRS-Kabel. Möchte man das Pedal mit eingehenden Stereosignalen versorgen, muss es außerdem zunächst aufgeschraubt und im Gehäuse ein kleiner Schalter umgelegt werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Auf der rechten Gehäuseseite sind zwei Buchsen untergebracht,…

Bedienelemente und Funktionen

Die mit drei Potis bestückte Bedienzentrale hat mehr Optionen zu bieten, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Grundlegend kann hier zunächst die Ausgangslautstärke des Effektsignals über das Gain-Poti justiert werden, was bei einem Tremolo-Effekt, absolut hilfreich sein kann. Wie gewohnt, wird über Speed- und Depth-Poti die Geschwindigkeit der Amplitude und die Effekttiefe bestimmt. Das Gain-Poti wurde zudem mit einer Push-Funktion versehen, die die sechs verschiedenen Modi abruft. Drei kleine LEDs, die entweder grün oder rot leuchten, informieren dabei über den angewählten Modus.
Hier kommt eine kurze Beschreibung des Herstellers zu den sechs verfügbaren Modi:

  • MXR: Classic M159 sound. Indicated by green LED
  • BIAS: Vintage bias waveform; emulates lush compression of browned out tubes. Indicated by red LED
  • REVO: Reverse optical waveform; produces more exaggerated peaks and valleys. Indicated by green LED
  • OPTO: Optical waveform; emulates smooth pulsating effect generated by vintage amplifiers. Indicated by red LED
  • SQR: Square waveform for choppy, pronounced effects. Indicated by green LED
  • HARM: Vintage harmonic tremolo for shimmering frequency modulation. Indicated by red LED.
Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienzentrale ist mit drei Potis und mehreren LEDs bestückt.

Hält man das Gain-Poti außerdem länger als drei Sekunden gedrückt, wird der sogenannte Envelope-Mode aktiv, bei dem die Tremologeschwindigkeit über die Stärke des Anschlags gesteuert werden kann. Mehr dazu gleich in der Praxis. Das Pedal arbeitet ansonsten wahlweise mit einem True Bypass oder einem Buffered Bypass.

Anzeige

Praxis

Für den Praxischeck hängt das Pedal zunächst vor einem clean eingestellten Fender Silverface Bassman aus dem Jahr 1974. Im Falle der Stereo-Sounds werden wir es später außerdem noch im Zusammenspiel mit einem Line 6 HX Stomp hören. Selbstverständlich stehen außerdem verschiedene Gitarren bereit, um den Sound des Pedals möglichst vielseitig darzustellen.
Los gehts mit einer ersten Bestandsaufnahme der einzelnen Modi. Die beiden Potis für Speed und Depth stehen dabei auf 12 Uhr. Nur das Gain-Poti habe ich auf ca. 14 Uhr, um das Effektsignal in etwa auf Unity Gain auszugeben.

Audio Samples
0:00
Soundcheck: Tremolo Modi (Pedal off/on)

Die Modi unterscheiden sich hörbar voneinander und decken in meinen Ohren die typischen Tremolo-Charaktere in vertrauter Weise ab, von weich pulsierenden Klängen über perkussiv klopfende Tremolo-Schattierungen bis hin zu modulierten Sounds. Beginnt man ein wenig mit den Einstellungen zu experimentieren, treten die Unterschiede noch deutlicher hervor. Weiterhin punktet das Pedal mit einem geringen Eigenrauschen. Ablesen lassen sich die Modi im Bühnenalltag allerdings schlecht, da die Beschriftung sehr klein ausfällt. Gleichzeitig leuchtet die Betriebs-LED auch sehr hell, was die Sache zusätzlich erschwert. Dennoch sind die Modi mit farbigen LEDs markiert. Hat man sich also mit der Reihenfolge der sechs Sounds vertraut gemacht, dürfte man längerfristig schnell erkennen, welcher Modus aktiv ist. In Sachen Tremolo-Geschwindigkeit ist von einer sehr langsam pulsierenden Amplitude bis hin zu Ringmodulator-ähnlichen Klängen alles möglich, wie ihr im folgenden Beispiel hören könnt.

Audio Samples
0:00
Soundcheck: Speed
Das MXR Tremolo liefert sechs authentisch und sehr gut klingende Varianten .
Das MXR Tremolo liefert sechs authentisch und sehr gut klingende Varianten .

Für einen besseren Eindruck zur Variabilität des Pedals folgen ein paar Einstellungen mit unterschiedlichen Gitarren.

Audio Samples
0:00
Praxisbsp. 1 – MXR Mode (Tele) Praxisbsp. 2 – REVO Mode (Strat) Praxisbsp. 3 – HARM Mode (ES-335)

Wie schon erwähnt, lässt sich das Pedal außer mit einem externen Taktgeber auch zusätzlich mit einem externen Expression-Pedal steuern. Außerdem kann im Envelope-Mode das Verhalten der Amplitude per Anschlagsstärke beeinflusst werden. Vorab muss man dem Pedal nur beibringen, welcher Parameter gesteuert werden soll bzw. wie empfindlich der Trigger des Pedals reagieren und wie hoch das maximale Tremolo-Tempo im Envelope-Mode ausfallen soll. Mit einem kurzen Blick ins Manual auf der Webseite geht das Abstimmen der einzelnen Einstellungen einfach und schnell vonstatten. Allerdings blinkt beim Aktivieren des Envelope Modes die helle blaue LED durchgängig, was beim Ablesen der Einstellungen schon etwas stört. In den folgenden Audios hört ihr die Verlangsamung des Tremolos per Expression-Pedal. Anschließend bekommt ihr einen Eindruck zur Steuerung des Tremolo-Tempos per Anschlagstärke.

Audio Samples
0:00
Steuerung per Expression-Pedal – OPTO Mode (Strat) Envelope Bsp. – HARM Mode (Tele)

Abschließend platziere ich das Pedal im Stereo-Einschleifweg des HX Stomp. Auch wenn ich persönlich den Tremolo-Effekt im Praxisalltag lieber simpel in Mono nutze, lässt sich das “Ping-Pong-Tremolo” im Stereobild beispielsweise mit weiteren Effekten sehr kreativ einsetzen. Hier kommen zwei abschließende Beispiele mit unterschiedlichen Amp-Settings.

Audio Samples
0:00
Praxisbsp. 4 (Stereo) – BIAS Mode (Strat) Praxisbsp. 5 (Stereo) – SQR Mode (Strat)
Anzeige

Fazit

Das MXR Tremolo punktet im Test mit sechs authentisch und sehr gut klingenden Varianten und deckt damit eigentlich alles ab, was das Gitarristenherz begehrt. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch eine Stereo-Signalführung und kreative Add-Ons, wie die Steuerung des Tremolos per Anschlag oder über externe Kontrolleinheiten. Wer auf der Suche nach einem Tremolo-Pedal ist, ist mit diesem Modell sehr gut beraten.  

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • authentische Tremolo-Sounds
  • Stereo-Option
  • Zusatzoptionen zur Beeinflussung des Tremolos
Contra
  • Betriebs-LED zu hell
Artikelbild
MXR Tremolo Test
Für 199,00€ bei
Bei der Suche nach einem Tremolo-Pedal mit authentischen Sounds sollte das MXR M305 Tremolo unbedingt angetestet werden.
Bei der Suche nach einem Tremolo-Pedal mit authentischen Sounds sollte das MXR M305 Tremolo unbedingt angetestet werden.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: MXR
  • Modell: Tremolo M305
  • Typ: Tremolo-Pedal
  • Bypass: True Bypass oder Buffered Bypass
  • Anschlüsse: In, Out, Ctr, Netzteil
  • Regler/Schalter: Gain, Speed, Depth, Bypass, Tap/Exp
  • Stromversorgung: 9V Netzteil (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 180 mA
  • Abmessungen: (L x B x H): 110 x 65 x 50 mm
  • Gewicht: 252 g
  • Ladenpreis: 205,00 Euro (Januar 2021)
Hot or Not
?
MXR_M305_G1_Tremolo_005_FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?